Freundin dreht durch wegen Exfreund, alle sind genervt
Ich habe eine Freundin, die kein glückliches Händchen mit Männern hat. Es läuft eigentlich jedes Mal darauf heraus, dass sie sich überstürzt auf jemanden einlässt und ihm ihr Herz öffnet. Anschließend bricht er ihr dieses innerhalb kürzester Zeit und verlässt sie. Obwohl das ganze nur wenige Wochen oder gar Tage andauert, schafft sie es, dieser Person monatelang hinterherzutrauern.
Momentan ist es wieder so weit und die Situation ist für mich besonders unangenehm, weil ich auch noch mit dem aktuellen Exfreund seit Jahren befreundet bin und sie mich permanent über ihn ausquetscht. Die beiden hatten nur 7 Wochen etwas am laufen und ihr Liebeskummer dauert seit zwei Monaten an, was ich etwas unverhältnismäßig finde. Aber gut, Gefühle lassen sich nicht so leicht unterdrücken. Ich erzähle ihr nichts über ihn, um sie nicht unnötig aufzuregen, weil ich weiß, dass sie ihm mittlerweile gleichgültig ist und er sich genervt fühlt. Sie ruft mich zurzeit fast täglich an, ob ich etwas neues von ihm gehört habe und ich habe ihr schon gesagt, ich habe das Gefühl, er sei ihr einziger Lebensinhalt geworden. Eine gemeinsame Freundin hat ihr das auch klargemacht, auf diese ist sie jetzt stinksauer.
Ich habe ihr schon gesagt, sie solle aufhören, sich damit zu beschäftigen und permanent darüber zu reden, weil das zu nichts führt. Er steht einfach nicht mehr auf sie und hat mehr als deutlich gemacht, dass weder ein Interesse an einer Beziehung noch an einer Freundschaft besteht. Wenn es ihr besonders schlecht gehe, solle sie ihre Gedanken in ihr Tagebuch schreiben, habe ich ihr geraten. Aber sich ununterbrochen darüber auszulassen und mich zu unterbrechen, wenn ich über andere Themen sprechen will, nervt nur noch. Das habe ich ihr auf feinfühlige Weise erklärt und die andere Freundin auf etwas drastischere Weise. Was kann ich noch machen? Ich will sie einerseits nicht mit ihrem Kummer alleine lassen, andererseits habe ich mittlerweile das Bedürfnis entwickelt, einfach aufzulegen, wenn sie wieder deswegen anruft.
Bei solchen Menschen ist es schwer. Sie scheint eine sehr anhängliche Person zu sein, jemand, der sich mit seinen Emotionen seiner Umwelt ganz hingibt und auf der anderen Seite erwartet, Verständnis und Mitteilnahme zu bekommen. Ehrlich gesagt hilft da glaube ich nur eine knallharte Auslegung, was Sache ist.
Ich finde eure gemeinsame Freundin, auf die sie jetzt stinksauer ist, hat das einzig Richtige getan. Soweit ich das beurteilen kann, ist der Betroffenen hier eher selten jemand so ehrlich gekommen. Vermutlich war sie immer so und ihre Mitmenschen aber wollten sie nie kränken, und sie bekam sozusagen alles immer schön in den "Ars** geschoben", kann das sein? Sorry, wenn ich mich ein wenig zu drastisch geäußert habe. Aber solchen Personen muss man einfach ganz klar vor Augen führen, was los ist. Meiner Meinung nach hätte der Heartbreaker persönlich mit ihr Tacheles reden sollen. Das finde ich jetzt auch ziemlich feige. Oder hat er das schon gemacht? Wenn nicht, ist es ja klar, dass sie sich da noch Hoffnungen macht und sich wieder ihre Welt schön redet. Solange noch alles "sein kann", solange noch Hoffnung besteht, und das noch bei so einer ziemlich anhänglichen Person, wird sich das Ganze nicht bessern.
Am besten sollte der Ladykiller sich mit ihr an einem neutralen Platz treffen, sonst interpretiert sie es womöglich wieder falsch, und ihr klar machen, dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Sie wird aufhören ihm nachzugehen und er wird sich bestimmt auch besser fühlen. Nicht nur, weil sie nicht mehr nervt, sondern weil er vielleicht auch zum ersten Mal mal seinen Mann stehen wird und merken wird, wie gut es sich anfühlt . Ob seine Abneigung ihr gegenüber berechtigt ist oder nicht, das ist seine Sachen. Wenn man keine Anziehung spürt, ist es nun mal so. Ich will jetzt über keinen von Beiden urteilen, nur, so lange nicht klar geredet wird, bleibst du derjenige zwischen den Stühlen und musst dir das Ganze anhören.
