Wäre der Tauschhandel heute überhaupt noch vorstellbar?

vom 15.01.2012, 09:02 Uhr

Nach dem zweiten Weltkrieg mangelte es an Nahrungsmittel an allen Ecken und Enden. Das Geld war durch die Inflation nichts mehr wert und so kostete ein Brot beispielsweise 1 Milliarde Mark. So bekam damals jede Familie sogenannte Lebensmittelkarten. Wir haben uns erst kürzlich im Geschichtsunterricht damit beschäftigt. Unsere Lehrerin hatte sogar selbst solche Essensmarken dabei, um sie uns zu zeigen. Sie hat sie soweit ich weiß von ihrer Oma bekommen und heutzutage sind sie bestimmt sehr wertvoll. Was außerdem sehr beliebt war, war der Tauschhandel. So wurden viele Güter über den Schwarzmarkt vertrieben und es gab auch eine sogenannte Zigarettenwährung.

Nun zu meiner Frage. Wäre der Tauschhandel heutzutage überhaupt noch realisierbar? Man tauscht vielleicht in der Grundschule mal Sammelkarten aus oder hilft sich in der Nachbarschaft mit Lebensmitteln aus, wenn zum Beispiel Frau A einen Kuchen backen möchte, aber keine Milch mehr hat und ihr Frau B eine Tüte Milch leiht, die ihr Frau A bei ihrem nächsten Einkauf wieder mitbringt. Obwohl man das nicht unbedingt als Tauschhandel bezeichnen kann. Ansonsten laufen heute alle Geschäfte mit Geld ab. Wenn man irgendetwas kaufen möchte, so muss man dafür Bargeld bezahlen. Meint ihr es wäre heutzutage auch noch möglich komplett auf den Tauschhandel umzusteigen, sprich jemanden seinen Laptop im Tausch gegen ein neues Handy zu überlassen? Wäre das heute noch vorstellbar, wo gerade die Technik schon viel weiter fortgeschritten ist als damals?

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe da einmal im Fernsehen so eine Art Reportage drüber gesehen, wo man auch ausprobieren wollte, ob ein Tauschhandel heute noch möglich wäre. Es ging damals aber auch nicht nur um Tausch mit bestimmter Ware, sondern auch um Gegenleistungen. Die Frau, die das dann gemacht hat, hat tatsächlich auch in einigen Geschäften durch einen solchen Tauschhandel Dinge wie Lebensmittel bekommen, wobei es sich allerdings meist um kleinere Geschäfte handelte, in einem größeren Unternehmen wäre das natürlich schon etwas schwieriger. Sie hat wohl auch eine Kinokarte bekommen und musste dafür dann fegen und andere Arbeiten verrichten.

Momentan besteht ja keine Notwendigkeit dazu, solche Tauschhandel durchzuführen. Wäre das aber der Fall, würde es sich wohl doch schon wieder einpendeln, schließlich ginge es nicht anders, das Geld wäre wertlos. Und würde man es heute trotzdem versuchen, würde man sicherlich bei dem einen oder anderen Geschäft Glück haben, im Ganzen aber stelle ich mir diese ganzen Verhandlungen eher schwierig und auch zeitaufreibend vor, so dass ich das nicht gerade vorziehen würde. Man muss Tauschartikel haben, die die Person bei der man tauscht gerade auch braucht und das ist nicht unbedingt einfach, denn wie findet man schon jemanden, der gerade zufällig einen alten Laptop braucht oder so. Möglich wäre es schon, aber schwierig.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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