Das Papier für wichtige Sitzungen - Klopapier

vom 01.02.2012, 01:04 Uhr

Wir wissen gar nicht, wie gut wir es heutzutage haben in Sachen Toilettenpapier. Wir gehen in den Supermarkt oder Discounter und suchen uns gutes Toilettenpapier für unseren Allerwertesten. Es soll nicht zu hart sein – also schön weich bitte – aber griffig, mehrlagig und reißfest, denn es muss halten, nicht dass wir am Ende unsere Finger beschmutzt haben, statt des Papiers. So kaufen wir eine Packung von acht oder zehn Rollen und packen gleich eine davon – zu Hause angekommen – auf den Klopapierabroller, wo man sie Stück für Stück abrollen kann, eben je nach Bedarf. Ja, liebe Klopapierbenutzer, das war nicht immer so feudal. Was haben die Menschen gemacht, bevor sie das umweltfreundliche und hygienische Toilettenpapier aus Altpapier hatten?

Am Anfang wurde die linke Hand mit etwas Wasser benutzt – eine besondere Technik! - Das gab es besonders im Osten. Auch heute soll es noch – nach dem Koran – in vielen islamischen Ländern so sein. Sicherlich ist das der Grund, die linke Hand als unrein zu bezeichnen und zur Begrüßung die rechte Hand zu schütteln. Eine andere Möglichkeit gab es bei den Römern, die einen Stock mit Schwamm in Salzwasser tauchten und benutzten. Es war keine ideale Lösung, da der Schwamm wiederverwendet wurde. Die Griechen verwendeten Stein oder Tonscherben. Je nach Jahreszeit gab es bei den Eskimos Moos oder Schnee. Durch den kalten Schnee wurden auch Bakterien getötet.

In China sollen im 14. Jahrhundert Papierbögen hergestellt worden sein ausschließlich für die Toiletten-Nutzung des Kaiser, sowie seiner Familie. Etwa 720.000 Bögen wurden pro Jahr produziert. Die Wickinger nahmen für diesen Zweck Wolle. Zeitweise benutzte die Aristokratie in Europa Leinen oder Spitze. Als im 16. Jahrhundert das Papier leichter verfügbar war, benutzte man Briefbögen und Umschläge. Dann im 18. Jahrhundert fanden die Zeitungen und Zeitschriften Verwertung als Toilettenpapier und selbst gelesene Bücher. Das ging so weit, dass in Amerika gedrucktes Material in einer Ecke ein vorgestanztes Loch hatte, um es besser aufhängen zu können.

Der Amerikaner Gayetty stellte 1857 das erste verpackte Toilettenpapier her. Es wurde angefeuchtet mit Aloe und seinem Namen bedruckt. Das perforierte Toilettenpapier kam 1877 auf den Markt und wurde in braunem Packpapier geliefert, ohne Firmenaufdruck. Erst 1935 wurde die Werbung geschaltet von Northern Tissue. Recyceltes Toilettenpapier gibt es weltweit seit 1980. Mehr als 5.000 Unternehmen stellen es her. An Toilettenpapier werden jeden Tag etwas 86 Millionen Rollen verkauft.

Nicht nur für den eigentlichen Zweck wird Toilettenpapier heute benutzt, sondern für alles Mögliche wie Staubwischen, Make-up-Entfernung, Nase putzen, Flecke entfernen usw. Fußball-Fans nehmen es zum Werfen von der Tribüne. Heute benutzen wir es als etwas Selbstverständliches. Aber erst, wenn es mal im Supermarkt ausverkauft ist, werden wir unruhig und es fehlt einfach. Was würdet ihr machen, wenn die Produktion von Toilettenpapier mal für einen Monat oder zwei eingestellt würde und in den Geschäften nichts mehr zu bekommen wäre? Habt ihr soviel Vorrat zu Hause, dass ihr diese Zeit überbrücken könntet? Würdet ihr im Notfall auch alte Bücherseiten benutzen?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Das ist eine sehr interessante Fragestellung, denn das Toilettenpapier gehört tatsächlich so selbstverständlich in den Alltag der Menschen, dass es schwer vorstellbar ist, darauf zu verzichten. Sicher waren aber viele Toilettenpapiernutzer schon mal in der Lage, dass ein dringender Toilettengang nicht warten konnte, dass Papier aber zu dem Zeitpunkt aus war. Glück dem, der in einer solchen Situation Taschentücher oder Küchenrolle im Haus hat.

