Saisonarbeiten - wie und wo funktioniert es?

vom 31.01.2012, 23:11 Uhr

In vielen Ferienorten sucht man ja Saisonarbeiter. Dort wird nur zur Skizeit Personal gesucht oder nur im Sommer in Sommerferienorten. Auch Saisonarbeiter am Feld werden in einigen Gegenden gesucht. Aber wo genau ist so eine Saisonarbeit aktuell und wo kann man sich da bewerben, wenn man im Sommer gerne irgendwo arbeiten möchte oder in den nächsten Winterferien? An wen wendet man sich da und wo schickt man dann eine Bewerbung hin? Kann man in solchen Saisongebieten gut Geld verdienen und bekommt man da auch eine Unterkunft gestellt?

Habt ihr schon mal als Saisonarbeiter gearbeitet und wo habt ihr da gearbeitet? Ich würde nicht gerne auf den Feldern arbeiten. Aber ansonsten wäre es interessant in irgendwelchen Urlaubsgebieten als Zimmermädchen oder eben auch Reinemachefrau zu arbeiten. Da ich erst am Ende des Jahres 18 werde, werde ich wohl höchstens in den Winterferien auch als Bedienung irgendwo arbeiten können. Welche Erfahrung habt ihr mit solcher Saisonarbeit gemacht?

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wie du selbst schon festgestellt hast, gibt es Saisonarbeit überall dort, wo nicht ganzjährig gearbeitet wird. Außerdem gibt es Regionen bzw. Unternehmen, wo ganzjährig geöffnet ist und zur Hochsaison zusätzliches Personal eingestellt wird. Auch Winterräumdienst wird zum Beispiel durch Saisonkräfte unterstützt.

In Skigebiete zieht es hauptsächlich junge Menschen, die eine Affinität zum Wintersport haben und außerhalb ihrer Arbeitszeiten gerne selbst auf der Piste sind. Ich kenne einige Leute, die dies regelmäßig machen und sie meinten, dass viele Nicht-Wintersportler dort vermehrt das Handtuch werfen. Das Einkommen ist zwar allgemein nicht schlecht, jedoch muss man dafür auch wirklich viel leisten! Und für manch einer scheinen die Vergünstigungen auf der Piste und die Möglichkeit gratis oder sehr vergünstigt im Skigebiet zu wohnen der ausschlaggebende Punkt zu sein, das durchzuziehen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, die zum Beispiel nur das Geld sehen. Ähnlich ist es in Urlaubsgebieten, zum Beispiel auf deutschen Inseln. Auch dort werden immer zusätzliche Kräfte gesucht.

Idealerweise bleibt man jedoch die ganze Saison, denn es dauert erst einmal ein paar Tage oder Wochen bis man halbwegs eigenständig arbeiten kann. Und trotzdem sind natürlich Vorkenntnisse wichtig und gerne gesehen. Die Voraussetzungen sind natürlich für einen Surf- oder Snowboardlehrer anders als für Kellner oder Putzkräfte. Ebenso auch das Bewerbungsprozedere. Je nachdem, was du machen möchtest und wo du hin möchtest, kannst du entsprechende Stellen direkt kontaktieren. Dort wo man die Auswahl der Saisonkräfte an externe Dienstleiter abgegeben hat, wird man dich an diese weiterleiten können.

Übernachtsmöglichkeiten bieten viele an, doch erwarte bitte nicht dasselbe wie Zuhause. In Spanien, wo ich zeitlang gearbeitet habe, haben zum Beispiel die Reinigungskräfte teilweise 4- oder sogar 6-Bett Zimmer (mit Etagenbetten) im Keller gehabt. Privatsphäre ist also gleich null! In Deutschland dürfte es etwas besser aussehen, aber ein Einzelzimmer kann man kaum erwarten. Teilweise gibt es auch auswärtige Unterkünfte wie zum Beispiel angemietete Häuser oder Mitwohnmöglichkeiten in der Nähe. Wer auf einem Campingplatz arbeitetet, bekommt von einigen einen Bungalow oder ein entsprechendes Personalhaus zur Verfügung gestellt. Die Unterkünfte sind natürlich auch abhängig davon, was man letztendlich macht. Ein Ski- oder Snowboardlehrer, sowie der Oberkellner wird anders untergebracht sein, als die Putzhilfe.

Du schreibst von Winterferien und wenn ich davon ausgehe, dass du die zweiwöchige Schulunterbrechung meinst, wirst du sehr schlechte Chancen haben! Und sofern du keine oder sehr wenig Erfahrung hast, wirst du solche Jobs kaum schaffen. Gerade in der Hochsaison ist keine Zeit, um jemanden großartig anzulernen, da musst du quasi von Anfang an Leistung erbringen können! Je nachdem wo du was machen möchtest, solltest du entsprechende Sprachkenntnisse mitbringen! Je mehr desto besser.

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wenn du deine Ferienzeiten als Grundlage nehmen willst, dann verabschiede dich ganz schnell von dem Gedanken in irgendwelchen Urlaubsgebieten zu arbeiten. Denn dort werden die Leute für die ganze Saison gesucht. Also im Winter in den Bergen und im Sommer eher an der See. Aber nur mal für zwei Wochen wirst du kaum eine Chance haben.

Bei der Feldarbeit sieht das schon wieder anders aus. Dort wirst du eher eine Chance haben. Aber wenn man in diesem Bereich als Saisonarbeiter geht, dann ist ja nicht nur Feldarbeit eine Variante. Wir selbst mussten damals alle nach Abschluss der neunten Klasse zur Kirschernte in den Ferien.

