Belohnt ihr eure Kinder mit Geld für gute Zeugnisse?

vom 30.01.2012, 23:01 Uhr

Ich habe eben hier diesen Artikel gelesen Bloß kein Geld für gute Noten . Da ist mir auch direkt eingefallen, dass ich als Kind niemals für eine gute Note Geld bekommen habe. Belohnt wurde ich überhaupt nicht, wenn ich ein gutes Zeugnis nach hause gebracht habe. Ich bekam wohl tierischen Ärger, wenn eine Note nicht so gut war, wie meine Mutter sich das dachte.

Meine Kinder haben auch kein Geld für gute Noten bekommen. Ich habe sie anders belohnt und sie wirklich gelobt für die Noten und auch für schlechtere Noten kritisiert. Das heißt aber nicht, dass ich sie bestraft habe. Ich habe mit ihnen darüber geredet. Meinen Kindern war auch von Anfang der Schule an klar, dass sie nicht dafür lernen um Geld für gute Noten zu bekommen, sondern, damit sie es im Berufsleben mal leichter haben. Das hat auch funktioniert.

Gebt ihr euren Kindern Geld für gute Noten? Warum macht ihr das? Denkt ihr, dass der Ansporn dann größer ist besser zu werden? Denken die Kinder dann nicht automatisch, dass sie für Geld und nicht für sich selber lernen und gute Noten nach hause bringen? Wie geht ihr damit um, wenn andere Kinder, also zum Beispiel die Freunde eurer Kinder das nicht bekommen und dann eventuell neidisch oder traurig werden? Denn nicht jeder kann sich das leisten gute Noten zu bezahlen. Sollten gute Noten wirklich bezahlt werden?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich selber habe noch keine Kinder, aber ich kann da von mir erzählen, als ich noch zur Schule gegangen bin. Meine Eltern haben mir auch immer etwas Geld gegeben, für die Zeugnisse, die ich nach Hause gebracht habe. Es wurde schon immer so gemacht, dass ich für jede 2, die ich auf dem Zeugnis hatte, 2 DM bekommen habe, und für jede 1, habe ich 5 DM bekommen.

Das war schon in der Grundschule so, bis hin etwa zur 7. Klasse, soweit ich mich erinnern kann. Und da kam dann schon ein wenig Geld zusammen. Von mir aus kann ich aber behaupten, dass ich mich dadurch nicht mehr angespornt gefühlt habe, da ich wusste, dass es für gute Noten Geld gibt. Ich war eigentlich so schon nicht faul und fleißig, sodass man das mit dem Geld auch nicht machen musste. Und ich weiß auch nicht, ob dadurch andere Kinder mehr lernen, um bessere Noten zu bekommen.

Aber generell finde ich es doch in Ordnung, wenn Kinder für eine gute Leistung ein wenig Geld bekommen. So ist es ja auch im späteren Berufsleben. Wenn man besser ist, dann bekommt man auch mehr Geld. Ich denke nicht, dass das irgendeinen Nachteil bringen wird. Man sollte die Belohnung aber nicht zu groß machen.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wenn ich meine Kinder für gute Noten belohne, muss ich sie doch im Gegenzug auch für schlechte Noten bestrafen oder sehe ich das falsch? Ich hab als Kind kein Geld für gute Noten bekommen, da es ja eigentlich etwas selbstverständliches ist, sein bestes zu geben in der Schule. Ich wurde mit Worten belohnt und viel gelobt für gute Leistungen. Im Gegenzug gab es aber auch ein wenige mecker, wenn die Noten nicht gestimmt haben.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich persönlich wurde nicht mit Geld belohnte, wenn ich eine gute Note mit nach Hause gebracht habe. Ich hab aber auch so mein bestes gegeben und die Worte des Lobes haben mir meistens schon genügt. Andererseits gab es Kinder in meiner Klasse die Geld für gute Noten bekommen haben. Einige bekamen für eine "1" zwei Euro andere drei Euro. Die meisten dieser Kinder mussten aber nichts bezahlen wenn sie schlechte Noten schrieben.

Ein Junge aus meiner Klasse jedoch bekam für eine "1" zehn Euro, für eine "2" fünf Euro, für eine "3" 1 Euro, musste dann aber bei einer "5" fünf Euro zahlen und bei einer "6" sogar 20 Euro.

Meiner Meinung nach macht, dass aber keinen Sinn. Man bringt den Kinder dann ja in irgendeiner Form bei, dass alles immer mit Geld zusammen hängt.

