Mit welchem Zeugnis wirklich zufrieden?

vom 24.01.2012, 18:55 Uhr

Ich finde ein Zeugnis mit einem 3er Durchschnitt auch völlig ausreichend. Ich arbeite in einem großen Unternehmen, in dem ich unter anderem für die Vergabe der Ausbildungsplätze zuständig bin. Wir stellen am liebsten Abiturienten mit einem Notendurchschnitt von 2,3-3,2 ein. Bei allen schlechteren Schnitten fehlt uns die Qualität und bei allen besseren besteht die Gefahr, dass sie nach Ende der Ausbildung ein Studium beginnen und uns dann nicht mehr zur Verfügung stehen. Ich selbst habe damals nach Abschluss der Realschule einen Notendurchschnitt von 2,8 gehabt. Mit diesem Durchschnitt habe ich es geschafft, einen Ausbildungsplatz bei einer größeren Bank zu finden. Die Ausbildung begann im August und die erste Berufsschulphase endete im November. Ich dem Zeugnis, das es da gab, hatte ich einen Notendurchschnitt von 2,0, womit ich eigentlich mehr als zufrieden war. Worauf ich hinaus will, ist, dass die Bank damit ganz und gar nicht zufrieden war.

Man teilte mir in einem eindringlichen Gespräch mit, das ein Notendurchschnitt von 2,0 nicht den Ansprüchen der Bank genüge und ich mich doch mehr anstrengen solle, damit so etwas nicht noch einmal vorkommt. Ich war richtig geschockt, denn ich hatte vorher noch nie ein so gutes Zeugnis und war durchaus stolz auf mich, dies geschafft zu haben. Letztendlich habe ich mich dann aus diesem und auch noch aus anderen Gründen dazu entschlossen die Ausbildung abzubrechen und habe stattdessen eine Ausbildung zum IT-Kaufmann gemacht. Dieser Beruf liegt mir viel mehr und hier war man auch mit einem guten 2er Zeugnis mehr als zufrieden und hat mich letztendlich inzwischen sogar zum Abteilungsleiter gemacht.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Eine drei war das schlechteste, was ich in meinen Zeugnissen hatte, deshalb wäre für mich eine drei in jedem Fach auch sehr enttäuschend gewesen. Eigentlich war ich immer bestrebt, Einsen oder Zweier zu schreiben und so auch mein Zeugnis dann zu bekommen. Ich hatte immer so einen Durschnitt von 1,5, damit war ich ziemlich zufrieden, da ich dann maximal eine drei im Zeugnis hatte und mehr hätte ich auch nicht gewollt. Meiner Meinung nach gibt es bei einer drei immer noch genug Luft nach oben und die sollte man sich dann schon mal genauer ansehen um heraus zu finden, warum es denn dann keine zwei war.

Aber du hast sicherlich recht: jeder hat andere Ansprüche an sich selbst und an seine Noten. Nur ich denke mir eben immer, oder dachte früher in der Schule immer, dass ich mich mit manchem Zeugnis auch bewerben muss und es wird immer bessere geben, aber wenn ich nur Dreier habe im Zeugnis, dann bin ich nur mittelmäßig und das wollte ich einfach nicht. Stolz wäre ich auf solche Noten nicht gewesen, denn ich hätte das Gefühl gehabt, mich nicht genug angestrengt zu haben.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Das hing bei mir immer sehr von den Fächern ab! Während ich mit einer 4 in Deutsch immer schon gerechnet habe, hätte mich eine 2 in Sozialwissenschaften und Biologie immer schon arg gedämpft, weil ich in diesen Fächern eigentlich immer die 1 verdient hatte.

