Nachhilfe Unterricht - bringt es was?
Hallo!
Ich gebe jetzt seit circa drei Jahren Nachhilfe. Zwar immer wechselnde Schüler, aber ich bin eben beschäftigt . Bis jetzt war es immer Nachhilfe in Englisch oder Französisch. Das Geld ist ziemlich gut verdient, man kann sich auf die Stunden vorbereiten und man macht sich körperlich nicht kaputt. Das Problem war bei mir unter anderem nur, dass die Eltern erwartet haben, dass der/die Nachhilfeschüler/in unmittelbar besser wird. Sie haben sich dann gewundert, warum das Kind nach einem Monat noch nicht die Defizite aufgearbeitet hatte. Manche Menschen verstehen eben nicht, dass man nicht innerhalb von ein oder zwei Monaten ein Genie "heranziehen" kann. Zudem tun die Schüler ja selbst auch nicht immer was.
Jetzt wollte ich von euch mal wissen, was ihr so über Nachhilfe denkt. Gebt ihr auch Nachhilfe? Wenn das der Fall ist, in welchen Fächern? Hattet ihr schon Fälle, bei denen es nichts gebracht hat, weil euer/eure Schüler/in faul war oder vergleichbares? Hattet ihr schon mal richtige Erfolgserlebnisse (von 4 auf 2 oder ähnliches)? Findet ihr, dass es gut verdientes Geld ist?
Lieben Gruß!
Ich habe während meiner Zeit in der Oberstufe vier Realschülern Nachhilfe gegeben, wobei die bei einem davon nur "inoffiziell" war. Ich war immer ziemlich gut in Englisch und bin erst nach der 10. aufs Gymnasium gewechselt. Mein kleiner Bruder war aber auf der Realschule, auf der ich vorher eben auch gewesen bin, und relativ schlecht in Englisch, wobei der auch immer ein ziemlich fauler Sack war. Es war jedenfalls bekannt, dass ich ganz gut in dem Fach war und ich bin dann von der Mutter eines Mitschülers meines Bruders angesprochen worden, ob ich bereit wäre, ihrem Sohn Nachhilfe zu geben. Der stand in Englisch auf 5 und hatte eigentlich von nichts einen Plan.
Ich hab das dann natürlich gerne gemacht, weil es für mich auch absolut leicht und schnell verdientes Geld war (ich hab damit insgesamt monatlich zwischen 120 und 200€ verdient). Meine Mutter hat dann beschlossen, dass meinem Bruder ein besseres Englisch auch guttun könnte und hat ihn dazu verdonnert, ebenfalls Nachhilfe bei seiner großen Schwester zu nehmen. Der war natürlich schwer begeistert.
Er und sein Mitschüler waren jedenfalls auch nicht allzu lernwillig, aber ich war immer ziemlich streng (Nachhilfeschüler, die quasi gar nix getan hätten, hätte ich auch gar nicht länger betreut); die Beiden hatte ich von der 8. bis zum Abschluss in Betreuung und es hat zumindest insofern geklappt, dass keiner von Beiden wann wieder auf ner 5 stand. Den Klassenkamerad meines Bruders konnte ich dann auch bis zu ner schlechten 3 (aber das hat auf dem Zeugnis ja niemand gesehen) bringen. Dessen Mutter war übrigens ganz begeistert und hat mein "Gehalt" erstmal von sich aus erhöht, was ich natürlich nicht schlecht fand.
Ich bin dann von einem anderen Vater ebenfalls angesprochen worden, ob ich seinen Töchtern (Zwillinge, waren auch in der Klasse meines Bruders), getrennt voneinander, auch Nachhilfe in Englisch geben würde. Die Beiden würden da auch nicht so pralle stehen und sich im gefährdeten Bereich bewegen.
Die Mädels waren aber extrem gut dabei und wollten auch unbedingt besser werden. Am Ende des Schuljahres bewegten sie sich dann auch im Zweierbereich, weswegen die Nachhilfe dann auch beendet wurde. Aber bis zu ihrem Abschluss sind sie auch immer noch mit allen Klausuren, die sie geschrieben und zurückbekommen hatten, zu mir gekommen, um ihre Fehler mit mir durchzusprechen.
Also ich habe mit Nachhilfe eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht, egal, ob ich sie gegeben oder welche genommen hatte.
Ich selbst stand mit Mathe zum Beispiel immer total auf Kriegsfuß und musste mich da aber umbedingt durchwursteln, um nach der Realschule fürs Gymnasium zugelassen zu werden. Mein Cousin war ein ähnlicher "Mathecrack"; wir wohnen quasi an derselben Kreuzung und waren auch in einer Klasse. Da haben wir dann in der 9. und 10. letztlich gemeinsam Nachhilfe genommen und zwei Stunden wöchentlich gemeinsam Mathe gepaukt. Unser Lehrer war aber ein "echter" Mathelehrer; ein ziemlich verschrobenes Original, aber ohne den hätte ich nichtmal ein Drittel des Lernstoffs verstanden.
Hi,
Ich habe selbst Nachhilfe in Mathematik und es hat bei mir ein halbes Jahr gedauert, bis ich endlich von der Nachhilfe wirklich profitiert habe. Das geht ja nicht von heut auf morgen, da haben wirklich viele ein falsches Bild.
Ich selbst gebe Nachhilfe in Chemie, aber im Moment noch nicht gegen Geld, sondern nur meinen Freunden. Ich mag das, denn da ich dann auch noch einmal den Stoff wiederhole, was auch bei mir in der Arbeit dran kommen wird lerne ich alles super gut. Da ich dann meist nicht nur einer sondern bis zu 5 Leuten vor einer Arbeit Nachhilfe gebe, schreibe ich dann sogar noch besser
Ich denke ich werde das demnächst mal Anfangen mit Chemienachhilfe, denn das kann ich wirklich gut und ich werde Chemie auch ins Abitur als 4-stündiges Fach nehmen.
Gebracht hat es bis jetzt auch schon etwas, denn ein Freund von mir mit dem ich 3 Stunden durchgelernt habe und ihm komplett Chemie 9. Klasse Gymnasium und noch Teile der 10. Klasse (damals) erklärt habe, hat dann in der Arbeit sogar eine 2+ geschrieben, obwohl er vorher keine Ahnung hatte. Dieses jahr liegt es aber mehr am Lehrer das meine Nachhilfeschüler nicht so gut sind, denn die Arbeiten haben teilweise gar nichts direkt mit dem Thema zu tun und sind selbst für mich nicht einfach. Klar das dann doch nur ne 4 bei raus kommt. 4 Leuten habe ich jetzt vor der letzten Chemiearbeit geholfen, allerdings bekommen wir die jetzt erst nach den Osterferien und ich bin mal gespannt wie sie bei ihnen so ausgefallen ist.
lg, weeedy
Hi,
Also ich gebe bis jetzt noch keine Nachhilfe würd das in nächster Zeit aber auch gern mal versuchen weil ich auch schon öfters Leuten aus meiner Klasse vor einer Arbeit geholfen hab.
Aber es ist nun mal so das Nachhilfe alleine meistens nichts bringt die Schüler müssen halt auch was lernen. man kann ja die Vokabeln nich dadurch das man ne Stunde zusammen saß. Ich selbst hatte such mal Nachhilfe hin Französisch bei einer Lehrerin und das hat mir auch wirklich was geholfen ich hatte dann eine 2 in der Arbeit davor hatte ich eine 4. Ich hab dann allerdings auch zu hause was getan dafür also nur Nachhilfe alleine ist es halt nicht.
Eine Freundin von mir sollte zum Beispiel auch jemand aus der sechsten Klasse Französisch Nachhilfe geben und dann haben die halt einpaar mal miteinander gelernt aber das Mädchen hat überhaupt nicht mitgemacht d.h. sie hat die Aufgaben nicht gemacht die sie hätte machen sollen oder hatte ihre Bücher nicht dabei und soweiter. Vokabeln hat sie eh nie gelernt und das ist halt bei Vokabeltests nicht so gut . Als meine Freundin dann wieder einmal bei ihr war und die Mutter irgendwie meinte die hätt heut keine Lust oder so dann hat sie das ganze auch abgebrochen.
Ich hatte wärend meiner Schulzeit zwei Jahre, oder war das sogar länger, na egal, ich hatte in Latein und in Englisch Nachhilfe jeweils zweimal die Woche.
