Mord in der Nachbarschaft - Habt ihr das schon mal erlebt?

vom 23.01.2012, 11:23 Uhr

Wenn man die betroffenen Menschen nur flüchtig bis gar nicht kennt, mag das noch gehen. Ich selbst musste vor mehr als zehn Jahren mit dem Wissen plötzlich klar kommen, das eine ehemalige Schulfreundin zur Kindsmörderin geworden ist. Als es bekannt wurde, wer diese beiden Babys umgebracht und dann einfach so am Straßenrand entsorgt hat, hatte ich einige Zeit so meine Probleme, das zu verdauen.

Auch ein Onkel ist mit ähnlichen Vorfällen direkt beim Nachbarn konfrontiert gewesen. Allerdings hatte da der Sohn den Vater umgebracht und wurde von seinem eigenen Bruder dann erwischt, als er den Vater in Stücke sägen und quasi auf dem eigenen Grundstück entsorgen wollte. Und da ist das schon etwas anderes, wenn man über Jahre mit diesen Menschen engen Kontakt hatte.

Angst hatte ich deswegen trotzdem nicht. Denn die eine Person hat ja anderen Menschen nichts getan und der Vatermörder war schnell verhaftet worden. Aber ein komisches Gefühl ist es trotzdem. Vor allem, wenn ich in einem Heimatort auf dem Friedhof bin und das Grab des einen Babys sehe, wo noch heuchlerisch auf dem Grabstein "Verzeih mir" steht, ist es ein komisches Gefühl mit einem solchen Menschen aufgewachsen zu sein.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich kenne dieses Gefühl auch. Ich dachte, solche Sachen würde ich immer distanziert betrachten. Denn immerhin kennt man solche Geschichten normalerweise nur aus den Medien. Doch wenn so ein Ereignis plötzlich im persönlichen Umfeld passiert, kann das äußerst schockierend sein.

Auch ich musste das vor kurzem erleben. An meiner Schule wurde nämlich vor wenigen Jahren ein Mädchen ermordet. Dieses sah ich jeden Tag morgens und dann in der Schule am Gang. Plötzlich verschwand sie dann und wenige Tage später wurde ihre Leiche gefunden. Das war für den ganzen Ort wirklich äußerst schockierend, vor allem die mediale Belagerung unserer Schule war sehr ungewöhnlich.

Benutzeravatar

» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wir haben schon ein Mal jemanden unmittelbar in der Nachbarschaft gehabt, der sein Kind und die Frau getötet hat. Anfänglich sah alles nach einem Unfall aus, der Mann rief auch die Polizei und den Notruf an. Nach einigen Tagen haben die Menschen jedoch erzählt und auch die Medien, dass der Mann alles selber getan hat und wahrscheinlich psychisch krank war.

Mich persönlich schocken solche Taten immer sehr, vor allem wenn die eigenen Kinder zum Opfer derartiger Taten werden. Die Kinder haben ihr Leben noch vor sich und werden von einem Menschen getötet, dem sie blind vertrauten! Das kann ich einfach nicht verstehen. Wie krank muss man denn eigentlich sein? Dennoch passiert es sehr häufig, sodass ich zwar auch immer noch geschockt bin, aber ein wenig abgestumpfter reagiere, weil es nicht mehr die Seltenheit ist.

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Von einem Mord würde ich nun auch nicht direkt ausgehen, sondern wohl auch eher von einer Körperverletzung mit Todesfolge. Aber diese juristischen Spitzfindigkeiten sind hier ja im Grunde genommen egal und betreffen letztendlich nur den Täter, sofern dieser gefunden und vor Gericht gestellt werden kann. Scheinbar gibt es immerhin einen Verdacht, wer die Tat begangen haben könnte. Falls es sich wirklich um ein Familiendrama handelt, würde mir das zusätzliche Sicherheit geben, auch wenn ich sonst ebenfalls keine Angst hätte, auf die Straße zu gehen.