Es ist also sehr subjektiv und Fächer abhängig gewesen, welche Noten mich befriedigt hatten.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meine schulische Laufbahn war sozusagen eine Zeit, die durch Hochs und Tiefs geprägt war, aber wohl doch mehr durch Tiefs, und zu dieser ausgeprägten Null-Bock-Phase, in der meine Noten dementsprechend aussahen, hätte ich mich über ein Zeugnis, in dem lauter Dreier aufgeführt gewesen wären, richtig gefreut. Zum Ende meiner schulischen Ausbildung hin konnte ich allerdings noch eine ganz andere Chance nutzen und bin auf eine andere Schule gegangen als zuvor, auf der ich auch meinen Schulabschluss gemacht habe, die mittlere Reife. Damals wäre ich mit einem Dreier-Schnitt nicht zufrieden gewesen und ich war schon ein bisschen genervt von meinem Schnitt von 1,6 im Abschlusszeugnis, denn ich wusste, dass es auch noch besser hätte sein können. Es hat mich schon sehr gewurmt, doch noch so knapp an der besseren Note vorbeizuschrammen.

In meiner Ausbildung dann, die ich nicht wirklich gerne abgeleistet habe und während derer auch schon recht schnell klar war, dass wir nach Absolvierung alle keinen Job haben würden, war es dann so, dass ich mich eher oberflächlich mit der ganzen Thematik, die sich mit diesem Beruf befasst hat, auseinandergesetzt habe, weil mir das Bestehen vollkommen ausgereicht hat und mir die Note wiederum relativ egal war. Ich habe es damals auf einen Dreier im Abschlusszeugnis geschafft und fand das auch vollkommen in Ordnung. Heute frage ich mich, weshalb das sein musste, denn es sieht schon irgendwie unglücklich aus, wenn ich meine Schulabschlusszeugnisse vorlege und dann das Ausbildungsabschlusszeugnis, das doch bedeutend schlechter ausgefallen ist.

Meine zweite Ausbildung, die ich erst vor kurzem abgeschlossen habe, weist dagegen wieder ein deutlich besseres Zeugnis auf und damit bin ich auch ganz zufrieden. Nun hole ich allerdings das Abitur nach und stelle fest, dass ich wirklich ehrgeizig geworden bin und es nicht einfach akzeptieren kann, wenn ich mal schlechtere Leistungen bringe als zuvor im selben Fach, das nehme ich mir wirklich etwas übel. Allerdings denke ich aber auch so, dass ich mich um möglichst wirklich gute Noten bemühen und nicht von vornherein die Auffassung vertreten sollte, dass eine Drei schon ausreichend sein wird, denn wenn ich auf eine bessere Note hinarbeite und es dann eine Drei wird, habe ich nichts verloren oder für mich irgendwie schlecht gemacht. Arbeite ich hingegen aber auf eine Drei hin, so habe ich die Befürchtung, am Ende mit einer Vier oder einer Fünf aus der Sache rauszugehen und das wäre mir dann doch weniger lieb. Im Endeffekt wäre ich mit einem Abiturzeugnis mit einem Dreierschnitt womöglich zufrieden, aber nicht glücklich. Ich wäre zufrieden damit, wenn ich dieses Ziel, das Abitur nachträglich und neben dem Job nachzuholen, erreichen würde und insofern wäre mir das bloße Bestehen der Abiturprüfung wichtig. Aber da ich mit dem Abitur eben auch noch etwas vorhabe, wäre mein Schnitt sicherlich auch nicht ganz unwichtig und sollte sich doch möglichst unterhalb einer Drei bewegen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Nein, mit einer Drei wäre ich absolut unzufrieden. Ich besuche momentan die Oberstufe eines Gymnasiums und wenn ich nur Dreien haben würde, wäre das schon nahezu der Weltuntergang für mich. Nicht nur für mich, ich schätze, dass auch andere Schüler darüber durchaus enttäuscht wären, denn schließlich will ein Großteil der Abiturienten studieren und braucht dafür auch einen gewissen Notendurchschnitt, um wenigstens an den NC heranzukommen. Und die meisten Studienfächer haben einen NC unter 3, also wäre es damit nicht getan.

