Kaninchen will nicht in den Stall
Ich habe mal eine vielleicht etwas blöde Frage aber ich habe seit gestern Abend das Zwergkaninchen meiner Cousine in Pflege und vorhin habe ich über eine halbe Stunde lang versucht, das Tierchen in den Stall zu bekommen, weil ich einkaufen gehen wollte und dann das Kaninchen nicht unbeaufsichtigt hier herumhoppeln lassen wollte. Ich habe zwar alle Kabel hochgelegt aber einige Stecker sind eben doch noch in Reichweite und außerdem kann der ja auch andere wertvolle Sachen anfressen.
Ich habe es zuerst im Guten versucht, habe mit den Leckerlis geklappert und versucht, ihn in den Stall zu locken. Das schlug fehl und als er merkte, was los war, fing ein Katz- und Maus-Spiel an. Er lief immer wieder vor mir weg und ich rannte hinterher. Dann hat er sich unter dem Bett verkrochen und mit Leckerlis war absolut nichts mehr zu machen. Auch greifen konnte ich ihn nicht, denn dann hat er gestrampelt und war dann auch weg. Ich war am Ende so verzweifelt, dass ich ihn draußen gelassen habe und nur die Sicherung herausgemacht habe, damit im Falle eines Falles nichts passiert.
Ich hatte ja selbst als Kind ein Kaninchen aber das war so gut dressiert, dass es sofort angehoppelt kam, wenn ich gerufen oder mit Leckerchen geklappert habe und da war es nie ein Akt, es in den Stall zu bekommen. Nun habe ich ein bisschen Angst, dass ich das Kaninchen gar nicht mehr in den Stall kriege. Was sind denn so eure Tipps für ein stures Kaninchen? Habt ihr eventuell Geheimwaffen, um ihn zu überlisten? Denn Gewalt wollte ich ungern anwenden. Danke schon mal für eure Hilfe
Hi,
dieses leidige Thema kenne ich zu genüge. Mein kleiner Bruder hat auch zwei Kaninchen, und immer wenn er mal nicht da ist, muss ich mich natürlich um sie kümmern. Das feine ist das wir einen Freilauf haben, und die Kaninchen da nicht raus können, da hatte ich mich aber tief geschnitten. Eines ist schön über den halben Meter hohen Zaun gesprungen, und da hatten wir den Schlamassel.
Ich also hinterher, habe es mit guten Worten und lautem Fluchen versucht, nix klappte. Dann wurde es mir zu Bunt, ich nahm den Futterkrug und füllte ihn ein wenig mit Futter. Langsamen Schrittes näherte ich mich dem Kaninchen, bis es Vertrauen zu mir hatte und anfing zu fressen. Mit einem schnellen Griff dann hatte ich es am Wickel. Strampelnder weise kam es dann zurück in den Freilauf und anschließend in den Stall.
Allerdings hat das auch nur einmal geklappt. Die Tierchen sind ja auch nicht dumm, und das Verhältnis von uns beiden ist seit dem eh gestört. Deshalb habe ich jetzt eine neue Technik: Das allerwichtigste ist, das du ruhig bleibst! Immer langsam bewegen, damit du möglichst nah an das Kaninchen herankommst. Allerdings nicht unbewaffnet. Du hältst irgendein Gefäß in der Hand, welches einen großen Durchmesser hat. Wenn du dich sehr langsam bewegst, dürftest du ohne Probleme bis auf eine Armlänge herankommen. Noch langsamer, führst du den Behälter über das Kaninchen, und schon hast du es. Am besten ist es wenn du einen nach oben hin offenen Karton nimmst, denn ansonsten hat das Tierchen glaub ich zu viel Stress und du kannst es auch nicht so einfach hinaus bekommen. Ich hoffe dass du das vielleicht mal umsetzen kannst.
mfg
thumper
So blöd wie es klingt: Scheuche es aus dem "Unterstand", auch wenn es Dir zu Anfang keinen Sympathiebonus einbringen wird, also das Kaninchen wird sich das für eine gewisse Zeit merken. Wenn das Kaninchen Dich nicht gut kennt, ist es meist scheu und nimmt nichts an.
Wenn es sich unter Kommoden oder sonstwo verkriecht nimm einen Besen - unsere haben manchmal auch so Allüren (am Anfang) gehabt und sich in unmöglichen Positionen versteckt oder gar verkeilt. Dann musst Du sie solange "ärgern" bis sie von alleine weghoppeln (oder in den rettenden Stall). Ich weiß ja nicht wie groß das Kaninchen ist, aber wenn Du vorsichtig mit dem Besen gegen seinen Hintern stuppst oder leicht an die Seiten oder versuchst das Kaninchen per "Roulettetechnik" hervorzuziehen hoppelt es meist von alleine woanders hin. Man muss nur vorsichtig sein, denn ist man zu rabiat verharren sie einfach in ihrer Position oder man kann ihnen wehtun indem man es per "Rouletteschieber" hervorzieht, da sie ihre Krallen dann in den Teppich drücken (können dabei ausreißen / einreißen).
Ansonsten - wenn Du das Kaninchen in die Enge (oder den Stall getrieben hast) kannst Du es leicht greifen - zur Not leicht an der Hüfte festhalten und dann die Hand über Kopf und Ohren legen, dann mit Kaninchengriff in den Stall verfrachten.
Subbotnik, deine Tipps mit dem Besen klingen ganz gut, das werde ich dann mal machen, wenn es sich unter dem Bett verschanzt. Und zur Not muss ich es eben wirklich einfach greifen und festhalten, auch wenn es mir dann das Herz bricht, wenn es so strampelt.
