Pädophiler Haiti-Helfer

vom 23.01.2012, 15:21 Uhr

Ein 59-jähriger wurde vom Gericht in Landshut für schweren Kindesmissbrauchs zu vier Jahren Haft verurteilt. Diese Tat ist meiner Meinung nach schon schlimm genug, die Umstände sind allerdings erschreckend. Der Mann war Mitglied einer Hilfsorganisation und war bei der Hilfe in Haiti beteiligt. Er unterstützte eine Hilfseinrichtung für Straßenkinder und misshandelte einen 13-jährigen Jungen mehrfach. Quelle

Ich finde, eine Hilfsorganisation für eine solche Tat zu missbrauchen ist mehr als verabscheuungswürdig und er hätte meiner Meinung nach weitaus mehr als 4 Jahre Gefängnis verdient.

Was haltet ihr von einer solchen Tat? Verliert ihr dadurch das Vertrauen zu Hilfsorganisationen, die eigentlich für gute Zwecke bestimmt sind?

» Max1250 » Beiträge: 827 » Talkpoints: 27,57 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich behaupte, dass sich sehr viele Pädophile in solchen Hilfsorganisationen verstecken und dort auch ihre Taten dann begehen. Gerade Betreuer von Sommercamps und derlei Dinge kommen ja besonders nah an Kinder heran. Dass der jetzt verurteilte Mitarbeiter einer Hilfsorganisation war, ist natürlich sehr traurig, verändert mein Bild in diese allerdings nicht. Leider ist es doch häufig so, dass besonders Vertrauenspersonen wie Pfarrer oder sonstige Mitarbeiter der Kirche in solche Skandale verwickelt sind.

Leider hat die katholische Kirche ja diese Taten jahrelang gedeckt und stets versucht zu verhindern, dass Taten öffentlich wurden und die Täter bestraft wurden. Die Strafe von 4 Jahren empfinde ich persönlich als viel zu gering leider ist es aber in Deutschland scheinbar nach wie vor üblich, dass ein Dieb härter bestraft wird als ein Kinderschänder. Kinder scheinen vor Gericht immer noch nicht genug Lobby zu haben. Wenn ich etwas zu sagen hätte, wäre ich für eine dauerhafte Unterbringung der Täter, denn auch die geschändeten Kinder leiden häufig ein leben lang unter der Tat und genauso sollte der Täter auch leiden.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich finde die Tat einfach nur asozial. Ein Mitglied einer Hilfsorganisation sollte man ,wie der Name schon sagt, den Leuten helfen und ihnen keine Schaden zufügen. Vor allem keinen Kinder. 4 Jahre sind meiner Meinung nach auf zu wenig. Dieser Mann gehört meiner Meinung nach in eine geschlossene Anstalt.

Mein Vertrauen in Hilfsorganisationen sinkt dadurch allerdings nicht. Es gibt immer und überall ein "schwarzes Schaf", dass sich nicht an die Regel zu halten weiß. Ich meine es gibt auch gewalttätige Menschen die im Krankenhaus arbeiten und schon Patienten zusammengeschlagen haben. Deswegen kann ich aber nicht direkt dem Krankenhaus misstrauen. Also meiner Meinung nach eine ziemlich schlimme und grausame Tat, die höher hätte bestraft werden müssen, mein Vertrauen verlieren die Hilfsorganisationen, die, das muss man auch mal sagen, oft großartige Arbeit leisten und schon zigtausend Menschen das Leben gerettet haben, aber nicht.

» MangoFighter » Beiträge: 118 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Grundsätzlich ist der Missbrauch von Minderjährigen und Schutzbefohlenen ein wirklich verachtungswürdiges Verbrechen, das mit den möglichen Höchststrafen geahndet werden sollte.

Allerdings passieren diese Übergriffe in allen Gesellschaftsbereichen. Oftmals ist es nicht der böse "fremde" Mann, sondern der liebe Onkel, Nachbar etc. Ich denke, dass die Hilfsorganisationen viel Gutes tun, und dass ohne deren Hilfe viele Menschen, und insbesondere Kinder in einer hohen Anzahl sterben würden.

