Foltermethoden in deutschen Viehzuchtbetrieben

vom 15.01.2012, 16:40 Uhr

Ich bin kürzlich auf diesen Artikel hier von Welt Online gestoßen Die Foltermethoden in deutschen Schweineställen. So werden Schweinen beispielsweise schon nach vier Tagen ihres Lebens die Hoden abgeschnitten, die Ringelschwänze und die Eckzähne gekürzt, ohne jegliche Betäubung. Danach geht es nur darum, das Schwein so schnell wie möglich fett zu bekommen. Um dies zu erreichen, werden die Schweine in enge Ställe gesperrt. Bei Hühnern ist es ähnlich. Sie bekommen teilweise schon als kleines Küken die Schnäbel abgeschnitten, dabei werden auch Nervengewebe verletzt, was dem Tier natürlich nur schadet.

Das alles ist ein massiver Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, aber richtig gehandelt wurde bisher noch nicht. Landwirtschaftsminister Gert Lindemann möchte der Tierqäulerei nun ein Ende setzen. Natürlich geht es den Züchtern nur darum möglichst viel Geld zu machen. Den Käufern der Fleischprodukte ist oftmals gar nicht bekannt, was sie eigentlich auf dem Teller haben. Das zeigt auch die Umfrage auf dieser Internetseite. So geben beispielsweise 26 Prozent aller Befragten offen und ehrlich zu, dass sie sich über den Tierschutz eigentlich gar keine Gedanken machen. Trotzdem möchten 33 Prozent aller Befragten bereit weniger Fleisch zu essen, damit es den Tieren besser geht.

Was denkt ihr zu diesem Thema? Meint ihr es wird jemandem gelingen dem ganzen ein Ende zu setzen? Was sagt ihr zu den Foltermethoden, die in den modernen Viehzuchtbetrieben anscheinend an der Tagesordnung sind? Wusste ihr davon oder ist es auch komplett neu für euch? Denkt mal selbst über die Fragen bei "So denken die Bürger über Massentierhaltung" nach, die auf der Seite gestellt werden. Für welche Antwort würdet ihr euch in den meisten Fällen entscheiden?

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mir ist das absolut bewusst, dass solche Verhältnisse in Massenzuchtbetrieben herrschen, aus dem Grund kommt bei mir auch nur Biofleisch auf den Tisch. Ich zahle gern den Preis für die paar Male wenn ich Fleisch esse, weil ich mein Gewissen damit ein wenig ruhig stellen kann.

Ich finde es eine Schweinerei wie mit den Tieren umgegangen wird, für mich zeigt das aber nur, dass der Mensch sich eben über jedes andere Lebewesen stellt. Es geht nur um den Profit, damit es im Mastbetrieb nicht zu Verletzungen kommt, werden Schnäbel gekürzt, Zähne gezogen etc. Verletzen sich die Tiere aufgrund ihrer engen Ställe gegenseitig, kann es zu Entzündungen, Krankheiten etc. kommen, die dann zum Verlust eines oder mehrerer Zuchttiere führt und damit den Profit verringert.

Der Verbraucher trägt aber auch einen Großteil der Schuld daran, dass die Zustände überhaupt so sind. Billiges Fleisch ist gefragt wie nie. Wer kauft schon Biofleisch, wenn es Hackfleisch auch im Sonderangebot gibt? Woher das Tier kommt, welchen Leidensweg es hinter sich hat, dass bedenken die wenigsten Menschen. Gleiches ist auch mit den Eiern. Während ich grundsätzlich nur Bioeier kaufe, kenne ich sonst fast nur Leute, die ausschließlich auf das billigste Angebot zurück greifen. Die Nachfrage bestimmt das Angebot und so lange die Kunden eben immer nur auf den Preis schauen, müssen die Tiere darunter leiden.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Die Hoden werden nicht abgeschnitten, damit die Tiere möglichst schnell fett werden, sondern aus anderen Gründen. Schweine die mit Hoden geschlachtet werden, da schmeckt und riecht erhitztes Schweinefleisch nach Urin. Und das nicht nur ein bisschen. Die Art der Kastration mag dahin gestellt sein. Da es auch Eber gibt, die für die Zucht benutzt werden, die folglich nicht am Anfang ihres kurzen Lebens kastriert werden, landen durchaus trotzdem auf den Tellern des Verbrauchers. Da werden die Hoden halt später entfernt.

