Könntet ihr euch ein Leben im Hotel vorstellen?

vom 31.01.2012, 14:20 Uhr

Im Hotel werden einem viele Dinge abgenommen. Jeden Tag frische Bettwäsche, es wird gesaugt und geputzt und Essen steht auch immer bereit. Doch wie wäre es wohl, wenn man im Hotel richtig wohnen würde? Erstmal hört sich das ja gut an, aber kann man da wirklich drin wohnen? Viele Stars machen es ja vor.

Und ich kenne sogar einen Mann persönlich, der sozusagen im Hotel wohnt. Dieser lebt berufsbedingt die Woche über ca. 350 km weit entfernt in einem drei Sterne Hotel. Das ist zwar nicht gerade billig, aber er meinte mal zu mir, dass er keine Wohnung mieten möchte, weil sein Zuhause ja eigentlich hier ist und er mag den Gedanken nicht, zwei "Zuhauses" zu haben. Das Komischste ist allerdings, dass der Mann eine Frau und ein Kind hat und dieser immer über die Woche verlässt. Das hört sich jetzt zwar blöd an, aber ich kenne ihn als guten Papa.

Was meint ihr, könntet ihr euch ein Leben im Hotel vorstellen? Vielleicht so gar für immer? Oder würdet ihr euch da unterfordert fühlen, weil ihr ja so gesehen im Haushalt nichts mehr alleine machen müsst?

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» Bongaloo » Beiträge: 101 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe als Animateurin vor vielen Jahren im Hotel gewohnt. Teilweise in einem Personalzimmer ohne Services, aber auch einige Wochen in der Vor-und Nachsaison im "normalen" Zimmer. Auf täglichen Service habe ich dabei jedoch verzichtet. Ich brauche weder täglich ein frisches Handtuch, noch muss jemand allmorgendlich für mich das Bett machen.

Ähnlich war es auch, wenn ich in Deutschland unterwegs war. Da ich meist nur wenige Nächte auswärts übernachtet habe, stellte sich die Frage dort allerdings nicht wirklich. Außerdem bevorzugte ich günstige Übernachtungsmöglichkeiten und war oft zu Gast in kleinen Pensionen oder Gasthäusern. Einmal ist es mir dabei passiert, dass ich der einzige Gast war und sogar eine eigene Etage für mich allein hatte. Das Ganze zu einem sehr günstigen Preis. Morgens erwartete mich ein Frühstücksbuffet für mich allein! Blöd nur, dass ich weder Frühstückszeit eingeplant habe und meistens morgens auch nichts esse. Selbst als ich gesagt habe, dass sie dies für mich in den folgenden zwei Tagen meines Aufenthaltes nicht mehr veranstalten müssen, wollte man mir noch entgegen kommen, fragte nach, ob ich spezielle Wünsche habe, die sie am nächsten Tag erfüllen können und am nächsten Morgen erwartete mich dann ein Lunchpaket.

Neu ist mir allerdings, dass Menschen ausschließlich im Hotel wohnen. Viele Leute sind natürlich oft unterwegs und nicht jeder möchte eine Zweitwohnung haben. Dies ist ja auch nur möglich, wenn man einen festen Einsatzort hat. Stars nutzen meines Wissens nach Hotels auch eher nur als Zweitwohnung und haben meistens sehr wohl ein Zuhause außerhalb des Hotels.

Wer das Geld hat, um ständig im Hotel zu leben, macht oftmals auch außerhalb dieses wenig im Haushalt. Viele haben in ihren Privatwohnungen Haushaltshilfen, bzw. Putzfrauen oder wie im von dir beschriebenen Fall wird das Zuhause vom Partner sauber gehalten.

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» Trisa » Beiträge: 3271 » Talkpoints: 20,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also ich finde, dass ein leben im Hotel niemals eine eigene Wohnung mit eigenen Möbeln und Einrichtungsgegenständen ersetzen. Im Hotel ist es doch immer eher unpersönlich. Auch habe ich im Hotel noch nie täglich frische Bettwäsche bekommen. In der Regel wird diese doch auch nur einmal die Woche getauscht, wenn man länger in dem Zimmer wohnt. Frische Handtücher bekomme ich daheim auch wenn es erforderlich ist. Somit hat ein Leben im Hotel eigentlich kaum Vorteile zumindest sehe ich derzeit keine. Ich wohne im Urlaub gerne im Hotel und lasse mich dort ein wenig verwöhnen bin aber auch froh, wenn ich wieder daheim bin.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich könnte mir ein Leben in einem Hotel auf gar keinen Fall vorstellen. Ich finde es in einem Hotel immer sehr unpersönlich und auch wenn man dort auf Dauer lebt kann man sich seine Räumlichkeiten ja nicht so herrichten, wie man es selber vielleicht gerne hätte. Außerdem bin ich ein kleiner Chaot und könnte mich nicht mehr zurecht finden, wenn jeden Tag eine fremde Person für mich aufräumen würde.

