Seid ihr schon mal bei einer Fundsachenauktion gewesen?

Ich bin heute zum ersten mal in meinem noch recht jungen Leben auf einer Auktion gewesen, die nichts mit Tieren zu tun gehabt hat und auch nicht mit Kunst. Ich habe mich schon immer gefragt, was denn eigentlich aus all den Fundsachen wird, die nicht abgeholt werden. Denn dass eine gefundene Sache nach 90 Tagen in den Besitz des Fundbüros übergeht, das war mir bereits geläufig. Nur habe ich gedacht, dass diese Fundsachen dann entweder gespendet werden, zum Beispiel an die Diakonie oder andere soziale Einrichtungen, oder dass die Gegenstände entsorgt werden. Das wäre ja eine ganz schöne Verschwendung und echt schade um die ganzen Sachen, die ja oft noch in einem sehr guten Zustand sind.

Dass die ganz großen Fundbüros regelmäßig die liegen gebliebenen Fundsachen versteigern, das war mir auch geläufig gewesen. Aber letztens sah ich im Atrium meiner Universität einen Aushang, dass heute die Fundsachenversteigerung statt findet. Ich bin dann auch um kurz nach zwölf mit meinem Freund dort gewesen und war sehr überrascht, wie viele Sachen verloren und nicht abgeholt worden sind. Es gab über einhundert USB Sticks, die dann jeweils zu dritt versteigert worden sind und man konnte sie für drei bis sechs Euro alle zusammen ersteigern. Das war so ungefähr der Preisrahmen, den die Auktionen heraus geholt haben. Es gab auch eine gute Kamera von Sony, drei ´Handys, alle von Nokia, eine Menge Kabel und Stecker, Kleidungsstücke, Schmuck, Sportzubehör, Geldbörsen, natürlich ohne Inhalt und Schreibblöcke. Der Hammer war aber ein riesiger Müllsack, bis zum Rand gefüllt mit gefüllten Griffelmappen. Das hat mich sehr stark an eine Kofferauktion erinnert.

Ich habe mir aus Spaß auch für zwei Euro eine dieser Federtachen ersteigert, der Inhalt hat mich aber so gar nicht begeistert, dafür ist die Tasche ganz nett. Dann habe ich noch eine Mütze von Jack Wolfskin ersteigert, die ich weiter verschenkt habe an einen verwandten und noch eine Tasche für einen Badmintonschläger, für nur fünfzig Cent. Dann waren auch zwei Stunden um und wir hatten keine Lust mehr, noch auf die restlichen Gegenstände zu warten.

Ich fand diese Auktion sehr lustig und auch ganz gut, aber ich finde es auch gut, dass der Erlös unserer Bibliothek zu Gute kommt. Denn diese kann davon einige Bücher einkaufen oder andere Wartungen vornehmen und so etwas. Das ist schon in Ordnung und besser, als wenn die Fundsachen weg geschmissen werden würden.

Seid ihr schon einmal auf einer Fundsachenauktion gewesen und habt euch dort etwas ersteigert? Wie findet ihr dieses Prinzip der "Entsorgung", habt ihr vielleicht ein schlechtes gewissen dem ursprünglichen Eigentümer gegenüber oder sagt ihr, dass dieser selber schuld ist und sich ja seine Sachen hätte abholen können?

Ich war noch nicht auf einer solchen Versteigerung, aber ich habe kürzlich einen Bericht von einer Fundsachenversteigerung im Fernsehen gesehen und ich fand es auch sehr interessant, was da alles versteigert wurde. Da wurden auch viele Sachen gemeinsam versteigert, weil man sie einzeln nicht losgeworden wäre. Aber auch hochwertige Sachen waren durchaus darunter. Ein schlechtes Gewissen hätte ich nicht, wenn ich etwas ersteigern würde. Wenn die Besitzer sich nicht um die Sachen kümmern, ist es doch schön, wenn der Erlös noch einer guten Sache zugute kommt.