Baby mag seinen Baby-Brei nicht mehr!

vom 16.01.2012, 22:02 Uhr

Vor ein paar Tagen war meine ältere Schwester; Mein Schwager und deren Kind bei mir und meinem Mann zu Besuch. Meine kleine Nichte ist gerade mal 5 Monate alt. Da es sehr schnell die Lust an Milch verloren hatte, fing meine Schwester Ihre Tochter schon im 4. Monat an, mit Brei zu füttern.

Da meine Familie zu Essen bei uns waren und es zufälliger Weise Bratfisch mit Kartoffelpüree gab, musste ich meiner süßen Nichte unbedingt ein kleines Löffelchen in den Mund geben. Dieser scheint ihr sehr gut geschmeckt zu haben. Doch ich meine mal gehört zu haben, dass Kartoffeln nicht so gut sind, für so kleine Babys, deshalb bliesen wir es bei diesem kleinen Löffel.

Jedoch macht die süße Maus nun Zicken, ihren Baby-Brei zu essen. Jedes Mal, wenn man mit ihrem Babylöffel sich ihren Mund nähert, dreht sie sich weg. Bisher musste man sie zwingen ein paar Löffel zumindest zu essen. Mittlerweile haben wir circa 10 Gläschen durch und alle mag sie nicht! Haben eure Kinder auch schon so gestreikt? Obwohl sie so wenig momentan isst, weint sie nicht wirklich mehr, als sonst.

Kann es sein, dass das kleine Mädchen jetzt schon so ein starkes Durchsetzungsvermögen hat und einen riesen Dickkopf, dass sie wartet, bis man ihr wieder Kartoffelpüree gibt? Ist das überhaupt gut für sie? Was würdet ihr tun?

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» Naviia » Beiträge: 821 » Talkpoints: 27,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich warne unbedingt davor, dem Kind in so jungen Jahren schon so vollwertige Nahrung anzubieten! Im Alter von 4-5 Monaten sprechen wir von einem Baby. Natürlich nehmen die Kleinen das an, was man ihnen anbietet, sie wissen ja auch nicht um die Gefahr der Fehlernährung. Man riskiert ein “Hungersymptom” das von den Eltern immer falsch interpretiert wird. Der Anfang einer dauerhaften Fehlernährung, dass sich langfristig auf das noch unreife Verdauungssystem niederschlägt.

Viele Babys werden in diesem Alter noch gestillt. Je länger, desto besser. Je früher dem Kind zugefüttert wird, desto größer ist die Anfälligkeit für Erkrankungen wie Allergien und chronische Darmprobleme. Wenn deine Schwester aber nun schon in dem Stadium ist, dann würde ich es auch dabei belassen. Fresskinder werden erzogen. Wenn dem Kind das Essen aus dem Glas nicht schmeckt, dann versucht es mal mit dem Trick, den Brei aus dem Glas auf einem Teller zu servieren.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@Friedmann: Vielen Dank für den tollen Tipp! Wir hatten gerade mal den Brei in einen ganz normalen Speiseteller geleert und sie hat tatsächlich gedacht, das wäre "etwas Besseres". Anscheinend konnte sie nicht herausschmecken, dass dies ihr üblicher Brei war. :D

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» Naviia » Beiträge: 821 » Talkpoints: 27,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe meinen Sohn die ersten 6 Monate voll gestillt. Danach haben wir ganz langsam mit Karotten und dann eben auch mit Kartoffeln angefangen. Ich finde es in eurem Fall auch noch viel zu früh, dem kleinen Baby schon Kartoffelpüree zu geben. Zudem muss man bei Babys ja auch aufpassen, dass die Speisen nicht allzu sehr gewürzt sind. Mein Kleiner hat auch hin und wieder Zicken beim Essen gemacht. Dann habe ich öfter auch mal den Brei gewechselt und dann ging es wieder. Schön, dass es bei euch jetzt geklappt hat. Schon erstaunlich, was so ein einfacher Teller ausmachen kann. Mein Sohn mochte die Gläschen aber auch nicht und ich habe daher das Gemüse für ihn auch selbst gekocht und püriert. Das hat er dann auch immer ganz gut angenommen. Vielleicht klappt das ja auch bei euch, wenn es mal wieder Probleme geben sollte!

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich kann nur davon sprechen, wie das bei uns war und da hat keines unserer Babys vor dem 6. Monat etwas anderes bekommen als Muttermilch. Muttermilch ist das Beste, was man einem Baby geben kann, da sie genau das enthält, was Baby eben so braucht. Im Alter von 6 Monaten haben wir dann nach und nach angefangen, Gemüsebrei einzuführen. Die kleinen haben jeweils für die Dauer von 10 Tagen ein und dasselbe Gemüse bekommen und anschließend kam dann ein weiteres dazu. So haben wir das nach und nach ausgebaut. Zwischendurch gab es natürlich mal nen Babykeks zum Lutschen. Wie du schreibst, ist eure kleine erst 5 Monate alt. Hier wäre ich auf jeden Fall noch vorsichtig, mit dem was ihr der Kleinen zu essen gebt, da ihr Organismus nicht alles verarbeiten kann und es dadurch zu Unverträglichkeiten kommen kann.

Dass die kleine Mal ein paar Tage lang etwas weniger isst ist auch normal und wird sich auch wieder ändern. Kein Kind wird freiwillig verhungern, und solange sie sonst körperlich fit ist und keine Krankheitsanzeichen vorhanden sind ist auch alles in Ordnung.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Direkt aus dem Glas haben wir unserem Kind nie etwas zu essen gegeben. Von Anfang an hatte es seinen eigenen Teller, von dem es gefüttert wurde. Und jetzt mit 19 Monaten ist unser Kleiner neuen immer ganz aufgeschlossen und möchte am liebsten das auch essen, was Mama und Papa auf dem Teller haben.

Aber bei der Ernährung eines Babys kann man auch sehr viel verkehrt machen. Daher haben meine Frau und ich auch eine kleine Einführung in die Baby-Ernährung genommen. Hier wurde uns erzählt, dass die Fertigmahlzeiten wie von Hipp, Alete usw. zwar ganz gut und schön sind, aber die Zusammensetzung ist völlig verkehrt. Entweder sind hier zu viel Gemüse oder zu viel Kartoffeln enthalten, aber fast immer ist der Fettgehalt nicht in Ordnung. So haben wir fast immer etwas fett hinzugefügt, so dass es auch eine richtige ausgeglichene Ernährung ist.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Gebratene Speisen und gesalzener Kartoffelpüree sind wirklich kein ideales Essen für ein Baby im Alter von fünf Monaten. Sofern bei dem Kind keine Allergie gegen einen der Bestandteile vorlag, sollte dem Kind durch einen kleinen Teelöffel voll eigentlich nicht wirklich ernsthafter Schaden zugefügt worden sein. Die Mengen waren so gering, dass weder das enthaltene Salz noch möglicherweise enthaltene Schadstoffe Schäden verursachen können. Als Dauerkost ist das selbstverständlich nicht geeignet.

Auch meine Kinder haben immer besonders nach dem gegeiert, was die Eltern oder die Geschwister auf dem Teller hatten. Ich denke, das ist ein ganz einfacher schlichter Instinkt, dass die Babys essen wollen, was es in ihrer sozialen Umgebung so gibt. Wenn man auf ein paar Grundlagen achtet, dann kann man das ganz gut ausnützen. Das Kind kann zum Beispiel unter Aufsicht an Bio-Obst-Stücken lutschen. Wer ganz sicher gehen will, dass die Kinder sich nicht verschlucken, kann das Obststück ja in so einen Fruchtsauger stecken. Wenn die ganze Familie dabei auch Obst isst, schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Wenn das Kind gerne Fisch isst, dann gibt es von Hipp zur Zeit einen Babybrei mit Fisch. Wenn ich mich nicht irre, ist das sogar schon ab dem 4. Monat geeignet. Einigen, die vor ein paar Jahren noch Baby gefüttert haben, mag das durchaus komisch vorkommen. Ich kann mich auch noch ganz gut an die Zeit erinnern, als überall propagiert wurde, dass man die Kinder unbedingt mindestens sechs Monate voll stillen solle, um Allergien vorzubeugen. Diese Empfehlung ist aber laut unserer Kinderärztin inzwischen überholt. Heute wird wohl empfohlen, nach dem vierten Monat möglichst zügig viele Lebensmittel einzuführen, um Toleranzen beim Kind zu entwickeln. Nur mit Kuhmilch sollte man wohl bei allergiegefährdeten Kindern noch bis nach den sechsten Monat warten.

Es gibt unter den Babys auch absolute Feinschmecker, die die Gläschenkost nicht mögen. Wenn man die Menügläschen kostet, kann man das meiner Meinung nach verstehen. Lecker ist etwas anderes. Es schmeckt eben alles nach Konserve. Die Obstgläschen sind einigermaßen erträglich. Wer selbst kochen will, weil dem Baby das besser schmeckt, sollte unbedingt vorher mit dem Kinderarzt sprechen. Der sollte dann abklären, ob der momentan mangelnde Appetit möglicherweise etwa ein Symptom einer Erkrankung ist. Wenn das Kind zum Beispiel erkältet ist, kann es sein, dass es den Brei verweigert. Bei der Gelegenheit kann man sich vom Kinderarzt auch noch Tipps geben lassen, wie man sein Kind mit selbst gekochter Nahrung gesund ernährt. Es gibt da einige gute Bücher dazu. Auch das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund hat eine gute Webpräsenz, die Informationen zu diesem Thema bietet. Dort findet man beispielsweise die Grundrezepte für die empfohlenen Breie. klick! Über die Navigationsleisten findet man noch allerlei andere Informationen zum Beikoststart, zu Beispiel, wann welcher Brei eingeführt werden sollte. Man kann auf dieser Seite auch einige Infobroschüren zum Thema Säuglingsernährung bestellen, die wissenschaftlich auf dem neuesten Stand sind. Auf jeden Fall ist es wichtig, das ganze gut informiert anzugehen, damit man das Kind optimal ernährt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Okay dann will ich mich mal outen. Ich habe meine Tochter damals 18 Monate lang voll gestillt. Die Empfehlung des Arztes war grundsätzlich „6 Monate, danach kann man ja mal probieren ob schon was anderes schmeckt.“ Nach 6 Monaten Muttermilch schmeckte natürlich nichts anderes und ich stillte weiter. Der Kinderarzt hat mir damals versichert,das es nicht ungewöhnlich ist, ein Kind so lange voll zu stillen. Nach einem Jahr reagierte mein Kind auf andere Nahrung aber auch ungehalten, also stillte ich weiter. Irgendwann, als sie etwa 18 Monate alt war, gelang es mir Dinkelbrei zu zufüttern. Später platzte dann der Knoten.