Ich habe die Erfahrung schon machen müssen, dass ich im ganzen Haus weder Toilettenpapier, noch Taschentücher etc. hatte und dennoch zur Toilette musste. Nachdem ich vergeblich versucht habe normales Druckerpapier etwas weicher und somit hautfreundlicher zu knüllen, kam ich dann schließlich auf den rettenden Gedanken Kaffeefilter zu verwenden. Sicher keine Alternative für Toilettenpapier, in der Not war ich jedoch froh, wenigstens die braunen Tüten im Haus zu haben.

Ich könnte es mir absolut nicht vorstellen ohne Toilettenpapier zu leben und ich könnte auch maximal zwei Tage überbrücken, da ich das Papier beim täglichen Einkauf mitbringe. Als Alternativen kämen für mich im Ernstfall (bei Produktionseinstellung) nur andere, weiche Papiere wie Taschentücher in Betracht. Meine Büchersammlung wäre mir schlichtweg zu schade, um sie für den Allerwertesten zu nutzen. Bei meiner Großmutter lag früher immer eine alte Tageszeitung im Badezimmer, auf mein Nachfragen erklärte sie mir, dass sie diese vorweg für die Poreinigung benutze, um nicht zu viel Toilettenpapier zu verschwenden.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich glaube, im absoluten Notfall, wenn es also kein Toilettenpapier weit und breit gäbe, würde ich auf die einfachste aller Methoden zurückgreifen - Seife und Wasser.

Das setzt natürlich voraus, dass ich mich in dieser Notsituation zu Hause befinde. Auf einem öffentlichen WC, in der Arbeit oder im Restaurant käme das sehr wahrscheinlich nicht in Frage. Dort würde ich wohl ein Kleidungsstück opfern, am wahrscheinlichsten die Unterhose, und sie für einen guten Zweck verwenden und dann entsorgen.

Aber auf der eigenen Toilette habe ich Seife und einen Wasserhahn/Waschbecken, Handtücher, ja sogar Waschlappen finde ich dort. Also stünde der Reinigung "von Hand" nichts im Wege. Mag vielleicht für den Einen oder Anderen eklig klingen und unvorstellbar sein, aber ich denke, etwas "Rest vom Geschäft" kann man sich durchaus von der Hand waschen, ohne dabei irgendwelche bleibenden Schäden davonzutragen.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also meine Bücher würde ich nicht opfern. Aber wir bekommen pro Woche etwa drei Kilogramm an Werbung und kostenlosen Zeitungen. Da ist ein Notstand an Toilettenpapier sicherlich überbrückbar. Ansonsten könnte man noch auf Servietten und Papiertaschentücher ausweichen, damit es auch nicht so kratzt am Allerwertesten. Und da habe ich genügend Vorrat im Haus, so das wir uns wie gewohnt und vor allem weich den Po säubern können.

Aber du hast schon recht. Solche selbstverständlichen Dinge werden einem erst bewusst, wenn sie wirklich fehlen. Wobei ich noch Zeiten kenne, wo das Toilettenpapier grau war. Man musste es erst zusammen knüllen, damit es etwas weicher wurde. Allerdings war es halt auch interessant dieses Toilettenpapier zu betrachten, weil man doch noch Teilchen vom Altpapier entdecken konnte. So hatte es doch verschiedene Farben oder sogar Buchstaben zu bieten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Interessantes Thema und gar nicht mal so abwegig. Tatsächlich ist Toilettenpapier etwas, was man heute nicht mehr wegdenken kann und was in jedem Haushalt in irgendeiner Art und Weise seinen Platz findet. Ich jedenfalls würde es nicht missen wollen und achte immer in der Tat darauf, ob noch genügend Toilettenpapier vorhanden ist, ehe es zum Einkauf geht. Damit habe ich noch nie Probleme gehabt und doch gab es Situationen, zum Beispiel, in denen das Toilettenpapier nicht griffbereit war, wo man auf andere Dinge ausweichen musste. Wasser und Seife ist das eine, gar keine Frage, aber selbst das war nicht immer möglich.

