Selber Stellengesuch aufgeben, es meldet sich nur Schrott
Welche Erfahrung habt ihr damit gemacht, dass ihr selber ein Stellengesuch aufgebt, wenn ihr Arbeit sucht. Mein Mann und auch ich haben damit eigentlich nur schlechte Erfahrung gemacht. Selbst, wenn man genau in das Stellengesuch hereinschreibt, was man sucht, bekommt man Anrufe oder auch e-mails, für Jobs bei Sexhotlines, in Nachtbars, für den Strip im Internet (auch für ältere Arbeitssuchende) usw. Es melden sich wirklich sehr viele vermeintliche Arbeitgeber, aber keinen kann man als seriös betiteln.
Lohnt es sich heute überhaupt noch selber ein Stellengesuch in einer Zeitung (Tageszeitung) oder im Internet aufzugeben? Welche Seiten und welche Zeitung kann man empfehlen, dass man eben auch seriöse Angebote bekommt und nicht nur Sachen, die einfach nicht gehen?
Ich habe es es einmal gemacht, als ich eine Ausbildung gesucht habe. Da habe ich ein Stellengesuch im Internet aufgegeben und auch in der Tageszeitung. Dabei habe ich schon extra geschrieben, dass ich einen seriösen Job suche. Das muss man einfach dabei schreiben, wenn man eben nicht von irgendwelchen Sexhotlines belästigt werden möchte.
Auf mein Stellengesuch im Internet, hat sich niemand bei mir gemeldet. Durch die Anzeige in der Zeitung, kamen zwar ein paar Antworten, dich es war nichts passendes dabei. Darunter waren auch Angebote, die gar nichts mit einer Ausbildung zu tun hatten, wie Telefonistin, oder einen Job, in dem man nur eine Vorauszahlung zahlen musste und dann angeblich das große Geld verdienen kann. Natürlich habe ich auf keines der Angebote geantwortet.
Seitdem habe ich das nie wieder gemacht. Es hat sich einfach nicht gelohnt, zumal ich auch noch für die Anzeige in der Zeitung bezahlen musste. Daher schaue ich lieber selber nach, welche Unternehmen ein Stellenangebot inseriert hat, sei es in der Zeitung oder im Internet. Da kann ich mir selber aussuchen, auf was ich antworte und verschwende nicht die Zeit und das Geld, für nutzlose Stellengesuche.
Ich habe dies vor ein paar Jahren mal ausprobiert, als ich wirklich mehrere Monate arbeitssuchend war. Ich hatte zwar einen 400 Euro Job, aber dies hat mir keinesfalls gereicht und ich wollte mindestens einen Teilzeit Job. Meine Mutter meinte, ich solle doch mal eine Anzeige aufgeben, in der ich reinschreibe, das ich eine seriöse Arbeitsstelle im Büro suche usw. Ich tat dies also für 5 €, die meine Mutter sponsorte, denn ich hielt davon von Anfang an nicht viel, jedoch wollte ich ihr damit zeigen, das man damit nicht an eine seriöse Arbeitsstelle kommt.
Letztendlich hatte ich recht und ich bekam zahlreiche Stellenangebote, jedoch in meinen Augen alles unseriöse, u.a. Stripbar, Sexhotline´s, Telefonverkauf, Herbalife, Nacktfotos, Camen vor dem PC und sogar "Nacktputzen" !!! wurde mir angeboten. Alles nichts für mich. Damit meine Mutter mir dies glaubte, habe ich ihr sogar die Gespräche die auf meinem Anrufbeantworter landeten vorgespielt. Als sie diese hörte, war sie geschockt. Gerade das für die Stripbar, die Sexhotline´s und das Nacktputzen schockten sie sehr.
Seitdem werde ich mit Garantie solch eine Anzeige nicht mehr aufgeben und suche auf selbstständiger Basis und bewerbe mich auf Stellenangebote.
Das schlimmste war für mich eine Anzeige bei der Arbeitsagentur, die mir den Rest gab. Ich werde daher nie wieder eine Anzeige durch die Arbeitsvermittlerin aufgeben. Ich gab eine seriöse Anzeige durch meine Arbeitsvermittlerin im Portal der Arbeitsagentur auf. Darauf hin meldete sich ein Mann, der eine Stelle im Büro in Teilzeit hatte und er lud mich zu einem Vorstellungsgespräch heim. Dieser Mann (Alter etwa zwischen 50 und 60 Jahren) betrieb einen Antikmarkt, der wohl sehr gut lief und wofür er eine kaufmännische Kraft benötigte für seine eBay Artikel, die er bei eBay verkaufen möchte. Er brauchte jemand der sein eBay Account verwaltete. Ich wurde auch eingestellt und mir machte die Arbeit sehr viel Spaß. Nach einer Woche wurde dieser ältere Herr sehr komisch und machte immer wieder unseriöse Sprüche, die mich zum nachdenken brachten. Ich ignorierte diese Sprüche immer und immer wieder und ging ihm auch aus dem Weg, wenn er auf mich zu kam. 2 Tage später, nachdem er merkte, das er nicht weiter kam mit seinen Sprüchen wurde er direkter und bot mir für gewisse andere Dienste (sexuelle Dienste) mehr Geld an. Ich lehnte dies sofort ab und verließ diese Firma auf dem sofortigen Wege.
