Arbeit im Haushalt
Also gerade habe ich wieder einmal das Bad geputzt und möchte auf folgendes Thema zu sprechen kommen: Es geht um die Aufteilung der häuslichen Pflichten. Bei uns ist das so: Ich und meine Geschwister müssen abwechselnd einmal in der Woche das Bad putzen. Außerdem sind wir dafür zuständig das der Müll runter gebracht wird. Ab und zu müssen wir dann noch die Spülmaschine ausräumen. Unsere Zimmer müssen wir selber pflegen. Das heißt fürs Saugen und Wischen ist jeder selbst verantwortlich. Bei uns klappt das eigentlich relativ gut. Unsere Zimmer sind meist sauber und aufgeräumt und der Müll ist auch immer rechtzeitig nach unten gebracht.
Vor einiger Zeit war ich jedoch bei einem Freund. Wir haben ein bisschen Playstation gespielt. Nach einiger Zeit kam plötzlich seine Mutter hinein und meinte er solle doch den Müll runter bringen da sie verhindert wäre. Mein Freund guckt sie erst verwirrt an und meine dann er habe keine Lust darauf. Er sehe es nicht warum er den Müll runter bringen solle das gehöre zu den Pflichten seiner Mutter. Nach einigem Hin und Her gab er schließlich nach und wir brachten den Müll dann doch noch gemeinsam runter. Auf dem Weg meinte er, er fände es voll unfair, dass er den Müll runter bringen müsse, wo es doch zu den Aufgaben seiner Mutter gehöre, die sei ja schließlich auch Hausfrau.
Eigentlich ist meine Freund ja schon ein feiner Kerl nur in diesem Fall kann ich seine Meinung nicht teilen. Meiner Meinung nach sollte jeder im Haushalt mit helfen schließlich wohnt auch jeder im Haushalt und trägt so zur "Verschmutzung" bei. Und auch wenn man den Eltern einiges ab nimmt, der größte Teil bleibt meist auch so auf ihnen sitzen. Bedenke man nur was sie alles tun: Kochen, Wäsche waschen, Wohnzimmer und Küche wischen und saugen, einkaufen und und und. Da ist es doch nicht zu viel verlangt ihnen die Arbeit ein wenig zu erleichtern.
Ich kenne allerdings viele Kinder aus meiner Klasse, die ähnlich wie mein Freund im Haushalt fast gar nicht mithelfen müssen. Sie lassen sich von vorne bis hinten bedienen und bei einigen staubsaugen die Eltern sogar noch deren Zimmer. Ich finde, dass diese Kinder schon ziemlich verwöhnt werden. Ich persönlich habe kein Probleme damit helfen zu müssen. Vielleicht bin es aber auch einfach gewohnt.
Wie haltet ihr es bei euch zu hause? Helfen die Kinder da im Haushalt mit? Habt ihr früher als ihr selber Kinder wart mit geholfen oder eher den Eltern die ganzen Aufgaben im Haus überlassen? Seid ihr auch der Meinung dass jeder der im Haushalt lebt auch mithelfen soll diesen sauber und ordentlich zu halten oder versuchen die Eltern sich einfach nur zu entlasten in dem sie einige Aufgaben auf die Kinder schieben und mehr Freizeit haben ?
Ich musste, als ich noch bei meinen Eltern wohnte, immer im Haushalt helfen. Meine Mutter war voll berufstätig und ich musste sogar die Wäsche waschen, wenn ich von der Schule kam am Ende der Woche. Im Prinzip bin ich zwar dadurch selbstständig geworden, aber ich hätte mir gewünscht, mehr Freiheiten zu haben. Klar sollten Kinder mit anpacken, jedoch nicht viel Hausarbeit machen, damit sie sich nicht gleich als Putzfrau oder Mann fühlen. Müll raus bringen und saugen reicht doch schon aus. Außerdem sollte das eigene Zimmer sauber gehalten werden, damit das Kind lernt, seinen eigenen Dreck weg zu machen.
Bei meinen Eltern musste ich nur sehr wenig im Haushalt helfen. Meine Mutter wollte das gar nicht, sie hat sogar mein Zimmer gemacht, wenn ich es nicht schnell genug gemacht hatte. So war ich es von zu Hause gewohnt, dass meine Mutter alles für mich gemacht hat und selbst wenn ich gefragt habe ob ich etwas helfen kann, wurde das verneint und ich musste nichts machen.
