The Voice of Germany - Favoritensterben?

vom 28.01.2012, 08:18 Uhr

The Voice of Germany begeistert mich nicht mehr ganz so sehr, wie es noch zu Beginn gewesen ist. Irgendwie hat die Sendung für mich an Charme verloren, seitdem es zu den Livesendungen kam und gestern war für mich dann wohl leider der negative Höhepunkt gewesen. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass die Jurymitglieder wohl doch nicht so den musikalischen Sachverstand haben oder bewusst falsche Entscheidungen getroffen haben. Natürlich könnte es auch sein, dass mein Musikverständnis ein anderes ist, aber nicht nur mir war die Enttäuschung anzumerken.

Gestern gab es einige Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen konnte und es auch noch nicht kann, wobei auch der Zuschauer/ Anrufer an sich sein Päckchen dazu beitrug, indem er eben anrief. Ich gehöre jedoch definitiv nicht mehr zu den Leuten, die in einer Castingshow gegen Geld für einen Kandidaten anrufen, es gab eine Ausnahme und seitdem bin ich beharrlich, egal, wie schlecht oder gut mir jemand gefällt.

Bei der gestrigen Livesendung war es so, dass pro Jurymitglied drei Kandidaten noch dabei waren. Einer von den je drei Kandidaten kam durch das Publikum, also Anrufe, weiter, und einer von diesen drei Kandidaten wurde von seinem Coach/ Mentor weitergewählt. somit ist Kandidat Nummer Drei ausgeschieden. Ich war ja schon etwas schockiert, als sich Nena für Sharron anstelle für Benham entschieden hatte, aber Rea Garvey hat gestern leider eine für mich nicht ganz so nachvollziehbare Entscheidung getroffen, als er sich zwischen Jasmin und Percival hat entscheiden müssen. Nun hätte ich auch nicht gedacht, dass Michael durch das Publikum weiterkommt, aber auch nur deshalb, weil ich scheinbar zu taub und zu blind bin, was an diesem Michael so toll ist. Jedenfalls hat sich Rea dann für Jasmin und damit gegen Percival entschieden, was mich wirklich sprachlos hat werden lassen.

Gut, Percivals Auftritt war gestern nicht der beste, aber ich mag seine Stimme, ich mag seine Art und ich kann mir gut vorstellen, dass er halt exzentrisch ist, was aber jeder, der erfolgreich als Musiker sein will, doch irgendwie auch sein muss. Ich weiß nicht genau, was Rea geritten hat, als er seine Entscheidung traf, Nena konnte ich auch nicht verstehen, aber bei ihr kann ich es grundsätzlich nicht nachvollziehen, aber ich muss schon sagen, dass ich recht traurig und enttäuscht über Reas Entscheidung war. Bei Xavier ging es dann weiter, dass er sich gegen Rino, und somit für Mic entschied, während Max (wie von mir erwartet) vom Publikum weiter gewählt wurde. Auch hier konnte ich Xavier nicht wirklich verstehen. Im Grunde ist es nur mein ganz persönliches Empfinden, aber ich bin wie gesagt nicht die Einzige, die mit diesen drei in meinen Augen Fehlentscheidungen zu hadern hat.

Daher denke ich auch wirklich, dass gestern ein Favoritensterben eingesetzt hat und würde nun gern wissen, wie Ihr diese Entscheidungen seitens der Jury seht und was Ihr dazu sagt. Könnt Ihr diese Entscheidungen verstehen und mittragen oder denkt Ihr ebenfalls, dass es einige falsche Entscheidungen gab? Hättet Ihr andere Kandidaten weiter vorn gesehen, oder Euch über deren Weiterkommen entschieden?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



The Voice of Germany ist vom Konzept her genauso angelegt, wie alle anderen Castingshows auch. Aus einer sehr großen Menge versucht man den einen herauszufiltern, der dann in der Lage ist ein oder 2 CDs zu veröffentlichen, kurz in den Medien steht, bevor man nie wieder etwas von ihm hört außer in 10 Jahren vielleicht im Dschungelcamp.

