Vor welchen harmlosen Dingen fürchten sich eure Tiere?

Als ich gerade mit meinem Hund draußen war, bin ich durch einen schmalen, unbeleuchteten Gang zwischen zwei Gärten gelaufen, durch den wir bestimmt schon hundert Mal gegangen sind, auch in der Dunkelheit. Heute war es so, dass der Zeitungszusteller unterwegs war und seinen Trolley am Ende des Ganges, dort allerdings ziemlich in der Mitte hatte stehen lassen. Der Gang ist ungefähr zwei Meter breit und am Ende war also so ein dunkles Etwas zu sehen. Ich habe mich davor nun nicht gegruselt, wusste aber auch zunächst nicht, was das ist, weil es eben ziemlich dunkel war. Mein Hund hingegen wollte nicht so gerne weitergehen und versteckte sich dann auch hinter mir, als wir kurz vor dem Trolley waren. Nachdem wir an dem Wägelchen vorbeigegangen waren, lief er direkt wieder nach vorne und kam an meine Seite.

So eine ähnliche Reaktion habe ich bei meinem Hund schon einmal erlebt. Vor einigen Monaten hatte jemand, der ein paar Häuser weiter wohnt, einen großen Berg Kaminholz vor dem Haus aufgeschichtet. Es war wirklich eine größere Menge, so groß wie zwei normale Parkplätze und in der Mitte ungefähr eineinhalb Meter hoch. Als ich mit meinem Hund dort vorbeikam, es war noch hell, wechselte er direkt die Seite und versteckte sich hinter mir und signalisierte, dass er eigentlich nicht an dem Holzhaufen vorbeigehen möchte. Dabei sind wir ungefähr zwei bis drei Meter davon entfernt gewesen. Als wir am nächsten Tag wieder dort hergelaufen sind, hatte er schon weniger Probleme damit und im Laufe der Zeit hatte er dann gar keine Probleme mehr damit.

Vor was haben eure Haustiere Angst, beziehungsweise welche (alltäglichen) Dinge sind ihnen unheimlich? Haben sich eure Tiere an diese Dinge gewöhnt, oder gibt es nach wie vor Situationen oder Dinge, die eure Tiere auch nach mehrmaliger Konfrontation bedrohlich finden?

Wir haben eine Katze und die fürchtet sich eigentlich vor nichts außer vor Gewitter. Schon wenn es draußen Tagsüber mal etwas dunkler wird und man das Gefühl hat, es könnte ein Gewitter aufziehen, merkt man, dass unser Kätzchen ganz nervös durchs Haus schleicht und am liebsten im Boden versinken würde bis das ganze wieder vorbei ist. Sie geht dann aber auch zu niemanden, um dort Schutz zu suchen sonder versteckt sich dann meist irgendwo hinter der Wohnzimmercouch, bis das ganze vorbei ist und sie das Gefühl hat wieder sicher zu sein.

Mein Hund fürchtet sich vor einem Wasserabmessbecher. Mit dem muss man nur ankommen und schon ist er ganz weit weg. Warum wissen wir allerdings nicht. Außerdem mag er Wasser nicht (ich denke aber nicht, dass er den Zusammenhang zwischen dem Becher und dem Wasser ziehen kann. Zumal er sich davor fürchtet, wenn der Becher leer ist). Im Sommer wollten wir ihm mal die Pfoten abspritzen (der Strahl war aber leicht) und das fande er auch gar nicht toll. Mein Katze fürchtet sich unheimlich vor dem Besen. Ich fege eigentlich jeden Tag, weil er sein Streu immer mit aus dem Klo nimmt und wenn ich dann ankomme, rennt er sehr schnell weg oder faucht den Besen an. Auch das kann ich mir nicht erklären, weil er eigentlich keine schlechte Erfahrung mit dem Besen gemacht hat.

Mein Hund war anfangs sehr ängstlich und zurückhaltend. Er hatte immer vor Besuch Angst und hat sich dann unter dem Tisch versteckt oder kam ganz dicht zu mir. Heute ist ist auch zwar noch misstrauisch und vorsichtig, wenn jemand zu uns kommt, aber er versteckt sich nicht mehr. Außerdem hatte er auch immer Angst vor dem Auto fahren. Es ist mittlerweile nicht mehr so schlimm, aber teilweise bibbert er doch noch ein bisschen. Man sieht ihm dann auf jeden Fall an, dass er nicht gerne mitfährt und sich etwas schöneres vorstellen kann.

Sonst ist er eher neugierig und muss sich alles genau anschauen. Ich dachte auch mal, dass er sich vor einer Mülltonne Angst haben würde, die an der Straße stand, aber so etwas scheint ihm gar nichts auszumachen. Naja, vor dem Tierarzt hat er auch Angst. Da bibbert er dann schon im Wartezimmer und schaut mich ganz unglücklich an. Aber ich denke, dass dies bei vielen Tieren ja so ist. Als ich einen neuen Halter für meine Klobürste gekauft hatte, war ihm diese auch total unheimlich. Sie hat die Form einer Katze, bei der man die Bürste in den Rücken steckt. Die Katze hat Vampirzähnchen und ist gelb - orange gestreift. Mein Hund ist richtig zurück gezuckt als er das erste mal dort stehen saß und hat sie von der Badtür aus, misstrauisch beäugt. Er ist dann immer ein paar Schritt vorwärts und wieder rückwärts gegangen und das Köpfchen dabei hin und her gedreht. So als wollte er fragen, was das denn für ein komisches Tier ist. Erst als ich den Halter etwas vorgezogen und angefasst habe, kam er langsam näher und hat sich das Ding mal angeschaut.

