Neue Nachbarn mit rücksichtsloser Haltung

vom 22.01.2012, 18:08 Uhr

Ich habe momentan folgendes Problem, und zwar sind kürzlich neue Nachbarn über mir eingezogen. Ein Pärchen, Mitte Zwanzig und mit Kind. Beide sind von der Sorte "Sozialhilfeempfänger". Ich möchte jetzt keine generelle Verurteilung gegenüber dieser Gruppe vornehmen. Nicht alle sind "schlechte Menschen", weil sie HARTZ IV empfangen. Nur finde ich die Einstellung, dass man keine Lust hat zu arbeiten nicht nachvollziehbar. Naja, auf jeden Fall ist es jetzt so, dass diese Leute über mir auch eine entsprechende Haltung an den Tag legen.

Die Frau arbeitet ab und zu in der Woche in einem Catering Service, aber der Typ fährt die "Mir ist alles egal"-Haltung voll aus. Er arbeitet nicht und ist die ganze Zeit zu Hause. Beinahe jede Nacht ab 11 Uhr fängt die Musikanlage an. Der Bass dröhnt. Es ist laut. Wenn Wochenende ist, werden paar "Mitkollegen", ebenfalls welche von der gleichen Sorte, eingeladen, und die Party geht los. Es wird herumgetobt, es fallen Flaschen und sonstige Gegenstände auf den Boden, Möbel werden verrückt. Das kann es doch nicht sein.

Ich wohne noch bei meinen Eltern, bin 25 und Studentin. Das hier ist ein 3 Familienhaus. Ein älteres Ehepaar wohnt noch unter uns. Ich kann es nicht begreifen, warum mein Vermieter sich ausgerechnet sie ausgesucht hat. Anscheinden das Geld. Er wollte die Wohnung schnellstmöglich weitervermieten.

Es scheint so, dass, wenn man allgemein diese Haltung zum "Nicht arbeiten wollen" hat, man keine Rücksicht auf andere Menschen nimmt. Wir haben uns schon zweimal beschwert und es hat nichts genutzt. Das Ganze wird Konsequenzen nach sich ziehen, weil die Frau auch zu Beginn des Einzugs meinen Vermieter bzgl. der Kinder angelogen hat. Normalerweise ist die Wohnung nicht für Kinder gedacht, doch er hat ein Auge zugedrückt. Jetzt hat sie aber "heimlich" ein zweites Kind geboren. Zwischen dem Pärchen und unserem Vermieter wird auch momentan über Rechtsanwalt kommuniziert.

Wie steht ihr dazu? Es ist doch ganz klar, dass eine Wohnung keine Sauf-/Partybude ist, in der man alles machen kann, was man will. Zum Partymachen geht man doch raus. Aber bei denen fehlt wohl anscheinend das Geld oder so. Es ist immer so eine schwierige Sache, wenn mehrere "Menschengruppen" aufeinanderprallen und eine Seite sich das Recht nimmt, zu tun und zu lassen, was sie will. Habt ihr vielleicht auch Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht?

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» esprit*87 » Beiträge: 456 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mich würde mal interessieren wie du darauf kommst, dass es sich bei diesen Leuten um Sozialhilfeempfänger, wie du sie nennst, handelt? Kommt das, weil sie nachts noch laute Musik machen, weil er nicht arbeitet oder magst du sie einfach nicht? Du kommst mir nämlich so vor, als ob du Vorurteile gegen die neuen Nachbarn hättest.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich mit solchen Nachbarn bisher noch nie zutun hatte. Bei uns macht zwar der Nachbar von oben drüber auch mal die Musik lauter, dies aber nur Freitags nach Feierabend und ab 23 Uhr ca. ist auch wieder Ruhe. Das ist für mich auch völlig in Ordnung, denn da wo mehrere Menschen zusammen leben, da gibt es eben auch etwas Geräuschkulisse. Wäre es allerdings so schlimm wie bei euch, würde ich mich mal beim Mieterschutzbund erkundigen, wie es mit Mietminderung in so einem Fall aussieht, wenn ihr euch schon bei eurem Vermieter beschwert habt aber da nichts geschieht. Ich denke, wenn ihr die Miete mindern könnt und eurem Vermieter diese Zustände als Grund angebt, wird er etwas unternehmen. Es kann dann natürlich nach wie vor noch eine Weile dauern, aber es wird sicher was passieren. Ob ihr sie mindern könnt in so einem Fall, weiß ich allerdings nicht.

