Wie einen 2 jährigen Hund erziehen?

Mein Mann hat gegen meinen Willen und ohne meine Einverständnis einen Hund in unser Haus geholt. Begeistert bin ich davon nicht, aber das soll nun nicht das Thema sein.

Da der Hund auch auf mich hören sollte, möchte ich gerne fragen, ob ihr ein paar Tipps habt, wie ich den Hund erziehen kann? Er ist „schon“ 2 Jahre alt, hört nicht auf das Wort „Sitz“, was er aber schon mindestens meiner Meinung nach beherrschen sollte und was mich ganz gewaltig stört ist, dass er an einem hoch springt, das möchte ich ihm gerne möglichst abgewöhnen. Dann wäre es auch noch schön, dass wenn er irgendwann mal Etwas im Maul hat, dass man es ihm anstandslos wieder weg nehmen kann, weil ich ja nun einmal auch 2 kleine Kinder habe. Wie schnell hat so ein Hund mal den Ball von den Kindern im Maul und die wollen ihren Ball wieder haben oder ähnliche Situationen.

Klar muss ich auch den Kindern beibringen, dass man den Hund beim Fressen nicht stören darf, aber ich will eben halt auch nicht, dass er anfängt zu knurrt und zu schnappen, wenn man ihm was aus dem Maul nehmen möchte. Was ich auch noch nicht toll fand ist, dass kaum der Hund in der Wohnung war, er an der Küchentür das Bein hob und ein paar Tropfen strullte.

Falls dies noch von Interesse sein sollte, es ist ein 2 jähriger Jack Russel Mischling und ein Rüde. Der kommt auch aus einer Familie mit 2 jährigem Kind, aber angeblich soll es in dem Haus Leute gegeben haben, die auf Hundehaare allergisch sind und deswegen wurde der Hund abgegeben, geimpft und gechipt.

Jack Russell haben ihren eigenen Kopf, denn sie nur zu gerne auch durchsetzen wollen und auch meist können, weil sie sehr hartnäckig sind. Da muss der Mensch wirklich den längeren Atem haben. Ich kann dir nur empfehlen schnellstmöglich eine Hundeschule aufzusuchen, damit er fachgerecht Grundgehorsam beigebracht bekommt. Der Hundetrainer kann dir dann auch Tipps geben, die auf den Hund zugeschnitten sind. Denn keiner hier kennt den Hund.

Ich würde mir in der Hundeschule, bei einem Hundetrainer fachmännischen Rat holen. Jack Russel sind, wenn sie nicht von Welpen an erzogen werden, sehr schwer zu erziehen und das sollte dir klar sein. Oft landen Jacks im Tierheim, weil man ihnen nicht mehr Gerecht wird. Es sind zwar kleine Hunde, aber sie sind schwerer zu erziehen wie manche großer Hund.

Dass er das Bein gehoben hat und ein paar Tropfen strullte ist ein Zeichen dafür, dass er der Herr im Haus sein will. Er markiert "sein" Reich und da müsst ihr durchgreifen. Denn es ist euer Reich und er darf mit im Rudel sein. Aber das Markieren zeigt schon deutlich seine Machtposition, die er anscheinend immer hatte. Auch das kann durch einen Trainer abgewöhnt werden. Ein guter Hundetrainer trainiert den Menschen. Denn dieser muss sich richtig verhalten.

Ich würde da nicht lange fackeln und mit dem Hund eine Hundeschule besuchen. Derjenige, der mit dem Hund am längsten den Tag verbringt, sollte auch die Stunden mit dem Hund zusammen durch führen, d.h. entweder du oder dein Mann. So bekamen wir es damals auch erklärt. Ich bin also regelmäßig, 1x die Woche mit unserer Labrador Hündin Leila in die Hundeschule gegangen und habe in den 6 Tagen in denen keine Hundeschule war, die Tipps zu Hause beherzigt und die Übungen zu Hause mit der Kleinen Tag für Tag geübt. Immer als wir draußen waren, habe ich einige Minuten mit ihr diese Übungen ausgeführt, jedoch nicht zu lange, denn der Hund verliert auch schnell seinen Spaß daran. Dann lieber später noch einmal als an einem Stück.

Man muss wirklich eine Menge Geduld aufbringen. Es ist wirklich sehr schwer einem 2-jährigen Hund dies alles noch bei zu bringen, jedoch keinesfalls aussichtslos, wenn man genug Zeit aufbringt und die Geduld hat. Ich hatte sie bei Leila und letzendlich war ich unheimlich froh, denn sie hat sehr gut auf mich gehört. Was jedoch sehr schwer ist, ist einem Hund das hoch springen zu verbieten. Man muss wirklich mit seiner Stimme arbeiten lernen und dementsprechend auch mit der Stimme arbeiten. Viel loben gehört da auch dazu, wenn der Hund etwas richtig gemacht hat und das nicht erst 2 Minuten danach, sondern sofort, denn sonst versteht dies der Hund nicht, wofür er gelobt wurde. Loben gehört wirklich an die Tagesordnung und die Stimme muss dementsprechend auch passen, sodass der Hund den Unterschied zwischen einem "Nein" und einem "Gut gemacht, super!" versteht.

Ich habe vor dem Kauf meiner Labrador Hündin zuerst ein Buch komplett durchgelesen, das die Züchterin von Leila mit empfohlen hatte und ich muss sagen, es hat mir sehr geholfen. Es hat zwar dank meiner Schlafkrankheit lange gedauert, bis ich es durch hatte, aber ich hatte schon Kenntnisse dank des Buches, die ich sofort umsetzen konnte und die mir bei vielem halfen.

Da du ja anscheinend keine Hundeerfahrung hast, würde ich dich auch raten, in eine Hundeschule zu gehen. Frage doch mal Bekannte und Freunde, die einen Hund haben, ob sie dir eine gute Hundeschule in der Nähe empfehlen können. Jack Russel sind kleine Powerpaket, die auch gefordert werden müssen. Da wirst du in der Hundeschule dann sicherlich auch noch Tipps bekommen und kannst vielleicht auch einen Hundesport machen.

Das der Hund direkt bei euch an der Tür uriniert hat, würde ich auch als markieren einordnen. Er zeigt so anderen Hunden, dass es sein Reich ist und er dort der Chef ist. Ist es ein unkastrierter Rüde? Wenn er häufiger im Haus markiert, würde ich das auch mal in der Hundeschule ansprechen und ihn notfalls kastrieren lassen. Gerade, wenn du Kinder hast, sollte der Hund schon gut hören und eben nicht anspringen und sich auch das Futter mal aus dem Maul nehmen lassen. Ich habe mit meinem Hund auch immer geübt, dass ich ihm einen Knochen oder Leckerli wieder aus dem Maul nehmen kann. Aber da wird dir ein Hundetrainer sicherlich gute Tipps geben können.