» MangoFighter » Beiträge: 118 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich freute mich meistens wenn es Zeugnisse gab, denn bei uns gab es auch immer Geld als Belohnung. Dabei wurde aber nicht jede einzelne Note belohnt, sondern das ganze Zeugnis. Meistens gab es 10 DM- 15 DM. Das war damals schon ein stolzes Sümmchen. Auch ich belohne meine Kinder für ihre Zeugnisse, aber auch nicht einzelne Noten sondern das komplette Zeugnis. Wenn aber mal eine besonders gute Note auf dem Zeugnis aufleuchtet, und wenn es nur eine gute Verbesserung ist, belohne ich diese mit dem einen oder anderen Extra Euro. Ich sehe daran auch nichts verwerfliches, denn später in der Arbeitswelt werden sie ja auch für gute Arbeit entlohnt. Ich belohne ja nicht jede gut geschriebene Arbeit, sondern die Mühen des Schuljahres.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mein Sohn ist zwar noch nicht im schulpflichtigen Alter, aber ich kann mich noch gut erinnern, dass wir Kinder sowohl von den Eltern als auch von den Großeltern für gute Noten und Zeugnisse auch mit Geld belohnt worden sind. Dies war zwar nicht viel, aber es war ein Anreiz, damit man weiterhin gut in der Schule war. Und in unserer Familie ist nie jemand sitzen geblieben oder war schlecht in der Schule.

Aus heutiger Sicht würde ich meinem Kind nicht unbedingt mit Geld belohnen wollen, sondern man kann andere Anreize geben, wie z.B. ein Kinobesuch oder aber mal wieder das Lieblingsessen des Kindes.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich selbst habe kein Geld bekommen, aber mir wurde eben für ein gutes Zeugnis ein Wunsch erfüllt. Da es dies aber nur für das gesamte Zeugnis gab, war ich auch bestrebt ein gutes Zeugnis zu bekommen. Allerdings musste ich dann ja eben auch kontinuierlich in der Schule mitarbeiten. Nur mal anstrengen, wenn ich Geld brauchte, war dann eben nicht möglich.

Ob man nun in Form von Geld oder der Erfüllung eines besonderen Wunsches das Zeugnis belohnt, ist sicherlich nebensächlich. Wichtig ist halt dabei, das die Kinder lernen, das sie das ganze Schuljahr fleißig sind. Denn so ist das auch später im Arbeitsleben. Nur wer dauerhaft gute Leistungen zeigt, wird eben seinen Job behalten und dementsprechend auch Geld verdienen.

Daher habe ich diese Methode meiner Eltern auch übernommen. Allerdings haben wir den Kompromiss, das meine Kinder auch das Geld bekommen, wenn sie keinen Wunsch haben, wenn es die Zeugnisse gibt. Dann können sie sich aber später auch etwas dafür kaufen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich habe als Kind auch nichts für ein gutes Zeugnis bekommen. Da war ich schon oft traurig, wenn ich gehört habe, dass Klassenkameraden etwas von ihren Eltern dafür bekommen haben. Einmal habe ich 1 DM oder 2 DM von meiner Oma für ein gutes Zeugnis bekommen, aber von meinen Eltern nichts. Ich denke auch, dass sie gedacht haben, dass es selbstverständlich sein sollte, dass man sich anstrengt um gute Note zu bekommen. Sie haben auch immer gesagt, dass wir das ja nicht für sie machen, sondern für uns selbst und unsere Zukunft. Gerade von meinem Vater da etwas Anerkennung zu bekommen, war schwierig.

Ich habe noch keine Kinder, aber ich denke, dass eine Kleinigkeit zu einem besonders guten Zeugnis nicht schaden wird. Ich würde es auch eher als Ansporn oder Anreiz für das Kind sehen, sich weiter so anzustrengen und gute Note zu bekommen. Eine Kleinigkeit ist dann ja auch nur eine Art der Belohnung und Anerkennung für die guten Leistungen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Das Problem mit der Belohnung Geld für gute Noten, besteht denke ich darin, dass die Kinder sich daran gewöhnen und nur lernen um das Geld zu bekommen. Somit entwickeln sie am Lernen selbst keinen Spaß und haben kein Interesse an dem Stoff, da sie nur den monetären Aspekt im Hinterkopf haben.