Ich glaube das es normal ist, dass da wo viele Menschen zusammen leben auch irgendwann Probleme entstehen. Jedoch sind diese Probleme welche, die meiner Meinung nach nicht normal sind. Vielleicht würde es auch Sinn machen, einmal mit den Nachbarn zu sprechen und sie zu bitten, sich doch etwas mehr anzupassen. Habt ihr das schon einmal versucht, oder wart ihr bisher nur beim Vermieter?

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Vermutlich hat sie sich auch schon mit ihnen unterhalten und dabei erfahren, dass sie Sozialhilfeempfänger sind. Sonst spricht sich sowas ja auch rum, oder man merkt einfach, dass die immer zuhause hocken. Ich bin auch überhaupt nicht voreingenommen gegenüber Sozialhilfeempfänger, aber es gibt tatsächlich diese asozialen Stereotype, wie du sie beschreibst.

Wir haben eine Nachbarin, die ebenfalls arbeitslos ist, aber Hobbymäßig Künstlerin ist. Sie ist etwa 35, hat zwei Kinder und ist total nett. Sie ist sehr offen, sozial und hat viel Menschenkenntnis. Außerdem hat sie immer gute Laune und bringt einem immer zum Lachen. Das soll jetzt nur ein Beispiel dafür sein, dass nicht alle Arbeitslosen asozial sind. Die Leute, so wie du sie beschreibst, mag ich aber auch gar nicht. Das sind Menschen, die glauben, das Leben sei eine einzige Party. Können die nicht begreifen, dass man auch arbeiten muss um zum allgemeinen Wohl beizutragen und sich außerdem sein Geld selbst zu verdienen? Bei solchen Leuten stört es mich, dass diese Sozialleistungen schamlos ausnutzen und sich nicht mal bemühen, Arbeit zu finden.

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mein Vater war bereits dreimal oben, während es so laut war. Beim zweiten mal war es sogar um 3 Uhr nachts. Oben wurde ordentlich gebechert und gefeiert und mein Vater musste morgens um 6 zur Arbeit. Mit dem Vermieter haben wir schon gesprochen und er wollte die zwei schon rauswerfen, als er herausfand, dass sie zum Zeitpunkt des Einzugs schwanger war. Nur leider haben beide ein Gesetz gefunden, welches sagt, dass der Vermieter eine Schwangere nicht rauschmeißen kann. Jetzt geht es hin und her. Aber Fakt ist, dass die Zwei früher oder später raus müssen. Doch, beide bekommen Sozialhilfe. Meine Nachbarin unter mir kennt die Beiden nicht direkt, aber andere Leute, die die kennen. Von einem 400€ Job kann man sich die Wohnung da oben nicht leisten. Die Miete ist fast wie unsere. Sie liegt bei 750€. Es war auch so, dass der Typ zum Zeitpunkt des Einzugs dem Vermieter gesagt hat, er würde arbeiten.

Ich wollte mir hier etwas Luft machen :wink: und einfach wissen, ob es hier welche gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

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» esprit*87 » Beiträge: 456 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich finde deine eigentliche Haltung deinen Nachbarn gegenüber schon sehr schlimm. Woher hast du denn die ganzen Informationen, die du uns hier mitteilst? Woher weißt du denn, dass die beiden überhaupt nicht arbeiten wollen? Ich vermute mal, dass das doch alles Vermutungen sind. Für mich stellt sich das ganz anders da. Wenn die Frau wirklich gerade erst ein zweites Kind geboren hat und trotzdem an einigen Tagen in der Woche nebenbei noch arbeiten geht, dann empfinde ich das doch als vorbildlich.

