Was tun wenn die Freundin einen betrügt?

Ich bin seit gerade mal 3 Monaten mit meiner Freundin zusammen. Seit Anfang diesen Monat musste sie auf Grund eines Entzuges in die Suchtklinik (geschlossene) um sich starke Schmerzmittel zu entziehen, die Sie auf Grund einer OP verschrieben bekommen hat. Derzeit bekommt Sie Methadon um die Sucht auszutreiben. Besuch darf Sie laut eigener Aussage nur von Ihren Eltern bekommen.

In dieser Klinik und in Ihrer Gruppe sind fast ausschließlich Männer in Ihrem Alter, was natürlich für mich Grund zur Eifersucht war. Sie hat mir stets versichert, dass sie mir niemals fremd gehen würde, mir sogar zu Anfang der Beziehung Ihre Facebook-Email+Passwort gegeben, um Ihr Vertrauen zu unterstreichen. Auch jetzt noch schreibt sie, dass sie mich liebt.

Auf Grund von verschiedenen Bildern, die Sie hochgeladen hat, worauf sie mit immer dem selben Typ zu sehen war, beschloss ich Ihre Mails zu lesen und fand heraus, dass Sie sich beide über alles lieben, sich öfter küssen. Das volle Programm eben. Wie soll ich reagieren? Gleich mit der Trennung rausplatzen? Abwarten bis der Entzug um ist?

Naja, um von Schmerzmittel runterzukommen ins Methadon Programm aufgenommen werden ist schon krass. Dass sie das dann stationär macht ist auch wahrscheinlich normal. Aber dass sie Besuch von den Eltern bei einem Entzug bekommen kann ist schon komisch, weil normal dann gar kein Besuch empfangen werden darf.

Sie weiß ja, dass du an die e-mails kommst. Warum schreibt sie dann derartige e-mails und löscht die bekommenen e-mails nicht sofort? Ich denke, dass du mit ihr reden solltest. Wenn du nicht hin kannst, kannst du ihr ja auch eine mail schreiben. Denn so wie es ausschaut kann sie ja mails schreiben und lesen. Frage sie, was das soll und ob deine Vermutung stimmt und dann ziehe die Konsequenzen. Wenn sie dich wirklich betrügt, dann sollte sie die Konsequenzen spüren. Ihr seid nicht lange zusammen. Was soll denn in 3 Jahren sein, wenn sie sich nach 3 Monaten schon betrügt?

Bist du dir bei deiner Freundin sicher das sie dir die Wahrheit erzählt hat wegen dem Aufenthalt in der Suchtklinik? Denn Methadon ist ein Schmerzmittel was beim Entzug von Heroin benutzt wird. Aber Methadon zu benutzen um von Schmerzmitteln runter zu kommen wäre doch Quatsch, zumal man auch von Methadon abhängig wird. Von daher kann ich nicht ganz glauben, das sie deswegen in der Klinik ist. Welchen Erfolg soll denn diese Therapie haben, wenn sie danach noch das gleiche Problem hat.

Das mit den Besuchen in der Klinik kannst du ganz schnell abklären, ob sie dir da die Wahrheit gesagt hat. Rufe da an und frag nach. Sage demjenigen am Telefon, das du sie gerne besuchen würdest, und du gerne wissen möchtest wann die Besuchszeiten sind, und ob du ihr vielleicht eine kleine Aufmerksamkeit mitbringen kannst, oder ob du irgendwas wichtiges beachten müsstest wenn du zu Besuch kommst. So kannst du relativ schnell erfahren ob sie dich nicht sehen darf oder dich nicht sehen möchte.

Du solltest dich meiner Meinung nach schnellstmöglich absichern wie ernst sie es mit dir meint, und wenn du die Beziehung mit ihr beenden möchtest, solltest du auch nicht warten. Dann solltest du aber auch dem Arzt oder den Pflegern kurz Bescheid sagen, damit sie vielleicht dementsprechend handeln können.

- Das Schmerzmittel war Morphium und das in einer sehr hohen Dosis
- Ja, Sie ist definitiv dort in der Klinik

Die einzigste mich nachdenklich machende Frage ist, ob der Konsum von Methadon dazu führen kann, dass sich die Hemmschwelle zur Treue reduziert, wobei sich das für mich selbst schon sehr naiv anhört.

Sie weiß ja, dass du an die e-mails kommst. Warum schreibt sie dann derartige e-mails und löscht die bekommenen e-mails nicht sofort?

Die Nachrichten kann man nicht so einfach bei Facebook löschen, das wird ihr Problem sein.

Was mich aber wundert ist schon, das sie Mails schreibt, wenn sie doch Beide in dieser Klinik sind. Dann brauchen sie sich doch keine verräterischen Mails zu schreiben.

Besuch darf man in einer Suchtklinik nach einer bestimmten Zeit erhalten, wobei ich mir vorstellen kann das es von Klinik zu Klinik unterschiedlich ist, ab wie viel Wochen Aufenthalt der Patient Besuch empfangen darf.

Sie hatten ein Streitgespräch, sie will Ihn nicht mehr sehen, etc. will sich auch verlegen bzw. auf Grund der Umstände vorzeitig entlassen. daher das Gespräch über Internet, vermutlich weil er auch kosten für sms einsparen will. Trotzdem konnte ich herauslesen, das zwischen den beiden was gelaufen ist!

Die einzigste mich nachdenklich machende Frage ist, ob der Konsum von Methadon dazu führen Kann, dass sich die Hemmschwelle zur Treue reduziert, wobei sich das für mich selbst schon sehr naiv anhört.