Seitdem ich meinen eigenen Haushalt habe, mache ich meinen Haushalt alleine bzw. mit meinem Partner zusammen und finde das auch richtig so. Jeder im Haushalt sollte etwas tun und seine Pflichten haben, selbst die Kinder. Meiner Meinung nach schadet es nicht, wenn man Kindern beibringt, dass man gegenseitig helfen soll und auch, dass sich der Haushalt nicht von alleine macht. Zumal es doch wesentlich schneller geht, wenn man sich die Aufgaben teilt und jeder etwas zutun hat. Ich hätte früher als Kind gerne mehr geholfen, wenn meine Mutter mich gelassen hat.
Bei deinem Freund ist es wohl so, dass die Mutter ihn von Haus aus bisher geschont hat und wenn er dann mal etwas machen soll, ist ihm das zuviel. Da wird es meiner Meinung nach längst mal Zeit, dass er mehr in die Verantwortung genommen wird, damit er lernt, dass das nicht normal ist und dass seine Mutter nicht seine Putzfrau ist.
Ich bin Einzelkind und dementsprechend gab es auch nicht so etwas wie einen Putzplan, denn ich konnte ja meine Aufgaben im Haushalt nicht mit meinen Geschwistern teilen, wie es andere Kinder können. Ich hatte einige Pflichten im Haushalt. Ich musste mich um meine Haustiere selber kümmern, die Sauberkeit und Ordnung in meinem Zimmer wurde mir selber überlassen und ich musste den Müll nach draußen bringen. Das war es dann auch eigentlich schon. Ansonsten habe ich nur immer mit helfen müssen, wenn die Wohnung für anstehenden Besuch hergerichtet worden ist, aber das war für mich eigentlich auch selbstverständlich.
Jetzt wo ich älter bin ist es so, dass ich alle Arbeiten übernehme, die mir so in mein Auge stechen. Das heißt, dass ich zum Beispiel die Spülmaschine einräume und auch ausräume, wenn sie gelaufen hat, dass ich ein wenig Ordnung im gesamten Haushalt halte und das ich Wäsche wasche, aufhänge, abhänge oder zusammen lege. Eigentlich alles bis auf Kochen, das mache ich nicht so gerne und deswegen ist diese Aufgabe meiner Mutter vorbehalten. Die einzige Pflicht, die ich im Haushalt habe, ist immer noch, das ich den Müll nach draußen bringe, eine sehr unbeliebte Sache wie ich finde, und dass ich mich nach wie vor um meine Haustiere selber kümmere. Aber das sehe ich eben als selbstverständlich an und deswegen sehe ich es nicht als Pflicht oder als Aufgabe an.
Ich finde es gut, wenn in einem Haushalt jeder mit anpackt und nicht alles nur an der Mutter hängen bleibt. Viele Mütter sind heutzutage ja auch berufstätig und keine Hausfrauen mehr, das bedeutet, dass ihnen auch nicht so sehr viel Zeit für ihren Haushalt übrig bleibt und wenn dann jeder mit anfässt und gewisse Aufgaben übernimmt, dann geht die Hausarbeit viel schneller als wenn die Mutter alles alleine machen muss. Was ich aber etwas seltsam finde sind diese Hausfrauen, die sich immerzu beschweren, wie anstrengend ihr Leben doch ist und wie wenig sie am Tage schaffen, weil die Hausarbeit so schwer von der Hand geht, aber die einen Großteil ihrer Aufgaben auf ihre Kinder verteilen und den überwiegenden Teil des Tages irgendwo herum sitzen und Kaffee trinken. Da frage ich mich auch, warum sie sich nicht eine Arbeit suchen, wenn die Kinder so viel im Haushalt helfen müssen und auch mithelfen, und die Mütter anscheinend nicht zufrieden mit sich sind.
Zwei Beispiele:
1) Als ich noch bei meinen Eltern gelebt habe war es sehr simpel. Die täglichen Arbeiten wurden zufällig aufgeteilt und so konnten ich und meine Schwester meist das machen was wir wollte (ich habe zum Beispiel gerne den Müll weggebracht). Und einmal die Woche gab es den großen Hausputz wo dann jeder ein bis zwei Zimmer bekommen hat um die er sich zu kümmern hat.
Ist zwar sicher auch nicht das beste System aber für uns wars so ganz gut weil man etwas Abwechslung hatte.