Was die Sache mit der heimlichen Geburt, ohne den Vermieter zu informieren, verhält es sich in Deutschland doch immer noch so, dass man den Vermieter nicht über seine Kinderwünsche informieren muss. Jedes Paar kann selbst entscheiden, wann es ein Kind bekommen möchte. Du bist 25 Jahre alt und studierst. Gerade wie du über die Familie mit Kindern redest, erweckt sich mir der Eindruck, dass du eine Karrierefrau ohne Kinder werden willst.

Leider gibt es in Deutschland immer mehr davon und deshalb sind unsere Rentenkassen auch leer und das Rentensystem funktioniert nicht mehr richtig. Ich würde dir raten, geh mal zu deinen Nachbarn, unterhalte dich mit ihnen und bilde dir dann ein Bild von ihnen. Aber urteile nicht vorschnell. Klar ist es ärgerlich, wenn man nachts nicht schlafen kann, weil die Nachbarn Lärm machen aber darüber kann man in aller Regel sprechen.

Vielleicht wissen eure Nachbarn gar nicht, wie hellhörig das Haus ist und das du dich durch den Lärm gestört fühlst.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


andysun78 hat geschrieben:Was die Sache mit der heimlichen Geburt, ohne den Vermieter zu informieren, verhält es sich in Deutschland doch immer noch so, dass man den Vermieter nicht über seine Kinderwünsche informieren muss. Jedes Paar kann selbst entscheiden, wann es ein Kind bekommen möchte.


Jeder Vermieter hat seinen eigenen Vertrag. In seinem steht, dass eigentlich keine Kinder in die Wohnung dort oben hingehören. Bei dem einen Kind hat er ein Auge zugedrückt. Hätte sie ihm gesagt, dass ein weiteres schon unterwegs ist, hätte er sie nicht zugelassen. Ich wohne hier in einer "Kleinstadt" mit 14.000 Einwohnern, da kommt man leicht an solche Informationen. Der Typ wurde bspw. schon mehrere Male bei der Polizei gemeldet.

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» esprit*87 » Beiträge: 456 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Und woher weißt du, dass sie sich nicht um Arbeit bemühen? Möglicherweise sind sie auch frustriert, dass sie keine Arbeit finden? Und selbst wenn man keine schwangere Frau heraus werfen kann. Du meintest, dass sie ja schon entbunden hat und demnach wird sie dann ja auch nicht mehr schwanger sein. Der Vermieter hat genauso das Recht den beiden (oder vieren) zu kündigen, wenn sie sich nicht entsprechend an die Hausordnung halten. Und diese besagt bekanntlich, dass es Ruhezeiten gibt. Daran halten sie sich mehrfach nicht. In erster Linie sollte der Vermieter vielleicht mal eine schriftliche Verwarnung schicken, also eine Art Abmahnung. Wenn man freche Mieter heraus haben will, dann geht das schon.

Euch kann ich nur raten, dass ihr, wenn diese Personen wieder laut Musik in der Nacht machen, mal die Polizei anzurufen. Kommt das wiederholt vor, dann müssen sie sich auch wegen Ruhestörung verantworten und das ist auch ein Grund zur Kündigung. Sicherlich sollte man vorher versuchen das Ganze friedlich zu lösen, aber wenn man da oft genug darum gebeten hat, dass ab einer gewissen Zeit Ruhe ist, dann hat man den Kanal natürlich irgendwann voll.

Kinder kann man aber als Vermieter wirklich nicht direkt verbieten. Man kann sich seine Mieter natürlich aussuchen, aber dann muss man ja durchaus davon ausgehen, dass es stimmt was sie da angeben. Es gibt tatsächlich kein Gesetz was besagt, dass man dem Vermieter sagen muss, wie viele Kinder man plant. Passt es dem Vermieter nicht, wenn jemand Kinder hat, dann nimmt er die Personen einfach nicht als Mieter. Die Regelungen mit den Haustieren wären um einiges einfacher, denn das wäre wirklich ein Kündigungsgrund. Bei Kindern geht das aber so nicht.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



esprit*87 hat geschrieben:Jeder Vermieter hat seinen eigenen Vertrag. In seinem steht, dass eigentlich keine Kinder in die Wohnung dort oben hingehören. Bei dem einen Kind hat er ein Auge zugedrückt. Hätte sie ihm gesagt, dass ein weiteres schon unterwegs ist, hätte er sie nicht zugelassen. Ich wohne hier in einer "Kleinstadt" mit 14.000 Einwohnern, da kommt man leicht an solche Informationen. Der Typ wurde bspw. schon mehrere Male bei der Polizei gemeldet.