Fraglich ist ob dieses Verhalten nicht auf andere Gebiete übertragen wird und so in den Kindern eine allgemeine Unlust entsteht, wenn es darum geht etwas Neues zu lernen, aber keine wertmäßige Vergütung stattfindet.

Ich halte es für viel wichtiger, den Kindern zu zeigen, dass Lernen interessant sein und Spaß machen kann. Dies könnte man zum Beispiel erreichen, wenn man sich mit den Kindern zusammensetzt und gemeinsam über den Lernstoff diskutiert. Auch Anerkennung der Leistung durch Lob, sollte bei guten Noten keinesfalls ausbleiben.

» wuk4rd » Beiträge: 60 » Talkpoints: 25,10 »


Ich halte überhaupt nichts davon, Kinder für gute Noten mit Geld zu bezahlen und ich sage hier bewusst nicht "belohnen". Meine Söhne werden von mir natürlich gelobt, wenn sie gute Leistungen erbringen, aber nicht materiell entschädigt. Zum Einen erbringen sie zwar eine Leistung, aber eben für sich selber, für ihre eigene Zukunft. Die Möglichkeiten, die sie später mit guten Zeugnissen haben, sind Lohn genug meiner Ansicht nach. Etwas anderes ist es, wenn einer meiner Söhne eine Extraaufgabe im Haushalt übernimmt, die eigentlich meine wäre. Dafür bekommen sie ein kleines Entgelt, da sie für die Gemeinschaft gearbeitet haben bei etwas, das sie nicht hätten machen müssen. Ich versuche auch meine Kinder dahin zu erziehen, dass es nicht nur materielle, sondern auch ideelle Werte gibt. Wenn ich gute Noten entlohnen würde, würde das die Idee mit sich bringen, dass man nur dann Leistung bringen muss, wenn sie sich monetär rentiert. Dieser Gedanke gefällt mir nicht und den möchte ich auch nicht vermitteln. Motivieren kann man seine Kinder auch anders.

Außerdem bezweifle ich, dass man eine Belohnung mit Geld gerecht gestalten könnte. Wenn zum Beispiel das eine Kind leichter lernt, das andere sich schwerer tut, wie wertet man dann die Noten? Der, der ohne viel zu lernen Einser und Zweier schreibt, wird reich, der andere, der vielleicht viel mehr arbeiten muss und dennoch nur Dreier schafft, guckt in die Röhre? Ist das gerecht? Ich denke nicht. Es wäre aber auch nicht gerecht, wenn man dem, der weniger lernen muss, höhere Maßstäbe für das gleiche Geld ansetzen würde - er kann ja nichts dafür, dass er sich leichter tut. Und wie ist es mit Kindern in verschiedenen Klassen? Der eine hat vielleicht einen strengeren Lehrer als der andere, dessen Lehrer eher mal ein Auge zudrückt und die bessere Note gibt. Oder der eine kommt mit seinem Lehrer gut klar während der andere einen Lehrer hat, mit dem er es nicht so kann. Müsste man diese Dinge nicht auch berücksichtigen? Aber wie sollte man die Lehrer in die Beurteilung der Geldsumme miteinbeziehen?

Meine Söhne haben also noch nie Geld für gute Noten bekommen und sich darüber aber auch nie beschwert. Natürlich haben sie bei dem einen oder anderen Freund diese Praxis gesehen und waren da auch manchmal ein bisschen neidisch. Aber insgesamt - und das ist das Witzige bei der Sache - fanden sie das auch irgendwie doof. Zumal das oft bei Familien der Fall ist, wo sich die Eltern ansonsten nicht so viel mit ihren Kindern abgeben (was ich jetzt aber nicht verallgemeinern möchte, nicht dass mir hier jetzt jemand, der seine Kinder bezahlt den Kopf abreißt).

Das Argument, dass man seine Kinder im Gegenzug dann ja auch bestrafen müsste, wenn sie schlechte Noten bringen, das hier erwähnt wurde ist mir bis jetzt noch nie durch den Kopf gegangen, aber ich finde es gar nicht so schlecht. Denn im Prinzip wäre das die logische Schlussfolgerung: wenn man die schulischen Leistungen mit der Arbeitswelt vergleicht und als Argument nimmt, dass man dort ja auch für gute Leistungen entlohnt wird, darf man eigentlich nicht außer Acht lassen, dass man in der Arbeitswelt für schlechte auch "bestraft" wird. Schule ist aber nun einmal nicht gleich Arbeitsleben und mit weniger Pflichten hat man meiner Meinung nach auch nicht die gleichen Rechte.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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