Wie alt maximal werden?Wann ist Leben nicht mehr lebenswert?
Erst vor kurzem verstarb der 108-jährige Jopie Heesters. Andere Menschen haben nicht das Glück so alt zu werden und sterben schon viel früher. Aber ist es wirklich Glück, das er hatte? Viele Menschen jammern schon mit Mitte 70 über ihren Gesundheitszustand, der sich stetig verschlechtert. Möchtet ihr überhaupt so alt werden? Wie alt möchtet ihr maximal werden? Wann meint ihr, ist das Leben einfach nicht mehr lebenswert? Gibt es so einen Zeitpunkt?
Ich kann mir beispielsweise nicht vorstellen über 100 Jahre alt zu werden. Ich kenne es von meinen Großeltern, die selbst erst an die 80 sind, aber ständig etwas anderes haben. Mein Großvater musste jetzt schon mehrmals an der Hüfte operiert werden und auch seine Adern waren schon mehrmals verstopft. Er tut sich immer schwerer beim Laufen, braucht grundsätzlich einen Stock. Natürlich gibt es auch Leute, die noch im hohen Alter gesund sind, aber die Mehrheit wird wohl in diesem Alter schon mit Gesundheitsproblemen leben müssen. Und wenn man dann erst einmal an sein Bett gebunden ist, weil man zu schwach ist um laufen zu können, wenn man rund um die Uhr versorgt werden muss, weil man nichts mehr alleine machen kann, dann finde ich, ist das Leben nicht mehr lebenswert. Was meint ihr? Welches Alter wäre für euch okay? Wie alt würdet ihr keinesfalls werden wollen?
"Ich will auf keinen Fall älter als 75 Jahre werden, denn ab 76 Jahren geht es allen Leuten schlecht." Oder was stellst du dir jetzt vor? Man kann doch nicht an einem Alter festmachen, wie es einem geht und ob da Leben dann überhaupt noch lebenswert ist. Einige Leute sind mit 70 bereits bettlägerig und andere führen mit 100 noch ein selbstständiges Leben. Die Frage ist also ziemlich blödsinnig. Ich will so lange leben, wie es mir einigermaßen gut geht und ich noch geistig fit bin. Bloß weil ich vielleicht irgendwann Hüftprobleme bekomme und am Rollator laufen muss oder nicht mehr Autofahren kann und Hilfe beim Einkaufen brauche, ist mein Leben doch nicht gleich schlecht. Und ob das mit 70 oder 100 Jahren soweit ist, weiß man sowieso nicht.
Ich denke auch, dass man am Alter nicht festmachen kann wie es einem mal gehen wird. Das ist doch wirklich von Person zu Person verschieden. Es gibt gebrechlichere Leute schon mit 60 Jahren, es gibt aber auch ältere Menschen, die werden 80 und älter und sind noch sehr fit, sowohl körperlich als auch geistig. Ich wünsche mir nur, dass ich lebe solange ich mich einigermaßen fit fühle und auch noch für mich selbst sorgen kann. Das schlimmste wäre für mich, wenn ich irgendwann auf andere angewiesen wäre und nicht mehr alleine zurecht käme. Dabei ist mir dann egal wie alt ich wäre, denn das würde ich nicht wollen.
Eigentlich hast du es ja selbst schon gesagt: Es gibt kein bestimmtes Lebensjahr, an dem man festmachen kann, an welchen körperlichen Gebrechen man eventuell leiden wird oder wie lange man physisch und psychisch noch so fit ist, dass man von einem lebenswerten Leben sprechen kann. Ich kenne einen Menschen, der mit Anfang 60 schon an Demenz litt und ein Ehepaar, das mit Mitte 70 noch ausgedehnte Wanderungen unternimmt, Sport treibt und fitter ist, als manch ein 50-jähriger.
Demzufolge kann ich persönlich nicht sagen, ich möchte höchstens 60, 70 oder 80 Jahre alt werden. Solange ich noch alle meine Familienmitglieder und Freunde erkenne und nicht für Fremde halte und/ oder bettlägerig bin und mich von einem Pfleger wickeln lassen muss, ist es mir egal, welches Alter mir der Kalender bescheinigt.
Ich möchte nicht 108 Jahre alt werden. Damit überlebst du alle deine Bekannten um viele Jahre und es könnte ziemlich einsam um dich werden. Aber mit 107 Jahren könnte man doch zufrieden sein, oder was meinst du? Also, ich möchte nur so alt werden, dass ich geistig noch voll auf der Höhe bin und mich körperlich ohne allzu große Schmerzen noch bewegen kann. Das wäre schön. Man kann sich das wünschen, aber bestimmen können wir es leider nicht. Also müssen wir abwarten und mit dem zufrieden sein, was wir bekommen.