Wenn der Vermieter keine Kinder will, sollte er seine Wohnung nicht an ein junges Paar vermieten, sondern an ein älteres Ehepaar. Niemand ist in Deutschland verpflichtet, seine Familienplanung mit dem Vermieter abzustimmen. Soweit ich weiß, darf man auf solche Fragen sogar die Unwahrheit sagen, da sie diskriminierend sind. Und noch eins man sollte nicht allzu viel auf Gerüchte geben. Versucht doch viel lieber vernünftig und ruhig zusammenzuleben.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


So nette Nachbarn hatte ich auch mal. Allerdings waren diese nicht arbeitslos. Es liegt also nicht daran ob jemand zu viel Zeit hat oder nicht. Ich habe damals in einem Haus mit mehreren Parteien gelebt. Bis auf mich und die direkten Nachbarn haben da nur Rentner gelebt und es war immer angenehm ruhig, stets alles gepflegt und man ist höflich miteinander umgegangen. Dann haben meine Nachbarn ein Kind bekommen aber auch da hielt es sich mit dem Geräuschpegel noch im Rahmen. Weil denen die Wohnung dann aber zu dritt zu klein gewesen ist und die Frau die ganzen Stufen nicht ständig mit Kind hochlaufen wollte, sind die ziemlich bald ausgezogen.

In die Wohnung zogen dann meine Lieblingsnachbarn. Zwei Erwachsene und ein Teenager. Von Anfang an ging es dort rund. Die haben sich ständig gezofft, sich angeschrien und beschimpft und die Türen wurden natürlich auch immer wieder geknallt. Wie hatten dort massive Wände, die eigentlich nicht wirklich viel durchgelassen haben aber die beiden hat man immer gehört. Ich habe, wenn die mal wieder mitten in der Nacht herumgetobt haben, meinen ganzen Mut zusammengenommen und auch schon geklingelt oder geklopft. Geöffnet hat mir nie jemand. Obwohl man die keine 2 Minuten vorher noch gehört hat, haben die dann stillen Mäuschen gespielt.

Der Sohn hat entweder keinen Haustürschlüssel gehabt oder ihn öfters vergessen. Durch die Haustür zu kommen ist bei mehreren Mietern nun kein Problem. Oft saß er dann nachmittags einige Stunden mit Freunden vor der Tür und hat da seinen Spaß gehabt. Ich muss dazu schreiben, dass wir ganz oben gewohnt haben und die sich dann auf diesem Flurabschnitt breit machen konnten. Apropos Flur. Die Flurwochen wurden natürlich auch nicht eingehalten und als ich den Mann dann mal draußen getroffen und darauf angesprochen habe, war er empört über die rotzfreche Göre, die es wagt ihn so blöd anzumachen. Ich war damals 18-19 und er geschätzte Mitte 40.

Ich bin froh, dass ich so schnell einen Nachmieter gefunden habe und raus konnte. Dass es mit mehreren Parteien etwas lauter werden kann ist klar. Es hat mich auch nie gestört, wenn der Opa unter mir seinen Fernseher etwas lauter gemacht hat. Aber das was nebenan abgelaufen ist war einfach nur krank. Ich bin froh, dass ich keine direkten Nachbarn mehr habe und falls ich doch noch mal in so eine Mietwohnung ziehen müsste, würde ich schon genauer schauen wer dort wohnt und vorher auch schon mit ein paar Nachbarn reden. Erwische ich dann dennoch wieder solche Nachbarn, ziehe ich einfach wieder weg. Da habe ich überhaupt kein Problem mit. Lieber packe ich erneut meine Sachen und renoviere eine Wohnung als mich über so etwas aufzuregen.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