Ich denke auch, dass es hier das wichtigste ist, dass der Ex-Freund mit ihr klare Worte redet. Denn sonst wird sie sich immer weiter Hoffnungen machen, bis sie es aus seinem Mund gehört hat, dass er nichts mehr von ihr wissen will. Das ist manchmal zwar hart, erleichtert einem aber das "weiter leben" und so kann sie schneller mit dem Kapitel abschließen.
Alles andere bringt einfach nichts, denn sie wird sich da weiter hinein steigern. Sollte es nach dem Gespräch mit ihm so weiter gehen, sollte sie vielleicht mal Hilfe in Anspruch nehmen und sich vielleicht auch mal selbst fragen, warum ihre Beziehungen so schnell in die Brüche gehen und sie auch noch so lange an den Kerlen hängt. Denn so kann es ja schließlich nicht weiter gehen! Sie zieht damit ja ihren ganzen Freundeskreis mit herunter.
Cappuccino hat geschrieben:Ich habe eine Freundin, die kein glückliches Händchen mit Männern hat.
Zunächst sei mal gesagt, dass so eine Aussage schlicht nicht richtig ist. Es ist nicht das Problem des "glücklichen Händchens"! So was zu behaupten, ist für einen Selbst eigentlich ein Selbstbetrug und man möchte damit eigentlich eigene Fehler nicht eingestehen. Was aber darin mündet, dass sich in der Beziehung auch in Zukunft nichts ändert. Und dann hat man wieder die passende "Erklärung" zur Hand - nämlich das fehlende glückliche Händchen. Das sorgt wirklich dafür, dass man sich aus dem Kreislauf nicht befreit. Daher solltest du deiner Freundin hier ganz klar vermitteln, dass es wohl an ihrem "Beuteschema" liegt. Ich vermute nämlich, dass die Herren die sich deine Freundin für sich aussucht, irgendwo regelmäßig Gemeinsamkeiten (auf oberflächlicher Ebene) haben.
Cappuccino hat geschrieben:schafft sie es, dieser Person monatelang hinterherzutrauern.
Da sollte sie - der einfache Weg - einfach ihre Frequenz für "neue Beziehung eingehen" erhöhen. So hat sie weniger Zeit zu trauern. Oder aber sie geht mal in sich und überlegt, was sie (von Beginn an) konkret mal anders machen sollte. Vielleicht sollte sie sich eben nicht von Dingen leiten lassen, die sie bisher immer so anziehend gefunden hat. So wie du das beschreibst, kann es je nicht unbedingt der innere Wert sein (von wegen "überstürzt").
Cappuccino hat geschrieben:weil ich auch noch mit dem aktuellen Exfreund seit Jahren befreundet bin und sie mich permanent über ihn ausquetscht.
Das ist natürlich unangenehm und so sitzt du praktisch zwischen zwei Stühlen. Wobei man hier vielleicht auch einwenden kann, dass du auch diejenige sein könntest, die hier den (Erst)Kontakt ermöglicht hat. Oder wie ist dieses Paar zusammengekommen? Wie aber dem auch immer sei, kannst du deiner Freundin trotz allem sagen, was Sache ist und das er eben nichts mehr von ihr will - nachdem er ja mutmaßlich bekommen hat, was er wollte.
Cappuccino hat geschrieben:Die beiden hatten nur 7 Wochen etwas am laufen und ihr Liebeskummer dauert seit zwei Monaten an,
Das ist aber in der Tat eine wirklich kurze Zeit. Zumal ich mal unterstelle, dass die liebenden hier noch jeweils keinen eigenen Hausstand hatten/haben und bei den Eltern wohnen. Da kann - wenn man die Schulzeiten mit berücksichtigt - nicht wirklich viel (jenseits der Körperlichkeit) passiert sein. Das ist definitiv "unverhältnismäßig". Auch eben, weil keine Basis da sein kann, auf die man sich beziehen kann bzw. auf der die Beziehung hätte stehen können.
Cappuccino hat geschrieben:Aber gut, Gefühle lassen sich nicht so leicht unterdrücken.