In sehr vielen Fällen ist es einfach so, dass Morde innerhalb der Familie oder im Freundes- und Bekanntenkreis geschehen. Daher müsste man konsequenterweise eigentlich annehmen, dass man draußen, also dort, wo sich fremde Menschen aufhalten, noch sicherer vor einem Mord ist als zu hause bei der Familie. Das ist natürlich nur so eine kleine Überlegung, die letztendlich bedeutungslos ist, weil das Risiko, ermordet zu werden oder infolge einer Körperverletzung zu versterben, doch relativ gering sein dürfte. So etwas kommt vor, aber es handelt sich doch um Einzelfälle, so dass ich nun keine Angst vor meiner Familie oder meinem weiteren Umfeld hätte.

Da es sich bei der geschilderten Tat nun vermutlich um eine reine Familienangelegenheit handelt, würde mich das überhaupt nicht weiter verunsichern. Da läuft wohl eher kein Serienmörder herum, der geeignete Opfer für seine nächste blutige Tat sucht. Vielleicht geschah das alles nicht einmal vorsätzlich. Ich würde da von ausgehen, dass der Vorfall mit mir nichts zu tun hat und mich daher aller Voraussicht nach auch nicht betreffen wird. Der Täter wird sicher noch frei herumlaufen, aber ich würde nicht denken, dass er mich angreifen würde, sofern es sich wirklich um eine Familientragödie handeln sollte. Daher würde mir ein solcher Vorfall keine schlaflosen Nächte bereiten.

Ansonsten wäre es mir eigentlich ziemlich egal, was sich um mich herum in meiner Nachbarschaft abspielt. Natürlich möchte ich hier in Ruhe wohnen und ich habe auch keine Lust darauf, dass die Polizei hierher kommt und irgendwelche grausamen Verbrechen aufdeckt. Das würde mich überraschen. Aber es würde mein Leben nicht beeinflussen, weil es mich wohl einfach nicht betrifft. Morde und Körperverletzungen passieren einfach und das überall. Ob man in einer Großstadt oder in einem Kuhkaff lebt, ist dabei ziemlich egal. Es gibt überall Verbrechen und wenn man sich darüber wirkliche Gedanken machen würde, könnte man vermutlich keine Nacht mehr ruhig schlafen. Ich glaube auch nicht, dass ich überhaupt ein komisches Gefühl hätte. Viel wahrscheinlicher wäre es, dass ich den Vorfall schnell vergessen würde und dann überrascht wäre, wenn nach einigen Monaten immer noch davon gesprochen wird.

Ich frage mich gerade, warum man Angst haben sollte, auf die Straße zu gehen, nur weil eine Straftat in derselben Stadt verübt wurde. In dem Moment, wo ich diesen Text hier schreibe, werden sicher mehrere Straftaten verübt und mache sind sicher auch sehr schlimm. Dennoch habe ich keine Angst, gleich auf die Straße zu gehen. Ein Ort wird nicht unsicherer dadurch, dass dort ein Mord geschehen ist so wie ein Ort, in dem bisher nichts passiert ist, nicht grundsätzlich vor solchen Verbrechen geschützt ist. Man sollte sich von so etwas nicht verunsichern lassen.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich wohne in einer Kleinstadt, weswegen auch bei uns ein Mord eigentlich ein seltenes Ereignis ist, bzw. sein sollte. Denn leider gab es auch bei uns in den letzten paar Jahren insgesamt 2 Morde. Davor dachte ich ebenfalls immer nur, dass so etwas nur in der Großstadt möglich wäre und bei uns nie passieren würde. Dass nun in kurzer Zeit zwei solche grausame Verbrechen im unmittelbaren Umfeld begangen wurden, schockiert mich deshalb sehr.

