Handydisplay kaputt - Wie sieht es mit Garantieanspruch aus?

vom 14.01.2012, 20:31 Uhr

Bekannter A hatte sein Handy vor langer Zeit fallen lassen. Danach hatte der besagte Bekannte A keinerlei Probleme mit diesem Handy und es funktionierte weiterhin so problemlos wie in der Zeit davor. Vor etwa einer Woche möchte der Bekannte A einen Blick auf sein Handy werfen, dabei muss er jedoch feststellen, dass das Handy, egal was der Bekannte A auch tut, keine Reaktion von sich gibt. Das Handy des Bekannten A ist erst ein paar Monate alt und somit liegt das Handy noch in der Garantiezeit. Natürlich nimmt der Bekannte A diese Garantie auch in Anspruch und lässt das Handy über den Händler, wo er das Handy vor ein paar Monaten gekauft hatte, einschicken.

Ein paar Tage nachdem der Bekannte A das Handy eingeschickt hatte, bekommt er Rückmeldung von dem Händler. Der Händler informiert den Bekannten A darüber, dass das Handy laut einem Techniker des Herstellers einen Displaybruch hat. Laut Hersteller ist die Ursache des Displaybruchs, dass der Bekannte A das Handy wohl auf den Boden fallen lassen hat. Die Reparatur des Displaybruchs kostet 210 Euro. Der Bekannte A entschied sich nun, dass er das Handy nun einfach zurück bekommen möchte, ohne dass dieses repariert werden soll. Nachdem der Bekannte A diesen Wunsch beim Händler äußerte, bekam er in etwa zwei Tage danach eine Rückmeldung des Händlers. Der Händler meinte, dass der Hersteller des Handys das Handy nicht zurücksenden kann, wenn die Reparatur nicht bezahlt wird.

Der Bekannte A möchte das Handy jedoch nicht reparieren, da ihm dieser Betrag deutlich zu hoch ist. Das besagte Handy würde neu nicht viel mehr kosten, als die Kosten der Reparatur betragen. Ist es dem Bekannten A nun wirklich nicht möglich wieder an sein Handy zu kommen, ohne die Reparaturkosten dafür an den Hersteller zu bezahlen?

Ich finde diese ganze Geschichte doch etwas merkwürdig, denn seither dachte ich immer das Display ist nach dem Aufprall am Boden sofort kaputt oder ist unbeschädigt und läuft ganz normal weiter. Natürlich kann man immer Pech haben, jedoch kann der Hersteller doch auch nicht 100%ig nachweisen, dass der Displaybruch wirklich dadurch verursacht wurde, dass das Handy auf den Boden gefallen ist? Was sagt ihr zu diesem Vorfall?

Wieso der Hersteller das Handy nicht zurücksenden möchte, ohne dieses zu reparieren, dürfte wohl daran liegen, dass der Techniker sowieso die selbe Arbeit hat, da er das Handy sowieso auseinander gebaut hat. Wenn der Bekannte A das Handy nun nicht repariert, so bleibt der Hersteller auf den Kosten, welche durch die Arbeitszeit des Technikers verursacht wurden, sitzen oder wie sieht eine solche Sache aus?

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» User92 » Beiträge: 936 » Talkpoints: 2,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich glaube das dort mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit irgendetwas faul ist. Denn normalerweise, wenn ein Handy normal aus der Hand ohne zu starken Aufprall auf den Boden fällt, kann kein Displaybruch entstehen. Wenn dieses Handy aber mit einem zu starken Aufprall heruntergefallen ist, kann durchaus ein Displaybruch entstehen und Displaybrüche durch einen herunterfallen oder anderen Gewalteinflüssen nicht unter der Garantie. Was ich jetzt aber schon sehr merkwürdig finde, ist, dass der Hersteller das Handy nicht unrepariert zurücksenden will. Denn normal sendet ein Hersteller auf Wunsch defekte Geräte zurück oder entsorgt diese.

