Geräusche um Tiere anzulocken: Welche kennt ihr?
Es gibt ja verschiedene Geräusche, um Tiere anzulocken. So ruft man beispielsweise häufig "But, But", um Hühner anzulocken oder man pfeift, um Vögel anzulocken. Mein Opa zum Beispiel macht immer komische Geräusche mit seinen Lippen, sie klingen fast wie ein Kuss, um meine Katzen anzulocken, was aber nicht wirklich funktioniert. Meistens kommen sie eigentlich nur, wenn man sie beim Namen ruft.
Welche Geräusche kennt ihr noch, um Tiere anzulocken? Welche Tiere hören auch auf diese Geräusche? Benutzt ihr bei euren eigenen Haustieren auch manchmal solche Geräusche, um sie zu rufen oder anzulocken oder sprecht ihr meistens mit ihnen? Hören eure Tiere auf die Geräusche oder nicht?
Meinen Hund rufe ich eigentlich immer nur beim Namen, dann kommt sie schon. Oft reagiert sie auch schon, wenn ich ein Pssst-Geräusch mache, dann kommt sie meistens direkt angelaufen, was natürlich praktisch ist, so braucht man nicht so laut ihren Namen zu rufen. Bei meinen Kater habe ich hinter seinem Rufnamen noch so eine Art schnalzen, darauf reagiert er meistens. Wenn er aber abgehauen ist, nutzt dieses Geräusch auch nichts mehr, dann muss ich mit dem Papier seiner Lieblingsleckerlis knistern, darauf reagiert er dann meistens doch. Und wenn die Pferde nicht auf ihren Namen hören, reagieren sie aber meistens auf Knisterpapier weil sie meinen, das sie dann Futter oder Leckerlis bekommen.
Also unsere Haustiere und auch die Nutztiere kommen in der Regel von sich aus oder wenn man sie ruft. Wenn das alles nicht hilft, dann muss man nur eine Dose schütteln und die Tiere denken, dass es etwas zu fressen gibt und dann kommen sie auch ganz schnell angerannt.
Bei Wildtieren ist es da schon eine ganze Ecke schwieriger. Die meisten Wildtiere lassen sich nur durch Rufe ihrer Artgenossen oder ihrer Beutetiere anlocken. Dafür gibt es spezielle Lockpfeifen, die auch zum Teil ganz gut funktionieren. Wir haben zu hause eine Lockpfeife für Stockenten und damit habe ich auch schon im Wald am Teich Enten anlocken können.
Meine Haustiere kommen eigentlich auch, wenn man sie beim Namen ruft. Ansonsten funktioniert auch ein Schnalzgeräusch immer ganz gut. Scheinbar ist das ein sehr angenehmes Geräusch für diese, obwohl ich es gar nicht mal so sehr angenehm finde. "But, But" habe ich eigentlich nie gemacht und ich habe als Kind durchaus mal versucht Tauben anzulocken. Da ist ein Schnalzgeräusch sicherlich auch besser geeignet.
Wie es sich bei Wildtieren verhält kann ich nicht sagen. Dazu fehlt mir einfach das nötige Wissen. Ich denke aber schon, dass es da gewisse Geräusche gibt, die ganz gut funktionieren. Ich meine mich erinnern zu können, dass ich mal eine Sendung gesehen habe, wo Jäger oder Förster das Röhren eines Hirsches nachgemacht haben und das hat wirklich funktioniert. Das klang in meinen Ohren aber auch relativ echt und erfordert sicherlich viel Wissen und natürlich auch Übung.
Also das "Putt, putt" gegenüber Vögeln oder auch ein "Mietz, Mietz" gegenüber Katzen habe ich schon von vielen Leuten hier gehört. Hauptsächlich übrigens von alten Menschen. Ob das damals also als üblicher galt, als es das heute ist?
Ich selbst würde sagen, dass solche Geräusche zum Anlocken von Tieren eigentlich nicht wirklich hilfreich sind. Es wäre, meiner Logik nach, doch eher sinnvoll, wenn man versuchen würde, die echten, für das Tier eben typischen, Geräusche nachzuahmen, sodass das Tier glauben würde, es sei ein Artgenosse in der Nähe, sodass sie sich diesem nähernd wollten.
Genau so machen es ja beispielsweise auch Jäger, wenn es um Hirsche geht. Da gibt es auch bestimmte Hörner zu, wie es ja auch diese Entenpfeifen für Wasservögel, sofern ich weiß, nicht einmal nur Enten, gibt. Aber auch mit dem Mund allein und ohne Hilfsmittel ließen sich wohl einige Dinge imitieren. Vogelgezwitscher zum Beispiel. Das soll tatsächlich auch funktionieren.