Das mit dem Gefäß drüberstülpen werde ich wohl eher nicht machen, denn dann bekommt das arme Tier doch wirklich Todesangst. Und meine Cousine soll auch keinen Psychohasen von mir wiederbekommen
Für heute Abend habe ich ihn erst mal "gefangen", er ist eben von ganz allein in den Käfig gehopst.
Ja, das habe ich mir auch schon gedacht. Wir haben nutzen für unsere Einfangmanöver immer Freiläufe, da bekommt das Kaninchen garnicht mit was geschieht und gerät auch nicht in Panik. Deshalb auch die Idee mit etwas offenem. Aber im Haus ist meine Methode wohl eh nicht so prickelnd
mfg
thumper
Hallo Groovegirl,
ich weiß jetzt nicht, ob das Kaninchen immer noch bei Dir zu Gast ist und ob Du es nochmal herauslassen wirst.
Aber mein erster Gedanke war, dass es Dein Gastkaninchen sicherlich auch sehr interessant bei Dir findet und schon deshalb keinen Gedanken daran verschwendet, so schnell wieder seinen Freilauf zu beenden. Solltest Du es also nochmal rauslassen wollen, suche Dir am besten eine Zeit heraus, zu der Du zuhause bleiben kannst und bleibe dann in der Nähe des Kaninchens sitzen.
Sollte es nicht von selbst in den Käfig zurückkommen wollen, kann ich Dir empfehlen, mal den Liegetrick auszuprobieren, der bei meinen vier Zwergkaninchen bisher noch jedes Mal geklappt hat: Du legst Dich einfach in die Nähe des Käfigs auf den Boden und bewegst Dich nicht. Meine Zwergkaninchen sind noch jedes Mal innerhalb kürzester Zeit angehoppelt gekommen, um sich das mal näher anzusehen, so ein liegender Mensch scheint die Hasen nämlich sehr zu interessieren und sie fangen dann auch an, ausgiebig an einem herumzuschnüffeln.
Vielleicht kannst Du es bei dieser Gelegenheit überreden, zurück in den Käfig zu gehen.
Die andere sanfte Alternative wäre immer noch, zu warten, bis es selbst zurück in den Käfig geht. Wenn Du nicht zwingend weg musst, kannst Du eventuell abwarten, bis es soweit ist. Möchten wir unsere Hasen zurück in den Käfig schicken und unsere sture Häsin will mal wieder nicht, sagen wir immer "Hopp" und sie hüpft freiwillig rein. Selten kommt es vor, dass sie auf diesem Ohr taub ist, da hilft es aber wunderbar, wenn man einfach hinter ihrem Rücken ein paarmal in die Hände klatscht - dann läuft sie auch freiwillig in den sicheren Käfig zurück.
Viel Erfolg und viel Spaß!
LG,
moin!
Hallo Moin!,
Das Häschen ist noch bis zum 25.03. bei mir in Pflege, ich kann also noch eine ganze Weile üben . Gestern Abend ist er ja von allein in den Stall gehopst und heute Morgen als ich aufgestanden bin war er schon wieder ganz heiß drauf, rauszukommen.
Ich habe ihn also rausgelassen und seitdem hüpft er hier herum und schaut sich alles genau an. Es scheint wirklich ziemlich interessant für ihn zu sein, aber er springt zwischendurch auch immer mal wieder in den Stall. Die meiste Zeit liegt er aber nur ganz lang ausgestreckt unter dem Fenster und döst . Das mit dem Hinlegen werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren, wenn er nicht durch Zufall sowieso in den Stall hüpft und ich ihn dann gleich einsperren kann. Es war nur gestern wirklich nervig, weil ich dringend wegmusste und keine Zeit hatte ewig auf Hasenjagt zu gehen.
Aber irgendwie vermute ich auch, dass der Gute etwas schwerhörig ist. Es handelt sich nämlich um ein Widder-Kaninchen und die Ohren hängen herunter und die Öffnung der Ohren zeigt genau zum Kopf. Also kann ich mir vorstellen, dass so ein Kaninchen wesentlich schlechter hört, als seine Artgenossen mit normalen Ohren. Denn wenn ich ganz dich an ihn herangehe und mit Leckerlies klappere, dann kommt er neugiereig an aber wenn ich etwas weiter weg bin, dann reagiert er gar nicht
Hallo Groovegirl,
oh, das kann ich mir tatsächlich auch sehr gut vorstellen, wir hatten nämlich vor unserer Häsin auch ein Widdermännchen und ich hatte immer wieder das Gefühl, er hört schlecht.
Es müsste aber im Notfall dennoch funktionieren, wenn Du in seiner Nähe in die Hände klatschst. Wenn das ein Geräusch ist, das er nicht kennt, wird es ihn beeindrucken und ihn definitiv dazu bewegen, sich von der Stelle zu rühren.
Dass er heute die meiste Zeit ausgestreckt rumliegt und döst, zeigt auf jeden Fall schonmal, dass er keine Angst vor Dir hat und nichts Schlimmes aus Deiner Rechnung befürchtet. Minuspunkte hast Du gestern also keine gemacht . Aber denk dran, dass Kaninchen dämmerungsaktiv sind, unsere liegen auch den ganzen Tag dösenderweise ausgestreckt rum und werden abends erst richtig munter. Solltest Du ihn also ohne große Schwierigkeiten in den Käfig bewegen wollen, dann solltest Du damit keinesfalls warten, bis die Nacht langsam hereinbricht, denn dann wird er ziemlich sicher ziemlich munter - und dann hast Du es auf jeden Fall schwerer
LG,
moin!
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