Wie alt maximal werden?Wann ist Leben nicht mehr lebenswert?
Das würde ich nicht direkt an einem bestimmten Alter festmachen, sondern an meinem körperlichen oder geistigen Zustand. Würde ich mit 60 die ersten Anzeichen von Demenz an mir entdecken, wäre das ein Grund, mir die Kugel zu geben, obwohl 60 heutzutage ja noch kein Alter ist. Würde sich mein psychischer Zustand weshalb auch immer drastisch verschlechtern, so wäre mein Leben nicht mehr lebenswert. Ich möchte nicht der Gesellschaft und meiner Familie zur Last fallen oder nur vor mich dahinvegetieren, da würde ich wohl lieber sterben. Wenn es mir körperlich immer schlechter ginge und die schlechten gesundheitlichen Phasen die guten überwiegen würden, wäre mein Leben mir auch nicht mehr viel wert. Aber im Rollstuhl zu sitzen, damit könnte ich mich wohl abfinden, solange es noch nicht in jungen Jahren passiert, sondern im Rentenalter, wenn ich die Welt bereits bereist habe.
Es spricht doch wohl nichts dagegen, älter als hundert Jahre zu werden, sofern man wirklich gut beisammen ist, keine großartigen Beschwerden hat und vor allem geistig noch auf voller Höhe ist. Daher kann ich ebenfalls kein bestimmtes Alter nennen, wie alt ich maximal werden möchte, weil es eben nicht an der Zahl, sondern an den Umständen hängt. Manche sterben eben schon recht früh, in einem Alter, wo man noch leben sollte und könnte, andere sterben relativ spät und haben schon 90 Jahre auf dem Buckel und sind dabei wirklich fit. Zumindest weiß ich, dass ich jetzt noch lang nicht sterben möchte und ich durchaus noch ein paar Jahre leben und auch erleben möchte. Selbst, wenn mir nun etwas zustoßen würde und ich dadurch einigen Kummer hätte oder beispielsweise nicht mehr so gut beisammen wäre, so bin ich noch nicht bereit zu gehen.
Ich habe ja schon des öfteren von meinem Großvater geschrieben, der bei uns mit im Haus lebte. Es handelte sich hier um den Vater meiner bereits verstorbenen Mutter, was das Leben für meinen Großvater auch nicht mehr so einfach machte. Aber ich denke, er war einfach ein zäher Mensch, der zwar ab einer gewissen Zeit ein doch gebrochener Mensch war, aber dennoch eine unglaubliche Stärke inne hatte, wie ich sie kaum noch erlebe. Er sprach nach dem Tod seiner Tochter auch öfter davon, sterben zu wollen, aber er war wohl noch nicht bereit, zu gehen und ich bin selbst auch sehr froh, ihn so lange in meinem Leben gewusst zu haben. Jedenfalls ziehe ich meinen Hut vor ihm und so war die Trauer nicht ganz so groß, obwohl ich ihn natürlich vermisse.
Ich denke, dass mein Opa einfach durch seine noch mit erlebten Urenkelkinder auch noch einmal einen neuen Lebensmut mitbekommen hat. Denn mit ihnen ist er noch einmal richtig aufgeblüht. Ansonsten wäre er sicher früher verstorben, und ich denke, dass ihn das ein wenig entschädigt und positiv mitgeprägt hat. Dazu kommt, dass mein Opa sich beispielsweise bis zu einem gewissem Alter noch Aufgaben gesucht hat und einen gewissen Tagesrhythmus an den Tag gelegt hatte, aber irgendwann ging es nicht mehr und so hat er sich nur noch ausgeruht. Damit war auch klar, dass es nicht mehr lang dauern würde, bis er nicht mehr lebt. Aber ich denke, mit seiner Vorgeschichte und damit, dass er noch recht lang selbstständig war, kann man eben auch mal hundert Jahre alt werden. Aber alles andere halte ich für mich schon recht kritisch und denke, dass, wenn ich nun dement werden würde, sowieso nicht mehr so leben könnte, sondern anders. Ob das Leben dann noch lebenswert ist, weiß ich nicht, ich denke, da Demenz auch eine Persönlichkeitsveränderung mit sich bringt, kann man vielleicht auch mit Demenz ein schönes Leben führen. Pauschal kann und will ich diesbezüglich nun nichts sagen, auch, dass ich beispielsweise mit Demenz nicht mehr leben könnte.
Ich hätte kein Problem damit, über hundert Jahre alt zu werden, und ehrlich gesagt glaube ich auch, dass ich dieses hohe Alter erreichen werden. Die Lebenserwartung steigt schon seit Jahrzehnten konstant linear an, weil die medizinische Versorgung immer besser wird und die Sterblichkeit sinkt.
Ich denke, dass es von einem selbst abhängt, ob man im Alter glücklich ist, oder nicht. Ich habe da schon einiges an Erfahrung gemacht, da meine Eltern im Altersheim arbeiten. Viele Menschen sind in diesem Alter unglücklich, weil vieles wieder hochkommt, was während dem Leben verdrängt worden war. Es gibt viele, die total unglücklich und auch anstrengend sind. Ich höre oft Geschichten, dass eine Person X schon 95 Jahre ist, sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich sterben zu dürfen. Plötzlich erleidet diese Person einen Herzstillstand, allerdings lässt man sie nicht friedvoll in ihrem Bett sterben, sondern reißt sie aus ihrem Bett auf den Boden, bricht ihr die Rippen um zu reanimieren und stabilisiert sie wieder. Daraus folgte dann, dass diese Frau noch einige Wochen komplett bewegungslos und mit höllischen Schmerzen leiden musste, bis sie endlich sterben durfte. Solche Fälle zeigen einfach, dass bei der Pflege einiges falsch läuft. Es gibt Patientenverfügungen, mit denen alte Menschen vereinbaren können, in einem solchen Fall nicht wiederbelebt zu werden, allerdings sind die teuer. Wenn es mir so ergehen würde, würde ich auch nicht mehr leben wollen.
Glücklicherweise hatte ich aber (noch) keine traumatischen Erlebnisse in meinem Leben. Viele der Menschen, die jetzt in diesem Alter sind, haben Schreckliches im zweiten Weltkrieg erlebt, wurden in ihrer Kindheit geschlagen, oder hatten sonstige signifikante Erlebnisse. Was verdrängt wird, kommt allerdings im Alter immer wieder hoch. Ich möchte so lange leben, wie das Leben für mich lebenswert ist. Wenn ich schon auf künstliche Prothesen angewiesen wäre, mich nicht mehr bewegen könnte oder einsam wäre wäre das nicht der Fall. Ebenfalls stelle ich es mir schrecklich vor, an Alzheimer zu erkranken. Das ist glaube ich extrem schrecklich für betroffene Menschen. Immerhin erkrankt man ja nicht von dem einen auf den anderen Tag, sondern die Alzheimer kommt schrittweise. Für Menschen muss es eine enorme Belastung sein, zu spüren, dass diese Symptome auftreten. Ich hoffe, dass es in 70 Jahren, wenn ich mein hohes Alter erreicht haben werden, schon Fortschritte bei dieser Krankheit gibt, die es auch ermöglichen, Alzheimer zu heilen. Den Verstand zu verlieren fände ich furchtbar.
Ich hoffe trotzdem, lange zu leben, vor allem weil ich die Fortschritte und Errungenschaften der Menschen miterleben will. Im 21. Jahrhundert wird so viel passieren, die technologischen Fortschritte werden enorm sein. Ich möchte wissen, wie das Leben und der Alltag in 100 Jahren aussieht. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich als Geburtsjahr das Jahr 3000 wählen. Mein "Ziel" ist es erstmal, das Jahr 2100 noch zu erleben. Dazu müsste ich 105 werden, was nicht besonders unrealistisch ist, auch wenn ich dafür noch einen gesünderen Lebensstil finden muss.
Ich bin der Meinung, dass man es nicht an einem bestimmten Alter fest machen kann. Auch ein 100-jähriger kann doch immer noch fit sein, dass es sich weiterhin lohnt zu leben und sein Leben zu genießen. Als Beispiel sehe ich da diesen 100-jährigen Inder, der noch Marathons läuft. Das in einem so hohen Alter machen zu können, finde ich einfach bewundernswert und ein solches Leben natürlich auch noch lebenswert.
Wenn ich mich da an meinen Opa erinnere, der gerade mal 71 war, als er an einer Muskelkrankheit erkrankte, fand ich dieses Leben wirklich nicht mehr lebenswert. Er wurde praktisch von einem Tag auf den anderen, zum Pflegefall. Er selber hatte auch seinen Lebensmut verloren, da er einfach auf fremde Hilfe angewiesen war, die er nicht immer in Anspruch nehmen wollte. Ein solches Leben finde ich dann schon hart. Wenn ich in einer solchen Lage wäre, würde ein solches Leben für mich auch nicht mehr lebenswert sein, wenn ich nicht mehr richtig sprechen kann, nicht mehr gehen und nicht mal mehr alleine auf die Toilette gehen kann. Das ist am Ende einfach nur noch eine Quälerei.
Solange man noch auf den eigenen Beinen stehen kann und auch sein Leben halbwegs alleine gestalten kann, kann das Leben auch noch im sehr hohen Alter schön und lebenswert sein. Ich bewundere natürlich da auch die Menschen, die trotz solcher Hindernisse noch Spaß am Leben haben und es auch so gut wie nur möglich genießen.
Auch ich denke, dass man das nicht an dem Alter festmachen kann. Es kann sein, dass etwas schlimmes passiert im Leben und man bereits mit 40 sagt, ich finde mein Leben nicht mehr Lebenswert oder eben man ist bis in Hohe Alter glücklich, weil gesund. Einige kleinere Gebrechen gibt es immer, es kommt denke ich, aber stark auf die Sichtweise an. Ich kenne jemanden, der ist 91 und vor diesem Menschen gehe ich auf die Knie, so sehr bewundere ich ihn!
Er ist fit, sowohl körperlich als auch geistig. Er geht jede Woche zum Bowling und erzielt gute Ergebnisse (auch 200 und mehr!) und ist dort auch gesellschaftlich integriert, da er in einem Verein ist! Sein kleines Haus ist so aufgebaut, dass er jeden morgen eine schmale Leiter benutzen muss, um aus seinem Schlafzimmer zu kommen und wenn er mal krank ist, hat er wieder übermütig agiert und sich den Zeh gebrochen oder so. Ich erinnere ihn immer daran, dass er keine 60 mehr ist, aber er winkt es nur ab und benimmt sich genau so.
Ach ja, mit dem Internet ist er auch top vertraut. Ich schreibe mit ihm regelmäßig E-Mails. Also ganz ehrlich, dieser Mann ist 91 und sein Leben ist definitiv lebenswert. Wie gesagt, ich denke, dass ist alles eine Frage der Einstellung. Wer gelernt hat, mit sich selbst im Reinen zu sein und einfach allgemein auf sich achtet, der wird viele Jahre vor sich haben, die lebenswert sind. Ach ja, zu viel darüber nachdenken, ob das Leben lebenswert ist, sind da nicht hilfreich, denke ich...
Diese Frage kann man überhaupt nicht beantworten. Wie kann ich denn jetzt schon sagen, ob das Leben mit 90 Jahren noch lebenswert für mich ist? Die Frage ist völlig unsinnig.
Ich könnte vielleicht fragen, ob das Leben in einem bestimmten Zustand für mich (aber ich kann diese Frage natürlich nicht für Andere beantworten) noch lebenswert ist, zum Beispiel, wenn man nur noch an Geräten angeschlossen leben kann. Ich bin einer der wenigen Menschen, die sagen, dass ich so lange wie möglich an Geräten angeschlossen werden will, solange ich noch etwas von der Außenwelt mitbekomme und keine Schmerzen habe. Ob das aber immer noch so ist, wenn ich wirklich in dem Zustand bin, weiß ich natürlich auch nicht. Also ist das auch nur eine sehr vage Aussage. Es gibt Leute, wie meine Schwiegermutter, die mit 90 Jahren noch Stepptanz machen, und andere, die körperlich schon mit 75 Jahren einige Gebrechen haben.
Am Alter kann man das gar nicht festmachen. Bei Heesters habe ich den Eindruck, dass er sein Leben durchaus noch für lebenswert gehalten hat, und darauf kommt es ja an. Wie er auf andere gewirkt hat, ist zweitrangig. Diese Frage kann man nur für sich selber beantworten. Ich würde mir nie anmaßen, von irgend jemandem zu behaupten, sein Leben sei nicht lebenswert.
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