2) Heute wohne ich mit meiner Frau in einer kleinen aber feinden 2-Zimmer Wohnung. Hier ist es sogar noch simpler. Unter der Woche wird weggerräumt was man rausholt und am Wochenende gibts den Großputz. Dabei habe ich zum Beispiel die Aufgabe Staubzusaugen und das Bad zu putzen. Meine Frau macht dagegen Schlafzimmer und Küche.
Ich selbst musste zu Hause auch nicht viel machen. Das lag aber eher daran, das meine Eltern beide von Kindesbeinen an zu Hause anpacken musste. Mein Vater stammt aus einem Elternhaus, welches damals eben eigene Landwirtschaft hatte. Da mussten die Kinder eben bei der Ernte mit ran und wurden dafür damals sogar von der Schule freigestellt.
Bei meiner Mutter war es zwar keine Landwirtschaft, aber beide Eltern im Schichtdienst mit vielen Überstunden. Daher blieb eben vieles im Haushalt auch sehr früh an meiner Mutter hängen. Das wollten meine Eltern mir eben nicht antun. Ich selbst suche daher einen Mittelweg für meine Kinder. So gehört eben Tischdecken zu ihren Aufgaben. Auch das Abräumen nach dem Essen wird von ihnen übernommen.
Auch um ihre Haustiere müssen sie sich selbst kümmern, auch wenn wir Erwachsenen da noch unterstützen. Sei es das wir nur an das Füttern erinnern oder beim Käfig oder Stall sauber machen mit helfen. Aber es sind ihre Haustiere und daher obliegt eben die meiste Arbeit den Kindern.
Ich kenne auch einige Jugendliche, die derart zu Hause bedient werden, allerdings würde ich eher sagen, dass hier die Eltern Schuld sind und nicht die Kinder. Ich schätze so als Kind sollte man etwa ab dem sechsten bis achten Lebensjahr anfangen kleinere Aufgaben im Haushalt zu übernehmen. In dem Alter sollten die Eltern sich dann auch darum kümmern, dass die Kinder etwas anmachen und nach und nach selbstständiger werden und Aufgaben im Haushalt selbstständig übernehmen. Und wenn man dann kleine verwöhnte Blagen hat, die sich dem verweigern, fände ich es auch gar nicht weiter schlimm, wenn Eltern zu Methoden greifen, die etwas betonter sind, beispielsweise mal nichts kochen oder die Wäsche des Kindes nicht waschen, so dass diesem klar wird, dass es etwas tun muss, weil sonst auch nichts zurück kommt.
Es gibt allerdings nun mal Eltern, die das verschusseln und wenn dann die Kinder keine mehr sind, bekommt man sie auch nicht mehr so leicht dazu, etwas zu machen. Insofern würde ich nicht sagen, dass die Jugendlichen, die sich irgendwann so verhalten an dem ganzen Schuld sind und nichts im Haushalt machen, es sind vor allen Dingen die Eltern, die in der Erziehung geschlampt haben. Ich selbst kann absolut nicht nachvollziehen, wieso Eltern sich zu sowas herablassen können und hinter ihren Kindern sogar noch im Zimmer hinterher räumen. Für mich hat das fast schon etwas ''dienstbotenmäßiges'', als gäbe es für die Eltern nichts größeres, als ihren Kindern zu dienen und zu Hause zu hocken und ihnen hinterher zu räumen.
Bei mir ist es nun so, dass wir eine Putzfrau haben, die auch einen wesentlichen Teil der Arbeit unternimmt. Für unsere Zimmer sind ich und mein Bruder auch selbst verantwortlich, allerdings übernimmt meine Putzfrau das wischen des Bodens an die dreimal in der Woche und das Fensterputzen. Ich selbst wasche meine Wäsche alleine, weil ich da schon die einen oder anderen Dinge bei habe, die empfindlich sind und die ich unserer Putzfrau oder meiner Mutter nicht so ohne weiteres anvertrauen will, weil die es auch schon mal versäumen könnten, nachzulesen, wie genau das eine oder andere Stück gewaschen wird.
Ansonsten habe ich allerdings auch nichts mehr zu tun. Da ich ein eigenes Badezimmer habe, räume ich auch das größtenteils selbst auf, auf jeden Fall übernimmt meine Mutter keine der Aufgaben, die mir zugedacht sind. Ab und an koche ich auch schon mal, wenn meine Eltern nicht da sind und erst spät abends kommen, nicht selten hilft mir dann mein Freund dabei, der was das Kochen angeht, ziemlich exotisch und professionell vorgeht. Hätten wir keine Putzfrau, dann wäre es für mich eine Selbstverständlichkeit zu Hause zu helfen, zumal beide meiner Eltern arbeiten.