Das wäre sowieso ein Problem für mich: Ich erledige meine Arbeiten und Aufgaben gerne selber und mache niemanden gerne eine last. Da hätte ich nicht nur ein schlechtes gewissen, wenn ein Zimmermädchen für mich aufräumt und putzt, sondern ich würde mich auch tierisch langweilen, denn man hat ja nicht mehr wirklich viel zu tun in so einem Hotel.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Also meiner Meinung nach klingt das gar nicht so schlecht! So ein Hotel ist ja eigentlich auch nichts anderes als ein möbeliertes Appartment mit einigen Zusatzleistungen! Wenn ich das Geld habe, im Hotel zu wohnen, hätte ich auch in einer normalen Wohnung bestimmt das Geld für eine Haushaltshilfe und eine Putzhilfe, was dem Hotelstandard doch schon ziemlich nahe kommt!

Desweiteren lernt man ständig neue Leute kennen und das ist gerade als viel beschäftigter, berufstätiger Mensch sehr von Vorteil. Stichwort: Social Networking! Allerdings sollte man sich, sobald man an eine eigenen Familie denkt nach einer anderen Bleibe umsehen! In meinen Augen sollten Kinder zum Beispiel in einer Umgebung aufwachsen, in der sie eine eigenes Zimmer haben und sehen, wie man einen eigenen Haushalt führt! Dies ist meiner Meinung nach ein wichtiger Grundstein an Erziehung und eine Ausrichtung, die für das gesamte spätere Leben richtungweisend ist.

Fazit: Als Young International Professional ist so ein Hotelleben bestimmt eine tolle Alternative zum ständigen allein sein. Jedoch ist ein Hotel nicht die richtige Umgebung für Familien und besonders Kinder und Jugendliche zum Aufwachsen.

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» Plappermaul » Beiträge: 68 » Talkpoints: 28,59 »


Wenn ich im Urlaub bin genieße ich natürlich die Annehmlichkeiten eines guten Hotels, aber ich möchte nicht auf Dauer in einem Hotel leben, denn zum einen wäre es mir dann schon zu teuer und ich fühle ich in meiner Wohnung einfach wohler, ich kann hier alles so einrichten, wie es mir gefällt, also für mich sind Hotels für den Urlaub eine sehr schöne Angelegenheit aber auf meine Wohnung möchte ich nicht verzichten wollen.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Als Single konnte ich mir das noch sehr gut vorstellen. Jetzt, wo ich eine eigene kleine Familie habe, eher nicht mehr. Als Single hatte ich oft die Situation dass ich es Leid war für mich selbst sorgen zu müssen. Für mich alleine kochen, meine Wohnung für mich selbst in Ordnung halten zu müssen usw. da hätte ich mir schon ab und an mal das Kleingeld gewünscht, um im Hotel wohnen zu können. Natürlich hätte ich genaue Vorstellungen vom Hotel gehabt. Was Service, Einrichtung und Möglichkeiten angeht. Das ein Einzug im Hotel eine unpersönliche Sache ist, glaube ich noch nicht einmal. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen das die Suite von Udo Lindenberg, die er ja meines Wissens nach, dauerhaft bewohnt ausschaut wie ein steriles Hotelzimmer.

Nun mit Familie, wie bereits erwähnt, kann ich mir das nun nicht mehr vorstellen. Dazu habe ich mich schon zu sehr an das Leben mit Mann und Kind gewöhnt. An die täglichen Aufgaben mit Job, Erziehung, Freizeit, Haushalt usw. Dies sind ja so teilweise durchstrukturiete Vorgänge die in ein Hotel gar nicht rein passen würden. Aber auch heute noch gibt es ab und an Situationen wo ich mir wünsche würde, ich müsste nur unten anrufen und fragen, ob jemand hoch kommen würde und meine Zimmer in Ordnung bringt. Nur unser Concierge ist leider für so etwas nicht zuständig. So muss ich mich dann doch wieder alleine aufraffen. Um es in einem Satz zusammen zu fassen. Ich kann Alleinstehende, mit dem nötigen Kleingeld, durchaus verstehen wenn sie in ein Hotel ziehen, wenn es sich dann auch wirklich lohnt und es sich um höhere Hotelklasse handelt.

» LifeLines » Beiträge: 213 » Talkpoints: 4,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Dauerhaft würde ich das sicherlich nicht wollen, denn es geht meiner Meinung nach nichts über ein eigenes Zuhause, mit eigenem Charme und Erinnerungen, die man darin untergebracht hat. In einem Hotel fühle ich mich mal für ein paar Tage wohl, wenn ich in Urlaub bin oder aber wenn ich geschäftlich irgendwo wäre, würde ich ein Hotel auch noch in Anspruch nehmen. Aber eine Lösung für mehrere Wochen, Monate oder sogar Jahre wäre das für mich definitiv nicht.