Vor 4 oder 5 Jahren geschah bei uns in der Nachbarschaft ein Raubmord. Ein Mann schlich sich nachts in ein Haus und begann sämtliches Geld einzusammeln. Vermutlich muss dann eine Bewohnerin, eine Seniorin, Geräusche bemerkt haben und aufgestanden sein, um nachzusehen, was los war. Der Einbrecher attackierte sie mit einem Messer, und erstach sie schließlich mit über 20 Messerstichen. Danach verließ er das Haus wieder. In den Tagen nach dem Einbruch hatten wir alle furchtbare Angst. Der Täter befand sich nämlich noch auf freiem Fuß und deshalb war ja jederzeit ein erneuter Einbruch möglich gewesen. Wir haben immer extra kontrolliert, ob auch kein Fenster in der Nacht gekippt war, und schlossen die Haustüre ab. Außerdem schlossen wir unsere Garderobentüre ab, denn um ins Haus zu kommen, hätte der Einbrecher nun die Tür einschlagen müssen, und dass hätte er vermutlich nicht riskiert, bzw. wir hätten es gehört. Vermutlich hört sich das jetzt ein wenig übertrieben an, aber in einer solchen Situation ist man eben sehr angespannt und erleichtert, wenn man weiß, dass ein Einbrecher nicht so einfach ins Haus könnte. Natürlich hätte er jederzeit über ein Fenster einsteigen können, deswegen verschloss ich auch meine Zimmertür in der Nacht immer extra. Ich war damals 11 Jahre alt und hatte furchtbare Angst. Glücklicherweise wurde der Täter nach 2 Wochen gefasst. Es handelte sich dabei nicht um einen Ansässigen, sondern um einen Mann aus dem entfernten München.

Letztes Jahr geschah leider eine schreckliche Familientragödie. Eine Frau aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft erwürgte ihren Ehemann mit einem Kabel. Wie sich später herausstellte, wie wir aber alle bereits vermutet hatten, hatte das Verbrechen jedoch viel komplexere Wurzeln: Wir sahen Tag für Tag, wie der Mann am frühen Abend mit seinem Auto in ein Wirtshaus fuhr, um sich dort anzutrinken. Er kehrte dann immer mitten in der Nacht heim und oft kam es zu Streit. Das Haus dieser Familie ist von uns etwa 100m entfernt, weswegen wir von unserem Haus aus nichts hören konnten. Wie in einer Kleinstadt üblich, brodelte die Gerüchteküche jedoch heftig, weswegen zumindest in der Nachbarschaft jeder wusste, dass es regelmäßig zu Streit kam und der Mann seine Frau in diesen Situationen auch schlug. Mir tat die Frau damals unheimlich Leid und ich hasste den Mann schon damals. Noch viel schrecklicher war der Umstand, dass die beiden drei Kinder hatten, die das Grauen Tag für Tag miterleben mussten. Eines dieser Kinder ging damals in dieselbe Schule wie ich, und war total Verhaltensauffällig.

Es stellte sich später heraus, dass die Frau ihrem Mann erklärte, dass sie die Scheidung einreichen würde, woraufhin der Mann sofort eine Prügelorgie startete. Er drohte damit, das Haus anzuzünden und ähnliches. In ihrer Verzweiflung packte die Frau ein am Boden liegendes Kabel und erwürgte ihren Mann in ihrer Verzweiflung. Wenn ich mich in diese Frau hineinversetze, dann hätte ich möglicherweise nicht anders gehandelt, so schrecklich das auch klingt. Ich kann deshalb die Tat der Frau gut nachvollziehen. So dumm das jetzt auch klingt, aber diese Tat schien eben die einzige Lösung für das Problem zu sein. Die Frau lieferte sofort nach der Tat ein Geständnis. Sie wurde schließlich wegen einem "Notwehrexzess" zu 9 Monaten Haft verurteilt.

Benutzeravatar

» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ja bei uns ist das schon zweimal in den letzten sieben Jahren passiert. Einmal ging es um ein paar Teenager, die sich um einen mp3-Player angeblich gestritten hätten. Das war damals auch überall im Fernsehen zu sehen. Der vierzehnjährige Junge hat dann die Zwölfjährige (oder schon dreizehn?) erschlagen und sie in einer abgelegenen "Ruine" versteckt, wo sie dann irgendwann nach Tagen gefunden worden ist.

Der Junge ging mit mir in Kindergarten und Grundschule, das Mädchen kannte ich vom Sehen. Es war schon ein großer Schock, als erst das Mädchen verschwunden war und dann auch noch nach einer Woche bekannt wurde, wer sie umgebracht hat - in so einer kleinen Stadt kann man ja nichts geheim halten, natürlich wusste es jeder.