Aber wenn du nur einen Nebenjob suchst, dann würde ich mir etwas langfristiges aussuchen, wo du eben regelmäßig einen Verdienst hast. Dazu musst du dir dann auch keine Gedanken um eine Unterkunft machen, da es solche Jobs auch in deinem Umfeld geben wird. Zumal das überall anders gemacht wird mit den Unterkünften. Mein Cousin war einige Jahre immer über den Winter in Österreich zum arbeiten. Dort wurde ihm ein Zimmer im Haus zur Verfügung gestellt. Andere Unternehmen helfen vielleicht noch bei der Suche, aber man muss sich insgesamt selbst kümmern.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Punktedieb hat geschrieben:Wenn du deine Ferienzeiten als Grundlage nehmen willst, dann verabschiede dich ganz schnell von dem Gedanken in irgendwelchen Urlaubsgebieten zu arbeiten. Denn dort werden die Leute für die ganze Saison gesucht. Also im Winter in den Bergen und im Sommer eher an der See. Aber nur mal für zwei Wochen wirst du kaum eine Chance haben.


Auf welcher Grundlage basiert deine Fachliche Aussage? Gerade während der Sommerferienzeit suche ich meist händeringend kurzweilige Aushilfskräfte, vornehmlich für unsere Spülküche, oder insofern bereits fachliche Kenntnisse im Service gesammelt wurden, auch gerne als Bedienung fürs Restaurant. Unsere Saison hier an der Küste läuft von März bis Oktober und über Weihnachten/Sylvester, für diese Zeit habe ich mein Stammpersonal welches teilweise auch weiter beschäftigt wird, was dann während der Stoßzeiten fehlt wird mit fähigen Aushilfskräften aufgestockt.

Benutzeravatar

» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Saisonarbeit zu finden, wo du noch gar keine 18 Jahre alt bist dürfte sehr schwer werden, da Saisonarbeiter in der Gastronomie meist gesucht werden und dort dann das Jugendarbeitsschutzgesetz Einwände haben dürfte. Gesucht werden Saisonarbeitskräfte wie du schon festgestellt hast entweder für die Wintersaison in den Skigebieten bzw. für die Sommersaison in den typischen Sommerurlaubsländern. Wo genau solche Stellen Angeboten werden kannst du bei der für deinen Ort Zuständigen Arbeitsagentur erfragen, dort kann man dir auch entsprechende Adressen nennen, bei denen du dich bewerben kannst.

Wenn du als Saisonarbeiter bei einem Bauern arbeiten möchtest, dann würde ich einfach mal bei euch in der Region schauen und mich dann gegebenenfalls persönlich bei diesen melden. Falls du eine Anstellung irgendwo findest, wird meist auch eine Unterkunft gewährt. Zumindest ist das bei den Saisonjobs in der Gastronomie so. Du hast ein relativ gutes Grundgehalt, erhältst meistens kostenlos Kost und Logie. Das heißt du kannst dort Wohnen und auch essen. Wie gesagt frag einfach mal bei de r Arbeitsagentur oder direkt bei einem Bauern in eurer Region nach.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@Julix Das mag bei dir im Betrieb so sein. Doch kenne ich einige Leute aus der Gastronomie, welche zwischen Bergen und Küste quasi pendeln. Damit sind sie das ganze Jahr beschäftigt, aber halt an zwei unterschiedlichen Orten. Und da ich gerade in der Ferienzeit einige Küstengebiete kenne und man dort auch seine Stammgastronomie als Urlauber hat, sieht man eben jedes Jahr die selben Gesichter.

Dazu, ist eben wie schon erwähnt, das Jugendschutzgesetz ein Thema. Denn Gastronomie heißt schließlich auch, das man Abends recht lange zu arbeiten hat. Die Threaderstellerin ist unter 18 Jahren alt und darf daher auch vieles gar nicht machen. Deswegen sehe ich ihre Gedanken eher als Seifenblasen an, welche schnell platzen werden, wenn sie sich mit der Realität zu dem Thema befassen wird.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:@Julix Das mag bei dir im Betrieb so sein. Doch kenne ich einige Leute aus der Gastronomie, welche zwischen Bergen und Küste quasi pendeln.


Das ist nur bei mir im Betrieb so, sondern bei nahezu allen Mitbewerbern hier am Markt. Wer gutes Personal hat, kämpft auch um dieses. Zwar ist der Arbeitsmarkt voll mit möglichem Ersatzkräften, zu denen muss aber auch erst wieder ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden, von der Zeit der Einarbeitung ganz zu schweigen. Ich habe auch das Saisontingeln kennen gelernt, allerdings waren das in meinen Augen eher die billigen Arbeitskräfte, welche zum Beispiel unter Tarif in einem Biergarten gearbeitet haben, weil sie eben zu Hause im Berchtesgadener Land im Sommer hätten Stempeln gehen dürfen.

Wenn man sich nicht zu fein ist auch mal die Drecksarbeiten in Angriff zu nehmen, welche eben neben dem klassischem Servicegehabe in der Gastronomie eben anfallen, ist es eigentlich sehr einfach dort als Aushilfskraft eine stelle zu finden. Wichtig wäre natürlich sich auch rechtzeitig um eine Stelle zu kümmern. Denn wenn mitten in der Ferienzeit ein plötzlich pleite gegangener Jugendlicher bei mir auf der Matte steht, kann ich in den seltensten Fällen helfen, denn bis dato muss meine Personalplanung bereits stehen.

Benutzeravatar

» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron