Alleinerziehende - was sind deren größte Sorgen?

vom 18.01.2012, 12:13 Uhr

In meinem Umfeld gibt es einige alleinerziehende Mütter und auch einen alleinerziehenden Vater. Ich stelle mir es sehr schwer vor, wenn nur die Mutter oder nur der Vater für ein oder gar mehrere Kinder da ist. Irgendwie hoffe ich, dass ich niemals in diese Situation komme und ich denke manchmal darüber nach, wie es gewesen wäre, wenn meine Eltern sich getrennt hätten.

Was sind die größten Sorgen bei Alleinerziehenden? Was ist das schlimmste, wenn ein Elternteil nur für die Kinder da sind? Wie seht ihr es als Elternteil oder auch als Kinder von einem alleinerziehenden Elternteil?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Die größte Sorge war bei mir immer, wie die Kinder versorgt werden, wenn ich wirklich durch einen Unfall ins Krankenhaus müsste. Wenn ein Aufenthalt geplant werden kann, kann man sich ja auch um die Betreuung vorher kümmern. Allerdings haben wir hier eine sehr gute Hausgemeinschaft, wo ich meine Kinder bei jedem Nachbar gut versorgt wüsste.

Ansonsten hatte ich als offiziell Alleinerziehende weniger Sorgen, als vor der Trennung von meinem Ex-Mann. Mir gibt es gut, ich war wieder ausgeglichen und das war auch gut für die Kinder. Wobei ich viele Elternteile kenne, welche sich allein aus finanziellen Gründen vor einer Trennung scheuen, daher ist das Geld wohl die größte Sorge von alleinerziehenden Eltern.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich denke als alleinerziehendes Elternteil hat man vor allem Angst, dass man zu wenig Zeit mit dem Kind bzw. den Kinder verbringen kann, da man ja ,wenn man nicht stark vom anderen Elterteil unterstüzt wird, arbeiten gehen muss. Man möchte natürlich nicht die Entwicklung des Kindes nur dem Kindergarten, der Tagesmutter oder der Schule überlassen und vor allem möchte man doch gerne dabei sein wenn das Kind die ersten Schritte macht, die ersten Worte spricht oder einfach nur lernt selbstständig aufs Klo zu gehen. Man möchte dem Kind doch als Vertrauens zu Seite stehen, wenn man allerdings den ganzen Tag arbeiten muss dann kann es sein, dass das Kind sich vom Elternteil entfernt.

Später in der Teenagerzeit kann es sein das sich die Kinder irgendwelchen krimenellen Banden anschließen, wenn die Eltern immer arbeiten müssen und ihnen als Ausgleich zu verpassten Zeit nur Geld bieten können. Viele dieser Kinder merken dass ihnen irgendetwas fehlt und fangen an Drogen zu nehmen, die sie sich mit dem Geld der Eltern kaufen. Viele alleinerziehenden Eltern haben auch Angst das sie ihr Kind zu einseitig erziehen. Im Idealfall wird ein Kind ja von Mutter und Vater erzogen und wird dann von beiden entsprechen geprägt. Jetzt kann es vorkommen das Mädchen die nur von ihrem Vater erzogen werden, nicht mehr dem klassischen Mädchen entsprechen, sondern plötzlich zur "Schlägerbraut" wird.

Man sollte als alleinerziehendes Elternteil immer genug Zeit und Verständnis für die Kinder mitbringen und ihnen ihre Freiheiten lassen, aber gleichzeitig kontrollieren dass sie sich auf dem richtige Weg befinden. Ab der Teenagerzeit eignen sich Eltern-Kindgespräche zur Problembeseitigung.

» MangoFighter » Beiträge: 118 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe auch eine Freundin, die alleinerziehend ist. Sie hatte sich nach langem Hin und Her von ihrem Mann getrennt. Eigentlich war die Beziehung vorher schon vorbei, aber sie ist dem Kind zuliebe eben geblieben. Der Vater des Kindes zahlt keinen Unterhalt und er kümmert sich auch sonst nicht um sein Kind. Er könnte das Kind zwar jedes Wochenende besuchen, aber wenn er einmal im Monat kommt, dann ist das echt schon häufig. Meine Freundin hat wahnsinnige Angst, dass ihre Kleine diese Trennung und die Ablehnung von ihrem Vater nicht verkraftet. Sie hat sogar schon mal geäußert, dass sie besser bei ihrem Mann geblieben wäre, weil ihre Tochter dann noch ihren Vater hätte. Sie versucht irgendwie, Mutter und Vater gleichzeitig zu sein und das haut natürlich auch nicht hin. Die Kleine vermisst ihren Vater und die Mutter hat auch Angst, dass das Kind ihr irgendwann die Schuld dafür geben wird, dass ihr Vater sie nicht besuchen kommt. Schließlich hat sich die Mutter getrennt.

Dadurch, dass der Vater des Kindes auch keinen Unterhalt zahlt, sieht es natürlich auch finanziell nicht gerade rosig aus. Trotzdem gibt sie sich die größte Mühe, dem Kind alles zu ermöglichen und die Tochter auch nicht spürten zu lassen, dass sie finanzielle Sorgen hat. Meine Freundin ruft mich auch öfter an und weint dann am Telefon, da sie einfach das Gefühl hat, dass sie das alles nicht mehr schafft. Sie arbeitet auch halbtags und bekommt noch Unterstützung vom Arbeitsamt aber das Geld ist trotzdem immer knapp. Die Geldsorgen sind wohl eins der größten Probleme meiner Sorgen. Sie denkt gar nicht mehr an sich, sondern gibt alles für ihr Kind weil sie denkt, dass sie den Vater irgendwie ersetzen muss. Ich mache mir ehrlich gesagt auch Sorgen um sie, weil sie auch nicht mal entspannen kann. Sie opfert sich richtig für ihr Kind auf und sie hat auch irgendwie keinen, der sie unterstützt, da ihre Eltern auch nicht in Deutschland leben. Sie steht quasi alleine da und das macht ihr zu schaffen.

Meine Mutter war damals alleinerziehend mit drei Kindern und ich habe auch wirklich den größten Respekt davor. Ich hoffe ebenfalls, dass ich niemals in diese Situation kommen werde, mein Kind allein erziehen zu müssen. Ich stelle mir das echt schwierig vor, denn man muss dem Kind gerecht werden, aber auch gleichzeitig schauen, dass das Geld stimmt und arbeiten gehen. Ich bin wahnsinnig froh, dass ich mich auf meinen Man absolut verlassen kann und er unterstützt mich auch wirklich sehr gut. Ich wüsste echt nicht, wie ich das alleine schaffen sollte und daher haben alleinerziehende Mütter und Väter auch meinen Respekt, denn es ist echt nicht einfach. Wenn man noch einen Rückhalt und Unterstützung in der eigenen Familie hat, dann geht es noch, aber wenn man völlig alleine dasteht, ist es echt schwierig.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke die größten Sorgen liegen immer im Auge des Betrachters. Zudem schätze ich ein Mal, dass es viele Sorgen gibt, die sehr unterschiedlich von Eltern zu Eltern variieren, sodass man niemals pauschal sagen kann, dass dies allgemeine elterlichen Sorgen sind.

Eine Sorge ist bei alleinerziehende Mütter und auch Väter immer die, dass das Kind immer richtig versorgt wird. Man bedenke ein Unfall kann den Lebensstandard schnell mindern und da stellen sich eben viele alleinerziehende die Frage " was passiert, wenn ich einen Unfall habe". Weiterhin haben Eltern immer Angst, dass ihrem Kind etwas zustoßen kann.

Ansonsten sind sicherlich Ängste, dass man das Kind verlieren könnte an den vermeidlichen Vater oder die Mutter, bezüglich Sorgerecht Streitereien usw. Die Palette der Sorgen kann extrem groß sein, sodass dies wirklich sehr unterschiedlich zu sein scheint.

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich selber befinde mich zwar nicht der Situation, dass ich ein Kind alleine erziehen muss. Ich habe auch kein Kind aber ich versuche mich mal in die Situation hinein zu versetzen und meine Sorgen preis zu geben. Ich denke mal, dass meine größte Sorge wäre, dass ich nicht genug Zeit mit dem Kind verbringen könnte. Ein Kind zu ernähren ist ja nun keine leichte Aufgabe und entsprechend mit Arbeit verbunden. Wer passt auf den kleinen auf, wenn ich arbeiten bin? Hier hätte ich zunächst keine passende Lösung. Vielleicht könnte die Oma mal einspringen aber das auch nur mal kurze Zeit. Alleine deswegen hätte ich schon mal reichlich Sorge. Ich würde es auch sehr schade finden, dass ich wohl mein Hobby nicht mehr so intensiv und erfolgreich ausüben kann, wie es zur Zeit tue.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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