"No risk nor fun" - Lebt ihr danach?

vom 01.02.2012, 15:19 Uhr

Es gibt Leute, die sehr risikofreudig sind und andere sind wieder sehr #ängstlich, was das Risiko angeht. Seid ihr eher der Typ Mensch, der das Risiko liebt oder seid ihr eher der vorsichtige Typ? Welches Risiko seid ihr in eurem Leben schon eingegangen und warum lebt ihr nach dem Motto "No risk no fun"?

Wie lebt es sich als risikofreudiger Mensch? Ich bin da eher der zurückhaltende Mensch, der erst einmal 1000 mal überlegt, ob sich ein Risiko lohnen würde oder nicht und dann ziehe ich meist auch "den Schwanz ein" und wähle den einfacheren und sichereren Weg. Dennoch muss ich sagen, dass ich damit noch nicht weit gekommen bin. Ist ein Leben nach "No risk no fun" ein Leben, welches wirklich glücklicher macht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Als ich noch keine eigenen Kinder hatte, gehörte ich auch eher zu der Fraktion Risiko. Zu der Zeit war mir das Finanzielle nicht wichtig, man lebte halt von dem was man hatte und das war ja auch okay so, da man ja für niemanden Verantwortung hatte. Zu der Zeit habe ich auch regelmäßig meinen Arbeitgeber gewechselt und war auch mal längere Zeit Arbeitslos. Das alles war aber gar nicht weiter schlimm und auch nicht sehr belastend. Auch war ich zu der Zeit mal Fallschirmspringen und Bungeejumping hab ich auch gerne gemacht.

Dann wurde vor 6 Jahren mein erster Sohn geboren und man hatte plötzlich Verantwortung ohne Ende. Man musste plötzlich für jemanden da sein, der quasi hilflos und von einem Abhängig war. Seitdem bin ich eher der vorsichtige Mensch und denke erst einmal nach, bevor ich etwas tue. Von Risikoreichem leben kann da keine Rede mehr sein. Ich bin sozusagen häuslich geworden, habe ein Haus gebaut und Arbeite seit nunmehr fast 8 Jahren in der selben Firma. Fallschirmspringen und Bungeejumping habe ich auch seit Jahren nicht mehr gemacht, das ist ja alles auf einmal viel zu gefährlich geworden. Man lebt mit Verantwortung viel seriöser und denkt nach, bevor man etwas tut. Früher hätte man es einfach gemacht.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich gehöre wohl keinem dieser beiden von Dir genannten Extreme an, sondern befinde mich irgendwo in der Mitte zwischen ängstlich und risikobereit, wobei ich mich nicht als risikofreudig bezeichnen würde, denn ich suche das Risiko grundsätzlich nicht, sondern ich nehme es manchmal in Kauf und habe dann auch in der Regel keine Angst davor, weil ich in solchen Fällen meistens mindestens einen Plan B in der Hinterhand habe. Dennoch stelle ich immer wieder mal fest, dass ich wohl nicht wirklich als jemand zu bezeichnen bin, der grundsätzlich den sicheren Weg wählt, denn ich denke, dass es dann selten wirklich voran geht und man sich, wenn man sich in einem überschaubaren Rahmen bewegt, häufig auch die Möglichkeit nimmt, sich wirklich weiterzuentwickeln. Manchmal lasse ich die Dinge deshalb wirklich auf mich zukommen, auch ohne zu wissen, was mich erwarten oder was genau mir passieren wird. Aber wenn ich die Wahl zwischen einem offensichtlichen Risiko mit entsprechenden Auswirkungen, vor allem in Form von negativen Konsequenzen und dem geradlinigen Weg ohne Risiko habe, wähle ich nicht selten den geradlinigen Weg, vor allem, wenn das Risiko mir einfach zu groß erscheint.

Allerdings kann ich behaupten, dass ich einen Menschen kenne, der wirklich ein sehr risikobereites Leben führt und der sich auch grundsätzlich nicht überlegt, welche Konsequenzen sein Handeln und auch sein Nichthandeln für ihn hat. Ich erlebe nun seit Jahren, was für ein Leben ein Mensch führt, der sich wirklich jedem Risiko aussetzt und kann ehrlich gesagt nicht wirklich nachvollziehen, weshalb diese Person das überhaupt macht. Dieses Leben ist vermutlich sehr intensiv und wird auch sicherlich genau so empfunden, aber mir wäre es einerseits wohl zu stressig, so zu leben und andererseits auch zu entbehrungsreich und chaotisch. Dieser Bekannte von mir wird von einem Misserfolg nach dem anderen umgehauen und nährt sich mental eigentlich nur an den Luftschlössern, die er sich konzipiert. So richtig voran kommt dieser Mensch im Leben nicht, aber er realisiert alle paar Jahre, wenn er das nämlich muss, weil es überhand nimmt, immerhin dann doch, dass er inmitten eines Scherbenhaufens sitzt, der sein Leben darstellt.