Es ist aber die Frage, ob es wirklich "Gefühle" sind, oder aber schlicht die Sehnsucht jemanden zu haben. Was für Gefühle können das schon nach so einer kurzen Zeit sein?
Cappuccino hat geschrieben:Ich erzähle ihr nichts über ihn, um sie nicht unnötig aufzuregen, weil ich weiß, dass sie ihm mittlerweile gleichgültig ist und er sich genervt fühlt.
Das bedeutet, dass du sie praktisch "hintergehst" und sie unnötig im dunkeln tappen lässt. Du hältst so ihre Hoffnung am Leben. Das ist hoffentlich nicht deine Vorstellung von "Freundschaft". Was wäre so dramatisch, wenn du ihr hier reinen Wein einschenkst? Natürlich ist es immer eine unschöne Situation für den Überbringer "schlechter Nachrichten". Aber wenn es eine Freundin ist, wird sie schon wissen, dass du es nicht schlecht mit ihr meinst. Böse wäre nur, wenn du eine Woche später mit dem Typen was "am Laufen hättest". Ansonsten kannst du nichts falsch machen - überzogene Führsorge ist also fehl am Platz und macht alles nur schlimmer bzw. zögert eine Verbesserung der Befindlichkeit nur heraus.
Cappuccino hat geschrieben:Eine gemeinsame Freundin hat ihr das auch klargemacht, auf diese ist sie jetzt stinksauer.
Das wäre ja auch nur ein "indirekter" Rat/Hinweis. Damit hat man nicht konkret ausgedrückt, was zu sagen wäre. Es ist nämlich gar nicht entscheidend, was ihr Lebensinhalt ist, wenn es darum geht ihr klar zu machen, dass er sie nicht mehr nimmt.
Cappuccino hat geschrieben:Was kann ich noch machen?
Wenn nichts hilft, dann sage ihr einfach, dass der Freund eine neue Flamme hat, für die er im Moment alles macht und sich auch für nichts anderes mehr Zeit nimmt.
Cappuccino hat geschrieben:andererseits habe ich mittlerweile das Bedürfnis entwickelt, einfach aufzulegen, wenn sie wieder deswegen anruft.
Die Sache kann aber wirklich daran liegen, dass du zwar das Gefühl hast, alles gesagt zu haben, die Nachricht aber nicht angekommen ist. Und das muss nicht am Empfänger liegen, sondern kann auch an der Art und Weise liegen, wie du es deiner Freundin vermittelt hast.
Ich denke, dass deine Freundin eine sehr anhängliche Person ist, denn das erklärt ihr Verhalten. Es gibt einen Mann der mittlerweile 44 Jahre alt ist in meiner Umgebung, der sich genau so verhält. Das Problem ist mit solchen Menschen kann man sehr schlecht umgehen, wenn man sie auf Fehler oder Missstände anspricht, denn diese Personengruppe zeigt selten Einsehen, Verständnis oder gar Verbesserungen oftmals ist es genau gegenteilig und der nächste Partner kann einem nur leid tun.
Man kann deiner Freundin jetzt hundert Mal sagen, dass sie sich nicht immer so offenherzig neuen Partnern gegenüber verhalten soll, nicht so klammern soll, aber es wird wohl eher mit Hilfe eines professionellen Therapeuten nur eine Änderung geben. Es ist noch nicht ein Mal gesagt, dass sie wirklich liebt, sondern einfach sich das durch ihre Anhänglichkeit einredet. Es gibt jetzt viele Symptome und auch Lösungen dafür, sodass eventuell Mal ein professionelles Gespräch nicht schaden könnte.
Ich kann schon irgendwie verstehen, dass sie unter der Trennung leidet, aber es muss ja auch mal Schluss sein und das Leben geht ja schließlich auch weiter. An Deiner Stelle würde ich versuchen, sie auf andere Gedanken zu bringen, sie irgendwie abzulenken, wobei ich mir auch vorstellen kann, dass das vielleicht leichter gesagt als dann auch getan ist. Ich verstehe auch, dass sie damit andere langsam auch auf die Nerven geht, wenn sie nur noch von ihrem Exfreund sprechen möchte und sich dann auch ein mal am Tag nach im erkundigt, ich kann nur hoffen, sie vergisst ihn ganz schnell und wird mit einem anderen Mann dann auch mal dauerhaft glücklich.