Mein Kater fürchtet sich eigentlich nicht wirklich vor etwas. Er mag die Knallerei an Silvester nicht und er hasst den Staubsauger. Bei beidem wird er aber nicht panisch, sondern verzieht sich einfach in aller Ruhe. Eine Schwester dagegen ist ein Angsthase erster Güte, die oft mal zusammen zuckt, wenn es nur irgendwo ein lautes Geräusch gibt. Fremde Menschen fürchtet sie wie der Teufel das Weihwasser, kommen Leute ins Haus, ist sie weg und zwar so weg, dass man meinen könnte, sie habe sich in Luft aufgelöst. Sie geht auch tagsüber kaum aus dem Haus, denn da ist zu viel los. Nachts ist sie dann unterwegs, weil da weniger Erschreckendes unterwegs ist. Nur vor ihrem Bruder hat sie keine Angst, dem haut sie hin und wieder mal grundlos eine rein - wahre Geschwisterliebe

Mein Sittich hatte Angst vor diesen Hirsestangen, die andere Vögel eigentlich immer sehr gerne knabbern. Meiner brauchte wirklich nur von weitem eine sehen, schon hat er das Zimmer verlassen. Ich habe auch nie heraus gefunden, warum und wieso. Ich habe mal welche gekauft, Richtung Käfig geschleppt und PANIK. Vielleicht weil die Dinge ein wenig wackeln, keine Ahnung.

Ich habe einen Kater, er ist sieben und lebt jetzt seit fast Jahren bei mir. Immer wenn ich den Staubsauger raus hole, flüchtet er sich schon in eine seiner Lieblingsecken, obwohl ich ihn noch nicht mal angeschaltet habe.

Ich glaube es liegt daran, dass mein Kater generell Angst vor sehr lauten Geräuschen hat, Katzen haben eben sensible Ohren. Immer wenn es laut wird, flüchtet er, sei es beim Staubsauger oder dem Tür klingeln.

Im Hause wohnt eine Familie mit einem Hütehund, den sie vor etwa drei Jahren aus dem Tierheim geholt haben. Dieser Hund hat Angst vor jedem Menschen und versteckt sich immer hinter sein Frauchen, wenn ich zufällig im Treppenhaus bin, wenn er ins Haus kommt. Er ist sehr scheu. Anfangs ist er auch nur zu der Frau gegangen und hat sich von ihrem Ehemann nicht anfassen lassen. Vielleicht hat er etwas Schreckliches erlebt, bevor er ins Tierheim kam.

Unser alter Hund hatte immer Angst vor Kanalabdeckungen und Regenschirmen. Das hat sich dann nach einiger Zeit wieder gelegt, aber am Anfang ist er darauf gar nicht klar gekommen und ist immer extrem ängstlich gewesen.

Mein Kaninchen hat auch vor allen möglichen Dingen Angst, die eigentlich ganz normal sind. So hat er auch Angst vor dem Staubsauger, aber da das ja auch immer Krach macht, ist das doch irgendwie verständlich, dass er das nicht leiden kann. Aber er erschreckt sich auch manchmal, wenn ich seinen Napf auffülle und hat dann Angst, warum auch immer. Außerdem hat mein Kaninchen irgendwie Angst vor Gurken. Das ist ziemlich amüsant, da ich ihn am Anfang immer damit füttern wollte. Er war davon aber alles andere als begeistert und hatte am Anfang echt extrem Angst davor und hat sich davor versteckt und dann später damit "gekämpft". Mittlerweile hat er sich irgendwie dran gewöhnt und bekämpft die nur noch, ohne Angst davor zu haben, aber ich gebe ihm eigentlich keine mehr und somit hat sich das erledigt.

Meine Katze hat totale Angst vor dem Staubsauger. Sobald ich diesen herhole springt sie auf einen Stuhl unter dem Esstisch und wartet dort, bis ich mit dem Saugen fertig bin. Wenn ich dann in dieser Ecke saugen muss, rennt sie ins Schlafzimmer und verkriecht sich unter dem Bett.

Zu Silvester hatte sie während des Feuerwerks auch große Angst und hat sich für 45 Minuten unter dem Bett im Schlafzimmer verkrochen. Danach kam sie dann wieder hervor, rannte aber ins Wohnzimmer und hat sich noch mal für weitere 15 Minuten unter dem Couchtisch im Wohnzimmer versteckt.

Lustiger Weise hat sie aber auch Angst vor Vögeln. Ich Wohne im Dachgeschoss. Von daher kann meine Katze über die Fenster aufs Dach. Dort verbringt sie gerne mal eine dreiviertel Stunde im Winter, oder auch den halben Tag im Sommer. Sobald allerdings Vögel sich auf der Antenne niederlassen, rast sie zurück zum Fenster. Von dort aus schnattert (sie faucht oder miaut nicht, sondern schnattert wirklich) die Vögel dann an. Allerdings immer erst von der Sicherheit des Fensters aus. Das finde ich immer sehr witzig. Andere Katzen jagen Vögel, aber meine rennt erst mal in Sicherheit und tut dann aber von dort aus so, als würde sie die Oberhand haben.