Mein Durchschnitt lag eigentlich immer schon unter 2 und darauf war ich auch immer stolz. Besonders schwierig habe ich mir damit auch nie getan und musste mich jetzt nie großartig anstrengen. Ich finde es schon schon wichtig, ein wenig über dem üblichen Schnitt zu liegen, wenn man vor hat auch zu studieren, wobei das natürlich auf das Fach ankommt. Letztendlich braucht man das Abizeugnis dann doch meistens nur zum Vorzeigen und diejenigen, die nicht einmal einen NC auf ihrem Fach haben, könnten sich auch mit einem Durchschnitt von 3 und mehr einschreiben lassen. Für diejenigen, die eine Ausbildung anfangen, ist das natürlich anders. Es betrifft mich zwar nicht, aber auch hier würde ich mich lieber von einem Dreierschnitt abheben wollen, um unter den ganzen Bewerbungen auch ein wenig aufzufallen!

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ein Notendurchschnitt von drei würde mich keineswegs zufriedenstellen, schon alleine, weil ich studieren möchte und der NC für mein Studienfach sich in den letzten Jahren zwischen 2,0 und 2,5 bewegte. Dennoch erwarte ich mir für mein Abiturzeugnis eigentlich schon einen Durchschnitt von etwa 1,5, weil ich mit meinen jetzigen Noten etwa bei 1,2 stehe und eine drastische Verschlechterung mich nachvollziehbarerweise schon bedrücken würde. Wenn es 1,6 oder 1,7 wird, ist das natürlich auch kein Drama, zufrieden bin ich wie gesagt aber etwa bei 1,5.

Bei mir kommt es aber auch immer auf das Fach an. Mathematik beispielsweise liegt mir einfach nicht und ich kann mit den Zahlen nicht viel anfangen, geschweige denn habe ich ein tieferes Verständnis dafür. Deshalb bin ich mit jeglicher Art der Note zwei schon glücklich. In anderen Fächern, wie beispielsweise Sozialkunde, Geschichte, Musik und Deutsch habe ich die 14 beziehungsweise 15 Punkte schon förmlich für mich gepachtet und 13 Punkte würden mich schon wurmen, auch wenn das immer noch die Note eins wäre. Dazu muss man aber schon sagen, dass ich mehr als ehrgeizig bin und meine Erwartungen wohl somit kaum als Richtwert dienen können.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin nie mit einem meiner Zeugnisse so richtig zufrieden gewesen. Es war in Ordnung und einigermaßen zufrieden stellend, wenn keine Drei oder eine schlechtere Note auf dem Zeugnis stand. Die Ausnahme war das fach Sport, da war ich immer höchst erfreut über die Note Drei und die durfte auch ruhig immer wieder auf meinem Zeugnis stehen. Hauptsache, sie wurde nicht zu einer Vier, was aber nur ein einziges mal der Fall gewesen ist.

Ansonsten hatte ich aber auch immer etwas zu meckern. Ein reines Einser Zeugnis plus die obligatorische drei in Sport habe ich nie erreicht. Und deswegen war mir jede zwei aufs neue ein Dorn im Auge. In den Naturwissenschaften und in Mathematik war ich deswegen immer mit meiner Eins einigermaßen zufrieden, denn manchmal habe ich mir gedacht, dass ich sie nicht verdient hätte. Auch in Religion und Geschichte war ich sehr gut. In den anderen Fächern habe ich es aber immer nur auf eine Zwei geschafft, außer ein paar Ausnahmen und in Kunst und Musik hätte ich eigentlich rechnerisch nur eine drei bekommen dürfen, aber da habe ich mich bei den Lehrern ein wenig beliebt gemacht und dann stand auf dem Zeugnis immer meine Eins. Und das musste ich dann eben alles so hinnehmen, richtig zufrieden bin ich aber eben nie gewesen. Es sind auch nur Noten gewesen, und nichts, auf das ich stolz gewesen wäre und was mich in irgendeiner Weise hätte befriedigen können. Mir war die Schule und die Noten eigentlich relativ egal, aber es ist natürlich schöner, wenn man eine gute Note bekommt.

Besonders angestrengt habe ich mich aber nie, darin sah ich einfach keinen Sinn. Zum Abitur hin ließ das sogar etwas nach, weil ich andere Dinge um die Ohren hatte, für die ich mich auch mehr interessiert habe. Deswegen habe ich eben lieber ein gutes Wort bei den Lehrern eingelegt und mir damit eine bessere Note gesichert, als für die Schule zu lernen.

