Apple erobert den Schulbuchmarkt

Ich habe heute in der Zeitung gelesen, dass Apple jetzt auch den Schulbuchmarkt revolutionieren will. Sprich Schulbücher für das hauseigene iPad einlesen lassen, so ähnlich wie es Amazon mit dem Kindle macht. Aber ist das überhaupt möglich und vor allem sinnvoll?

Erstens wird es seine Zeit dauern bis alle Bücher als PDF Datei oder in einem sonstigen Format erhältlich sind. Bei einem Preis von geschätzten 15 Dollar pro Buch würde sich die Anschaffung eines iPads dann sogar lohnen. Es wäre auch vor allem einfacher zu handhaben, da die meisten es immer dabei haben und so ständig wichtige Themen nachlesen können oder unterwegs ihre Hausaufgaben machen können.

Aber ist es wirklich sinnvoll? Denn wer würde dann nicht viel lieber im Unterricht spielen oder anderen Beschäftigungen auf seinem iPad nachgehen, anstatt S. 213 im Biobuch zu lesen? Natürlich wäre zum Beispiel der komplexe Aufbau eines Moleküls anhand einer 3D Grafik viel anschaulicher dazustellen, aber selbst das würde viele eher ablenken, als dass sie den Anmerkungen der Lehrkraft dabei Gehör schenken.

Von daher stehe ich dem ganzen etwas skeptisch gegenüber, aber ich würde mich gerne durch gute Argumente überzeugen lassen. Deshalb: Was meint ihr dazu? Hat Apple's Idee Zukunftschancen?

Die Idee finde ich an sich nicht schlecht, aber es wierden sich wohl nicht alle Eltern für das Kind ein iPad leisten können, noch dazu, wenn mehrere schulpflichtige Kinder im Haushalt sind, die ja verschiedene Schulbücher brauchen. Auch das Ablenkungspotential ist bei so einem Gerät natürlich riesig, da muss ich dir schon recht geben.

Ein großer Vorteil ist eben, dass man so immer alle Bücher dabei hat und die Gefahr doch recht klein ist, dass man das iPad vergisst. Auch wenn mal durch Krankheit eines Lehrers eine Stunde ausfällt und ein anderer Lehrer einspringt, der ein anderes Fach unterrichtet, hat man das passende Buch dabei. Es ist natürlich auch Super, dass die Schultasche doch viel leichter wird, als wenn man 4 oder 5 Bücher für den Schultag mitnehmen muss.

Dieses Programm ist jetzt im App Store erhältlich. Es nennt sich iTunes U, aber es befindet sich noch im Aufbau. Zur Zeit gibt es dort größtenteils englischsprachige Literatur. Aber auch einige Deutsche Bücher sind schon vertreten. Auch gibt es Videos, zum Beispiel ein Professor hat dort Videos seiner Vorlesungen in BWL veröffentlicht. Bis jetzt sind sämtliche zur Verfügung stehenden Medien kostenlos.

Das Programm gibt es übrigens nicht nur für das iPad sondern auch für alle anderen Geräte, sprich iPhone, Mac und Co. Ich finde es nach den ersten Betrachtungen schon ganz gut, aber noch stark ausbaufähig.

Ich finde so etwas zwar nicht schlicht aber das Problem ist schlicht und einfach die Ablenkung auf andere Unterhaltungen wie zum Beispiel auf spiele ist sehr groß und nicht möglich zu verhindern. Ich sehe so etwas sehr kritisch und würde dennoch weiterhin auf Bücher setzen. Dann gibt es noch das Problem, dass so ein Tablett PC nicht grade, günstig ist und die Apps sind auch nicht grade günstig sowie je nachdem, wenn diese App nicht sauber läuft, man ein ganz großes Problem hat und so weiter. Ein Schüler kann dann auch beispielsweise während des Unterrichts das Tablett auch für andere Dinge missbrauchen, ohne dass ein Lehrer dies nicht direkt mitbekommen würde. Aber leider wird es in Zukunft so sein, dass alles nur noch digital abläuft und nicht mehr mit Papier. Was auch vor und Nachteile hat. Denn durch die Modernetechnik lernen Schüler wie man mit solchen Geräten umgeht, was auch für die berufliche Zukunft sehr wichtig ist.

Ich finde das großartig, habe allerdings auch Zweifel. Grundsätzlich glaube ich schon, dass es Apple schaffen könnte, den Schulbuchmarkt und damit auch Schulen zu revolutionieren. Das hat jetzt zwar nichts damit zu tun, aber schon alleine als e-Book-Reader, finde ich das iPad viel ansprechender, da das Design vom Amazon Kindle wirklich nicht besonders schön ist.

Meiner Meinung nach, würde Kinder nicht allzu viel abgelenkt sein und Spielen. Wenn diese Kinder schon von klein auf mit Technik aufwachsen, dann ist das ja nichts neues und gleichzeitig nichts besonderes. Außerdem würde es da sicherlich Maßnahmen geben, die das Spielen unterbinden würden. Was ich praktisch finde, ist, dass man eben Zugriff auf das Internet hat und so jederzeit ergänzende Recherchen machen kann. Ich gehe in eine sogenannte "Laptop-Klasse", wir benutzen also den Laptop in den meisten Fächern statt einem Heft. Am Anfang spielte natürlich jeder in der Pause Spiele und war fasziniert von der Tatsache, während der Stunde im Internet surfen zu können. Mittlerweile hat sich das allerdings gelegt. In der Pause wird kaum noch gespielt, sondern nur noch in langweiligen Deutschstunden. Die Lehrer bemerken es ja auch gleich, wenn man nur in den Laptop starrt. Andrerseits sind wir beispielsweise in Biologie mit dem Schreiben viel schneller als der Lehrer auf der Tafel, weswegen wir auch die ganze Zeit etwas anderes tun können. Außerdem müssen wir ja gar nicht mitschreiben, weil wir uns die Dokumente im Nachhinein ja gegenseitig schicken können. Ob das nun vor- oder nachteilhaft ist, hängt von der Perspektive ab. Natürlich sollten wir aufpassen, andrerseits ist es unsere Sorge, ob wir nun während dem Biologieunterricht aufpassen, oder eben zuhause nachlernen. In der nächsten Stunde zur Wiederholung müssen wir es eben können.

Mich würde es interessieren, wie weit der Einsatz des iPads gehen würde. Für Mathematik wird höchstwahrscheinich trotzdem noch ein Heft verwendet, weil man ja ohne entsprechender App kaum mit wenig Aufwand Gleichungen aufschreiben und Skizzen zeichnen könnte. Ich könnte mir auch nicht vorstelle, auf dem iPad mitzuschreiben, dazu brauche ich eine ordentliche Tastatur und kein kleines Touchpad.