Das glaube ich nicht, ich kenne Leute, die im Methadonprogramm sind, und meistens ist es sogar, das sie noch weniger Interesse an Liebe und Sex haben. Also das die Hemmschwelle zum fremdgehen niedriger wird habe ich noch nicht gehört. Es wirkt ja auch nicht aufputschend oder so. Es wirkt ja eher so, das sie irgendwie den Tag rumbekommen und einigermaßen am Leben teilnehmen können. Sie sind meistens sogar eher lustlos.

Sie hatten ein Streitgespräch, sie will Ihn nicht mehr sehen, etc. will sich auch verlegen bzw. auf Grund der Umstände vorzeitig entlassen. daher das gespräch über internet, vermutlich weil er auch kosten für sms einsparen will.

Ach so, dann verstehe ich das mit den Mails. Weil Liebesbekundungen hätten sie ja dann auch im Aufenthaltsraum oder so austauschen können, wenn sie ihm aber so etwas nicht persönlich sagen will, schreibt sie ihm das wohl lieber. Wenn etwas an dem Techtelmechtel dran ist, solltest du dir klar darüber werden, ob du so überhaupt eine Beziehung weiter führen möchtest, wenn sie dich nach so kurzer Zeit schon betrügt. Und in wie weit du ihr das verzeihen möchtest oder auch nicht. Ich könnte das nicht, für mich ist fremd küssen schon ein so gravierender Vertrauensbruch, der für mich nicht verzeihbar ist.

Ihre Liebe kann ja nicht groß sein, wenn sie dich schon nach 3 Monaten Beziehung betrügt. Das würde ich mir dann vor Augen halten. Klinik hin oder her, sie wird schon gewusst haben, was sie da macht. Methadon wird nicht so eine Wirkung haben, dass man nicht weiß was man tut. Ich finde es auch schon wirklich erschreckend, dass sie dir ihr Passwort gibt und mit dem anderen Typen auch über Facebook mailt, wo du alles mitlesen kannst. Das ist schon wirklich dreist bzw. es sieht schon danach aus, wenn sie gewollt hätte, dass du das mitbekommst. Denn wozu sollte sie dir sonst das Passwort geben und die Mails dann nicht löschen?

Wenn sie mit dem Typen im gleichen Suchtprogramm ist, frage ich mich, wieso sie überhaupt über Facebook kommunizieren. Sie sehen sich dann doch häufiger und können auch so miteinander reden. Komisch finde ich auch, dass ihre Eltern sie besuchen dürfen und du nicht. Ich würde sie mal darauf ansprechen und würde klare Fronten haben wollen. Wenn du dir sicher bist, dass mit dem anderen Typen etwas gelaufen ist, musst du deine Konsequenzen daraus ziehen. Ich denke auch, dass sie Hemmschwelle eines Seitensprungs nur geringer wird, wenn es schon nach gerade mal 3 Monaten Beziehung passiert. Dann wird sie es sicherlich nochmal machen.

Selbstverständlich kann die Geschichte deiner Freundin stimmen, auch wenn es schon etwas merkwürdig klingt. Jedenfalls ist eine geschlossene Suchtklinik mit Methadonprogramm in der Regel nicht Für Patienten gedacht, welche auf Grund von "Behandlungsfehlern" süchtig wurden. Und auch hier glaube ich nicht, dass "Süchtige" in dieser kurzen Zeit schon einen solchen (begehrten) Platz erhalten. Vielmehr ist dieser für schwerst Heroinabhängige gedacht, denen ambulant nicht geholfen werden kann. Und dazu muss man eigentlich schon eine längere "Leidensgeschichte" vorlegen können, um vom Arzt wirklich da untergebracht werden zu können. Sollte sie dir also diese Geschichte nur erzählt haben, sehe ich ein minimales Restrisiko, dass die Sucht zwar stimmt - aber die Ursache u.U. beschönigt wurde. Nach drei Monaten muss man aber auch nicht mitbekommen, in welchen Kreisen sich ein Mensch bewegt.

Dazu kommt, wie Diamante geschrieben hat, dass es zu einer Abschottung kommt und eigentlich weder Handy noch sonstige Kommunikationswege nach draußen erlaubt sind. Wie jetzt SMS geschrieben werden sollen oder aber Mails verfasst werden sollen, wäre mir ein Rätsel. Ebenfalls sind Besuche nicht gestattet. Jedenfalls bei stationären Patienten, da für die behandelnden Ärzte nicht klar ist, was es mit den Besuchern auf sich hat. Briefe (Post/Papier/Briefmarke) und Päckchen dürfen hingegen empfangen werden.

Jetzt ist es aber so, dass das Kind wohl schon in den Brunnen gefallen ist und du dich selbst fragen musst, was du willst. Bei einem Entzug ist man eigentlich schon mit sich selbst beschäftigt genug. Aber i.d.R. ist man da in einer Sondersituation und fühlt sich vom Rest der Welt alleingelassen. Da mag sie sich jemanden zum Trösten gesucht haben, der die gleiche Leidensgeschichte hat und sie sich verstanden fühlt. Es ist also nicht anzunehmen, dass innerhalb der Klinik Liebschaften für den Rest des Lebens gesucht und gefunden werden. Dann ist auch hilfreich zu wissen, dass die Personen in solchen Kliniken auch eher "labil" sind, was Beziehungen angeht. Schließlich haben sie andere (mutmaßlich existenziellere) Probleme. Unabhängig also von der Geschichte musst du dich auch fragen, ob du bereit bist, eine Beziehung zu einer Person einzugehen, die noch viel Kraft und Verständnis fordern wird.