Um die ganze Geschichte ranken aber vielerlei Gerüchte und Mysterien, wenn man so will. Im Prinzip ist alles unter Dach und Fach, die Strafe müsste bald abgesessen sein, aber gerade unter den Jugendlichen in der Stadt kursieren hinter vorgehaltener Hand immer noch viele Dinge, wie es denn wirklich gewesen ist und wer möglicherweise noch daran beteiligt gewesen, aber nie ins Visier der Polizei geraten ist, da der Junge für seine kollegiale Art bekannt war. Ich habe keine Ahnung, ob da etwas dran ist, es gibt auch keine Beweise, aber wer die Betreffenden kannte, ist eben skeptisch. Aber was will man machen, wenn er Stillschweigen wahrt. Mich gruselt einfach wegen diesen Gerüchten vor der ganzen Geschichte. Es ist einfach typisch Dorf, da kommt so manches nie ans Tageslicht.

Dann ein oder maximal zwei Jahre später wurde einer von seinem Nachbarn ermordet, das war nur eine Straße weiter. Das Opfer wäre ein Trunkie gewesen und hätte Jahre lang seinen Nachbarn belegt, hätte gelärmt wegen der Trinkerei und ging dem einfach ziemlich auf den Sack. Irgendwann hat er den Trunkie dann in seine Wohnung gelockt, hat ihn gefesselt und erst mal eine Runde Tee mit ihm getrunken bevor er ihn ermordet hat. Seine Leiche hat er dann zerstückelt und ringsherum in den vielen Wäldern verteilt. Irgendwo wurde dann etwas gefunden und der Täter gleich dazu. Der hat dann die Polizei zu den restlichen Teilen geführt und wurde eben eingesperrt, wie lange weiß ich nicht. Ich kannte auch keinen von beiden, aber ich kenne das Haus. Das Makabere: ein paar Monate später hing ein großes Plakat an dem Haus, da stand darauf: "Wohnung frei, zu vermieten!" :shock:

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Früher, als ich noch in Deutschland gelebt habe, war es einmal so, dass in der Nacht Schüsse gefallen sind. Wir sind dann alle aus unseren Häusern und sind auch hin und haben einen Mann gesehen, der reglos auf dem Boden lag und eine Kugel im Kopf hatte. Der Täter war schon weg. Das war nicht gerade ein schönes Erlebnis, aber ich weiß nicht mehr soviel, da ich noch kleiner war.

Dann ist es so, dass vor ungefähren drei Jahren in der Nachbarschaft ein Vater seine Tochter mit der Axt umgebracht hat. Das war allerdings in der Schweiz. Wir haben die Familie streiten hören und auf einmal schrie die Tochter ganz laut auf und der Schrei war abrupt weg. Der Täter, der Vater, hat selber die Polizei angerufen und sich gestellt. Ich kannte das Mädchen nicht so gut, worüber ich jetzt eigentlich glücklich bin.

Benutzeravatar

» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In meiner Heimatstadt wurde vor Kurzem, als ich auch dort war, ein Mann ermordet. Warum, das ist noch nicht geklärt. Der Mann war obdachlos und wurde in der Nähe einer Gartenanlage gefunden. Dort wurde vor ein paar Jahren schon Mal eine Frau gefunden, bei der damals kein Täter gefunden wurde. Das ist alles ziemlich schockierend, da die Stadt von der ich hier rede ziemlich klein ist und die Vorstellung, dass da nun jemand mordet, finde ich irgendwie alles andere als gut. Ich denke man beruhigt sich wieder, wenn der Täter gefunden wurde aber bis dahin hat man doch ein mulmiges Gefühl.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Direkt in der Nachbarschaft, in der ich lange Jahre lebte, kamen leider so einige kriminelle Dinge vor, und das, obwohl das schon eine ruhigere Ecke Berlins war. So hat einmal jemand direkt auf eine Mitschülerin von mir Schüsse abgefeuert, was aber wohl gar nicht so selten zu sein scheint, denn eine Kollegin von mir musste das auch schon einmal erleben, aber in einer anderen Gegend. Glücklicherweise kamen beide mit dem Schrecken davon.