Eine Operation ist mit sicherlich in jungem Alter, wie beim Menschen ja auch, komplikationsloser. Das sollte man dabei vielleicht auch mal Bedenken. Klar spielen sicherlich auch Kostengründe mit, warum man die Kastration ohne Betäubung durch führt. Aber ich gehe auch davon aus, dass eine Kastration ohne Betäubung auch risikoärmer ist.

Zur Haltung generell. Ich frage mich was die meisten Verbraucher erwarten. Lebensmittel, egal ob es nun Fleisch oder nicht tierische Erzeugnisse sind, sollen möglichst billig zu erwerben sein. Das man nicht 100 Euro in die Produktion von einem Kilo Fleisch stecken kann, um es später für 50 Cent zu verkaufen, sollte jedem klar sein oder nicht?

Ich finde die Zustände in Zucht- und Schlachtbetrieben sicherlich nicht immer toll. Aber ich denke auch, vieles wird einfach auch nur übertrieben dargestellt. Das sollte man auch mal bedenken.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Der Kampf gegen Tierquälerei läuft schon seit Jahren, zum Teil mit mehr und manchmal mit weniger Erfolg. Und das alles absolut tierschutzwidrig, wie mit den Tieren umgegangen wird, ohne dass sich jemand kümmert. Laut Tierschutzgesetz "darf einem Tier ohne vernünftigen Grund keine Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden". Diese Recht wird jedoch in- und her gerissen, neu ausgelegt und gnadenlos missbraucht beziehungsweise mit Füßen getreten.

Zum Beispiel darf man eigentlich keine Ferkel ohne Betäubung kastrieren. Die Ausnahmeregelung ist aber, dass man in den ersten Lebenstagen ohne Betäubung kastrieren darf. Das bedeutet für die Tiere höllische Schmerzen und aus Kostengründen wird jedes Tier in den ersten Lebenstagen kastriert.. Die Eckzähne beziehungsweise Schnäbel werden angeblich aus Schutz zum Tier gekürzt. Dieser schmerzhafte Eingriff wäre jedoch gar nicht nötig. Wenn man die Tiere artgerecht halten würde.

Zudem leiden die Tiere extrem in der Massentierhaltung und unter dem hohen Antibiotikaeinsatz. Natürlich möchte jeder sein Fleisch so billig wie möglich und der Markt versucht, dem Nachzukommen. Mein Fazit lautet: Desto mehr man auf Fleisch verzichtet, desto besser.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde eher sagen: Desto mehr man auf Fleisch aus Massentierhaltung verzichtet, desto besser ist es. Denn man kann Fleisch beispielweise aus Neuland Haltung essen und das mit einem besseren Gewissen. Denn dort werden die Tiere anders gehalten und haben ein besseres Leben als ihre Artgenossen in der Massentierhaltung. Und generell sollte man vielleicht auch einfach nicht jeden Tag Fleisch essen, sondern eher weniger aber dafür auf Qualität achten. Denn auch für den Menschen ist besseres Fleisch ohne die ganzen Zusätze und Medikamente am Ende gesünder.

» Novaika » Beiträge: 9 » Talkpoints: 1,99 »


Es gibt leider immer wieder solche Fälle, in denen Tiere brutal getötet werden. Sowas finde ich unverantwortlich, aber man sieht es immer wieder in den Medien. Meiner Meinung nach sollte Massentierhaltung verboten werden. Um was Gutes für die Tiere zu tun, spende ich auch ab und zu an den Deutschen Tierschutzbund. Ob viele Leute wissen, dass die Tiere grausam getötet werden, bezweifle ich.

Ich fände es nicht schlecht, wenn man sowas boykottieren würde. Dann würden solche Quäler keinen Umsatz machen und darauf sitzen bleiben. Deswegen esse ich auch manchmal Bio-Fleisch. Für Bio-Fleisch würde ich auch mehr bezahlen.

» flopost » Beiträge: 594 » Talkpoints: 5,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Die Verhältnisse in Tierbetrieben sind durchaus barbarisch. Ich wage zu behaupten, dass Tiere heutzutage in der Wirtschaft längst nicht mehr als lebende Organismen, sondern als simple Produkte angesehen werden, die weiterverarbeitet werden. Wenn du Fleisch schon ab 0,40€ bekommst, ist es doch glasklar, wie dieses Stück Fleisch entstanden ist. Die Geschwindigkeit, mit der in Massentierbetrieben getötet wird, kommt doch sicherlich der einer Getränkeabfüllfabrik gleich.