Der nächste Weg führte zur Arbeitsagentur, bei der ich dies meldete. Diese war sich natürlich keiner Schuld bewusst und argumentierte nur damit, das sie die Unternehmen ja nicht alle kontrollieren könne und dies ein Einzelfall wäre. Keiner schrieb sich den Namen der Firma und des Herrn auf. Keiner hatte Interesse daran zu wissen welche Firma das ist um diese nicht weiter zu empfehlen oder mit solch einer Masche weiter fortzuführen. Ich habe diesen Kleinbetrieb nie wieder betreten und werde auch keine Anzeige mehr über die Arbeitsagentur aufgeben.
Es kommt irgendwo auch stark darauf an, wie "qualifiziert" bzw. bekannt du in der Arbeitgeberbranche bist. Ich selbst habe noch nie eine konkrete Anzeige aufgegeben, bekomme aber in einem Online-Netzwerk ab und an mal Post und bin in einer bestimmten Branchen an einem bestimmten Ort relativ bekannt.
So habe ich zum Beispiel, anstatt ein Stellengesuch aufzugeben, neulich einfach mal bei einem Bekannten durchgeklingelt, kurz mit ihm geschnackt - und siehe da, habe ab Februar einen 400-Euro-Job. Ein konkretes großes Interesse an meiner Arbeitsleistung wurde mir neulich etwa im Bereich e-Commerce kundgetan, wobei ich aktuell mit meiner aktuellen Arbeit so zufrieden (und auch gebunden) bin, dass ich einen hauptberuflichen Wechsel keinesfalls anstrebe.
Wie gesagt, ich würde mich, wenn es um die Jobsuche geht, doch eher auf persönliche Kontakte verlassen.
In vielen Zeitungen finden sich sowieso keine "vernünftigen" Jobs mehr. Bei den wenigen dort aufgegebenen Stellengesuchen suchen oft Leute ohne wenig Qualifikation einen Job, was vermutlich wenig erfolgreich ist. Kaum ein Arbeitgeber wird ernsthaft Stellengesuche lese. Wer sich darauf meldet sich häufig Headhunter, die neue Dumme für Schneeballsysteme suchen oder eben die bereits genannten Tätigkeiten.
Über das Jobcenter läuft es ähnlich. Ausnahmslos alle "Angebote" die bisher darüber kamen, bezogen sich auf Weiterbildungen mit Bildungsgutschein oder private Arbeitsvermittlungen. Wenn diese wenigstens eine vernünftige Leistung erbringen würden, wäre dies sicherlich in Ordnung. Doch relativ planlos Leute anzurufen, zähle ich nicht dazu.
Ich habe es auch versucht, in einem Anzeigenblatt, was mich satte 12 Euro gekostet hatte und einmal, was mich fünf Euro gekostet hatte. Da ich auch nur eine e-Mail-Adresse angegeben hatte, um mich vor genau diesen unseriösen Anbietern zu retten, hat es auch nicht so wehgetan. Nur ein potentieller, seriöser Arbeitgeber hatte sich gemeldet, wo ich dann auch in direkter Nachbarschaft ein Vorstellungsgespräch hatte. Aber daraus ist leider nichts geworden. Die anderen Nachrichten waren nicht das, was ich gesucht hatte und wofür ich mich beworben hatte.
In meiner alten Heimat gab es ein solches Anzeigenblatt ebenfalls und auch hier gab ich lediglich meine e-Mail-Adresse preis. Viel ist auch hier nicht geschehen, leider. Da das Ganze schon mehr als zehn Jahre her ist, weiß ich nicht mehr, wer sich da alles gemeldet hatte. Aber in Erinnerung ist mir eine Person geblieben, die mir ein Marketingangebot unterbreiten wollte, was ich aber abgelehnt hatte und man mit mir noch darüber schriftlich diskutieren wollte, weshalb ich der Meinung bin, ich könnte nicht, ähnlich wie ein Vertreter, jemanden etwas aufschwätzen. Denn darum ging es. Den Kontakt habe ich dann ganz schnell wieder einschlafen lassen.
