Wenn das da nicht liegt, haben wir das nicht

Ich habe genau diesen Satz erst heute Nachmittag gehört. Ich war in einem Bekleidungsgeschäft und war auf der Suche nach einem weißen T-Shirt für meinen Sohn. Für den Kindergarten braucht er nämlich eines, weil sie es dort bemalen wollen. Finde ich auch sehr schön und gut, nur wie ich feststellen musste, war es gar nicht so einfach Ende Jänner ein kurzes weißes T-Shirt ohne Motiv zu finden.

So klapperte ich eben diverse Geschäfte ab und war schon ziemlich verzweifelt. Im letzten Geschäft bekam ich dann nach Nachfrage bei einer Verkäuferin auch als Antwort, dass sie eben wohl keines haben würden, wenn hinten in der Kinderabteilung nichts zu finden sei. Ich gab dann als Antwort, dass ich dort durchaus nachgesehen habe und nun nachfrage, weil es ja durchaus sein kann, dass ich es einfach übersehen habe.

Daraufhin bequemte sich die Verkäuferin dann freundlicher Weise doch dazu mit mir nach hinten zu gehen um selber nachzusehen. Im übrigen möchte ich erwähnen, dass sich in dem gesamten Geschäft derzeit genau zwei Kunden befanden und sie genau nichts zu tun hatte. Sie hatte also keinen Stress, war eben einfach nur zu demotiviert. Auf dem Weg in die Kinderabteilung hätte sie es dann noch fast geschafft, dass ich auch noch ein schlechtes Gewissen bekommen habe, dass ich ihr nun diesen enormen Stress mit dieser großen Bitte antue.

So habe ich ihr dann eben erzählt, dass ich so ein T-Shirt für den Kindergarten brauche und ich schon in mehreren Geschäften leider erfolglos war und so weiter. Und siehe da! Sie hat im Geschäft zwar kein passendes T-Shirt gefunden, hat dann aber gemeint, dass sie ja im Lager nachsehen könnte und in der Tat - im Lager hat sie dann ein weißes T-Shirt noch dazu in passender Größe gefunden. Ja, nachfragen hilft manchmal eben doch und die Information, dass man eben einfach selber schauen soll ist oft eben nicht ausreichend, weil vieles eben auch im Lager ist, wie eben zum Beispiel eben kurze weiße T-Shirts Ende Jänner.

Es kommt immer darauf an, wie einem diese Aussage an den Kopf geknallt wird. Oft genug hört man sie ja. Wird mir das nett und freundlich mit einem Bedauern gesagt, akzeptiere ich das. Wirft man mir das aber schnippisch an den Kopf, hört sich das an als wenn mir gesagt wurde:“Was fragst du mich, sieh doch selbst nach!“ Ich finde es schon schlimm, so etwas oder ähnliches dem Kunden zu sagen. Diese Verkaufspersonen müssten erst einmal einen Kurs in Kundenservice mitmachen. Ein Kunde kann nicht wissen, ob die fehlende Ware noch auf Lager ist. Wenn der Verkäufer zu faul ist nachzusehen, darf er nicht sagen, dass es sich um meckernde Kunden handelt, die einige Wochen in dritte Weltländer geschickt werden sollten. Letztendlich verdienen auch Tankstellenshops daran, dass sie sonntags und feiertags geöffnet haben. Denn umsonst tun sie nichts.

Ich finde auch, dass es bei dieser Aussage sehr auf den Tonfall ankommt, mit dem sie gesagt wird. Ich nutze diesen Satz im Beruf auch manchmal, wenn im Regal eben eine Lücke ist und ich weiß, dass wir von diesem Teil immer nur ein Stück da haben. Aber dann sehe ich auch direkt im Computer nach und kann dann auch sagen, wann wir das Teil wieder rein bekommen.

Wenn mir die Aussage aber einfach so an den Kopf geknallt wird, ohne dass sich weiter darum bemüht wird, finde ich schon, dass es einfach Desinteresse signalisiert.