Ich denke nicht, dass es jemandem gelingen wird, dem ein Ende zu setzen. Warum denn auch? Das Fleisch wird doch reichlich gekauft und das motiviert doch ungemein, noch mehr und noch mehr zu töten. Ich weiß schon lange davon, bin auch unter Anderem deswegen seit ca. einem Jahr Vegetarier. Dieses System wird wohl nicht aufhören, da einfach zu viel und zu gerne Fleisch konsumiert wird. Und mal ehrlich: Wer kauft ausschließlich Biofleisch? In den Betrieben, aus dem das Biofleisch kommt, geht es meist wesentlich humaner zu: Die Tiere kommen an die frische Luft und werden auch mit etwas anderem als mit Antibiotika gefüttert. Leider ist dieses Fleisch aber auch um einiges teurer, da man die Tiere schließlich als Lebewesen behandelt hat. Dass vieles einfach übertrieben dargestellt wird, glaube ich keineswegs. Da spricht viel dagegen.

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» Inceptor » Beiträge: 317 » Talkpoints: 3,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde, man sollte einfach die paar Euro mehr ausgebe, die Biofleisch nun mal kostet, und dafür dann eben nicht so viel Fleisch essen, zu viel ist eh ungesund. Die Verhältnisse bessern sich aber nur, wenn das billige Fleisch gar nicht mehr gekauft wird, und das wird leider vermutlich nie der Fall sein, da viele eben denken, dass es egal ist, ob sie jetzt billiges oder teures Fleisch kaufen.

Mein Tipp lautet generell sowieso, Landwirtschaftliche Produkte, also auch Gemüse und Eier auf dem Markt zu kaufen, da ist alles frisch und die Qualität ist insgesamt auch besser. Außerdem unterstützt man mit dem Kauf von Biofleisch auch die Bauern, die ihre Tiere human behandeln.

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» Neb » Beiträge: 6 » Talkpoints: 0,16 »


Solche und ähnliche und noch schlimmere Foltermethoden werden uns jeden Tag ins Gedächtnis gerufen. Immer wieder kommt Neues hinzu und das Entsetzen nimmt kein Ende. Vor allem auch deshalb, weil es Menschen sind, die diese Gräueltaten vollbringen an wehrlosen Tieren. Um zu erreichen, dass die Tiere eine andere, bessere, humanere Behandlung bekommen hilft nur eines: Den Fleischkonsum einschränken und zum Biofleisch übergehen. Natürlich ist das etwas teurer, aber es wird besser schmecken, weil es nicht von angsterfüllten, depressiven Tieren kommt. Was man zusätzlich machen kann ist, überhaupt kein Fleisch mehr essen. Auch daran gewöhnt man sich. Ich esse seit Jahren kein Fleisch oder Fleischprodukte mehr, weil mir die Tiere, so wie gehalten und behandelt werden, einfach sehr, sehr leid tun.

Es haben sich schon viele Menschen dazu entschlossen, die Menge des Fleischkonsums zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten. Aber nur, wenn den Züchtern durch Verzicht Einbußen entstehen, werden sie etwas ändern. Ob der Landwirtschaftsminister es schafft, hier etwas zu ändern, ist fraglich. Denn es ist ja schon jetzt vieles verboten und trotzdem werden Ausnahmegenehmigungen erteilt. Auf welcher Grundlage, ist nicht ganz klar.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie entsetzt die Leute über diese Art der Tierhaltung sind, dabei fördern Sie es täglich mit dem Kauf von "Billigfleisch". Ich bin selbst seit 17 Jahren Vegetarier und kaufe sowohl Milch, als auch Eier beim Bauern meines Vertrauens oder im Bioladen. Zugegebenermaßen könnte ich mir das ab einer gewissen Menge auch finanziell nicht mehr erlauben, deshalb gibt es zum Beispiel Eier nicht ganz so häufig. Unser Motto heißt Qualität geht vor Quantität.

» majon1984 » Beiträge: 15 » Talkpoints: 4,23 »


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