Wir hatten zu Hause auf dem Hof noch ein Plumpsklo gehabt, dort war auch kein Waschbecken in der Nähe. Dieses Klo wurde dann und wann genutzt, als es noch kein im Haus integriertes Bad mit Toilette gegeben hatte oder wenn dieses besetzt war beziehungsweise der Weg von draußen nach drinnen zu lang gewesen wäre. Anstelle von Toilettenpapier hat man dort einfach Zeitungspapier benutzt. Ich weiß, es ist nicht sonderlich hygienisch, das Plumpsklo wird inzwischen auch schon seit Jahren nicht mehr genutzt, aber damals stand nichts anderes zur Debatte. Auch mit Gras und Heu wurde schon einmal der Hintern abgewischt, wenn nichts anderes zur Verfügung vorhanden war.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich finde, dass es beeindruckend ist, wenn man sich das mal so durchliest. Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass das Klopapier eine so große Erfindung ist. Es ist, wie du schon sagtest, zu einem alltäglichen Gegenstand geworden und man schenkt diesem heutzutage kaum noch Beachtung und nimmt es als selbstverständlich hin.

Ich glaube, dass ich ohne das Toilettenpapier nicht auskommen würde, wie sicherlich die meisten Menschen. Wir haben im Haus zur Zeit circa 10 Rollen. Wenn wir aber wüssten, dass wir die nächsten Wochen keines mehr kaufen können, dann würden wir es uns notgedrungen einteilen. Taschentücher kann man aber auch noch nehmen, der Unterschied liegt lediglich in der Größe.

Aber auf keinen Fall könnte ich meine Bücher oder besser gesagt die Seiten davon nehmen Ich weiß, dass es sicherlich verrückt klingt, aber meine Bücher sind mir heilig.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Aber erst, wenn es mal im Supermarkt ausverkauft ist, werden wir unruhig und es fehlt einfach. Was würdet ihr machen, wenn die Produktion von Toilettenpapier mal für einen Monat oder zwei eingestellt würde und in den Geschäften nichts mehr zu bekommen wäre? Habt ihr soviel Vorrat zu Hause, dass ihr diese Zeit überbrücken könntet? Würdet ihr im Notfall auch alte Bücherseiten benutzen?


Ich nehme ab und an ersatzweise Taschentücher, wobei es sich wenig angenehm anfühlt, wenn diese Taschentücher mit irgendeinem Zusatzstoff (z.B. Kirschdurft oder zuviel Aloe Vera) versetzt sind.

Andererseits hat man ja meistens diese Toiletten, bei denen „das Produkt“ gleich ins Wasser fällt und dann spritzt von unten ja das Wasser entgegen. Also habe ich es mir angewöhnt, vorher das Wasser mit etwas Papier abzudecken, damit das nicht passiert. Wobei sich dafür Taschentücher besser eignen, denn die sind größer.

