SSD Festplatten-Preise die Zukunft?

vom 16.01.2012, 00:38 Uhr

Man kann sich mittlerweile ja in jedem guten PC - Online-Shop einen PC nach seinen Wünschen zusammen bauen lassen. Letztens habe ich gesehen, dass es nun auch schon sogenannte Solid - State Drives, kurz: SSD Festplatten gibt. Die SSD - Festplatte stand am Anfang stark in der Kritik wegen ihrem Preis. Jetzt ist der Preis zwar immer noch sehr hoch im Vergleich zur HDD Festplatte, aber man bekommt für 180€ 128GB. Die SSD - Festplatte ist in allen Bereichen besser als die HDD - Festplatte: Sie ist in allen Anwendungsbereiche deutlich schneller, arbeitet sehr leise und ist stromsparend. Der einzige Nachteil ist eben der Preis.

Würdet ihr euch eine SSD - Festplatte trotz des Preises anschaffen? Oder bleibt ihr lieber bei den 'billigen' HDD - Festplatten, die dafür mehr Speicherplatz haben? Ist das eurer Meinung nach eine Festplatte, die es in Zukunft häufiger geben wird oder muss der Preis noch viel niedriger werden?

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» x_MKD_x » Beiträge: 262 » Talkpoints: 18,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Klar werden die SSD-Festplatten eine Zukunft haben, denn sie werden in den nächsten Monaten und Jahren stark im Preis fallen. Ich kann mich noch an meinen ersten richtigen PC erinnern, den ich mir selbst konfiguriert habe. Er hatte damals eine 60-GB-Festplatte, die glaube ich so um die 100 Euro gekostet hat. Damals waren 60 GB enorm viel und alle meine Freunde haben mich bewundert, dass ich so eine riesen Festplatte habe. Einige Monate später belächelten mich dann schon einige, die in ihren neuen PCs für weniger Geld eine 120-GB-Festplatte hatten. Heute würde niemand mehr PCs mit so kleinen Festplatten kaufen. Der Preis der ­HDD Festplatten ist stark gefallen und es gibt heute schon Platten im Terrabite Bereich. Die SSD-Platten werden denke ich mal spätestens in einem vielleicht auch erst in 2 Jahren zur Standardausstattung neuer PC-Systeme und Laptops gehören. Dazu müssen sie aber noch um einiges billiger und größer werden.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bei meinem neuen Laptop hatte ich auch schon überlegt, ob ich mir vielleicht gleich eine SSD-Festplatte miteinbauen lassen soll, aber letztendlich hat die Vernunft gesiegt, dass ich so etwas noch nicht benötige. Aber die SSD-Festplatte gehört auf jeden Fall die Zukunft, da es hier keine beweglichen Teile mehr gibt und diese Festplatten dadurch eine deutlich längere Lebenserwartung haben. Jetzt fehlt nur noch, dass ich die Preise dieser beiden Festplatten-Arten etwas angleichen.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe einmal gelesen, dass diese SSD nach einer bestimmten Anzahl an Schreibzyklen einfach nicht mehr weiter laufen. Dabei hat man festgestellt, dass diese Art von Festplatten eine nicht so lange Haltbarkeit, wie die altmodischen Festplatten haben. Verbessert mich bitte, falls ich das damals falsch verstanden habe.

Ich habe mir vor einigen Monaten eine SSD mit 80 Gigabyte gekauft. Bezahlt habe ich dafür 80€. Für diesen Preis hätte ich vielleicht das zehnfache an Speicherkapazität in altmodischer Form bekommen. Allerdings ist für mich, wie vielleicht für die meisten, die gerne mal Programme oder Spiele die viele Ressourcen fressen, eine schnelle Festplatte mit schnellen Festplattenzugriffen als viel Speicherkapazität. Denn eine externe Festplatte hat ja mittlerweile auch fast jeder.