Bei uns zu Hause war es ebenso, dass wir relativ wenig helfen mussten und ich erinnere mich hauptsächlich daran, dass wir angehalten wurden, unsere Zimmer aufzuräumen, aber geputzt oder gestaubsaugt habe ich dort in der Regel nicht. Als sehr kleines Kind habe ich unglaublich gerne abgewaschen und auch gebügelt, solche Arbeiten durfte ich also hin und wieder erledigen, aber wohl wiederum nur dann, wenn meine Mutter genügend Zeit hatte, denn wenn ich einmal am Spülen war, hat das seine Zeit gedauert. Meine Mutter hat mich deshalb nicht ohne Grund ein paarmal mit einem entsprechenden Augenzwinkern dazu „ermahnt“, zu „spülen und nicht zu spielen“.
Den größten Teil der haushaltsnahen Tätigkeiten, die allerdings auch das Wäschewaschen, das Einkaufen, Blumengießen und all solche Dinge betrifft, hat tatsächlich meine Mutter übernommen und ich erinnere mich auch noch mit Schrecken daran, dass ich mich damals schwer aufgeregt habe, weil ich irgendwann einmal gebeten wurde, doch den Müll runter zu bringen. Was mich damals geritten hat, weiß ich gar nicht, ich schiebe das also mal auf irgendein pubertäres Verhalten meinerseits und finde es heute auch absolut nicht mehr in Ordnung. Insgesamt hätte ich mich sicherlich deutlich mehr einsetzen und nicht immer bitten lassen sollen, denn ich sehe es – jedenfalls heute – grundsätzlich schon auch so, dass wohl jeder mithelfen sollte, wenn es darum geht, die gemeinsame Wohnung oder das zusammen bewohnte Haus sauber, ordentlich und gemütlich zu halten. Da steht wohl wirklich jedes Familienmitglied in der Pflicht, aber scheinbar bin ich in diesem Punkt doch anders erzogen worden als eben andere Kinder.
Es kommt schon darauf an, wie sich denn die sonstigen Arbeiten so verteilen. Müll raus bringen finde ich nun keine große Sache, das geht ja auch schnell. Aber beispielsweise das Badezimmer wischen, was bei mir sicherlich schon zwei Stunden dauert, wenn ich es ordentlich mache und auch die Kacheln und alles abwische, dazu hätte ich einfach keinen Bock, wenn ich gerade keine Ferien habe. Denn dann habe ich eine 50 Stunden Woche alleine für die Universität und dazu kommt dann noch die Vor und Nachbereitung und dann denke ich einfach, dass das lieber meine Mutter machen kann, da sie sowieso nicht so viel zu tun hat und eben nicht so viel arbeiten geht und größtenteils Hausfrau ist.
In den Monaten wo ich aber die Zeit von der Arbeit zum Studienbeginn überbrückt habe, habe ich ja auch gar nichts eigentlich gemacht und da habe ich schon viel im Haushalt geholfen, da ich ja auch genug Zeit hatte. Allerdings sehe ich es eben nicht ein so viel meiner Freizeit zu opfern, wovon ich sowieso schon nicht so viel habe, um dann noch viel im Haushalt zu tun. Das würde ich wahrscheinlich machen, wenn meine Mutter einen Vollzeitjob hat, aber da sie das nicht hat, mache ich das auch nicht.
Da meine Mutter schon früh verstorben ist musste ich schon als Kind mit im Haushalt mit anpacken. Mein Vater war berufstätig und ich war alleine daheim, wenn ich aus der Schule gekommen bin. Da war es eigentlich für mich schon als Kind selbstverständlich, dass ich Aufgaben übernehme, die ich schon alleine erledigen kann.
Ich habe also aufgeräumt, auch wenn das nicht viel Arbeit war, denn ich habe nie viel Unordnung gemacht und mein Vater war ja nicht so viel im Hause. Auch den Abwasch habe ich erledigt, aber wir hatten ja auch schon früh eine Spülmaschine. Ich habe auch immer die Wäsche zusammen gelegt, gewaschen hat sie allerdings mein Vater. Als ich dann etwas älter war habe ich den Haushalt im Grunde alleine erledigt, da war aber ja wie gesagt nicht viel zu tun bei nur zwei Personen, von denen die eine erst am Nachmittag nach hause gekommen ist.
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