Übernachtungskosten bei Hochzeiten u.ä. übernehmen?

vom 17.01.2012, 15:10 Uhr

Steht eine größere Feier an, wie beispielsweise eine Hochzeit, oder ein runder/ hoher Geburtstag, vielleicht auch das Feiern einer silbernen oder goldenen Hochzeit, kommen gern mal Verwandte aus weiteren Teilen des Landes oder auch der Welt her, um gemeinsam zu feiern. Aber wie sieht es mit der Organisation der Unterkünfte und der Kostenübernahme aus? Organisieren dies in der Regel die Gastgeber und kommen auch dafür auf oder liegt es schon am Gast, sich selbst um die Kosten der Übernachtung zu beteiligen? Wird eine Anreise selbst gezahlt oder übernimmt dies auch der Gastgeber? Wie sehen bei Euch und Eurem Umfeld solche organisatorischen Dinge aus? Wurdet Ihr vielleicht schon zu einer solchen Veranstaltung eingeladen und musstet eben nichts weiter tun oder doch irgendetwas zahlen?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich denke, dass es dem Brautpaar zunächst selbst überlassen bleibt, für welche Kosten in Bezug auf seine Gäste es aufkommt. Am üblichsten wird wohl sein, dass das Brautpaar die Kosten für die Feier übernimmt, also auch für Essen, Trinken und gegebenenfalls die musikalische Untermalung der Feierlichkeit. Eine stillschweigende Verpflichtung für die Übernahme der Übernachtungskosten der weiter anreisenden Familienmitglieder oder sonstigen Hochzeitsgäste besteht meines Wissens nicht, und ich würde auch versuchen, diese Gäste bei mir zu Hause unterzubringen, damit weder sie noch ich irgendwelche Kosten für die Übernachtung zu tragen haben. Die Anfahrtskosten würde ich allerdings generell den Gästen überlassen und ich würde auch als Gast niemals auf die Idee kommen, mir diese Kosten vom Brautpaar erstatten zu lassen.

Es gibt wohl einige Fälle, in denen Brautpaare tatsächlich Hotelzimmer für ihre weiter anreisenden Gäste organisieren und auch bezahlen, ich selbst halte das aber nur in Ausnahmefällen für angebracht und denke, dass dadurch Kosten entstehen, die nicht unbedingt notwendig sind. Eine Hochzeitsfeier geht in der Regel ganz schön ins Geld und kostet auch, wenn man entsprechend viele Gäste lädt und die Feier nicht gerade bei sich zu Hause stattfinden lässt, wo die Musik von einer CD kommt, gut und gerne einige Tausend Euro. Die zusätzlichen Kosten für die Übernachtung von weiter anreisenden Gästen treibt diese Gesamtsumme natürlich noch mal ordentlich in die Höhe, und ich denke, dass das nicht unbedingt sein muss und auch sicherlich nicht verlangt werden kann. Wie man das als Brautpaar genau handhabt, ist aber, soweit ich weiß, einem selbst überlassen und man wird sicherlich in der Einladung, beispielsweise im Hochzeits-ABC, darauf hinweisen, ob ein Hotel zur Verfügung steht und ob dieses vom Brautpaar bezahlt wird oder eben nicht.

Als ich damals geheiratet habe, kamen auch einige Gäste von weiter her, allerdings haben wir uns nur standesamtlich trauen lassen und sind am späten Nachmittag bzw. am frühen Abend dann für eine Nacht weggefahren. Unsere Gäste sind dann teilweise schon vor uns wieder aufgebrochen, andere sind zur selben Zeit nach Hause gefahren wie wir hier losgefahren sind, um an unseren Übernachtungsort zu kommen. Bei einer kirchlichen Feier würde ich es sicherlich anders handhaben, weil ich davon ausgehen würde, dass die Feier dann entsprechend bis in die späten Nacht- oder sogar bis in die frühen Morgenstunden andauern würde. Ich würde also Hotels und Pensionen in der Umgebung heraussuchen und meinen Gästen diese empfehlen. Die Kosten dafür tragen würde ich aber nicht, weil ich denke, dass fünftausend Euro für eine gar nicht mal so große Feierlichkeit doch eigentlich genug an Aufwand für das Brautpaar sein dürften.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das sollte man dann schon von den jeweiligen Verhältnissen des Gastes abhängig machen. So wäre es sicher unpassend, wenn man einen Bekannten aus den USA einlädt und diesem Flug und Unterkunft bezahlt obgleich der z.B. bekanntermaßen in den USA ein Millionenvermögen angehäuft hat. Anders natürlich, wenn man Bekannte aus einem anderen Teil der Republik einlädt und diese z.B. bekanntermaßen Hartz IV Empfänger sind. Hier sollte man sich schon überlegen, diesen sowohl die Fahrt als auch die Unterkunft zu organisieren und zu bezahlen.