esprit*87 hat geschrieben:Jeder Vermieter hat seinen eigenen Vertrag. In seinem steht, dass eigentlich keine Kinder in die Wohnung dort oben hingehören. Bei dem einen Kind hat er ein Auge zugedrückt. Hätte sie ihm gesagt, dass ein weiteres schon unterwegs ist, hätte er sie nicht zugelassen. Ich wohne hier in einer "Kleinstadt" mit 14.000 Einwohnern, da kommt man leicht an solche Informationen. Der Typ wurde bspw. schon mehrere Male bei der Polizei gemeldet.


Für eben solche Zwecke gibt es Standardmietverträge, die man sich in jedem einigermaßen gut sortierten Bürobedarfsladen kaufen kann, wenn man Vermieter ist. Sicherlich gibt es diese Verträge auch im Internet als kostenlosen Download. Ist ein Vermieter allerdings darauf erpicht, seine eigenen Regeln durchsetzen zu wollen und setzt selbst einen Mietvertrag auf, so ist es durchaus möglich, dass er damit gegen Gesetze verstößt. Ein solcher Fall scheint hier vorzuliegen, denn ich bin mir ebenfalls mehr als sicher, dass ein Vermieter keine Kinder verbieten darf, wenn diese im Rahmen des Mietverhältnisses geboren wurden. Jedenfalls dürfte ein Kind mit Sicherheit keinen Kündigungsgrund darstellen, das wäre ja auch ganz ehrlich noch schöner, meine Güte.

Wenn dieser Vermieter keine Mieter in seinen Mieträumen wohnen lassen will, die Kinder haben, dann hat er die Möglichkeit, bei der Auswahl der in Frage kommenden Bewerber entsprechend auszuwählen. Bekommt diese Familie, nachdem sie in diese Mietwohnung eingezogen ist, allerdings noch ein Kind, so muss sie meines Wissens nicht dem Vermieter Bescheid geben und ihn insofern auch nicht von der Geburt dieses weiteren Kindes in Kenntnis setzen. Es dürfte also gutes Recht der Mieterin sein, „heimlich“ ein weiteres Kind zu bekommen. Warum auch nicht? Sind wir schon so weit, dass ein Vermieter über eine Abtreibung mitentscheiden können soll? Oder wäre die andere Alternative Deiner Meinung nach gewesen, dass diese Mieter hätten ausziehen müssen, weil sie ein zweites Kind erwarten? Ich halte das für eine merkwürdige Rechtsauffassung.

Übrigens gab es auch schon ein Urteil dahingehend, dass ein Vermieter in seinen Mietverträgen sogar Klauseln anführen kann, die gegen geltendes Recht verstoßen. Werden diese Mietverträge von den Mietern unterschrieben, so sind diese Klauseln in den jeweiligen Mietverträgen trotzdem nicht gültig und der Vermieter kann dementsprechend auch nicht auf Erfüllung pochen. Selbst, wenn hier also wegen der Kinder irgendetwas im Mietvertrag gestanden hätte, das die Mieter auch unterzeichnet hätten, so wäre es dennoch nicht gültig und somit auch von Seiten des Vermieters nicht durchsetzbar.

Was nun Euren Ärger mit den Mietern betrifft, würde ich Euch raten, Euch wegen der Lärmbelästigung bei ihnen zu beschweren und für ein Abstellen dieser übermäßigen Lautstärke zu sorgen. Sollte das nicht möglich sein, so könnt Ihr Eure Nachbarn auch anzeigen, sodass die Polizei vorbeikommt, um die Ruhestörung zu beenden, sofern eine solche vorliegt. So haben wir es damals mit einem Nachbarn leider auch machen müssen, der uns teilweise nachts um vier mit irgendwelchem Lärm aus dem Bett geholt hat. Es hörte sich teilweise so an als würde er in seiner Wohnung über uns irgendwelche Steinmetzarbeiten durchführen. Letzten Endes mussten wir dann allerdings aber doch warten, bis er ausgezogen ist, weil er keine Ruhe geben wollte.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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