Könntet ihr euch ein Leben im Hotel vorstellen?

Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen. So ein Hotelzimmer ist doch immer standardmäßig eingerichtet, jedes Zimmer ähnelt mehr oder weniger allen anderen Hotelzimmern die man schon in seinem Leben gesehen hat. Es fehlen einfach die individuellen Accessoires die eine Wohnung so ausmachen. Auch sind Hotels meistens sehr hellhörig, mehr als bei normalen Wohnungen. Ich auf jeden Fall würde niemals das Gefühl haben wirklich zu Hause zu sein wenn ich wieder in meinem Hotelzimmer bin, auch wenn es noch so schön und modern eingerichtet ist. Wenn das aber beabsichtigt ist, dann ist das auch in Ordnung. Auch würde mich es sehr stören wirklich nur einen Raum zur Verfügung zu haben.

Sicherlich gibt es da Vorteile, das Bett bekommt man gemacht und man braucht sich um wirklich nichts kümmern, man lernt ständig neue Leute kennen und alles ist schön anonym. Vielleicht rechnet sich das sogar auf gewisse Weise denn so ein guter Kunde bekommt oft auch noch spezielle Rabatte. Aber wie gesagt, für mich würde ein Hotelzimmer für einen längeren Aufenthalt niemals in Frage kommen, wenn es denn schon keine normale Wohnung sein soll dann würde ich immer eine Ferienwohnung bevorzugen.

Ich könnte mir ein Leben im Hotel nicht vorstellen. Sicher ist es angenehm wenn man Urlaub hat und dann alles genießen kann. Man braucht nur zum Buffet zu gehen um zu essen, es wird geputzt und gesaugt und so weiter. Aber das kann ich nur genießen wenn ich Urlaub habe und nicht die ganze Zeit. Ich könnte es mir auch nicht vorstellen die ganze Woche über in einem Hotel zu wohnen. Ich brauche meinen eigenen vier Wände, meine Persönlichkeiten im Haus oder in der Wohnung.

Sicher wäre es schön wenn immer geputzt wird, aber ich vermute mal dass sogar das einem mal auf den Geist geht. Ich brauche nicht immer jemanden Fremden im Haus. Da putze ich lieber selber. Und sogar das Essen würde mir nach einiger Zeit auf den Geist gehen. Ich möchte auch mal selber kochen können, zwischendurch mal zum Kühlschrank gehen und etwas heraus nehmen. Das würde mir alles fehlen.

Ich bin auch der Meinung, dass sich das eigentlich eher gut als schlecht anhört. Ich kann es gut nachvollziehen, dass der Mann keine zwei Zuhause haben möchte, indem er sich noch eine Wohnung mietet, in der er dann unter der Woche wohnt. Das will ja dann doch irgendwann auch eingerichtet werden, kostet Miete, muss geputzt werden und dergleichen. Das alles hat er im Hotel nicht, obwohl er natürlich auch dafür bezahlen muss. Ich weiß jetzt zwar nicht, in welcher Region dieses Hotel liegt - aber ist es gerade nicht eine Touristenregion, sollte ein Drei-Sterne-Hotel auch noch einigermaßen erschwinglich sein. Dass er dann für den "Luxus", nicht selbst kochen und putzen zu müssen, ein wenig mehr bezahlt, ist ihm ja eigentlich nicht vorzuwerfen - wer würde das nicht gerne mal so machen?

Die Einstellung jedenfalls, nur ein Zuhause haben zu wollen - nämlich das, wo seine Frau mit seinen Kindern sitzt - finde ich nicht bedenkenswert, sondern sogar viel eher sehr romantisch. Das zeigt doch nur, dass er seine Familie wirklich liebt und sich nur dort heimisch fühlen möchte, wo auch sie sind. Das ist eine sehr lobenswerte Einstellung, die sicherlich dazu beiträgt, dass die Beziehung trotz der Tatsache, dass er die ganze Woche unterwegs ist, besser laufen könnte als so manch andere.

Manchmal macht es der Beruf eben erforderlich, solche Opfer zu bringen. Ich kann das schon ganz gut nachvollziehen, auch wenn ich selbst es mir nicht vorstellen könnte, eine ganze Woche - und das ständig - von meiner Familie getrennt zu sein. Das würde ich für keinen Job und kein Geld auf der Welt wirklich machen wollen. Ein Problem damit, unter der Woche dann im Hotel zu leben, hätte ich aber trotzdem nichts. Man kann ja durchaus dafür sorgen, dass man immer das gleiche Zimmer bekommt und sich so auch daran gewöhnen. Wo man schon öfters war, schläft man in der Regel auch besser als an einem vollkommen neuen Ort.

Reizen würde es mich zwar nicht unbedingt, die ganze Zeit bedient zu werden und nichts mehr selber machen zu müssen - aber darauf habe ich noch nie einen großen Wert gelegt, bzw. noch nie einen sonderlich großen Ansporn darin gesehen, dieses Stadium zu erreichen.