Im Nachhinein würde ich es wieder so machen. Meine Tochter ist jetzt 14 Jahre und sie war sehr, sehr selten krank, wenn man mal von Windpocken absieht.Allergien sind mir überhaupt nicht bekannt. Und der Kinderarzt hält heute noch nichts, von den Zufütterern. Wie ich vorweg schon schrieb „Kleine Fresser werden erzogen!“

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ja also man sollte wirklich mindestens bis zum 6 Monat stillen, oder Milchersatz verwenden. Das ist einfach wichtig für das Kind und seine Verdauung. Es gibt ja schließlich einen Grund, warum die meiste Babynahrung erst ab 6 Monate erhältlich ist. Ich würde auch noch einmal testen, ob es nicht doch noch etwas Milch will, das Baby, Zumindest zugefüttert. Babys merken recht schnell, dass die Erwachsenen etwas anderes essen und möchten dann das gleiche haben. Das war echt schwierig bei meinem Au-pair Kind, da ich nie locker mit ihm Essen konnte, weil er dann nicht mehr seins wollte sondern mein Essen. Es hilft meistens wirklich sehr gut, wenn man sie etwas austrickst, so dass sie das Gefühl haben sie Essen das gleiche. Und sie können durchaus unterscheiden, ob dass ihr Teller ist, oder der der Erwachsenen.

Übrigens, es ist gar nicht so unüblich, dass Kinder in dem Alter einen starken eigenen Willen haben. Vielleicht ist die kleine auch bereits in der Babytrotzphase. Wir hatten da Schwierigkeiten, dass abwechselnd, Hochstuhl, Autositz und Kinderwagen verweigert wurde. Da muss man durch, dass bereitet einen schon einmal drauf vor, wenn die Kinder 2 sind und in die richtige Trotzphase kommen.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ja, es gibt Kinder, die auch nach dem sechsten Monat noch glücklich satt werden, wenn sie ausschließlich gestillt werden. Ich kenne auch solche. Das sind aber längst nicht alle. Ich finde es bedenklich, dass Friedmann hier den Eindruck erweckt, dass man Fresser erzieht, wenn man zum empfohlenen Zeitpunkt nach dem vierten Monat zufüttert. Ich habe meine Kinder alle ab dem fünften oder sechsten Monat beginnend zugefüttert. Allerdings habe ich immer darauf geachtet, dass sie gesund und vollwertig ernährt werden. Alle meine Kinder haben gesundes Normalgewicht und hören auf zu essen, wenn sie satt sind. Sie sind keine Fresser. Ich hätte es pietätlos gefunden, sie aufgrund irgendwelcher Lehrsätze hungern zu lassen, wenn sie nicht mehr mit Muttermilch allein satt wurden. Wie kommt man überhaupt auf solche Standpunkte.

Wenn Mutter und Kind damit gut klar kommen, dann kann man das auch machen. Aber es ist weder notwendig noch irgendwie besser, als wenn man schon nach dem vierten Monat zufüttert. Ich bitte auch, dass hier kein Halbwissen verbreitet wird und persönliche Meinungen als solche gekennzeichnet werden. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund ist wirklich eine Instanz und würde nicht ohne Grund empfehlen, dass man bereits nach dem vierten Monat zufüttern kann. Die WHO empfiehlt, sechs Monate voll zu stillen und danach zuzufüttern. Allerdings sollte man beachten, dass diese Empfehlungen für alle Länder gelten, auch für Entwicklungsländer mit miserablen hygienischen Bedingungen. Wenn man da zu früh zufüttert, kann das die Babys und das zarte Immunsystem belasten. Hier in Mitteleuropa hat das aber kein Bedrohungspotential.

Auch die neueste Empfehlung der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) von 2011 sagt, dass die Beikost frühestens nach dem vierten Monat und spätestens dann angefangen werden sollte, wenn das Kind 7 Monate alt geworden ist. klick! Die DGE ist die Instanz im deutschprachigen Raum, was Ernährungsfragen angeht. Auf diese Empfehlungen kann man sich also durchaus mit gutem Gewissen verlassen. Zur Entwicklung dieser Empfehlungen werden diverse Forschungen angestellt. Andere Vorgehensweisen als das was FKE und DGE empfehlen halte ich für individuelle Meinungen, die jeder für sich gründlich überprüfen sollte, ob er das für sein Kind übernehmen möchte.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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