Ein ähnliches Problem hatte ich auch schon mal mit einer Freundin. Auf Dauer ist das wirklich anstrengend und ich kann gut verstehen, dass du von ihr genervt bist. Die ersten Tage und Wochen trauert man noch mit und versucht mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Natürlich kommt es immer darauf an, wie lange die beiden zusammen waren. Aber in diesem Fall war das ja nicht allzu lange und daher ist die Trauerzeit auch in meinen Augen wirklich übertrieben.
Ich habe damals einfach ein ernstes Gespräch mit ihr geführt und ihr die Sache aus meiner Sicht geschildert. Es geht einfach nicht, dass man sich so aufgibt und dem anderen so lange hinterher hängt. Sie muss einfach verstehen, dass er es nicht wert ist und sie wieder nach vorne blicken sollte. Das Problem an der Sache hast du ja indirekt schon angesprochen. Da ihr bereits jemand seine Meinung zu dem Fall deutlich gesagt hat und nun von ihr gemieden wird, fällt diese Möglichkeit wohl raus. Es sei denn, du bist ihr eine bessere und nähere Freund als die andere. Dann lässt sie sich vielleicht eher auf dich ein und kommt zur Vernunft. Du könntest es natürlich auch einfach riskieren und dann hättest du zumindest für ein paar Tage deine Ruhe.
Die Idee, dass er mal mit ihr spricht finde ich gar nicht gut. So macht sie sich unter Umständen doch irgendwie wieder Hoffnung und hört ihm gar nicht richtig zu. Außerdem würde er so sicherlich nur alte Wunden aufreißen und die Situation gegebenenfalls durch unüberlegte Äußerungen noch verschlimmern. Es wird sicherlich zu einem Streit zwischen den beiden kommen und da kann ich mir gut vorstellen, dass böse und verletzende Worte fallen werden.
Ich kann das gut verstehen, dass dich die Situation nervt. Aber irgendwie kann ich auch ein wenig deine Freundin verstehen, auch wenn ich denke, dass sie deinen Kumpel gar nicht wirklich gut findet, sondern einfach nur irgendjemandem hinterherlaufen will. Es wäre dann vielleicht gut, sie mal in diese Richtung wachzurütteln, denn es scheint ja wirklich so, als würde ihr das öfters passieren.
Für mich klingt es auch ein bisschen danach, als würde sie einfach nur irgendjemanden wollen, damit sie nicht einsam ist und deswegen bildet sie sich schnell diese Gefühle ein. Ich habe nämlich auch eine Freundin, bei der das so ist und im Nachhinein sieht sie das auch ein, aber wenn sie dann mal ein neues Opfer hat, dann bekommt man sie so schnell von dem Trip nicht runter und das Verhalten deiner Freundin klingt ähnlich.
Vielleicht wäre es gut, wenn man ihr zeigt, dass das Leben auch unabhängig von Typen existiert und sie auch als Single Spaß haben kann. Für mich wäre es auch noch interessant zu wissen, warum sie denn ständig von den Typen verlassen wird? Vielleicht weißt du da auch was zu, wenn dein Kumpel ja ihr letzter Ex ist und kannst das hier mal schildern, damit man sich ein besseres Bild machen kann.
Ich weiß nicht, ob man von einem "Händchen" sprechen kann, aber ich kenne ebenfalls eine Frau, die einfach nur Pech hat. Sie ist immer wieder schwer verliebt, manchmal redet sie von Kindern und der großen Liebe, aber dann ist alles wieder schwarz um sie herum, weil sie bemerkt, dass er große Schwächen hat, sie betrügt, psychisch krank ist oder einfach andere Vorstellungen hat vom Leben, als sie selbst.
Ich sehe ihr dabei Tag für Tag zu, wie sie von ihren aktuellen und gerade verflossenen Männern redet, sich darüber aufregt oder schwärmt- ich kann nichts tun, außer ihr zuzuhören und ihr zu versichern, dass sie alles richtig macht. Sie versucht es oft noch einmal, ihm eine Chance zu geben. Sie ist schon Mitte 40 und es sieht nicht mehr so aus, als wäre ihr Traummann in der Nähe, und das ist ihr selbst leider auch schon bewusst.