Außerdem gibt es hier häufiger nächtliche beziehungsweise spätabendliche Überfälle auf Banken, Tankstellen oder auch abends noch geöffnete Supermärkte. Die Höhe war wohl, dass hier mal jemand versucht hat, die Bankautomaten im Vorraum einer Bank direkt in die Luft zu sprengen. Die Spuren habe ich am nächsten Morgen im Vorbeigehen gesehen. Dennoch bin ich von dem wohl heftigen Knall nachts komischerweise nicht wach geworden.

Das sind alles Dinge, die ich sehr mies finde, aber panische Angst hat das in mir alles nicht ausgelöst. Eine Stufe heftiger sind aber auch noch diverse Morde, mit denen ich bisher in der Gegend konfrontiert worden bin. So wurde einmal jemand in einem Park in der Gegend nachts erschossen. Ich hatte den Schuss nicht gehört, weil ich sehr fest zu schlafen scheine, wenn ich denn mal schlafe, aber eine in der Gegend wohnende Freundin wurde wach und war schon sehr erschrocken über das Geräusch.

Außerdem gab es einen weiteren Mordfall, allerdings schon ein Stückchen weiter weg, aber noch im selben Ortsteil, bei dem die Umstände noch heute unklar und der oder die Täter weiterhin flüchtig sind. Da macht man sich schon eher seine Gedanken, weil der Schuldige noch auf freiem Fuß ist und es für die Tat keinerlei logische Gründe gab. Es scheint einfach ein psychisch Verwirrter zu sein und es könnte theoretisch jeden treffen. Wenn man darüber nachdenkt, ist das schon beunruhigend.

Außerdem wurde ich zweimal mit Nachrichten konfrontiert, dass ein Mensch an einem Ort ermordet wurde, an dem ich kurz zuvor war. Einmal war ich in einem Park spazieren. Einige Tage später wurde bekannt, dass bloß eine Stunde nach meinem Spaziergang ein psychisch Verwirrter dort eine alte Frau erstochen hat. Außerdem wurde einmal, in einem Waldstück, in dem ich gerne herumspaziert bin, eine Leiche gefunden, bloß wenige Tage, nachdem ich dort das letzte Mal gewesen war. Und das war wirklich keine belebte Gegend.

Emotional am schlimmsten getroffen hat mich allerdings ein Fall, in dem eine Frau einen "erweiterten Suizid" verübte. Das ist die euphemistische Bezeichnung der Tatsache, dass eine Frau ihre drei Kinder betäubte und sie zusammen mit sich selbst in ihrem Auto anzündete. Alle kamen ums Leben. Das geschah knapp 200 Meter Luftlinie von meiner damaligen Wohnung entfernt. Ausgerechnet in der Nacht, in der es geschah, war ich am Tatort spazieren. Da war noch nichts passiert. Ich lief halt meine Runde, irgendwann war mir kalt und ich ging wieder nach Hause. Keine Stunde später starben genau dort, wo ich gestanden hatte, genau auf demselben Fleck, vier Menschen. In der Folgezeit habe ich oft gegrübelt, was passiert wäre, wenn ich länger dort geblieben wäre. Hätte ich die Tat verhindern können? Diese Gedanken haben mich eine Zeit lang wirklich fertiggemacht.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei uns in der Nachbarschaft ist so etwas zum Glück noch nie passiert, aber in der Stadt, wo meine Tante wohnt, ist so etwas vorgefallen. Sie wohnt in einem Neubau und der Mann, der unter ihr wohnte, hat seine schwer krebskranke Frau erstickt, die zu Hause von ihm gepflegt wurde. Der Mann selbst hatte aber auch Krebs ohne Heilungschancen. Bei ihm war die Krankheit aber noch nicht im Endstadion. Bei ihm saß der Tumor lediglich so ungünstig, dass ihm nicht geholfen werden konnte.

Da er auch irgendwann daran gestorben wäre, hatte er sich anschließend am Balkon erhängt. Gleich am Morgen wurde das Ehepaar gefunden. Meine Tante hat das schon hart getroffen, da sie die beiden gut kannte. Ich bin froh, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht gerade dort war.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^