Habt ihr die Bibel gelesen?
Ich hab es wirklich versucht, aber erstens ist es in einer sehr antiquierten Sprache geschrieben und zweitens geht es die meiste Zeit um Krieg, zum Teil richtige Gemetzel. Das neue Testament hab ich bis auf die Offenbarung (will gar nicht wissen, wie es mit der Menschheit zu Ende geht) gelesen, manches sogar mehrmals.Tatsächlich glaube ich das Jesus außer, dass er der Sohn Gottes war, auch gleichzeitig so etwas wie der Urpazifist war und würden die Menschen wirklich nach seinem Vorbild leben, ginge es hier wohl viel friedlicher zu, aber vom Hörensagen, weiß ich,dass daraus bis zum Ende unseres Planeten wohl nix wird (so soll es jedenfalls in der Offenbarung stehen).
Da meine Eltern beide sehr religiös sind, hatten wir auch schon immer eine Bibel im Haus. Schon von Kind an haben meine Eltern immer versucht, mir die Religion nahe zu bringen und von daher habe ich auch immer wieder einmal reingeschaut. Außerdem haben wir im Unterricht in der Schule auch extrem oft mit der Bibel gearbeitet. Von der Grundschule an bis zu Gymnasium kam es immer wieder vor, dass jeder für den Unterricht eine Bibel bekam, wobei wir dann gemeinsam bestimmte Stellen besprochen haben. Da mussten wir natürlich auch immer wieder einige Seiten lesen und ich denke, dass da im Laufe der Jahre doch so einiges zusammen gekommen sein muss, wenn man bedenkt, dass ich dreizehn Jahre lang Religion als Fach in der Schule hatte.
Bei mir war es auch so, dass ich das Fach Religion auch in meinem Abitur gewählt hatte. Dabei war es auch so, dass ich mir zur Vorbereitung eine Bibel mit nach Hause genommen hatte, womit ich dann mehrere Wochen gearbeitet habe. Ich habe dabei sehr viel in der Bibel gelesen und auch sehr viele Stellen interpretiert, wobei ich auch auswendig wusste, welche Stelle von was handelte und wo genau sie zu finden war.
Obwohl ich mich also schon relativ oft und viel mit der Bibel beschäftigt hatte, habe ich die Bibel noch nie am Stück gelesen. Daran hatte ich auch nie Interesse, weil ich einfach schon so viele einzelne Stellen gelesen hatte und dann aber wieder komplett von vorne anfangen hätte müssen. Dafür hatte ich einfach keine Motivation und ehrlich gesagt gefällt mir der Schreibstil auch gar nicht, weshalb es mir auch keinen Spaß machen würde, die Bibel zu lesen. Ich würde mich damit nur quälen. Außerdem bin ich auch nicht besonders religiös und seit ich aus der Schule draußen bin, habe ich mich auch nie wieder näher mit dem Buch befasst, so dass es mich auch nicht reizt, es ganz zu lesen.
Als Kind wollte ich jedoch unbedingt auch einmal die Bibel ganz gelesen haben. Allerdings kam ich einfach nie dazu, da ich in meiner Freizeit dann doch lieber andere Bücher gelesen habe. Das hat mich dann jedoch nie gestört und mittlerweile denke ich auch, dass es nicht wichtig ist, die Bibel ganz gelesen zu haben. Man sollte zwar grob wissen, worum es in den einzelnen Büchern geht und auch einzelne Stellen kennen, wobei man sicherlich nicht alles lesen muss. Allerdings spricht natürlich auch nichts dagegen, das zu tun, wenn man Lust und Zeit dafür hat.
Als Jugendlicher habe ich mir die Bibel einmal ganz durchgelesen, Allerdings habe ich den Sinn vieler Verse nicht verstanden. Hier braucht man eben eine Gemeinschaft, um das entsprechende Verständnis zu entwickeln. Erst wenn man Fragen stellt und beantwortet bekommt oder selber auf andere Fragen antwortet, setzt man sich mit der Materie richtig auseinander.
