Hundesteuer 2012 - Was hat sich bei euch geändert?

Pünktlich zum Jahresbeginn flatterte wie jedes Jahr direkt der Steuerbescheid der Stadt ein. In den letzten 4 Jahren hat sich bei der Hundesteuer nichts getan. Für "normale" Hunde waren etwas über 60€ im Jahr fällig. Für Listenhunde, deren Mischlinge und Hunde, die durch ihr Verhalten als gefährlich eingestuft wurden, mussten die Halter pro Hundenase 180€ bezahlen. Ich fand das immer super, weil wir hier eben eine Gegend haben, in der man auch diesen Hunden genug Freilauf gewähren kann. Es ist keine Großstadt, in der man sich gegenseitig auf der Pelle hockt. Wir leben hier ländlich am Rhein mit viel Grün drumherum. Wenn man selbst im Sommer mal auf andere Hundehalter trifft, ist das schon ein kleines Highlight.

Nun kamen aber die neuen Bescheide und es hat mich schon fast aus den Schuhen gehauen. Die Hundesteuer für die als harmlos geltenden Hunderassen wurde nur minimal auf 70€ erhöht. Für Listenhunde und als gefährlich eingestufte Hunde muss man für 2012 stolze 550€ blechen. Hat man nicht nur einen davon berechnen die pro Fellnase 800€. Diese extreme Steuererhöhung ist doch nicht normal. Ich finde es nicht in Ordnung, dass die Hundesteuer von einem auf den anderen Tag so sehr erhöht wurde. Als Hundehalter bekommt man nicht vorher schriftlich Bescheid, dass sich da etwas ändern. Nein, es kommt direkt der Steuerbescheid. In Großstädten kann ich es völlig nachvollziehen und bin auch dafür, dass man so die Zahl der Hunde im Rahmen hält. Aber doch nicht hier, wo kilometerweit nur Grün ist.

Im Sommer ist ein neuer Nachbar mit einem American Bulldog zugezogen. Der Gute hatte sich noch so gefreut, weil die Steuer hier eben nicht so aussah, als wenn man bestimmte Rassen generell nicht haben möchte sondern eben dem Umfeld angepasst war. Seine Bulldogge hat kaum noch Zähne im Fang und dennoch wird ihm nichts anderes übrig bleiben als die Kosten zu tragen oder eben wieder umzuziehen. Er hat das Haus glücklicherweise nur gemietet und kann jederzeit ausziehen. Und obwohl die zuständigen Leute bereits bei der Anmeldung seines Hundes Bescheid gewusst haben müssen, hat man ihn nicht vorgewarnt.

Wie sieht es in eurer Region aus? Wurde die Hundesteuer dort ebenfalls erhöht? Hat man bei euch die Steuer für Listenhunden auch so extrem angehoben? Ich möchte hier keine Diskussion darüber ob es gerechtfertigt ist oder nicht. Mich interessiert auch nicht ob ihr das für richtig haltet um diese Rassen unattraktiv zu machen und so langsam auszurotten. Interessant wäre aber wie ihr, falls ihr einen solchen Hund Daheim hätten, reagieren würdet? Würdet ihr die Zähne zusammenbeißen und die Hundesteuer zahlen? Wäre dies für euch ein Grund ggfs auch weiter weg zu ziehen? Irgendwo hin, wo die Steuer nicht so hoch ist? Oder würdet ihr euch dann schweren Herzens von diesem Hund/dieser Rasse trennen, weil euch die Kosten zu hoch wären bzw ihr nicht bereit seid so viel für euer Haustier zu bezahlen?

Ich wohne zur Zeit in einer kleineren Stadt, also in einem Ort mit knapp 220.000 Einwohnern. Wie hoch die Hundesteuer hier für Listenhunde ist, weiß ich leider nicht. Allerdings wurde die Hundesteuer auch hier in diesem Jahr erhöht. Bislang kostete ein "normaler" Hund 128 Euro pro Jahr. Seit diesem Jahr sind es 140 Euro. Ich gehe davon aus, dass auch die Steuer für die Listenhunde erhöht wurde, allerdings meine ich, dass diese ohnehin schon bei mehreren hundert Euro lag. Daher weiß ich nicht, ob hier eine große Erhöhung stattgefunden hat. Ich fand es aus Prinzip schon blöd genug, dass die Hundesteuer überhaupt erhöht wird, allerdings finde ich diese Erhöhung, von der du berichtet hast, mehr als unverschämt. Daran sieht man, das die Festlegung der Höhe der Hundesteuer eine reine Willkürentscheidung ist.