Dass es glücklich macht, ein solches Leben zu führen, kann ich in diesem Fall nicht behaupten und ansonsten kenne ich vermutlich niemanden, der so wirklich risikofreudig wäre, allerdings kenne ich risikobereite Menschen, die ähnlich verfahren wie ich selbst. Auch kenne ich Menschen, die in ihrem Leben am liebsten gar nichts verändern wollen, weil sie alles als Risiko sehen und jede noch so kleine Veränderung als Risiko ansehen. Dabei handelt es sich aber wiederum um Menschen, auch das kann ich in Bezug auf all diejenigen sagen, die wenigstens ich kenne, die irgendwann frustriert feststellen, dass sie überhaupt nichts von dem erreichen, was sie eigentlich in ihrem Leben an Zielen hatten, ohne aber erstaunlicherweise auch gleich im Nachgang festzustellen, dass sie durch ihre eigene Risikoscheu und das damit verbundene Verharren in festgefahrenen Verhaltensweisen und -mustern einer positiven Veränderung ebenfalls entgegenstehen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich lebe jetzt nicht wirklich nach diesem Motto, aber ich kann von mir selber auch wieder nicht behaupten, dass ich ein besonders ängstlicher Mensch wäre oder mir im Vorfeld genau überlegen würde, ob ich eine Sache mache oder nicht. Ich mache einfach. Und bei manchen Sachen denke ich mir auch, dass ich das einfach nicht nötig habe oder es eben auch nicht kann. Über mögliche gefahren mache ich mir in der Regel keinen Kopf bevor ich etwas mache. In der Situation denke ich dann schon manchmal darüber nach, was jetzt gerade alles passieren könnte und dass das, was ich hier gerade mache, vielleicht doch ein wenig gefährlich ist. Wenn ich über einen morschen Dachbalken laufe um Beispiel. Andererseits hat er im Vorfeld mein vertrauen geweckt und wenn jetzt etwas passieren sollte, dann könnte ich es ohnehin nicht mehr abändern. Also muss ich eben da durch und schaue, dass alles glatt geht.

Bin ich vielleicht also doch ein risikofreudiger Mensch? Ich denke nicht. ich suche ja nicht bestimmt und ganz gezielt nach dem Risiko, um mir einen Kick zu geben oder wie auch immer man es nennen will. Ich mache eben, wozu ich gerade Lust habe und überlege es mir nur in ganz seltenen Fällen anders. Damit habe ich dann auch keine weiteren Probleme und würde mich deswegen dann auch nicht als ängstlich oder so bezeichnen, sondern eben als Vorausschauend oder zuverlässig. Wobei sich das auch irgendwie seltsam anhört, aber ich denke schon, dass ich das so von mir behaupten kann.

Ich bin keiner von diesen Menschen, die unbedingt Bunjee-Jumping machen wollen oder ähnliches. Nicht, weil ich es für zu riskant erachte, sondern einfach weil mir das so absolut gar keinen Anreiz gibt und ich noch nie das Bedürfnis dazu hatte, kopfüber an einem Seil über einem Fluss von einer Brücke herab zu hängen. Vielleicht würde ich es machen, wenn ich eine entsprechende Motivation dargereicht bekommen würde oder wenn ich damit jemanden irgendwie helfen könnte. Dann würde ich mir keine großen Sorgen über meine eigene Sicherheit machen. Aber einen Nervenkitzel durch risikoreiche Situationen muss ich mir ganz einfach nicht holen. das kann ich auch anders erledigen.

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich empfehle dir das Buch "Glückskinder - Warum manche lebenslang Chancen suchen und andere sie täglich nutzen" von Hermann Scherer. Hier findest du viele Zitate von ihm, die sich auch in dem Buch finden. Ich liebe das Buch jetzt schon, da es meine Sichtweise sehr gut wieder spiegelt und ich alles nachvollziehen kann.

Was man daraus macht, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Doch spätestens, wenn man sich so manche Fälle mal vor Augen führt, sieht man schnell, dass auch erfolgreiche und glückliche Menschen, genügend traurige und schlimme Dinge in ihrem Leben erlebt haben. Es gibt einige, die stecken den Kopf in den Sand, das mag erst einmal einfacher aussehen, als auch nach einem schweren Schicksalsschlag wieder aufzustehen und Chancen zu sehen. Ich denke, man kann das Leben eines beliebigen Vorbildes nehmen und wird viele Stolpersteine entdecken, denen man selbst wahrscheinlich aus dem Weg gegangen wäre. Und am Ende unseres Lebens bereuen wir kaum die Dinge, die wir getan haben, sondern hauptsächlich jene Chancen, die wir ungenutzt ließen.