Es ist ja nicht nur die unpersönliche Seite, die ein Hotelzimmer einfach hat, sondern es ist auch eine Kostenfrage. Ein Hotel ist doch deutlich teurer als eine Wohnung, selbst wenn man dort alles gemacht bekommt, irgendwo Essen muss man dennoch. Ich finde auch, dass ein Hotel vorübergehend sicherlich in Ordnung ist, dafür sind Hotels ja auch gedacht. Aber zum Wohnen würde ich es nicht wollen, da möchte ich schon eine Wohnung, die ich so einrichte wie es mir gefällt und wo ich mich auch wirklich Zuhause fühle.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ein Leben im Hotel stelle ich mir ehrlich gesagt alles andere als erstrebenswert vor, was vermutlich allerdings in erster Linie daran liegt, dass ich mich dort immer als Gast fühlen würde, also dort eben nicht zu Hause wäre und dieses typische Gefühl vermissen müsste und würde, irgendwo eine ganz eigene Sicherheit zu haben, die von den „eigenen vier Wänden“ für mich ausgeht. Dazu gehört dann für mich allerdings aber auch, dass eben nicht Scharen von Personal im selben Haus herumlaufen, die alle möglichen Gäste umsorgen, von denen eben einer ich selbst bin. Ich würde nicht mit so vielen Menschen zusammenwohnen wollen, aber das müsste ich doch, wenn ich in einem Hotel wohnen würde.

Sicherlich mag ein solches Leben im Hotel auch viele Annehmlichkeiten haben, und möglicherweise ist es sogar wirklich auch ganz angenehm, wenn man das entsprechende Kleingeld hat, um sich dort eine Suite von annehmbarer Größe zu mieten, die man dauerhaft bewohnt. Sicherlich gibt es auch Häuser, in denen man dann etwas zurückgezogener wohnen kann und nicht ständig mit Personal und anderen Gästen in Berührung kommt, das kann ich mir schon vorstellen. Trotzdem kann ich mir nicht denken, dass ein solches Leben etwas für mich wäre, denn ich kann mich einfach des Eindrucks nicht erwehren, dass ein Hotel für mich nicht wirklich ein Zuhause sein könnte.

Würde ich nun aber, ähnlich wie der Herr, von dem Du hier berichtest, beruflich hauptsächlich in irgendeiner weiter von meinem Wohnort und möglicherweise meiner Familie entfernten Ort tätig und unterwegs sein, so würde ich mir auch überlegen, ob das Wohnen im Hotel sich in einem solchen Fall nicht sogar anbieten würde. Vermutlich würde ich die Frage in einem solchen Fall, ob ich mir lieber eine Zweitwohnung miete oder unter der Woche in ein Hotel ziehe, von verschiedenen Fragestellungen abhängig machen. Als jemand, der im Beruf eher hochtrabend unterwegs ist, wird man sicherlich einige Dienstleistungen in einem Hotel gut gebrauchen können, so beispielsweise den Wäscheservice, könnte ich mir vorstellen. Aber auch, dass man sich nicht um die Reinigung seiner Räumlichkeiten, die man bewohnt und das Beziehen des Bettes und all solche Dinge kümmern muss, kann natürlich positive Aspekte für einen Geschäftsmann oder eine Geschäftsfrau haben, die das Wohnen in einem Hotel attraktiv machen und möglicherweise auch wirklich in den Vordergrund rücken, auch, wenn ich mir das jetzt hier, wo ich gerade in meiner Wohnung sitze, für mich überhaupt nicht vorstellen könnte.

Mir fehlt aber eben auch die entsprechende Notwendigkeit, mich in solche Gedankengänge hineinzuversetzen und vermutlich habe ich deshalb auch eine Sicht auf diese Dinge, die ich in einer solchen Situation als Betroffene, ganz anders sehen würde.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Zeitweise könnte ich mir das sehr gut vorstellen. Bettwäsche jeden Tag frisch überzogen und jeden Tag neue Handtücher, das muss nicht sein. Aber Staubsaugen und Staubwischen, wären schon gut. Ich könnte es mir für eine gewisse Zeit – vielleicht bis zu einem Jahr – sehr gut vorstellen. Aber für immer möchte ich nicht im Hotel wohnen, weil man da keine persönlichen Dinge hat. Wenn ich das allerdings so betrachte, wie der Mann in deinem Beispiel, würde ich statt einer Zweitwohnung auch in der Woche ein Hotel vorziehen. Vorausgesetzt, ich könnte mir das leisten.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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