Ich wurde dadurch nicht besser, aber ich konnte wenigstens irgend wie das Niveau halten oder verbessern. In Latein war es oft auch nur Hausaufgabenhilfe und nicht aufarbeiten der Defizite. Aber , echt mir hat es gereicht, das waren vier mal die Woche, wo ich da zu zusätzlichen Unterrichten hingegangen bin, und es hat mich über Wasser gehalten.
Okay, damals war Nachhilfe auch noch nicht so teuer wie heute. Ich sage immer, ich finanziere meinem Sohn gerne seinen privat Unterricht im Japanisch, er brauch kein Nachhilfe. Am Anfang habe ich allerdings auch gedacht, er müsse jetzt ja schon mal etwas mehr können, bis ich vor einem Jahr selber mit der Sprache an der Volkshochschule angefangen habe.
Und ich denke mal das ist der Gedankenfehler der meisten Eltern, sie gehen davon aus, wie sie eine Aufgabe bewältigen würden, und geben den Kindern keine Möglichkeiten ihren Lernrythmus zu finden. Selbst, wenn man lernen will, muß man erst lernen zu lernen, das war sogar mal ein Projekt an der Schule meines Sohns.
Ich habe damals mal auf Nachfrage Nachhilfe in Rechnungswesen gegeben, allerdings ohne Geld, die Bezahlung sah anders aus. Da ich damals ein richtiger Fan von Prinzenrolle war gab es pro Stunde eine Rolle (ich musste ja auch was haben als Nervennahrung )
Gebracht hat es schon etwas, da ich mehr Themenbezogen Nachhilfe gegeben habe, meine besten Zeiten waren immer vor Arbeiten die die Schüler geschrieben haben, und da war es recht einfach ihnen den Stoff nochmals zu erklären. Im Gegensatz dazu steht meine Erfahrung mit einem Bekannten von mir, der hat jede Woche so eine Art Nachhilfe in Anspruch genommen und bei ihm hat es überhaupt nicht gefruchtet
Mittlerweile bin ich schon zulange aus Rechnungswesen raus als was ich da noch etwas in diese Richtung machen könnte, und muss mir meine Prinzenrolle selber kaufen
Ich habe auch Nachhilfe gehabt in Mathe. Immer zwei Stunden die Woche. Ich habe dann aber festgestell,dass es einfach am Lehrer lag und ich in der Nachhilfe sehr viel konnte. Es musst mir nur von jemand anderem erklärt werden.Ich kann also auch nur positives über Nachhilfe sagen. Ich habe es aber auch selbst entschieden und wurde von meinen Eltern nicht gedrängt. Ich denke dass ist auch noch ein großer Punkt ob es effektiv ist oder nicht,denn wenn man was machen muss gibt man sich denke ich kaum Mühe.
Ich finde Nachhilfe trotzdem gut. Man vertieft so den Stoff auch nochmal und oft erscheint es einem einfahc leichter,wenn man sich Zeit nehmen kann und nicht wie in der Schule unter Zeitdruck alles verstehen muss.Das war bei mir das Problem,weil mein Lehrer einfach zu schnell für mich war.
Grüße Julia
Hallo Karla,
während meiner Zeit auf der Wirtschaftsschule, also in meinen letzten beiden Schuljahren, hatte ich ausnahmsweise mal in jedem Fach einen ganz guten Durchblick und keine Probleme mit dem Stoff, ganz im Gegensatz zu einigen meiner Mitschüler, denen ich dann meine Hilfe angeboten habe. Das war quasi unentgeltliche Nachhilfe.
Dieser Einsatz hat wirklich viel gebracht, glücklicherweise sogar beiden Seiten: Ich habe durch das ständige Wiederholen des Stoffes alles noch besser abrufen können und meine Mitschüler haben sich auch sehr gut verbessert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das daran lag, dass ihnen a. ein Mitschüler erklärt hat, wie sich was verhält, dass b. alles auf freiwilliger Basis war und dass es sich c. um Einzelbetreuung gehandelt hat, ganz anders als im Schulalltag eben.