Wie bereits eingangs erwähnt, bin ich jedoch dafür, dass bekanntgewordene Fälle von Missbrauch wirklich konsequent verfolgt werden, und dass die Täter nicht mit geringen Bewährungs- oder Freiheitsstrafen davon kommen. Hier sollte die Strafe auch als Abschreckung für andere Täter dienen, die sich an Minderjährigen vergehen.

» Deichgraf » Beiträge: 29 » Talkpoints: 23,39 »



Max1250 hat geschrieben:Ich finde, eine Hilfsorganisation für eine solche Tat zu missbrauchen ist mehr als verabscheuungswürdig

Es bietet sich zum einen an, zum anderen ist ja nicht bekannt, ob der Mann ernsthaft als Helfer unterwegs war oder aber von Beginn an die Notsituation hat ausnutzen wollen. Wobei ich auch nicht weiß, wie man in solchen Organisationen für Auslandseinsätze kommt. Irgendeine Qualifikation für die dortige Tätigkeit wird er ja gehabt haben.

Außerdem bin ich etwas schockiert, wenn du damit zum Ausdruck bringst, dass es "weniger schlimm" wäre, wenn er seine Taten als Soldat im Ausland verübt hätte. Oder ganz klassisch als Tourist. Oder was ändert hier die Teilnahme an der Hilfe durch die Hilfsorganisation am Verbrechen selbst?

Max1250 hat geschrieben:und er hätte meiner Meinung nach weitaus mehr als 4 Jahre Gefängnis verdient.

Das mag ja sein, aber die Gesetze werden weder von den Betroffenen noch von Ahnungslosen gemacht. Hier dürften vermutlich alle beweisbaren Tatbestände berücksichtigt worden sein. Hier sollte man nicht ausschließlich dem Justizsystem misstrauen. Nebenbei will ich mal aus meiner Sicht sagen, dass vier Jahre Haft schon sehr viel sind. Und wenn man bedenkt, dass der Mann bereits 59 Jahre alt ist, wird ihm viel (Lebens-)Zeit zur Resozialisierung nicht bleiben. Aber ich denke, dass das fortgeschrittene Alter auch zur Haftlänge beigetragen hat.

Max1250 hat geschrieben:Was haltet ihr von einer solchen Tat?

Wie soll man diese Frage verstehen? Und was für eine Antwort würdest du hier erwarten? Es was ein Missbrauch eines Kindes und die ist zu Recht unter Strafe gestellt. Seit ein paar Jahren erst werden aber auch Taten im Ausland in Deutschland geahndet. Man könnte nun sagen, dass die Praxis früher ganz furchtbar war, als deutsche Täter im Ausland tun und lassen konnten, was sie wollten solange sie vor Ort nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. In Deutschland waren sie dann "unantastbar".

Max1250 hat geschrieben:Verliert ihr dadurch das Vertrauen zu Hilfsorganisationen, die eigentlich für gute Zwecke bestimmt sind?

Es ist naiv davon auszugehen, dass Missbrauch nicht da stattfindet, wo entsprechendes Potential da ist. Ist die Kirche am Ende, nachdem auch hier Missbrauchsfälle aufgedeckt wurden? Sollte man Schulen schließen, weil hier Missbrauch anzunehmen ist? Kindergärten vielleicht? Dir ist hoffentlich schon klar, dass z.B. Organisationen wie das "Rote Kreuz" oder der "Rote Halbmond" regelmäßig in Kriegsgebieten auch dazu missbraucht werden, Waffen zu schmuggeln? Oder aber das "Ärzte ohne Grenzen" durchaus auch von Regierungen zur Spionage genutzt wird? Das sind keine aus der Luft gegriffenen Vorwürfe von betroffenen Staaten. Vielmehr gibt es diese Fälle und dies zu leugnen ist mindestens naiv. Aber nur weil es Gruppierungen beim Roten Kreuz gibt, welche in erster Linie durch verseuchte Blutkonserven, Waffenhandel und Geldwäsche auffallen (und das gibt es!), ist nicht die grundsätzliche Idee dahinter zu verwerfen!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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