Ich denke, dass ich gerne so alt werden würde, wie es nur geht und solange das Leben eben angenehm ist. Wenn man nur noch Schmerzen hat, sich nicht an seine Liebsten erinnert und im Leben eigentlich keinen wirklichen Sinn mehr hat, dann ist das sicherlich nicht so toll ewig alt zu werden. Aber so an sich fände ich die Vorstellung eines ewigen und schönen Lebens schon toll, auch wenn das natürlich sehr unrealistisch ist.
Also ich möchte auf jeden Fall recht alt werden. Aber ich komme auch damit klar, wenn ich früher das Zeitliche segnen muss, weil ich geistig oder gesundheitlich nicht mehr fit bin. Außerdem denke ich, dass Altsein nicht nur Vorteile hat. Zuerst einmal müssen die Kinder und Kindeskinder einen im hohen Alter regelrecht ertragen, besonders wenn man schrullig und dement wird. Dann überlebt man an sich alle seine Bekannten und Freunde.
Ich denke, wenn man ein tolles Leben hatte und auch recht viel erlebt hat, dann kann man in meinen Augen auch beruhigt die Augen für immer schließen, wenn es soweit ist. Aber ich denke mir halt auch, so lange wie möglich zu leben, jedenfalls solange die negativen Seiten des Altwerdens nicht überwiegen. Ich hoffe ja insgeheim noch so zu sein, wie mein Großvater, der bis ins hohe Alter noch eigenständig Auto fährt, passionierter Motorradfahrer ist und auch noch eigenhändig Häuser renoviert.
Für mich wäre das Leben dann nicht mehr lebenswert, wenn ich ein Pflegefall wäre. Und das kann schneller gehen, als man glaubt, dafür muss man nicht alt sein. Es kann schon in jungen Jahren zu Unfällen oder Krankheiten kommen und schon sitzt man im Rollstuhl und ist auf andere angewiesen. Damit könnte ich persönlich absolut nicht leben, nicht nur, weil ich dieses Gefühl der Abhängigkeit zutiefst verabscheue, sondern auch, weil ich es nicht aushalten könnte, ständig jemandem um mich zu haben. An ein bestimmtes Alter kann man das daher nicht binden, eher an einen bestimmten Zustand.
Das Leben wäre für mich aber auch nicht mehr lebenswert, wenn meinen Händen oder Ohren etwas passieren würde, denn das würde bedeuten, dass ich mich meinem eigentlichen Lebensinhalt, nämlich der Musik nicht mehr widmen kann. Verkraften würde ich das nicht. Das gleiche eben auch bei allen nur erdenklichen Formen der Behinderung, ich würde mich dadurch extrem in meiner Freiheit eingeschränkt fühlen und hätte schwer damit zu kämpfen. Ich hatte einmal den Verdacht auf eine Laktoseintoleranz, damals habe ich schon gegrübelt, was ich denn nur machen soll, weil ich es mir schwer vorstellen konnte, meine Essgewohnheiten umzustellen. Das war zum Glück nur ein Fehlalarm, aber wie man sehen kann, braucht es bei mir nicht sonderlich viel, um zu behaupten, dass Leben sei nicht mehr lebenswert!
Ich habe mir noch nicht wirklich überlegt, wie alt ich gerne werden möchte oder was das ideale Alter wäre, welches man erreichen sollte. Ich glaube, dass ich das auch nicht so generell sagen kann, weil ich es meiner Meinung nach auch immer auf den gesundheitlichen Zustand ankommt. Es gibt 100jährige, die sich mehr oder weniger pudelwohl fühlen und es gibt 40jährige, die sich überhaupt mehr lebensfähig fühlen.
Ich würde das also durchaus vom gesundheitlichen Zustand abhängig machen. Natürlich wird man mit 100 nicht mehr so vital sein, wie mit 20, aber das heißt ja noch lange nicht, dass man nicht dennoch ein tolles Lebensgefühl haben kann. Wenn man nur noch einsam mit starken Schmerzen oder anderen großen gesundheitlichen Problemen in einer Ecke oder sitzt oder bettlägrig ist, dann kann ich mir vorstellen, dass man nicht mehr so viel Sinn im Leben sieht.
Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass für mich Ziele von Bedeutung sind um ein Leben als lebenswert zu sehen. Natürlich werde ich mit 100 nicht mehr überlegen, welches Haus ich als nächstes Baue, aber es gibt ja auch noch genügend andere kleine Ziele. Wenn es immer wieder etwas gibt, worauf man sich freuen kann, dann wird man sich auch mit 100 oder noch älter wohl fühlen können und sich am Leben erfreuen.