Ich wüsste nicht, wie man im Leben jedem Risiko ausweichen kann. Das fängt schon im eigenen Zuhause an. Nehme ich die Treppe nach unten könnte ich hinfallen und mir die Knochen brechen, steige ich in den Fahrstuhl kann auch dabei etwas passieren. Wer eine Erdgeschosswohnung wählt, um beides zu vermeiden, weil er Angst davor hat, geht ein höheres Risiko ein, dass jemand einbricht, ein Bus mal das Abbiegen vergisst oder die Nachbarn über einem ihre Wohnung unter Wasser setzen und damit auch Schaden in der eigenen Wohnung anrichten. Natürlich gibt es Versicherungen, die alles absichern, doch kaum ein Einkommen bietet die Garantie, dass man dieses lebenslang erhält.

Beim Bungeespringen sind schon Menschen gestorben, aber es sind auch schon übervorsichtige Menschen, die ihre vier Wände nie verlassen, den Fehlern anderer zum Opfer gefallen. Wenn meine Nachbarn gleich auf die Idee kommen, das Haus in die Luft zu sprengen, wäre es besser, wenn ich in dieser Zeit beim Bungeespringen wäre. Bezüglich Bungeespringen gab es von Jochen Schweizer nach dem tödlichen Unglück die Information, dass statistisch gesehen mehr Menschen auf den Weg zu den Bungeeanlagen verunglücken, als beim Bungeespringen. Dafür nutzte man die Ergebnisse einer Befragung, wie weit die Menschen in der Regel zum Springen fuhren und errechnete dann wie viele tödliche Unfälle es statistisch gesehen dabei auf Autobahnen gibt. Leider verschwand diese Statistik im Zuge der Diskussion über Schuld, Verantwortung und Sicherheit schnell wieder und heute findet man auf der Homepage von Jochen Schweizer nur noch ganz viele tolle Abenteuer für Jedermann. Dabei mag ein Kochkurs erst einmal sicherer wirken, als ein Fallschirmsprung- doch ist das wirklich so? Ich weiß nicht, wie viele lebensgefährliche oder gar tödliche Kochunfälle es schon gab, aber vermutlich macht sich darüber auch kaum einer Gedanken. In unseren Köpfen schätzen wir Alltägliches oft als ungefährlicher ein, als das Außergewöhnliche.

Ich frage mich gerade, was ein sicheres Leben sein soll? Wo ist Mensch wirklich sicher? Beim Arzt, wo jährlich tausende durch Ärztepfusch gravierende Probleme bekommen? Risiken gibt es meiner Meinung nach immer und überall, nur bei alltäglichen Dingen verschließen wir davor oft die Augen. Oder man argumentiert dann, dass Essen, Schlafen, Duschen und Arbeiten sein muss, Bungee- und Fallschirmspringen hingegen nicht. Aber ist das wirklich so?

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» Trisa » Beiträge: 3229 » Talkpoints: 81,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Um erlich zu sein, lebe ich ein risikofreies Leben, da ich nun schon eine Familie habe und für diese auch sorgen muss. Wobei mich auch interessieren würde, wie es ist, ein risikofreudiges Leben zu führen. Ich bin aber relativ zufrieden mit meinem Leben und würde es auch nicht tauschen wollen.

» schokoengelchen4 » Beiträge: 27 » Talkpoints: 16,32 »


Ich denke schon, dass ich gerne was riskiere, besonders wenn das Gegenteil bedeuten würde, dass ich nicht weiter komme. Nie etwas zu riskieren finde ich in gewisser Weise langweilig, allerdings sollte das hier nicht falsch verstanden werden. Was mich daran reizt ist wenn, dann lediglich die Tatsache, dass mich das Risiko weiter bringen könnte, heißt also, ich könnte daraus einen Vorteil ziehen, der mir viel bedeuten würde. Allerdings ist das eigentlich nie ein Vorteil der im eigentlichen Sinne mit ''fun'' gleichzusetzen wäre. Wenn es um Freizeitbeschäftigungen und dergleichen geht, gehe ich definitiv kein Risiko des Kribbelns wegen ein, dafür bin ich mir dann doch zu schade.