Hätte ich diese nicht zur Hand, dann würde ich Papier nutzen oder einen alten Waschlappen, der danach wegfliegt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wir planen unseren Vorrat an Toilettenpapier immer sehr schlecht ein und es kann schon des Öfteren einmal passieren, dass ganz plötzlich einfach kein Toilettenpapier mehr im Hause ist. Dann macht die Not erfinderisch und bis man zum Einkaufen fährt müssen dann Servietten, Küchenrolle oder auch eben Taschentücher her halten. Das ist zwar nicht unbedingt immer so komfortabel wie mit richtigem Toilettenpapier, aber es funktioniert und wenn wir mal wieder nicht so weitsichtig waren genug Toilettenpapier auf Vorrat zu kaufen haben wir ja auch selber schuld. In der Not benutzt mein Lebensgefährte auch den Rollenkern in der Mitte, aber das finde ich schon richtig hart und auf diese Idee würde ich gar nicht kommen. Nur als ich einmal eine zerfledderte Kernrolle im Badezimmer gefunden habe habe ich ihn darauf angesprochen und er meinte, dass er sie schon mal als Klopapier-Ersatz präpariert habe und ich mir gerne ein Stück nehmen könnte. Männer halt.

Wir hätten deshalb bei einem Produktionsausfall sämtlicher Toilettenpapier-Hersteller, auch wenn dieser Fall ja nun einmal ziemlich unwahrscheinlich ist, ein richtiges kleines Problem. Wobei die Menschen früher ja auch ohne Toilettenpapier zurecht gekommen sind. Aber das war ja auch ein ganz anderer Hygienestandard. Ich könnte nicht darauf hoffen, noch ausreichend viel Toilettenpapier zur Überbrückung in meinem Haushalt finden zu können und müsste mir eine andere Alternative ausdenken. Gibt es denn noch Taschentücher? Dann würde ich vorerst einfach diese benutzen. Auf die Idee, Buchseiten zu verwenden, würde ich im Leben nicht kommen. Das ist eine fürchterliche Verschwendung und jetzt auch mal ganz im Ernst: Das wäre mir viel zu hart an meinem Hinterteil!

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Puuuh, das ist uns zum Glück nur einmal passiert das im ganzen Haushalt kein Toilettenpapier mehr vorhanden war, und das an einem langen Wochenende. Aber zum Glück waren Küchenrolle und Taschentücher vorhanden, so das wir dieses benutzen konnten. Damit uns so etwas nicht mehr passiert, kaufe ich jetzt Toilettenpapier und Küchenrolle immer massenweise auf Vorrat. Damit würden wir auch locker einen Lieferengpass von mehreren Wochen überbrücken können, so das wir über andere Alternativen nicht nachdenken brauchen. Alleine der Gedanke das ich hartes Papier benutzen müsste wie Zeitungspapier oder auch Papierblätter lässt mich erschauern.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also wenn ich ehrlich bin, ist die Einstellung von Klopapier meine geringste Sorge. Zum einen weil es nie passiert, und zum andern weil es viele andere Dinge gäbe, die ich schlimmer fände, und mein Leben mehr einschränken würden. Nicht nur Klopapier hatten die Leute früher nicht, sondern auch kein fließendes Wasser oder Strom. Ohne Fließend Wasser, bringt mir mein Klopapier auch nicht mehr viel. Natürlich wissen wir nicht zu schätzen, dass wir Klopapier haben, aber wie gesagt, dies ist glaube ich die unwichtigste Erleichterung die unser Leben hat. Klar ist es unangenehm wenn man kein Klopapier hat, aber es ist wirklich alles nur kein Weltuntergang. Und ich glaub auch nicht, wenn man die Leute damals gefragt hätte, was von unseren jetzigen Sachen sie gerne hätten, dass sie sich für Klopapier entschieden hätten.

Trotzdem möchte ich auf deine Frage antworten. Sollte es passieren, dass alle Klopapier Hersteller ihre Produktion einstellen, gibt es 2 Möglichkeiten die ich mir gut vorstellen kann zu nutzen. Das eine ist einfach ein Stück Stoff, und es zu Handhaben wie bei Stoffwindeln, ist zwar unangenehm, aber bei Babys geht es ja auch, warum dann nicht auch bei uns. Die andere Möglichkeit wäre, schnell unter die Dusche und mit dem Wasserstrahl sauber zu machen. Ich persönlich benutze lieber Klopapier als eine der beiden Möglichkeiten, aber ich würde an keiner davon sterben, und würde es seit ohne Klopapier aushalten.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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