Solche Menschen verlieben sich schnell, haben hohe Ansprüche oder einfach nicht das Einfühlsvermögen, um eine Beziehung einzugehen. Deine Freundin kann nur schwer loslassen. Ich habe das Gefühl, dass sie sich selbst die ganze Zeit auf die Füße tritt und nicht von der Stelle kommt. Vielleicht sollte sie mal feiern gehen, neue Leute kennen lernen, damit sie nicht jeden Abend allein verzweifelt oder sich wieder bei dir ausheult. Natürlich bist du ihre Ansprechpartnerin, da du ihre Freundin bist und du solltest ihr viel Halt geben. Trotzdem ist es notwendig, ihr noch mal deutlich zu sagen, dass das so nicht weiter geht.
Ich denke, ich würde an Deiner Stelle mal versuchen, mich mit dieser Freundin zusammenzusetzen und ein Gespräch über ihren Liebeskummer zu führen, das eigentlich darauf abzielen soll, herauszufinden, weshalb sie so sehr unter dem Scheitern solch kurzer Beziehungen leidet. Ich denke nämlich schon, dass sie leidet und auch, dass sie Gefühle entwickeln konnte, nicht zuletzt, weil mir das auch nach sieben Wochen gelingt. Hätte ich nämlich keine Gefühle für die Person, mit der ich zusammen bin, dann würde ich schon gar nicht erst mit ihr zusammenkommen, weil ich keinen Sinn darin sehe, mit jemandem eine Beziehung einzugehen, ohne entsprechende Gefühle für diese Person zu haben und darauf zu warten, dass diese irgendwann einmal kommen mögen. Das fände ich eher schwachsinnig, aber wenn ich mir das vor Augen halte, wird mir deutlich klar, dass Deine Freundin natürlich verletzte Gefühle hat, mit denen sie offenbar kämpft.
Weshalb das alles nun bereits so lange andauert und offenbar recht intensiv ist, würde ich eher darauf schieben, dass sie offenbar sehr träumerisch und möglicherweise auch sehr emotional vorgegangen ist, als sie diese Beziehung – und die jeweiligen Beziehungen davor – eingegangen ist. Scheinbar hat sie große Erwartungen und möglicherweise auch romantische Hoffnungen an die jeweiligen Beziehungen, sodass sie diese jedes Mal enttäuscht sieht und entsprechend trauert. Die Frage, die ich versuchen würde, mit ihr zu klären, wäre aber nun eher, worum genau sie trauert. Ist es der junge Mann, der sie sitzen lassen hat oder mit dem die Beziehung aus irgendwelchen anderen Gründen gescheitert ist? Ist es die Hoffnung, die sie betrauert, weil diese in Bezug auf die jeweilige Person nun eben gestorben ist? Fühlt sie sich generell minderwertig und hofft, in ihren Beziehungen die entsprechende Bestätigung zu bekommen, dass sie es eben nicht ist, wird aber jedes Mal enttäuscht und sicherlich auch verletzt? Oder ist es eher so, dass sie generell ein erhöhtes Aufmerksamkeitsbedürfnis hat, vielleicht, weil sie viel Aufmerksamkeit positiver Art aus ihrer Familie kennt und sich ähnliches auch in einer Beziehung wünscht, aber nicht bekommt?
Vermutlich wäre es hier ratsam, wenn Deine Freundin etwas über sich selbst lernen könnte, indem man dafür sorgt, dass sie den Blick einmal etwas mehr auf sich selbst richtet und sich auf diese Weise reflektieren kann. Vielleicht gelingt Dir das, wenn Du behutsam vorgehst und ihr einige Fragen stellst, die zunächst abgrenzen sollten, warum oder worüber sie nun genau trauert. Ich würde dieses Gefühl von Verletzung, das sie offenbar empfindet, aber durchaus ernstnehmen und ihr nicht das Gefühl geben, dass sie irgendwie seltsam ist, weil ich allein ihre Trauer, Verletzung und Enttäuschung zunächst nicht verwunderlich finde. Je nachdem, weshalb genau sie trauert, könnte sich mein Gefühl möglicherweise dann aber ändern, aber hierfür bräuchte ich eben weitere Informationen. Wenn es sich also um eine Freundin von mir handeln würde, dann würde sie mir sicherlich genug bedeuten, um mich auf ein entsprechendes Gespräch einzulassen, das ihr im Endeffekt ja nur helfen und ihr bestenfalls auch in Zukunft einiges leichter machen sollte.
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