Eltern und deren Berufe im Lebenslauf erwähnen?
Ich bin gerade nebenbei auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung und habe hier natürlich schon einige Anschreiben sowie Lebensläufe erstellt um mich bei verschiedenen Firmen zu bewerben. Wie das aber nun mal so ist, dauert es ab und zu eine Zeit bis man die Zusagen bekommt - Da ich jetzt schon länger auf der Suche bin habe ich mir auch Hilfe in Form von Beratung bei der Bundesagentur für Arbeit gesucht und diese haben eben auch angeboten, sich meine Unterlagen einmal durchzusehen.
Hier wurde so weit zwar alles für in Ordnung befunden, jedoch wurde mir ans Herz gelegt, dass ich meinen Lebenslauf ruhig noch ein bisschen ausschmücken solle - Ich sollte hier eben unter anderem wenn ich mich für eine Ausbildung bewerbe auch meine Eltern namentlich erwähnen, mit Geburtsdatum und was diese beruflich machen. Es ist mir zwar nicht neu, dass man seine Eltern in einem normalen Lebenslauf erwähnen darf (zumindest dann, wenn man noch gerade am Berufsanfang steht), aber trotzdem frage ich mich einfach nach dem Sinn hinter dem ganzen.
Ich selbst habe mir beim schreiben des Lebenslaufes auch schon Gedanken darüber gemacht, ob ich zu meinen Eltern wirklich etwas angeben muss und bin zu dem Schluss gekommen, dass dies heute eigentlich gar nicht mehr der Zeit entspricht, oder seht ihr dies anders? Ich selbst bin der Meinung, dass man früher im Lebenslauf seine Eltern und deren Beruf erwähnt hat, um sich selbst darzustellen. Mit dem Beruf seiner Eltern, wenn dieser hoch angesehen war, konnte man sich früher noch "beweisen" und auch gesellschaftlich von anderen distanzieren, zumal die Kinder oft selbst im gleichen Berufsfeld wie die Eltern aktiv wurden - War der Vater ein Mediziner, so konnte man bessere Chance haben auch Mediziner zu werden, als wenn der Vater ein Bauarbeiter war, etc. Heute finde ich dies einfach nur überholt und jeder hat eigentlich die Möglichkeit zu werden, was er möchte.
Wie seht ihr das? Ist vor allem das erwähnen des Berufes der eigenen Eltern im Lebenslauf heute noch nötig? Erwähnt ihr eure Eltern im Lebenslauf oder lasst ihr diese wie ich weg? Was sind eure Pro- und Kontra-Argumente?
Also ich habe in meinen Lebensläufen immer den Namen und den Beruf, sowie meine Geschwister erwähnt. Ich weiß zwar auch nicht, was es denjenigen angeht, aber der Mensch ist von Natur aus neugierig. Und man schlussfolgert vielleicht automatisch auch ein bisschen, wenn man da so verschiedene Berufe liest. Es macht sich sicherlich nicht ganz schlecht, wenn ein Elternteil oder beide Akademiker sind, wenn man auch etwas in der Richtung anstrebt. Oder wenn man Koch werden will ist es vielleicht nicht schlecht, wenn der Papa auch Koch ist. Man geht dann ja schon davon aus, dass die Eltern das Kind geprägt haben und das derjenige sich dann sicherer ist als vielleicht ein anderer Bewerber, dass dieser Beruf das richtige für ihn ist.
Wenn ich hingegen als potentieller Arbeitgeber lesen würde, dass beide Elternteile gar nicht arbeiten, dann würde ich mir persönlich auch meinen Teil denken. Vielleicht ist das Schubladendenken, aber seien wir doch mal ehrlich: wer würde sich da nicht entsprechend seinen Teil dazu denken? Wie gesagt, die Eltern prägen das Kind ja doch und wenn man vorgelebt bekommt, dass man nicht arbeiten gehen muss und nur Bewerbungen schreibt, weil das Arbeitsamt das so will, dann finde ich das schon problematisch. In dem Fall hat man ganz sicher auch mit Vorurteilen zu kämpfen und in dem Fall würde ich das vielleicht auch nicht unbedingt erwähnen.
Mein Bruder zum Beispiel war ganz begeistert von der Arbeit unseres Stiefpapas. Er hat immer mal rein geschnuppert und nach dem Abitur hat er beschlossen, dass das das richtige für ihn ist. Also will er genau das studieren. Wenn er im Lebenslauf angibt, dass sein "Papa" das macht, dann kann man Parallelen entdecken und ich denke schon das sich das ganz gut macht. Ich finde allerdings weniger, dass das Geburtsdatum erwähnenswert sein sollte. Man kann sicherlich auch darüber eine Meinung haben ob man sein Kind lieber früh oder spät bekommen sollte, allerdings finde ich das Alter oder das Geburtsdatum der Eltern etwas zu viel. Außerdem kann man mit den Daten (Name und Geburtsdatum) zu viel Unfug anstellen und das wäre mir nichts.