Typische Situationen sind bei mir dann immer solche, bei denen es heißt, entweder du nimmst den ''Auftrag'' an oder nicht. Dass können Nachhilfeschüler in der Schule oder beim Orchester sein, kleinere Aufträge wie Skizzen oder Geigenbauarbeiten bei meinem Nebenjob beim Geigenbauer. Gemeinsam haben sie aber alle eins, nämlich ist es für mich nicht besonders schlimm, wenn es nach hinten los geht. Beim Nachhilfeunterricht habe ich gegebenenfalls mit missgelaunten Eltern und Schülern zu rechnen, wenn ich ablehne und einfach keine Lust mehr habe, weil mir die Schüler zu anstrengend sind und wenn ich irgendwelche Aufträge im Orchester oder Geigenbau ablehne, empfehle ich meist jemanden anderen, der das dann übernehmen kann und entsteht höchstens eine kleine Verzögerung. Im schlimmsten Falle bin ich einfach von mir selbst enttäuscht, dass ich dieses oder jenes nicht geschafft habe.

So gesehen also wiege ich die Vor- und Nachteile immer ab und würde ein Risiko niemals eingehen, wenn ich nicht mit dem Nachteilen leben könnte. Sofern diese erträglich sind und der gute Ausgang für mich erstrebenswert genug, sehe ich absolut keinen Grund, dass Risiko nicht einzugehen, andernfalls denke ich aber gar nicht erst darüber nach. Mit ''fun'' hat das dann nämlich nichts mehr zu tun, wenn man mich fragt, es ist einfach nur leichtsinnig und naiv.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ich bin auch nicht sonderlich risikofreudig und gehe eigentlich immer eher auf Nummer sicher. Allerdings hab ich wie du, bisher auch noch nicht so viel damit erreicht. Selbst wenn ich immer auf Nummer sicher gehe, falle ich doch des öfteren mal herein und mache schlechte Erfahrungen, wo andere dann eben nicht so auf die Nase fallen, wenn sie sich auf das Risiko einlassen. Aber da kann man wohl nichts machen, denn trotzdem möchte ich nicht einfach blind mich immer dem Spaß widmen, sondern das auch ordentlich überdenken, damit man am Ende nicht noch mehr auf die Nase fällt, als man sowieso schon tut.

Dinge, bei denen man ein Risiko eingeht, aber schon vornherein verloren hat, wenn man diese nicht annimmt, die mache ich dann schon mit. Aber ein großes Risiko ist es für mich eigentlich nur, wenn man dabei viel verlieren kann. Und wenn sich daran heraus stellt, dass die negativen Konsequenzen gar nicht so schlimm sind, dann gehe ich das schon ein. Aber ein großes Risiko ist dann für mich eher so etwas, wie dass man zum Beispiel 1000 Euro einsetzt um daraus viel mehr zu machen und das würde ich wahrscheinlich nie machen, außer ich würde jeden Monate mehrere tausend Euro verdienen, das wäre mir das wahrscheinlich auch egal, da ich dann auch damit leben könnte, wenn ich mal 1000 verzocke.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Welche Art von Leben einen glücklicher macht, das ist sehr individuell und kann man wohl kaum so pauschal mit A oder B beantworten. Manche lieben eben die Sicherheit und fühlen sich wohl und geborgen und sind damit glücklich, anderen Menschen wird bei dieser Sicherheit schon nahezu langweilig und sie sind unzufrieden dadurch.

Ich selber würde nicht sagen, dass ich in einem der beiden Extreme einzuordnen wäre, allerdings bin ich generell schon hier und da dabei etwas zu riskieren. Ich mache nun kein Bungee-Jumping oder sonstigen Extremsport und ich bin auch keineswegs besonders lebensmüde, sondern habe ich zum Beispiel kürzlich meinen eigentlich ganz zufriedenstellenden Job aufgegeben und eine andere Stelle angetreten, was mich zwar viel Überwindung gekostet hat, mir aber andererseits einfach eine Menge Chancen bot. Leider stellte sich der Wechsel als nicht unbedingt die allerbeste Entscheidung heraus - tja, das nennt man dann wohl Pech. Ich bereue es aber trotzdem nicht wirklich, sondern werde einfach weitermachen und zusehen, die Dinge wieder so hin zu biegen, dass ich glücklich bin - natürlich ohne zu meiner alten Stelle zurückzukehren. Und im Moment gibt es da sogar sehr gute Aussichten, einfach zu einer noch besseren Stelle zu kommen als der jetzigen und der vorherigen. Hätte ich aber den ersten Wechsel nicht gewagt, würde ich mich den zweiten wohl erst recht nicht trauen und würde quasi für ewig in meinem sicheren Job sitzen, der mich auf lange Sicht aber nicht zufrieden gestellt hat.

