Eltern und deren Berufe im Lebenslauf erwähnen?
Nana_2011 hat geschrieben:Ich finde es ehrlich gesagt etwas blödsinnig solche Angaben zu machen und bin wie gesagt der Meinung, dass dies nichts mit meiner Person zu tun hat.
"Blödsinn" ist wie ich finde in dem Zusammenhang etwas übertrieben und offenbar ist auch nicht verstanden worden, wozu diese Angabe auch im Lebenslauf gemacht wird. Denn die Angabe solcher Daten macht einfach gar keinen Sinn, wenn man sich um einen neuen Job bemüht oder man eben schon zig Berufsjahre hinter sich hat oder auch man dem Teenageralter entwachsen ist. Geht es aber um die erste Bewerbung mit 15 oder 16 Jahren nach der 9ten oder 10ten Klasse, kann so eine Angabe sehr wohl hilfreich sein, Werbung für sich selbst zu machen - oder schlicht mehr von sich zu offenbaren! Da kann es schon für einen Arbeitgeber interessant sein, woher und aus welchem Umfeld der potentielle Lehrling kommt. Das jetzt in dem Zusammenhang als "Blödsinn" abzutun, verkennt hier einfach die mögliche Wirkung.
Ob Du deine Eltern nun im Lebenslauf erwähnst oder nicht kommt immer auf den Einzelfall drauf an. Ich glaube es ist immer wichtig, dass Du eine interessante Geschichte erzählen kannst.
Wenn Deine Mutter zB im Krankenhaus arbeitet und Du auch im medizinischen Bereich was machen möchtest, dann kann man das schon erwähnen und im Gespräch einige Parallelen aufzeigen, dass deine Mutter bspw. viel von der Arbeit erzählt hat, Dich das interessierte und Du Dich deshalb für eine Bewerbung bei dem Unternehmen entschieden hast.
Und Dinge etwas auszuschmücken finde ich auch nicht schlecht. Ich würde halt in die Ausschreibung rein schauen, mir weitere Infos zu der Stelle / Aufgabe / dem Job besorgen und dann meinen Lebenslauf etwas anpassen bzw. die Sachen hervorheben, die der Arbeitgeber hören möchte. Da kann man zB im Lebenslauf zeigen, dass man schon verschiedene Dinge gemacht hat, die in der Ausschreibung gefordert werden, selbst wenn es im Verein, bei einem Praktikum oder sonst wo war.
Während meiner allgemeinbildenden Schulzeit wurden wir ebenfalls dazu angewiesen, doch bitte die Eltern und deren Berufe, als auch die Geschwister zu erwähnen. Dies sollte im Grunde nur bei der Ausbildungssuche geschehen, und da für mich eigentlich relativ schnell klar war, dass ich keine Ausbildung in der freien Wirtschaft machen wollte, habe ich es auch bei meinen Bewerbungen für Schule und Praktika erwähnt. Das ist allerdings schon alles mehr als zehn Jahre her und ich denke, dass man heute durchaus diese Daten weglassen könnte. Als Personalchef würde es mich schon nicht mehr so schnell interessieren, was die Eltern beruflich machen oder so, immerhin geht es um den Bewerber an sich.
Weshalb man aber diese Daten früher hat wissen wollen, kann ich auch nur vermuten und nicht genauer sagen. Vielleicht hat es wirklich etwas damit zu tun, ob man so sieht, ob die Bewerbung seitens der Eltern oder seitens der Bewerber geschehen ist. Wie und woher man das ableiten will, kann ich wiederum auch nur vermuten. Meine Gedanken wären hierbei, dass bei einer Berufswahl durchaus die Eltern dahinter stecken könnten und sie den Bewerber in irgendeiner Art und Weise beeinflusst haben. Ich denke schon, dass eine Berufsbezeichnung der Eltern durchaus Einfluss auf die sonstige Bewerbung oder das Vorstellungsgespräch haben kann.
Ich kenne es aus meiner Schulzeit auch noch, dass man die Eltern namentlich erwähnt, sowie deren Geburtsdatum und derzeitige Beschäftigung angibt. Mein erster Arbeitgeber legte auf diese Angaben auch sehr großen Wert, da sie mich diesbezüglich im Bewerbungsgespräch noch einmal befragt haben. Ich denke jedoch nicht, dass es direkt etwas mit der Positionierung zu tun hat, also aus welchen Verhältnissen man kommt. Jedoch möchten Arbeitgeber besonders bei relativ jungen Arbeitnehmern (oder auch Azubis) sicherlich wissen, dass auch der familiäre Hintergrund nicht vollkommen chaotisch ist und der Jugendliche Rückhalt in der Familie hat.
Bei einigen meiner Bewerbungsgespräche waren sogar Eltern der Bewerber mit dabei, was ich als relativ albern empfand, im Nachhinein habe ich aber erfahren, dass auch so etwas bei manchen Arbeitgebern gut ankommt. Daher meine Empfehlung Eltern, deren Geburtsdatum und Beschäftigung ruhig mit in den Lebenslauf schreiben.
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