Ich selbst habe es bisher allerdings nur mit Mardern versucht. Die machen so keckernd-klickende Geräusche. Das lässt sich sehr schwer beschreiben, aber bei Youtube gibt es mit Sicherheit irgendwo eine Aufnahme davon. Genau so habe ich es jedenfalls auch probiert, eben diese Klicker-Geräusche zu imitieren, und einen Marder konnte ich damit tatsächlich sogar einmal ein kleines Stück zu mir locken. Ob das allerdings an den Tönen selbst lag, weiß ich nicht.
Als Haustiere hatte ich bisher übrigens nur Aquarienfische. Und diese sollten eher weniger auf irgendwelche Geräusche, die man so außerhalb des Aquariums macht, hören. Und den Kopf ins zu Becken tauchen und unter Wasser irgendetwas zu pfeifen, das käme mir doch ein wenig merkwürdig vor.
Der Hund der Eltern meines Ex-Partners hört ganz besonders gut darauf, wenn man mit der Zunge schnalzt. Dieses Geräusch zieht auf jeden Fall sogar im größten Trubel die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich, und lustigerweise weiß er auch jedes Mal, dass dieses Geräusch ausschließlich von mir kommt. Vermutlich hat noch keine andere Person versucht, die Aufmerksamkeit des Hundes mit diesem Geräusch auf sich zu ziehen und er verknüpft das Geräusch einer schnalzenden Zunge daher automatisch mit mir, weil er eben niemand anderen kennt, der ein solches Geräusch macht.
Unsere eigenen Hunde haben hervorragend auf einen Pfiff gehört, das hat wirklich immer gut geklappt. Allerdings habe ich unserem letzten Hund beigebracht, auf Handzeichen zu hören, egal, ob es nun um ein Herbei“rufen“ des Hundes per Handzeichen ging oder um ein konkretes Kommando. Das hat so hervorragend geklappt, dass der Hund regelrecht auf solche Kommandos per Handzeichen gewartet hat. Jedes Mal, wenn ich ihn auf einem Spaziergang an einer sicheren Stelle von der Leine gelassen habe, hat er in regelmäßigen kurzen Abständen einen Blick auf mich geworfen, um zu prüfen, ob von mir irgendein Handzeichen kommt. Wenn er irgendwann gerade einmal nicht hergeschaut hat, so hat ein kurzer Ruf seines Namens mit anschließendem Handzeichen genügt, um ihn aufs Wort gehorchen zu lassen.
Unsere Katze hat wiederum nur dann gehört, wenn man „Käse“ gerufen hat und ich habe ehrlich gesagt nur eine leise Ahnung, warum das so war. Der Name der Katze war eigentlich „Sperrholz“, so hieß sie schon, als sie zu uns kam und wir haben ihr dann den abgekürzten Namen „Sperri“ verpasst. Meine Schwester hat unglaublich gerne Käsebrot gegessen und irgendwann hat sich herausgestellt, dass Sperri auch sehr auf Käse abgefahren ist, also hat er hin und wieder ein Stück Käse bekommen, was natürlich auch mit einem entsprechenden: „Magst Du ein Stück Käse?“ kommentiert wurde. Und so kam es dann vermutlich auch, dass der „Käse!“-Ruf für diesen Kater das ultimative Zeichen war, dass er schnellstens heimkommen sollte.
Meine Zwergkaninchen hören auch auf Geräusche, allerdings ist es da doch ein Stück komplizierter. Sobald sie eine Plastiktüte rascheln hören, kommen sie angestürmt, weil sie wissen, dass es dann entweder Heu oder Echinacea-Kräuter gibt. Wenn sie Wasser in der Küche laufen hören und anschließend das Geräusch eines Messers auf einem Schneidebrett vernehmen können, dann gibt es bei ihnen absolut kein Halten mehr, denn dann gibt es Frischfutter. Genauso verhält es sich bei dem Geräusch von Wasser und danach einem Löffel, der in einer Tasse umgerührt wird, denn das verbinden sie mit Critical Care – und dafür würde sich ein jeder von ihnen das Leben nehmen, so viel steht fest.
Auf ihre Namen hören sie allerdings auch ganz gut, jedenfalls weiß jeder von ihnen, wie er heißt und auch, wie die anderen heißen. Ich spreche aber tatsächlich schon immer viel mit meinen Kaninchen und kann auch immer wieder feststellen, dass sie einzelne Begriffe richtig zuordnen können, ebenso eben die Namen von sich selbst und anderen anwesenden Kaninchen sowie bestimmte Intonationen und deren Bedeutungen. Alle Zwergkaninchen, die einen entsprechenden Bezug zu uns entwickelt haben - und das sind alle, bis auf die beiden, die nun ein halbes Jahr hier leben, die sich mit der Bindung noch ein kleines bisschen schwer tun -, haben auf ihre Namen allerdings wirklich in der Regel gehört. Ausnahmen gibt es nur selten und vor allem dann, wenn gerade irgendetwas anderes ihre vollste Aufmerksamkeit auf sich zieht. Aber dieses Phänomen kennt man ja auch von Menschen, nicht wahr?
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