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde man sollte einfach auch ehrlich genug sein und die eigenen Leistungen und das eigene Potential so einschätzen können wie es der Wirklichkeit entspricht. Die erhaltenen Zensuren sollten im Rahmen der eigenen Möglichkeiten sein und auch das Interesse an dem Fach wiederspiegeln. Es gibt nun einmal Umstände wo einen der Lehrer nicht mag, äußerst streng benotet wird oder der Lernstoff einfach zu schwierig ist. Auch gibt es Fächer die wichtig und welche die weniger wichtig sind. Hier muss man einfach abwägen welcher Aufwand sinnvoll ist und welcher nicht. Sicherlich ärgert man sich manchmal wenn man im Nachhinein sagen muss dass hier mehr drin gewesen ist, aber letztendlich ist es auch egal. Das Gesamtbild muss passen und man muss mit sich im Ganzen betrachtet zufrieden sein.

Ich persönlich hatte mir als persönliches Ziel gesetzt die Ausbildung mit einer Zwei abzuschließen und später beim Studium durch keine Prüfung zu fallen. Das ist mir auch ganz gut gelungen. Leider bin ich bei der letzten Prüfung doch durchgefallen, das war dann aber doch kein Beinbruch weil niemand aus der Seminargruppe bestanden hatte und die Nachprüfung dann auch gemeistert wurde. Für mich ist es immer wichtig den Aufwand zu betrachten den man betreiben muss. Wenn mir das zuviel wird dann lasse ich das auch. Ich kann mich noch gut an meine Abschlussprüfung im Sportunterricht erinnern. Hier stand ich vor dem abschließenden 5 000 Meter Lauf glatt auf zwei, es hätte keinen Sinn gemacht wenn ich zusätzliche Trainingseinheiten gelaufen wäre oder mir die Lunge aus dem Hals gerannt hätte. Hier zählte nur das Bestehen mit der Note Vier und das habe ich dann auch so gemacht und ich bin ganz gemütlich gelaufen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich gehöre leider ebenfalls zu den Leuten, die in der Schule mehr "Null-Bock-Phasen" hatten, den Unterricht langweilig und uninteressant fanden und zudem auch noch eine leichte Lernfaulheit aufweisen. Deswegen war ich nie besonders gut in der Schule, eher Mittelmaß; mal mit Ausreißern nach oben, mal nach unten. Meistens war ich froh dass ich überhaupt durchgekommen bin und da haben mich auch 3er nicht gestört. Das war auch mein Ziel; hauptsache durchkommen. Leider fehlte mir immer der Ehrgeiz mehr zu erreichen, also habe ich mich mit dem zufrieden gegeben, was eben so bei rum gekommen ist.

Es gab nur ein Fach in dem ich mich wirklich bemüht habe eine gute Note zu bekommen und das war Englisch. Das fing aber auch erst in der neunten Klasse an, dass mir das Fach Spaß machte, aber wenigstens hatte ich dort den Spaß und Ehrgeiz etwas besseres als nur eine 3 herauszuholen.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also ich bin eigentlich mit einem 3er Zeugnis zufrieden. Ich bin ein mittelmäßiger Schüler, also nicht schlecht aber auch nicht übermäßig gut. Deswegen strebe ich eigentlich in jedem Fach mindestens eine 3 (7-9 Punkte) an. Deswegen freue ich mich immer wenn ich dann auch mal 11 oder 12 Punkte in einem Fach erreiche.

Aber im Prinzip bin ich mit einem 3er Zeugnis zufrieden. Ich freue mich zwar nicht riesig wenn ich nur 3en habe, aber schlecht finde ich das auch nicht. Natürlich hätte ich lieber 2en aber man muss auch mal realistisch sein. Ich werde nie ein Zeugnis nur mit 2en bekommen und deswegen bin ich mit einer 3 zufrieden.

» Verdion1337 » Beiträge: 763 » Talkpoints: 7,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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