Ich habe aktuell ein Profil in einem seriösen Unternehmen gestaltet, was aufzurufen ist. Hierbei handelt es sich um eine Plattform, auf der sich Betreuer und Leute, die eben Betreuung suchen, tummeln. Dadurch habe ich schon einige Vorstellungsgespräche gehabt, wobei hier aber auch noch nichts weiter herum gekommen ist. Allerdings finde ich es auch wichtig, dass man da selbst aktiv ist und man nicht darauf wartet, bis man angeschrieben wird. Ich habe jedoch mein Profil eher unpersönlich gehalten, da ich im Grunde nicht weiß, wer da etwas lesen kann.
Man kann auch bei der Arbeitsagentur ein Profil hinterlegen, was ich bereits vor wenigen Jahren ausprobiert hatte und was mir auch nichts weiter gebracht hat. Ich investiere ehrlich gesagt recht wenig Zeit, wenn es darum geht, eigene Profile anzulegen oder ein Stellengesuch aufzugeben. Ich habe einfach festgestellt, dass man eher Erfolg hat, wenn man sich auf ein ausgeschriebenes Stellenangebot bewirbt. Man soll zwar immer auch Eigeninitiative zeigen, aber wirklich gebracht hat es eher wenig, nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen.
Ich habe von einigen Personen auch schon gehört, dass es bei denen ähnlich war, dass sich auch nur Arbeitgeber melden, die eigentlich nicht dem entspricht, was sie sich vorgestellt hatten. Daher haben sich einige Personen nun die Anzeigen etwas mehr kosten lassen und haben Chiffre-Anzeigen zur Stellensuche aufgegeben. Da dort der Aufwand doch um einiges größer ist, wenn man zu dem Suchenden Kontakt aufnehmen möchte, hat sich wohl das Angebot deutlich verbessert. Allerdings hängt das auch damit zusammen in welcher Region und Branche man etwas sucht. Wenn das Angebot des Arbeitnehmers nicht gerade sehr selten und in der Region gesucht ist, dann wird auch so eine Chiffre-Anzeige nichts bringen.
Als ich aufgrund der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 arbeitslos wurde, habe ich auch selber Stellengesuche sowohl im Internet als auch in der Tageszeitung aufgegeben. Allerdings habe ich gleich den Vermerk mit aufnehmen lassen: "Bitte keine Versicherung, Strukturvertrieb oder Finanzdienstleistungen anbieten". Das ist wichtig, da sich sonst eben genau solche Firmen melden. Und das nützt einem ja nicht wirklich etwas, wenn man auf der Suche nach einer Festanstellung ist.
Früher, als ich diesbezüglich noch unerfahrener war, habe ich diesen Vermerk weggelassen, weil ich es nicht besser wusste. Und da meldeten sich dann Firmen, wie unter anderem die Deutsche Vermögensberatung, Amway und so weiter. Das sind alles seriöse Firmen, keine Frage, aber wie gesagt, man bekommt dort keine Festanstellung, das ist eher etwas, was man nebenbei machen kann.
Ich hatte nur einmal Glück mit einer selbst aufgegebenen Annonce. Und mit genau dieser habe ich meinen jetzigen Job gefunden, in der Firma, in der ich, mit Unterbrechung von einem Jahr, schon seit 2001 arbeite. Also man kann Glück haben, aber ich schätze, das passiert eher selten, denn als ich im Jahr 2009 auf Jobsuche war, hat sich niemand auf diese Annonce gemeldet.
Ich glaube, es ist eine sinnvolle Sache zur zusätzlichen Ergänzung von Stellen- und Initiativbewerbungen. Man muss sich aber eben halt auch klar machen, dass die "begehrten" und das sind ja meist auch die "guten" und "seriösen" Firmen Bewerbungen eine Masse bekommen, sodass sich sich gar nicht selbst umschauen brauchen, um geeignete Bewerber zu finden. Also wie gesagt, Selbstinserate wenn dann nur als Ergänzung, da weniger vielersprechend.
Das hätte ich nicht gedacht, daß es solche Reaktionen auf Zeitungsanzeigen gib. Da kann ich mir dann gut vorstellen, daß man dann die Finger davon lässt und nach alternativen schaut.
Ich habe auch Job Anzeigen geschaltet und gute Erfahrungen gemacht. Jedoch suche ich im Internet nach Themen spezifische Inhalte, welche sich mit den Jobs auseinandersetzt. (z.B. Sekretärin, Künstler, Manager usw.) Es gibt auf solchen Seiten viele Insider Tipps (guter oder schlechter Arbeitgeber).
Der bessere Weg, finde ich, ist immer noch direkt auf die Firmen zu zugehen. Also mit einer Initiativbewerbung. Denn so suchst du dir die Firma selbst aus und kannst in deinem Bewerbungsschreiben auch genau mitteilen, warum du dich für diese Firma entschieden hast.
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