Auch ich habe in meinem Lebenslauf ganz am Anfang, den Namen meiner Eltern und die Berufsbezeichnung des erlernten Berufes hingeschrieben. Ich habe es so schon in der Schule gelernt und mache es seitdem so. Anders kenne ich es auch gar nicht. Auch Freunde und Bekannte machen es so.
Ich kann mir vorstellen, dass die Firma dadurch sehen kann, in welchen Arbeitsbereichen die Eltern arbeiten oder gearbeitet haben. Wenn ich mich nun beispielsweise als Immobilienmaklerin bewerbe und das auch der Beruf meines Vaters ist, kann man sicherlich davon ausgehen, dass schon etwas Erfahrung vom Vater abgefärbt hat. Als Kind eines solchen Elternteils, weiß man dann schon ziemlich genau, was einen an Aufgaben erwartet.
Ich bin in meiner Firma unter anderem auch für die Einstellung neuer Mitarbeiter und auch der Auszubildenden zuständig. Ich muss sagen, dass es mich recht wenig interessiert, welchen Beruf die Eltern haben bzw. wie viele Geschwister ein Bewerber hat. Bei uns läuft die Auswahl so, dass ich mir zuallererst die Noten im Zeugnis anschaue. Wir erwarten in Mathe und Deutsch mindestens eine 2 und 3 sowie in Englisch zwingend eine 2. Danach filtern wir zuerst alle Bewerbungen. Erst danach schauen wir uns die Lebensläufe und Bewerbungen an. Wir lesen die Bewerbungen quer und schauen, ob ein Bewerber in unser Profil und zu unserem Team passen könnte. Von den 20 die dann noch übrig bleiben trennen wir uns von 15 nach einem 2-stündigen Einstellungstest.
Es bleiben also am Ende 5 Bewerber übrig, die wir zu einem Bewerbungsgespräch einladen. Dieses Gespräch dauert dann zwischen 45 und 60 Minuten. Grundsätzlich würde ich sagen, dass ein Bewerbungsanschreiben und auch der Lebenslauf bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz auf keinen Fall länger als jeweils eine DIN-A4-Seite sein sollte. Bei der Bewerbung um einen Arbeitsplatz kann der Lebenslauf auch bis zu 2 Seiten lang sein. Im Lebenslauf sollten alle wichtigen Daten wie Name, Vorname, Adresse, Geburtsdatum, Schulbildung, eventuelle berufliche Tätigkeiten, Praktika, besondere Kenntnisse und zuletzt noch Interessen und Hobbys enthalten sein. Mehr Interessiert mich als Personalchef sowieso nicht und würde den Lebenslauf nur unnötig umfangreich und unübersichtlich machen.
Jedoch ist das nur meine Sicht der Dinge. Jeder wird auf andere Sachen extremen Wert legen. Klar kann es von Vorteil sein, wenn man bei einer Bewerbung als Bürokaufmann im Lebenslauf mit angibt, dass die Mutter oder der Vater ebenfalls in diesem Beruf arbeiten. Aber es muss eben nicht und ich sehe es in Bewerbungen in unserer Firma nicht gerne.
Für einen Ausbildungsplatz kann es durchaus sinnvoll sein, wenn man den Beruf der Eltern mit angibt. Besonders sinnvoll ist das, wenn die Eltern im selben Beruf arbeiten. Wobei dann auch oft gefragt wird, warum man den selben Beruf wie die Eltern wählt.
Der Beruf der Eltern kann durchaus Auskunft über das Elternhaus geben. Ein regulärer Ausbildungsplatzsuchender ist in der Regel noch minderjährig. Für manche Sachen braucht man da noch die Einverständnis der Eltern. Auch besteht ja eine Fürsorgepflicht gegenüber dem Jugendlichen. Der Beruf der Eltern kann eventuell darauf Rückschlüsse erlauben, in welchem Umfeld der Teenager lebt. Was für den Ausbildungsbetrieb durchaus wichtig sein kann.
In meinen Lebenslauf habe ich höchstens die Namen meiner Eltern erwähnt. Was der Beruf hier zu suchen hat, frage ich mich allerdings. In der heutigen Zeit hat doch sowieso kaum einer noch den Beruf, der er einmal gelernt hat. Viel z viele Akademiker bekommen keinen Job mehr und müssen einen nicht so gut bezahlten Job annehmen. So kann es mal vorkommen, dass ein studierter Mediziner plötzlich das Handwerk eines Tischlers von der Pike auf gelernt hat. Aber ein abgeschlossenes Medizinstudium macht sich in einem Lebenslauf natürlich deutlich besser.