Alles hängt aber auch sehr davon ab, wie wichtig einem diese Personen sind und ob man wirklich möchte, dass diese bei dem Ereignis dabei sind. So wird man seinen alten Vertretungslehrer mit dem man gar keinen Kontakt hat und der nun in Pension ist und weit weggezogen ist, nicht unbedingt dabei haben wollen, so dass sich diese Fragen nicht stellen. Hat man aber eine Tante, welche für einen in der Kindheit sehr wichtig war, dann sollte man eben wirklich abwägen, wie viel Wert es einem ist, diese in jedem Fall dabei zu haben.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Die zu einer Hochzeit eingeladenen Gäste können nicht grundsätzlich erwarten, dass man ihnen die Fahrt oder den Flug bezahlt und zusätzlich noch ein Hotel. Das würde das Brautpaar doch sehr überfordern. In gewissen Kreisen, wo genug Geld vorhanden ist, mag das so sein, aber bei ganz normalen Menschen sicherlich nicht. Wenn genügend Platz im Haus oder Wohnung vorhanden ist, kann man einige Gäste, die von weit herkommen übernachten lassen. Aber Hotels oder Pensionen würde ich nur aussuchen, aber nicht bezahlen. Es sei denn, es handelt sich um meine absolute Lieblingstante, die es sich finanziell nicht leisten könnte, zu meiner Hochzeit zu kommen und die Übernachtung zusätzlich zu den Fahrtkosten zu bezahlen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Bei uns war es auch so, dass ein Familienmitglied eine längere Reise auf sich nehmen musste, um an unserer standesamtlichen Trauung teilzunehmen. Es handelte sich aber um eine Anfahrt innerhalb Deutschlands und sie kam mit dem Zug, weil sie keinen Führerschein hat. Ein Hotel haben wir damals nicht gebucht, denn sie hat bei meiner Mutter übernachten können, die über ein Gästezimmer in ihrem Haus verfügt. Alle anderen Gäste kamen aus der unmittelbaren Umgebung und konnten so mit dem Auto oder auch dem Taxi nach Hause fahren. Die Busfahrt hat meine Tante ebenfalls selbst bezahlt. Ich hatte ihr dann zwar angeboten, wenigstens einen Teil der Kosten zu übernehmen, aber das wollte sie auch nicht.

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man als Gast nicht erwarten kann, dass das Brautpaar die gesamten Kosten für die Anreise und Übernachtung übernimmt. In unserem Fall wäre das auch gar nicht möglich gewesen, denn so wahnsinnig gut verdient haben wir auch nicht und die Feier und alles drumherum haben ja auch Geld gekostet. Wenn das Brautpaar nicht schlecht verdient und es sich leisten kann, dann kann man den Gästen schon anbieten, die Kosten für Reise und Unterkunft zu übernehmen, aber es ist eben auch kein Muss. Ich hätte auch versucht, die Gäste irgendwo bei meiner Familie unterzubringen. Das hat in unserem Fall ja auch sehr gut geklappt, weil es ja nur meine Tante war, die von weiter weg kam. Wären es mehr gewesen, hätte ich wahrscheinlich auch eine nahe gelegene und günstige Pension gesucht und diese meinen Gästen empfohlen. Bezahlt hätte ich die Unterkunft aber wohl nicht. Meine Cousine hat auch letztes Jahr geheiratet und da kamen einige Verwandte des Mannes aus Berlin, aber die haben auch alle die Reise-und Unterkunftskosten selbst übernommen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich kenne es nicht so, dass die Gäste von den Gastgebern wirklich alles bezahlt bekommen, wie vielleicht auch die Anreise und die Übernachtungskosten in einem Hotel. Viele Gastgeber haben sicherlich auch gar nicht das Geld dazu. Ich würde es als Gast auch gar nicht erwarten von meinem Gastgeber, dass mir alles bezahlt wird. Wenn ich meine, dass ich an der Feier teilnehmen möchte, dann sollte ich auch selber dafür sorgen, dass ich mich um einen Übernachtungsplatz kümmere und natürlich auch die Kosten dafür übernehme. Das wäre doch auch irgendwo unfair den anderen Gästen gegenüber. Auch wenn diese nicht außerhalb kommen, würden sie sich vielleicht benachteiligt fühlen. Auch das wäre ein Grund dafür, dass ich das niemals erwarten würde.

Wenn ich als Gast direkt darauf angesprochen werde, dass mir ein Hotelzimmer bezahlt wird, dann würde ich es wahrscheinlich schon annehmen. Es kommt eben darauf an, wie weit ich weg wohnen würde. Ich kenne es so auch von einer Hochzeit, bei der ich letztes Jahr eingeladen war. Zwar war es für mich direkt im Nachbarort, allerdings wurde auch in der Einladung geschrieben, dass Gäste, die von weiter anreisen, sich auf eigene Kosten ein Hotelzimmer in dem Gasthof, wo gefeiert wird, nehmen können. Da das Brautpaar auch nicht in Geld schwimmt, finde ich es in Ordnung, wenn man das schon direkt in der Einladung erwähnt. Die Reservierung der Zimmer hätten dann die Gastgeber übernommen, was ja auch einfacher geht, wenn man direkt in der Nähe wohnt. Es haben sich auch ein paar Gäste ein Zimmer genommen, da man einfach keine Lust hatte, noch spät in der Nacht nach Hause zu fahren.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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