Ich würde mich, sofern ich einen Listenhund hätte, nicht von dem Tier trennen. Lieber würde ich mir ein Paar Schuhe weniger kaufen, weniger mit dem Auto durch die Gegend fahren oder an anderen Dingen sparen, die nicht zwingend erforderlich sind. Umziehen würde ich nur begrenzt. Also aus dieser Stadt würde ich natürlich wegziehen, weil sie mir einfach viel zu klein ist. Würde ich aber bereits in meiner Lieblingsstadt Berlin wohnen, würde ich dort auf keinen Fall wegziehen. Meistens sind es ja ländliche Gegenden, in denen die Hundesteuer nicht so hoch ist, und dort möchte ich auf keinen Fall wohnen. Daher würde ich lieber die höhere Hundesteuer bezahlen.

Bis Ende 2011 waren es bei mir 132 € jährlich, ab Januar 2012 wurde die Hundesteuer auf 144€ erhöht. Jedoch habe ich Widerspruch gegen diese Erhöhung eingelegt und werde die Erhöhung auch nicht zahlen, da keine Gründe vorliegen, welche diese stramme Erhöhung rechtfertigen könnten.

Mir ist bewusst, dass ich dadurch eine ewige Streitdiskussion mit dem Steueramt provoziere aber das ist es mir wert. Wenn die Hundesteuer wenigstens einen gewissen Service abdecken würde, könnte ich es ja noch verstehen aber man bekommt ja nichts dafür außer die Steuermarke und irgendwann ist auch mal gut.

Ich zahle seit Jahren 30 Euro pro Jahr für meinen Hund. Sogenannte Listenhunde, kosten hier auch so um die 150 Euro im Jahr. Natürlich habe ich auch dieses Jahr auch wieder einen neuen Bescheid bekommen. Allerdings habe ich nur geschaut, was ich weiterhin für meinen Hund bezahlen muss und das sind wie immer die 30 Euro. Daher denke ich, dass sich auch bei der Summe für die Listenhunde nichts verändert hat.

Bei uns hier liegt die Hundesteuer für einen ganz gewöhnlichen Hund, falls man diese Bezeichnung überhaupt verwenden darf, denn an einem Listenhund ist ja auch nichts ungewöhnliches dran, bei 35 Euro im Jahr. Ich finde das schon immer viel und bin eigentlich nicht der Meinung, dass Tiere besteuert werden sollten. Aber bei diesen Preisen, die man hier lesen kann, komme ich ja noch ganz gut bei weg.

Eine so drastische Erhöhung um gleich mehrere hundert Euro finde ich wirklich extrem! Das ist nicht normal und ich würde das auch so nicht tolerieren und schauen, ob man nicht noch mehr Hundehalter finden kann, die gegen diese Maßnahme sind und ob man da nicht irgendetwas ausrichten kann.

Auch in meiner Stadt wurde die Hundesteuer um 10% auf 140 Euro jährlich erhöht. Kurioserweise fand ich keine gesonderte Hundesteuer für Listenhunde und habe mich dann mal am Ordnungsamt schlau gemacht. Die Kampf- und Listenhunde werden hier genauso versteuert wie andere Hunde. Man muss also nicht als Hundehalter mehr bezahlen. Selbst wenn ich mehr bezahlen müsste, falls ich einen Listenhund hätte, würde ich lieber auf etwas anderes verzichten, den Hund aber deshalb nicht abgeben. Ich habe mich immer schon gewundert, warum viele Obdachlose bzw. Bettler einen Kampfhund neben sich sitzen haben. Nun kenne ich den Grund.