In anderen Lebensbereichen muss man auch hin und wieder was riskieren - wenn man verliebt ist, zum Beispiel. Irgendwann sollte man sich (meiner Meinung nach) auch mal trauen jemandem zu sagen, dass man ihn ganz toll findet und verliebt in ihn ist - wenn beide Seiten sowas niemals machen würden, würden wohl alle Menschen irgendwie alleine und unglücklich verliebt vor sich hin leben. Und jemandem, der einem wichtig ist, sowas zu sagen ist ja auch immer ein Risiko: Man könnte auf Ablehnung stoßen oder vielleicht käme die andere Person so gar nicht damit zu recht dass sie von nun an keinen Kontakt mehr wünscht. Andererseits birgt sich in diesem Risiko die Chance auf die vielleicht glücklichste Partnerschaft die man jemals haben könnte. Da muss man eben seine Chancen auf das Glück abwägen und einigermaßen einschätzen können. Und genauso muss man auch andersherum vielleicht mal das Risiko eingehen, eine Beziehung zu beenden. Obwohl es sicherer wäre zusammen zu bleiben, weil man versorgt wird und es hin und wieder ja doch mal ganz nette Momente gibt, verdirbt man sich durch solche "Gewohnheitsbeziehungen" auch die Chance auf neues Glück. Dabei hat man natürlich das Risiko, nachher erstmal eine Weile ganz allein dazustehen und vielleicht einsam zu sein. Vielleicht entdeckt man dann aber auch, dass man nicht zwangsläufig einen anderen Menschen braucht um glücklich zu sein, sondern auch alleine das Leben ziemlich schön sein kann, jedenfalls schöner als im grauen Trott bis zum Tod.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Meiner Meinung nach ist das Leben einfach zu kurz um jede kleine Entscheidung mehrmals zu überdenken. Natürlich sollte man über wichtige und weniger wichtigere Entscheidungen eine angemessene Zeit lang nachdenken, jedoch finde ich, sollte nicht jede kleine Entscheidung im Leben geplant sein. Ich finde das Verhältnis macht es aus. Immer alles zu planen im Leben finde ich einfach langweilig, es gibt diese Menschen die ihr ganzes Leben regelrecht durchgeplant haben und bereits jetzt wissen, wo sie in zehn Jahren enden wollen. Das finde ich einfach nur übertrieben und unspontan, um nicht zu sagen langweilig. Auf der anderen Seite sollte man jedoch auch über wichtige Entscheidungen im Leben nachdenken und diese nicht nur so auf die leichte Schulter nehmen wie man so schön sagt. Wie ich bereits sagte, finde ich das es man ab und zu im Leben was riskieren sollte und ungeplant das Leben leben soll. Man sollte sich einfach mal von seinen Gewohnheiten lösen und etwas tun, etwas das man schon so lange Zeit machen sollte, bei dem jeder gesagt hat, dass man es nicht schaffen würde. Das Leben macht so einfach mehr Freude, wenn man ab und zu etwas riskiert und dann merkt, oh das ist ja eine völlig neue Erfahrung, das war die richtige Entscheidung an dieser Stelle mal was zu riskieren.

Natürlich sollte dies nicht überhand nehmen, man sollte alles in einem gesunden Maße tun und ein Gefühl dafür bekommen, wann es an der Zeit ist, etwas zu riskieren. Es kann sich oftmals als völlig neue Erfahrung herausstellen, als eine positive Entscheidung. Und wenn nicht, geht das Leben auch weiter meiner Meinung nach.

Natürlich kann man dem Wort "riskieren" verschiedene Definitionen geben. Ich habe das in meinem Fall als synonym von ungeplant genommen. Etwas zu riskieren ist für mich, ein ungeplanten Weg im Leben zu nehmen, eine Abzweigung, die man eigentlich nicht benutzen wollte. Jedoch kann man das Wort natürlich auch anders definieren und diesem eben andere Definitionen geben. Etwas zu riskieren kann auch heißen zum Beispiel bungee jumping zu machen, oder Fallschirm zu springen, einen Berg zu erklimmen oder eine Achterbahn zu fahren. Auch das können völlig neue, positive Erfahrungen im Leben sein, die es wert sind sie mal zu erleben. Wie man das Wort "riskieren" bzw "Risiko" auch definiert, ein gewisses Risiko sollte man im Leben schon in Kauf nehmen, dann macht das Leben um einiges mehr Spaß wie ich finde.

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» held » Beiträge: 185 » Talkpoints: 6,80 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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