Ich habe die Sendung selbst jetzt noch nicht gesehen aber ich glaube das muss man auch nicht unbedingt, weil die Sendung ja scheinbar jetzt schon wieder an Niveau verliert, noch bevor die erste Staffel abgeschlossen ist. Man versucht mit dieser Art von Castingshow dem Zuschauer das Geld aus der Tasche zu ziehen. Das eigentlich einzige was die Sendung versucht zu erreichen, dass viele Leute für ihren Favoriten anrufen und der Sender auf diese weiße 50 Cent in die Kassen bekommt.

Das System ist ja bekannt und ich kann nach wie vor nicht verstehen, dass sich nach wie vor derart viele Deutsche dazu treiben lassen, für irgendjemanden derart viel Geld auszugeben, den Anrufen werden das nicht wenige. Bei DSDS wurde mal bekannt, dass die Show mehrere Millionen alleine durch die Telefonanrufe in die Kassen spült.

Für mich sind derartige Castingshows eine Art Volksverdummung und ich muss das nicht sehen. Jedoch bleibt es jedem selbst überlassen, ob er sich das antut oder nicht. Ich für meinen Teil eher nicht.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


andysun78 hat geschrieben:Für mich sind derartige Castingshows eine Art Volksverdummung


Na soweit würde ich jetzt nicht gehen :wink:. Nur weil ich mich mal abends vor dem Fernseher hinhocke und mir paar Menschen angucken will, die Musik machen, die gut singen können, werde ich doch nicht dumm. "Dumm" wird man, wenn man sich mental überhaupt nicht anstrengt. Wenn du natürlich nur vor dem Fernseher sitzt und deine geistigen Anstrengungen ausschließlich aus dem Fernseher "holen willst", dann ist ja klar, dass beim Schauen von nur solchen Sendungen man nichts lernt. Für mich sind solche Shows eine kleine Unterhaltung am Abend, wenn ich nichts vorhabe. Aber Abstand halte ich trotzdem zu DSDS, weil es für mich keine Unterhaltung ist, mir Leute anzugucken, die im Grunde "nichts können" und vorgeführt werden.

Jetzt zur eingangs gestellten Frage. Also das Bsp. mit Percival kann ich insoweit nachvollziehen, als dass er für das gesamte Format viel zu Schade ist! Er ist für mich ein absoluter Musiker, der mit allem dabei ist. Die Bühne ist sein Zuhause. Er meinte doch selbst, dass er sich jetzt freut, am nächsten Tag mit seiner Platte zu beginnen. Ich finde der Titel "The Voice of Germany" hätte seine wahre Qualität gemindert. Er ist mein absoluter Favorit gewesen. Ich finde, dass er noch keinen "Castingtouch" hat, dass durch den Rauswurf seine Originalität beibehalten wurde. Die Show kann er als Marketing für sich selbst nutzen. Ich denke, dass in dieser Show, wie bei jedem anderen Format auch, jemand gesucht wird, der absolut mit seiner Musik massentauglich ist. Ich weiß nicht, inwieweit Percival mit seiner Art der Musik bei den Teenies ankommen würde. Denn es sind vor allem die Teenager, die die Kaufzielgruppe solcher Sendungen darstellen.

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» esprit*87 » Beiträge: 456 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Andysun, interessant, dass Du mit keiner wirklichen Aussage auf meinen Thread eingegangen bist beziehungsweise Du auch so etwas generell als Volksverdummung ansiehst. Ich behaupte mal, dass 90 Prozent der gezeigten Fernsehsendungen ebenfalls in die Richtung gehen und dennoch werden gerade solche Sendungen doch ganz gern geschaut. Tut mir leid, aber diese Vorurteile kann ich nicht mehr hören und es sollte wirklich im Grunde um das Ausscheiden der gestrigen Kandidaten gehen, wie es empfunden wurde und ob man die Entscheidungen der drei von vier vorhandenen Jurymitglieder nachvollziehen kann.