Wenn der Kunde das Handy zurück haben will ohne dass es repariert wird muss der Hersteller dies machen und darf nicht das Gerät behalten und auf eine Reparaturzahlung pochen. Ich denke mal dass dort ganz sicher irgendetwas nicht mit rechten Dingen bei der Reparatur zugegangen ist und der Hersteller es bei der Reparatur beschädigt hat. Somit will er dann dir die Reparaturkosten aufbrummen im Glauben, das dieses Handy durch das Herunterfallen defekt ist. Ich würde in so einem Fall auf jeden Fall zum Händler gehen und dort mächtig Dampf machen. Denn so etwas geht überhaupt gar nicht. Vielleicht ist dieser Bruch aber auch durch nachfolgenden Stürzen erstanden oder es hatte zwar noch keinen Bruch, aber dieser ist dann später zur Stande gekommen, was auch denkbar wäre. Eventuell sollte man auch mal beim Hersteller Terror machen, wenn der Händler nichts macht. Im ganz schlimmen Fall sollte man sich mit einem Anwalt zusammensetzen.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also ich denke schon, dass hier etwas faul ist. Also zunächst erst einmal ist es sehr verständlich, dass der Hersteller einen Displaybruch nicht als Garantiefall ansehen kann, da dieser mit so ziemlicher 100%-iger Wahrscheinlichkeit durch einen Sturz hervorgerufen wurde (wie denn sonst?). In vielen Fällen ist es zwar so, dass der Touchscreen auch mit Riss noch funktioniert, und erst später die Funktion versagt (sei es als Spätfolge des Sturzes oder aus einem anderen Grund), so kann der Hersteller trotzdem das Handy nicht kostenlos reparieren, da sonst ja jeder behaupten kann, dass der Defekt nichts mit dem kaputten Display zu tun hat, und dass es nach dem Sturz noch funktioniert hat.

An dem Fall irritieren mich aber 2 andere Sachen: Zum einen erscheint mir der Preis für die Reparatur sehr hoch, denn normalerweise kostet eine Touchscreen-Reparatur so um die 100€ (im Internet finden sich auch meist noch günstigere Angebote). Zum anderen muss die Reparaturwerkstatt eigentlich zunächst einen Kostenvoranschlag vorlegen, soweit ich weiß. Ich habe in den Herbstferien bei der KOMSA gearbeitet, einer großen Reparaturwerkstatt für Handys und dabei die ankommenden Handys einregistriert. Dabei waren natürlich auch Handys mit Sturzschaden. Und ich weiß, dass es dort so gehandhabt wird, dass dem Kunden zunächst ein KVA gemacht wird, und dieser dann entscheiden soll, ob er es repariert haben möchte oder nicht. Und ich denke auch, dass das in anderen Werkstätten so ist.

Also auf jeden Fall bist im Recht, wenn du das Handy unrepariert zurück haben möchtest, denn du hast ja nicht gesagt, dass du einer kostenpflichtigen Reparatur zustimmst. Und ich kann mir eigentlich auch nicht so richtig vorstellen, dass eine renomierte Werkstatt so arbeitet.

» Goecky » Beiträge: 213 » Talkpoints: 43,62 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Geschichte hat nun doch noch ein gutes Ende genommen, jedoch ist trotzdem bedenklich, wenn man bedenkt, wie viele Leute in einem solchem Fall vermutlich einfach bezahlt hätten und diesen ganzen Vorfall nicht hinterfragt hätten.

Der Bekannte A hat beim Händler ein bisschen Dampf gemacht, dass dieser dem Hersteller weiterleiten soll, dass der Bekannte A seinen Anwalt einschalten würde, wenn dieses Problem nicht geregelt werden kann. Daraufhin hat der Bekannte A die Nummer des Herstellers bekommen, um mit den dortigen Technikern persönlich über die ganze Sache sprechen zu können. Nach langem hin und her, wurde dem Bekannten A schlussendlich gesagt, dass das ganze wohl ein Irrtum sein muss, denn sie haben sich das Handy nochmal angesehen und dabei entdeckt, dass es sich bei dem defekt um keinen Displaybruch handelt. Der jetzige Schaden welcher anscheinend doch kein Displaybruch ist, wird laut Techniker seitens der Garantie gedeckt. Dem Bekannte A wurde gesagt, dass das Handy so schnell wie möglich repariert und zurückgesendet wird.

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» User92 » Beiträge: 936 » Talkpoints: 2,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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