Ein wirkliches Endalter, das ich erreichen will oder das ich vor allem im Sinne Deiner Fragestellung keinesfalls überschreiten möchte, gibt es in meinem Fall nicht wirklich. Natürlich wirft man bei solchen Fragen einen Blick auf sein persönliches Umfeld und das, was man dementsprechend erlebt hat. Meine Großeltern mütterlicherseits wurden beide keine siebzig Jahre alt und der Vater meiner Mutter erlitt mit Anfang sechzig einen Schlaganfall, woraufhin er einige Zeit später auch im Krankenhaus verstarb, allerdings ebenfalls in einem Zustand, der alles andere als schön war. Die Mutter meiner Mutter erkrankte irgendwann an Lymphdrüsenkrebs und lebte damit auch noch einige Jahre, allerdings veränderte sich ihr Wesen im Laufe dieser Krankheit ganz beachtlich und ich habe auch nicht das Gefühl gehabt, dass sie ihr Leben noch genießen kann. Das tat mir damals sehr leid für sie, weil ich so wirklich machtlos war und es ihr nicht leichter machen konnte, so gern ich das auch gewollt hätte. Meine Oma verstarb mit gerade mal Mitte sechzig, was ich eindeutig zu früh finde.
Mein Opa väterlicherseits, also der Vater meines Vaters, wurde hingegen tatsächlich hundert Jahre alt und verstarb zwei Wochen nach seinem hundertsten Geburtstag. An seinem hundertsten Geburtstag habe ich ihn noch besucht, allerdings lag er damals im Krankenhaus, weil er Wasser auf der Lunge hatte und dementsprechend behandelt werden musste. An seinem hundertsten Geburtstag konnte ich gut sehen, dass mein Opa glücklich war. Er hat zwar ab etwa seinem fünfundneunzigsten Geburtstag abgebaut und fing damals auch langsam an, einiges zu vergessen, aber das ist wohl ein ganz normaler Prozess und hat auch nicht so überhand genommen, dass man allein daraus hätte schlussfolgern können, dass es meinem Opa nicht gut geht.
Ich würde sagen, dass mein Opa bis zu seinem letzten Lebenstag wirklich ein glücklicher Mensch war, was aber vermutlich vor allem seinem Charakter geschuldet war. Er hat immerhin unter anderem zwei Kriege in seinem Leben miterlebt und sicherlich unvorstellbar Schreckliches gesehen und erlebt, an denen unsereins zerbrochen wäre. Aber solange ich meinen Opa kannte, war er ein glücklicher und grundgütiger, äußerst warmherziger und vor allem sehr liebender Mensch. Ich hatte nie den Eindruck, dass er „lebensmüde“ geworden wäre und weiß, dass er wirklich jeden Tag seines Lebens ganz bewusst gelebt und vor allem genossen hat. Dass mein Opa irgendwann regelrecht zu alt gewesen wäre, kann ich wirklich nicht sagen und ich weiß auch, dass er mit dreiundneunzig Jahren noch jeden Tag seine fünf Kilometer spazieren gegangen ist, morgens seine zwanzig Bahnen im Hallenbad schwimmen war und sich außerdem ein Mountainbike mit 21-Gang-Schaltung gekauft hat.
Vermutlich ist mein Opa der Hauptgrund dafür, dass ich der Meinung bin, dass ein wirklich langes Leben nicht zwingend mit irgendwelchen schlimmen und langwierigen Krankheiten verbunden sein muss. Mein Opa hatte bis zuletzt nie wirklich irgendetwas, das er nicht überstanden hätte und ich weiß auch, dass er erst mit dreiundneunzig Jahren einen Tumor hatte, allerdings einen sehr kleinen, von dessen operativer Entfernung ihm aufgrund der in seinem Alter verlangsamten Zellteilung auch abgeraten wurde. Mein Opa hat die Operation trotzdem vornehmen lassen und damit war das Thema Krebs auch keines mehr – und weitere ernsthafte Krankheiten wären mir bei meinem Opa wirklich nicht bekannt.
Ich weiß durch meinen Opa, dass ein wirklich langes Leben nicht zwangsweise mit einem schlechten Gesundheitszustand einhergehen muss und man wirklich bis ins höchste Alter geistig und körperlich sehr fit sein kann. Nicht zuletzt haben die Ärzte, die meinen Opa wegen des Wassers auf der Lunge damals in seinen letzten Monaten behandelt haben, sehr erstaunt geäußert, dass mein Opa den Körper und die Werte eines sechzigjährigen hätte und sie konnten es auch nicht fassen, dass man mit neunundneunzig Jahren dermaßen gut beieinander sein kann, sowohl gesundheitlich als auch psychisch und körperlich. Ein hohes Alter ist für mich nicht zwingend nicht erstrebenswert, aber ich kann nicht sagen, dass ich es grundlegend ablehne. Bei einer entsprechend guten gesundheitlichen Verfassung werde ich gerne auch so alt wie mein Opa.
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