Der Preis ist meiner Meinung nach schon ziemlich gesunken und ich denke zwar, dass die Preise noch sinken. Allerdings werden sie immer noch teurer, als die älteren Festplatten bleiben.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



hennessy221 hat geschrieben:Ich habe einmal gelesen, dass diese SSD nach einer bestimmten Anzahl an Schreibzyklen einfach nicht mehr weiter laufen. Dabei hat man festgestellt, dass diese Art von Festplatten eine nicht so lange Haltbarkeit, wie die altmodischen Festplatten haben. Verbessert mich bitte, falls ich das damals falsch verstanden habe.


Ja das ist soweit korrekt, da SSDs allerdings für das Betriebssystem gedacht sind, hast du deutlich mehr Lese- als Schreibvorgänge auf der SSD zu verzeichnen. Laut dem Tool SSD Life hat meine aktuelle Vertex 2 noch einen zu erwartende Lebenszeit von über 8 Jahren. Ich bezweifle das die SSD noch länger als 2 Jahre bei mir ihren Dienst überhaupt verrichtet. :D

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Aktuelle Spiele Profitieren im übrigen noch gar nicht von einer schnellen SSD, da die verwendeten Daten eh über den Arbeitsspeicher abgerufen werden. Kürzere Ladezeiten durch die schneller Anbindung der SSD sind zwar messbar, aber für den User praktisch nicht vorhanden. Allerdings sind bereits einige Spieleschmieden dabei den Geschwindigkeitsvorteil einer SSD mit einzuplanen.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Julix hat geschrieben:Kürzere Ladezeiten durch die schneller Anbindung der SSD sind zwar messbar, aber für den User praktisch nicht vorhanden. Allerdings sind bereits einige Spieleschmieden dabei den Geschwindigkeitsvorteil einer SSD mit einzuplanen.


Wenn du meinst, die kürzeren Ladezeiten von Spielen sind nur messbar und nicht spürbar, täuschst du dich gewaltig. Natürlich ist der Unterschied bei Spielen, die schon bei einer normalen Festplatte nur Sekunden zum Laden benötigen, nicht gut spürbar. Aber bei anspruchsvollen Spielen muss man die Ladezeiten nicht messen, um einen Unterschied zu spüren. Crysis zum Beispiel benötigt auf einer normalen Festplatte eine knappe Minute, während es auf einer SSD nur ca. 30 Sekunden sind. Ich denke nicht, dass du wirklich behaupten willst, dass das nur mess- und nicht spürbar ist.

Dass Spiele nicht von SSDs profitieren, da die verwendeten Daten über den Arbeitsspeicher abgerufen werden, stimmt auch nicht ganz. Im Prinzip zwar schon, aber nur, wenn der Arbeitsspeicher ausreicht. Nehmen wir als Beispiel Metro 2033: Auf den höchsten Details benötigt das Spiel 8GB Arbeitsspeicher - eine Menge, die nicht jeder User hat. Hat man eine gute Grafikkarte, aber nicht genug Arbeitsspeicher, kann man das Spiel nicht ruckelfrei auf den höchsten Details spielen. Die benötigten Spieldateien müssen in der Auslagerungsdatei auf der Festplatte gespeichert werden, und schon läuft das Spiel viel zu langsam. Wenn man allerdings eine hochwertige SSD als Festplatte hat, auf der man die Auslagerungsdatei speichert (was jedoch wegen den begrenzten Schreibzyklen nicht ratsam ist), kann man das Spiel trotzdem ruckelfrei spielen.

Aber grundsätzlich hast du Recht: Wenn der Arbeitsspeicher für ein Spiel ausreicht, bringt eine SSD keine direkten Geschwindigkeitsvorteile.

» S77S77 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 1,79 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Julix hat geschrieben:Aktuelle Spiele Profitieren im übrigen noch gar nicht von einer schnellen SSD, da die verwendeten Daten eh über den Arbeitsspeicher abgerufen werden. Kürzere Ladezeiten durch die schneller Anbindung der SSD sind zwar messbar, aber für den User praktisch nicht vorhanden. Allerdings sind bereits einige Spieleschmieden dabei den Geschwindigkeitsvorteil einer SSD mit einzuplanen.

Ich habe mir die gleiche Vertex 2 vor wenigen Monaten gekauft. Du hast deine mittlerweile zwei Monate eingebaut oder zwei Monate Laufzeit?

Zuvor hatte ich eine Festplatte mit 7200 Umdrehungen. Ich hatte damals Battlefield 3 installiert, als es neu heraus kam. Ich musste bei jeder Runde wirklich bis zu 10 Minuten warten. Nach dem Einbau der SSD war ich immer einer der ersten im Spiel. Also kann ich dir definitiv sagen, dass eine SSD die Ladezeiten bei Spielen sehr wohl verkürzen.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



S77S77 hat geschrieben:Crysis zum Beispiel benötigt auf einer normalen Festplatte eine knappe Minute, während es auf einer SSD nur ca. 30 Sekunden sind. Ich denke nicht, dass du wirklich behaupten willst, dass das nur mess- und nicht spürbar ist.


30 Sekunden was benötigt Crysis? Zeit zum erstmaligen Laden oder dir einen Kaffee zu kochen, du musst hier etwas differenzieren. Denn um ein paar Sekunden Ladezeit des Spiel zu sparen, bunker ich mir keine 16€ Flashspeicher mit einem Spiel zu. Meine Aussage bezieht sich nicht auf Programmstarts, denn auch ein Spiel bleibt ein Programm.

hennessy221 hat geschrieben:Ich habe mir die gleiche Vertex 2 vor wenigen Monaten gekauft. Du hast deine mittlerweile zwei Monate eingebaut oder zwei Monate Laufzeit?


Die Angabe aus SSDlife bezieht sich auf die reine Laufzeit, wobei es sich bei dieser Vertex 2 bereits um mein drittes Modell handelt. Jeweils als ich das Notebook meiner Frau und meinen Rechner im Büro aufgerüstet habe, habe ich die neuere SSD hier behalten. Die älteste Vertex2 weist diese Werte auf.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


x_MKD_x hat geschrieben:Würdet ihr euch eine SSD - Festplatte trotz des Preises anschaffen? Oder bleibt ihr lieber bei den 'billigen' HDD - Festplatten, die dafür mehr Speicherplatz haben?

Wenn ich einen Einsatzzweck hätte, der von einer SSD profitieren könnte, dann auf jeden Fall. Man darf aber auf keinen Fall vergessen, dass diese zwei sehr unterschiedlichen Technologien ihre eigenen Vor- und Nachteile besitzen und sich daher nur schwer allgemein miteinander vergleichen lassen.

Es macht beispielsweise sehr viel Sinn, wenn man das Betriebssystem und wichtige Programme auf eine SSD installiert. Benötigt man aber nur zusätzlichen Speicherplatz, dann ist der Preis pro GB bei herkömmlichen Festplatten bedeutend besser. Diese deutliche Aufgabentrennung wird auch in der näheren Zukunft so bleiben: herkömmliche Festplatten gibt es bereits ab 5 Euro-Cent pro GB, während der Preis von SSD's mittlerweile schon bei etwa 1 Euro pro GB angelangt ist. Damit kostet derselbe Speicherplatz auf einer SSD etwa 20 Mal soviel.

x_MKD_x hat geschrieben:Ist das eurer Meinung nach eine Festplatte, die es in Zukunft häufiger geben wird oder muss der Preis noch viel niedriger werden?

Ja ich bin überzeugt davon, dass sich SSD's in Zukunft noch stärker verbreiten werden, denn der Preis hat sich in den letzten Jahren ja schon sehr deutlich nach unten entwickelt und die Technologie bringt auch wirklich zählbare Vorteile mit sich! Man darf aber nicht erwarten, dass die SSD-Technologie die herkömmlichen Festplatten ganz verdrängen wird, denn dazu fehlt nicht nur die gesamte Speicherkapazität sondern man muss auch noch auf ein deutlich besseres Preis/Leistungsverhältnis warten.

Die erste SSD-Generation in den Jahren 2005-06 war damals wirklich schweineteuer, denn da musste man für die wenig erhältlichen 16 bis 32GB Modelle jenseits der 500 Dollar berappen. Heute gibt es für dasselbe Geld schon vergleichsweise große Modelle im Bereich einer Kapazität von 256 bis 512GB, während viele der kleineren Alternativen um rund 64GB schon unter 100 Euro käuflich sind.

Seit man beim Preis von wirklich empfehlenswerten SSD's bei unter 2 Euro pro GigaByte angelangt ist, macht der Kauf auch für so manchen Privatanwender großen Sinn. Eines ist klar: bei immer größer werdenden Datenmengen ist die herkömmliche Festplatte mit einer maximalen Lesegeschwindigkeit von etwa 100MB/sec und einer Zugriffsrate von 10-15 Millisekunden eine alternde Technologie, die sich im Vergleich zu anderen Komponenten in einem modernen Computer kaum weiterentwickeln konnte. In vielen Anwendungsbereichen stellt die herkömmliche Festplatte schon lange einen Flaschenhals dar, während sich der Prozessor und die Grafikkarte langweilen.

Wenn man sein Betriebssystem und die wichtigsten Anwendungen auf eine SSD installiert, dann spürt man den Geschwindigkeitsvorteil beim Arbeiten auf dem Desktop sehr deutlich. Mit einer SSD lassen sich die wichtigsten Ladezeiten um oft mehr als die Hälfte senken, das wirkt sich natürlich nicht nur auf die Windows Bootzeit aus, sondern auch auf die Geschwindigkeit der einzelnen Programme und Spiele. Im Detail gibt es natürlich noch andere Vorteile wie den geringeren Stromverbrauch, geringerer Hitzeentwicklung, dem Fehlen von beweglichen Teilen und die geringere Geräuschproduktion. Auch im mobilen Bereich steht der Geschwindigkeitsvorteil im Mittelpunkt, denn dort kann man bei vergleichbarem Stromverbrauch den sparsamen, aber auch gähnend langsamen Notebookfestplatten davonlaufen.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Die Solid State Drive Festplatten werden im Preis ganz bestimmt noch sinken, aber das wird seine Zeit brauchen. Ich sehe eine SSD-Festplatte auch in zwei Jahren nicht als Standard in Computern. Es wird eher so sein, dass zwei Festplatten verbaut sein werden: Eine normale HDD und eine kleine SSD mit einer Größe von 64GB oder 128GB, die dazu da sein wird, um das Betriebssystem sowie einzelne Programme schneller booten zu lassen. Aktuell liegen die Preise für einen Gigabyte SSD-Speicher bei 1 bis 2 Euro. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass in zwei Jahren eine einzelne SSD mit 500 bis gar 1000 Gigabyte im Computer verbaut ist, was heute stolze 1000 bis 2000 Euro kosten würde!

Übrigens macht eine sehr große SSD-Festplatte aktuell auch kaum Sinn. Allgemeine Programme, Bilder oder sonstige Dateien profitieren so gut wie gar nicht von der schnelleren Festplatte. Da reicht eine HDD-Festplatte absolut aus. Deshalb sollten 64 Gigabyte Speicher reichen. Dort passen das Betriebssystem, Office sowie vereinzelte Programme drauf. Spiele machen auf einer SSD ebenfalls keinen großen Sinn. Sie werden lediglich einzelne Level schneller laden können, das war es dann aber auch. Eine ordentliche HDD-Festplatte schafft dies auch in akzeptablen Zeiten.

Der "Nachteil" der begrenzten Schreibzyklen ist überhaupt nicht schlimm. Diese werden bei einem häufigen Gebrauch der Festplatte aber erst in vielleicht sieben oder acht Jahren aufgebraucht sein. Von daher sollte man sich hier keinerlei Sorgen machen.

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» Synchro » Beiträge: 1641 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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