Ich selbst hatte in der 7. oder 8. Klasse mal Mathe-Nachhilfe von einem Mathe- und Informatik-Studenten Der arme Kerl hatte es erst sehr schwer mit mir, weil ich meine Mitarbeit total verweigert habe. Irgendwann tat er mir allerdings leid, weil er so unendlich geduldig mit mir war und mir klar wurde, dass es für ihn sehr schwer mit mir sein muss und ich ihm wirklich Unrecht tue. Und plötzlich hat es super geklappt, er konnte toll erklären, ich habe mir auch endlich mal was merken können und bei ihm sehr schnell begriffen.
Meine Mathe-Note hat sich dadurch allerdings leider dennoch nicht verbessert, denn ich hatte einfach zu viele Lücken an wichtigen Stellen, die immer wieder in Klassenarbeiten drankamen.
LG,
moin!
Hallo zusammen,
um Nachhilfe geben zu können, muss man meistens nicht viel tun. Voraussetzungen sind: Gute Kenntnisse im jeweiligen Fach und ein guter Umgang mit anderen Menschen. Meistens beschränkt sich die Nachhilfe auf jüngere Schüler und Klassen und stellt daher keine all zu große Herausforderung dar.
Wenn man Nachhilfe wahrnehmen möchte, sollte auch wirklich der Wille zum Lernen vorhanden sein. Denn sonst bringt die Nachhilfe an sich recht wenig. Wenn Eltern von sich aus drängen, dass ihr Kind Nachhilfe nehmen soll, dann tuen sie es meistens aus zwei Gründen:
1. Sie möchten, dass ihr Kind eine bessere Leistung in einem Fach erbringt.
2. Sie möchten ihr eigenes Gewissen beruhigen.
Wie einige von euch geschrieben haben, stellt sich der "Profit", den man durch eine Nachhilfe bekommt, erst mit einer zeitlichen Verzögerung ein.
Grundsätzlich finde ich Nachhilfe für beide teilnehmenden Personen sehr sinnvoll. Der Nachhilfegebende bekommt durch das Erklären von Vorgängen eine Art Selbstbestätigung und der Nachhilfenehmende hoffentlich bessere Noten. Zumal kann man durch das Nachhilfegeben auch noch ordentlich Geld verdienen.
Ich selbst war nur ein Jahr lang bei einer sogenannten "Hausaufgabenbetreuung" tätig. Dort saßen meist um die 10 Schüler im Raum und man sollte aufpassen, dass sie ihre Hausaufgaben machen und bei Problemen helfen. Das Vormachen der Hausaufgaben war nicht erwünscht, da sonst der Selbstlerneffekt wegfallen würde. Das Ganze dauerte immer eine Schulstunde und geschah vier Mal im Monat. Dafür gab es 25 Euro. Ein recht fairer Preis finde ich, weil man nicht wirklich etwas tun musste.
Hallo zusammen,
normalerweise wäre ich heute noch garnicht zu Hause, da ich an dem Projekt Schüler helfen Schülern teilnehme. Dieses wurde von unserer Schule gestartet. Für eine Stunde Nachhilfeunterricht bekommen wir 2,50€ vom Schüler und 2,50€ vom Elternbeirat. Leider werden viele der Schüler von ihren Eltern gezwungen diese Angebot wahrzunehmen. Deswegen hat meine Schülerin (8.Klasse), die ich in Mathe "unterrichte" überhaupt keinen Spaß an der Sache. Außerdem nimmt sie immer ihre Freundin mit und hat ihren Kopf immer ganz woanders. Zu Hause macht sie sowieso nichts. Auch wenn die Eltern wollen, dass sich ihr Kind in der Schule verbessert, heißt das noch lange nicht, dass das Kind es auch tut. Bei viel zu vielen Schülern ist der Wille einfach nicht da. Deswegen tut sich da wegen einer Stunde in der Woche garnichts. Ich hätte ihr mehr angeboten. Aber sie will nicht. Heute hat sie mir in der Pause sogar abgesagt. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe sie zu überzeugen, dass Mathe wichtig ist. Ich lerne ihr nur etwas, wenn sie das auch will. Aber wenn sie nicht will, werde ich das nicht ändern und kann es wahrscheinlich auch nicht.
Liebe Grüße,
spaxl
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