Im kompletten habe ich diese nie gelesen. Ich war aber dem evangelischen Glauben angehörig, bis ich aus der Kirche ausgetreten bin. Entsprechend habe ich auch in der Schule den evangelischen Religionsunterricht besucht und bin dort damit in Kontakt gekommen mit mehreren Dingen daraus. Später auch im Konfirmandenunterricht noch weiter und tiefer, erst danach bin ich aus der Kirche ausgetreten.
Denn in erster Linie hat die Konfirmation dafür gesorgt, dass ich ein volles Bankkonto hatte für den Führerschein wie auch mein erstes Auto und nur deswegen habe ich den Zirkus mitgemacht, und nicht weil mich Religion und die Bibel so sehr interessieren. Ich habe jetzt noch nicht einmal eine im Haushalt stehen und lesen würde ich sie auch nicht wollen.
mendacium. hat geschrieben:Ich bin zwar ein Atheist und lehne das Christentum, genauso wie andere Religionen ab, trotzdem habe ich mir vorgenommen, in den Sommerferien die Bibel zu lesen.
Um etwas abzulehnen, sollte man darüber informiert sein, finde ich. Und auch dann wüsste ich nicht, was dagegen spricht darüber zu lesen. Vor allem die Evangelien sind voll von Heilungsgeschichte- etwas das sich viele Menschen wünschen. Das finde ich angenehmer zu lesen, als Thriller, Krimis oder gar Horrorgeschichten, in denen es durchgehend um Grusel, Gewalt, Missbrauch, Totschlag und Mord geht.
Ich dachte vor meiner Konversion, dass ich die Bibel kenne, weil ich viele der Geschichten gehört oder gelesen habe. Doch wirklich kennt man die Bibel vielleicht nie, da es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. Ähnlich wie in einer Beziehung, in der man immer wieder etwas am Partner entdeckt und außerdem durch eigene Entwicklung anders auf gewisse Aspekte blickt.
Früher, als Schüler haben wir auszugsweise Texte aus der Bibel gelesen, aber seit ich erwachsen bin, habe ich nichts mehr in der Bibel gelesen. Das liegt auch daran, dass ich nicht mehr religiös bin und keinen Bezug dazu habe. Ggf. finde ich Auszüge aus der Bibel interessant, wenn es um kulturelle Bezüge zu verschiedenen Kunstwerken geht, um genauer verstehen zu können, wie die Kunstwerke gemeint sind.
Im katholischen Religionsunterricht der Mittelstufe habe ich immer das Alte Testament nach den schweinischen Stellen durchsucht und mich gefragt, ob meine Eltern mich damals in der Bronzezeit tatsächlich als Sklavin hätten verkaufen können - wenngleich nur an Nachbarvölker. Und wofür die Beschneidung gleich noch mal gut ist. Oder so. Das ist alles lange her.
Heute habe ich wie viele aufgeklärte Bürger der organisierten Religion größtenteils abgeschworen, weil sie mir in meinem Alltag nichts bringt, weder emotional noch intellektuell. Außerdem finde ich, dass es einiges an Vorwissen und Sekundärliteratur braucht, um überhaupt grundsätzlich zu verstehen, warum Paulus was an wen geschrieben hat und was gleich noch mal ein "Samariter" ist, und so spannend finde ich das Thema eigentlich nicht, um tiefer einzusteigen. Einfach "nur so", weil man sich dann für einen besseren Christen hält, in der Bibel zu lesen, halte ich für wenig produktiv. Dafür ist der Kram zu obskur und zu lange her.
Der Stowasser im Bücherschrank hat schon Staub angesetzt, mit dem ich die strittigen Stellen der Septuaginta damals noch übersetzen konnte. Interessant finde ich aber immer noch die vielen amerikanischen Radiosender, vor allem auf Kurzwelle, die Bibelstellen übersetzen. Die müsst Ihr mal hören. Allerdings nur in Englisch. Da läuft es einem oft heiß und kalt den Rücken herunter. Die selbst ernannten Propheten halten Donaldus Trumpius sogar für den Messias. Und meinen, dies mit entsprechenden Bibelstellen sogar belegen zu können.
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