Das Erwähnen der eigenen Eltern (evtl. auch der Geschwister) ist heute genauso notwendig, wie es "früher" notwendig war und ist aus meiner Sicht auch bei der gleichen Gelegenheit ansetzbar. Es bringt wie ich finde weder zwingende Vor- noch Nachteile! Vielmehr zeugt es vielleicht ein wenig von Verbundenheit mit dem Elternhaus (in dem man dann idealer Weise noch lebt) oder aber stellt die eigene Umgebung noch mal gesondert heraus.
Vielleicht erwähne ich das hier aber zur Sicherheit noch einmal mit Nachdruck: diese Angabe ist nur einmal zu geben. Und zwar dann, wenn man sich mit 15 oder 16 Jahren von zu Hause aus um einen Ausbildungsplatz bemüht. Wohnt man schon nicht mehr bei seinen Eltern (aus welchen Umständen auch immer), so macht eine Bezugnahme zur Familie gar keinen Sinn. Ebenso erstaunt wäre ich, wenn man mit 20 Jahren noch mit solchen Angaben hausieren gehen würde. Selbst dann, wenn es die Bewerbung zur Erstausbildung nach dem Abitur ist. Bemüht man sich aber nach der Klasse 9 oder Klasse 10 in diesem jungen Alter um so eine Ausbildung, tut diese Angabe schlicht nicht weh!
Wobei man vielleicht dazu sagen kann, dass die Altersangaben der Eltern (Geburtstage) eher nicht angebracht sind. Das würde letztlich zu Weit führen. Und wenn es sein soll (aus dem Bauchgefühl heraus oder der Vollständigkeit halber), dann nur eine Angabe des Geburtsjahres. Mehr ist dann sicher nicht von Interesse.
Ich habe in meinem Lebenslauf die Berufe meiner Eltern nie angeführt, mir wurde mal gesagt, dass man diesen Punkt weglassen sollte, weil es unselbstständig wirkt, wenn man die Eltern erwähnt. D.h. man sollte eher mit eigenen Leistungen glänzen und nicht mit dem, was die Eltern tun.
Das Geburtsdatum der Eltern geht einen Arbeitgeber aber erst recht nichts an. Vielleicht würde der einen dann aussortieren, wenn die Eltern im hohen Alter sind, weil er Sorge hätte, dass man diese dann pflege muss und deshalb ab und an verhindert wäre oder ähnliches – Wer weiß?
Bei einem Bewerbungsgespräch wurde ich aber tatsächlich mal gefragt, was meine Eltern machen und da mein Vater zu dem Zeitpunkt arbeitslos war, hab ich gelogen und einfach etwas anderes erzählt, denn nachprüfen kann der, der danach fragt, das ohnehin nicht.
Ich habe bisher meine Eltern auch nicht in meinem Lebenslauf aufgeführt, und dann schon gar nicht ihre Berufe. Ich frage mich ehrlich gesagt auch, was das denn bitte bringen soll?! Wenn beide Eltern Akademiker sind, hat das meiner Meinung nach nicht gleich zu bedeuten, dass man dann automatisch besser für einen bestimmten Job geeignet ist, als andere. Es geht doch schließlich um die Person, die sich da gerade bewirbt, und nicht darum, was die Eltern machen oder gemacht haben. Mir wurde das ehrlich gesagt auch nicht so beigebracht, dass man die Eltern erwähnt. Ich habe es bisher nicht gemacht und habe auch nicht vor. das zu ändern. Auch in einem Vorstellungsgespräch wurde ich noch nie nach dem Beruf meiner Eltern gefragt und ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, was meinen zukünftigen Arbeitgeber das angehen soll.
Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass Informationen wie Namen der Geschwister oder Eltern nicht in einen Lebenslauf reingehören und ich habe das auch immer weggelassen und werde es auch weiterhin weglassen. Erstmal geht es doch niemanden etwas an, dann interessiert es wahrscheinlich auch erstmal gar nicht und es hat doch nichts mit meiner Person zu tun.
Ganz egal ob meine Eltern nun Akademiker oder beide arbeitslos sind; das sagt doch rein gar nichts über mich aus. Es könnten höchstens Vorurteile darüber entstehen, was mein Elternhaus und mein Umfeld angeht. Auch wenn ein Elternteil den gleichen Beruf ausübt wie den, auf den ich mich bewerbe sagt doch das nichts darüber aus, ob ich da schon Erfahrungen habe oder nicht. Ich finde es ehrlich gesagt etwas blödsinnig solche Angaben zu machen und bin wie gesagt der Meinung, dass dies nichts mit meiner Person zu tun hat.
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