Esprit, dann hätte man Percival ja nun nicht mitnehmen müssen, oder? Ich kann das Argument nicht ganz so nachvollziehen und ich war gestern echt etwas durcheinander gewesen beziehungsweise saß kopfschüttelnd vor dem Fernseher. Aber so ist das Leben nun einmal und ich hoffe in der Tat, dass man von Percival noch etwas zu hören bekommt. Bei Rino, Ramona und Benham bin ich weniger davon überzeugt, aber die sprechen mich ehrlich gesagt auch nicht so an, wie Percival es getan hat.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Benham war schon speziell. Was nicht schlecht sein muss, im Gegenteil. Ich stehe auf individuelle Menschen, vor allem auf individuelle Rampensäue wie Percival :wink:. Nur bei Percival kommt in der Musik, in seiner Stimme etwas rüber. Man sieht, dass das, was er singt, auch so gemeint ist. Benham war mir zu maskenhaft, zu star in seiner Stimme und in seiner Mimik. Ramona ist ein Rockerbraut, und wie. Ihre Röhre ist wirklich knallhart. Aber auch hier haben mir wieder Emotionen gefehlt. Es kam nie so richtig etwas rüber. Rino war da schon deutlich besser. Emotionen, ja. Aber Mic versprüht noch deutlich mehr Sexappeal. Auch technisch finde ich ihn weitaus überlegener. Man sieht, dass Emotion hier das Schlagwort ist. Man muss etwas transportieren. Das sagt die Jury immer wieder, und man mag sich wohl denken: "Ja, ja... ." Aber letztlich stimmt es.

Percival wird es sowieso schaffen. Dieser exzentrischen Rampensau könnte ich noch lange zuhören und zugucken. Aber ich glaube nicht, dass er eine breite Fanbase der Teenager hätte, weil er nicht diese gängige Popmusik machen wird. Auf der anderen Seite weiß ich nicht, inwieweit die negativen Schlagzeilen über ihn einen Einfluss bei der Entscheidung hatten. Und wenn wir schon beim Thema Zielgruppe sind. Vielleicht beruhten auch die Entscheidungen darauf, dass die ausgewählten Personen letztlich die wenigsten Stimmen der Anrufe bekamen und man sich bei ihnen deswegen keinen großen und langfristigen Erfolg erhofft.

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» esprit*87 » Beiträge: 456 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, Percival passt einfach nicht wirklich ins dieses Konzept. Wie schon gesagt wurde geht es darum, den Gewinner letztendlich auch vermarkten zu können und dafür ist Percy einfach zu eigenwillig und exzentrisch. So gut die Stimme auch ist, die Show gehört bei ihm ebenfalls voll dazu, ob die Stimme alleine viele CD´s verkauft, wage ich zu bezweifeln. Und letztendlich ist das doch das Ziel einer solchen Castingshow. Auch wenn ich Jasmin ehrlich gesagt ziemlich langweilig finde.

So kann ich zum Beispiel gut verstehen, warum Max von den Zuschauern weiter geschickt wurde. Der Typ singt gut und ist einfach niedlich - genau das Richtige für die Zielgruppe. Genauso sieht es bei Benham und Sharron aus - Benham war toll, seine Art zu singen spricht mich mit Ü40 total an. Aber die jungen Leuten (okay, alt fühle ich mich auch noch nicht, aber ihr wisst, was ich meine) kaufen später sicher eher Musik von der Rockerbraut Sharron als von Benham. Die Coaches können mir erzählen was sie wollen, letztendlich zählt eben doch der Marketinggedanke. Und wenn die Zuschauer ganz am Schluß wählen müssen, gewinnt Nena mit Sharron sicher eher als mit Benham.

Mic finde ich weder gut noch spannend und da hätte ich aus dem Bauch heraus eher Rino mitgenommen. Was ich aber überhaupt nicht verstehen kann ist, was die Leute an den Telefonen an Michael Schulte finden. Ich finde den zum Gähnen langweilig und singen kann er auch nicht wirklich gut. Aber vermutlich hat er durch sein YouTube-Auftreten so viele Fans, wenn die alle anrufen ist er praktisch schon durch, egal was er macht.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also bei Percival kann ich mich nun nicht beschweren. Er war zwar talentiert, aber dermaßen unsympathisch, dass ich ihn wahrscheinlich auch nicht mitgenommen hätte. Man kann eben auch bei einem solchen Format nicht sagen, dass es am Ende nur noch um die Stimme geht. Nach den Blind Auditions kommen dann eben auch die anderen Faktoren dazu, die auch eine Rolle spielen.

Dass Rino gegangen ist, finde ich nun sehr schade, da ich ihn gut fand. Aber mein absoluter Favorit ist sowieso Max und solange er im Rennen bleibt, ist für mich persönlich alles in Butter.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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