Modulare Oberstufe (in Österreich)

Heute wurden im Parlament in Österreich umfassende Schulreformen beschlossen: Ein Teil davon ist die Einführung der modularen Oberstufe ab 2013, 2017 sollen dann alle Oberstufen komplett umgestellt. Natürlich dauert das 4 Jahre, da ja die Oberstufe auch 4 Jahre lang dauert.

Die grundlegende Neuerung an dieser neuen Schulform ist, dass man mit bis zu drei "Nicht genügend" noch aufsteigen kann. Man soll dann nur die entsprechenden Module nachholen, ohne andere Fächer, in denen man positiv abgeschlossen hat, noch einmal über sich ergehen lassen zu müssen. Wenn einem Schüler ein Fünfer droht, so soll er frühzeitig durch seine Lehrer, die als Lerncoaches bezeichnet werden, unterstützt werden und so eine negative Note verhindert werden. Gleichzeitig sollen Hochbegabte Schüler und Schülerinnen gefördert werden, und Module sowie Teile der Matura vorziehen können.

Was haltet ihr von dieser modularen Oberstufe, jetzt nicht unbedingt auf Österreich bezogen? Findet ihr es besser, dass man mit negativen Noten im Zeugnis noch aufsteigen kann? Ich habe ja das Gefühl, dass dadurch Schüler nicht mehr so einem Druck ausgesetzt sind, gleichzeitig aber weniger lernen. Eine Mitschülerin von mir bekommt jedes Jahr eine Frühwarnung und lernt dann extrem viel, da sie auch von ihren Eltern sehr viel Druck bekommt, es schaffen zu müssen. Bisher hat sie es auch immer geschafft. Was aber, wenn man doch noch aufsteigen kann? Reißt das nicht auch irgendwie Klassen auseinander, wenn jeder ein anderes Modul macht?

Ich finde es zumindest sehr gut, dass man sich derart um gefährdete Schüler kümmert. Natürlich besteht da immer die Gefahr, dass sich die versetzungsgefährdeten Schüler dann zurücklehnen und meinen, na dann coacht mich mal und hievt mich über die Messlatte drüber. Und wenn es dennoch schief geht, dann ist man natürlich schlecht gecoacht worden. Wegen des Auseinanderreißens, da hätte ich in der Oberstufe keine großen Bedenken, denn da trennt sich ja sowieso schon langsam die Spreu vom Weizen und Jede(r) geht dann seine eigenen Wege.