Beziehungen machen dick!

Ich denke, das ist Interpretationssache. Meiner Meinung machen die Beziehungen nicht dick, sondern Beziehungen bringen viele dazu nicht mehr an sich zu arbeiten und sich gehen zu lassen. Warum muss man eine gute Figur haben, wenn man doch einen Partner hat (Ironie). Deswegen finde ich nicht, dass die Beziehungen dick machen, sondern Beziehungen machen nachlässig .

Das "fälschen" einer Umfrage findet ja (in der Regel) nicht beim Zahlenmaterial statt sondern bei der Interpretation dieser Zahlen statt. Wenn ich eine Aussage wie "Beziehungen machen dick" machen wollte, müsste ich ja erst mal Vergleichswerte heranziehen, also die Gewichtentwicklung von Singles. Und da muss man dann wahrscheinlich eine höhere "Fehlerquote" mit einrechnen, da man (oder Frau) wahrscheinlich ehrlicher über das Gewicht des Partners als über sein eigenes redet.

Aber mal ganz davon abgesehen denke ich schon, dass eine Beziehung öfters zu einem Verhalten führt das zu Gewichtszunahme führen kann. Zu zweit kochen und essen macht mehr Spaß als alleine, statt Sport und durchtanzte Nächte gibt es öfters mal einen gemütlichen Abend auf der Couch und so weiter. Außerdem werden in Beziehungen auch wesentlich mehr Kinder geboren und nicht jede Frau schafft es sofort nach der Schwangerschaft wieder die alte Figur zurück zu bekommen. Und dann gibt es natürlich auch den "ich brauche mich jetzt nicht mehr so anstrengen" Faktor.

Bei mir trifft zum Glück eher das Gegenteil zu. Meine früheren Partner konnten alle mit Wintersport nicht so viel anfangen, hatten teilweise auch einen anderen Musikgeschmack und ich bin deshalb natürlich ihnen zu liebe dann am Wochenende auch öfters zu Hause geblieben anstatt auf die Piste oder in einen Club zu gehen. Jetzt ist das anders und das wirkt sich auch positive auf die Figur aus.

Ich hab in meiner letzten Beziehung ziemlich viel zugenommen. Auf die Dauer von 3 Jahren betrachtet waren es etwa 5 Kilo. Klingt zwar wenig, aber bei meiner Größe macht sich das schon bemerkbar und vor allen Dingen hab ich eben großartig nichts an meiner Ernährung geändert.

Es wurde nur so, dass man die samstagabende öfter mal zu Hause verbracht, eine DVD guckte oder sowas, statt, wie zuvor als Single, in den Club zu gehen oder dort stundenlang zu tanzen und einfach unterwegs zu sein. Das hab ich bei mir doch echt recht stark bemerkt. Außerdem hab ich angefangen zu frühstücken, was ich zuvor nie getan hab, sicher auch aus Bequemlichkeit und weil ich morgens lieber gern länger geschlafen hab. Mein Exfreund hat mir das aber schnell abgewöhnt und dann kam eben noch hinzu, dass ich morgens auch schon was gegessen hab.

Zwar waren es bei mir nur 5 Kilo, aber trotzdem hab ich bemerkt, dass man ziemlich bequem wird in einer Beziehung und die Gefahr echt groß ist, zuzunehmen, wenn man sich gehen lässt. Seit ich wieder Single bin jedenfalls hab ich die Kilos wieder runter, weil ich mich viel mehr bewege und unterwegs bin.

Viele Leute legen extrem Wert auf Körpermaße. Auch wenn ich grundsätzlich das Verhalten solcher Leute daneben finde, lass mich noch kurz anmerken, dass es wohl sicherlich besser ist eine durchschnittliche Maßeinheit zu besitzen. Zum Sachverhalt selbst ist ja früher schon vieles gesagt worden.

Meiner Meinung nach kann es durchaus passieren, dass man in einer Beziehung sein Äußeres vernachlässigt. Ich denke aber, es ist trotzdem wichtig sich klar zu machen, dass man dieses Gefühl attraktiv zu sein, nicht zu sehr von dem Urteil anderer abhängig machen darf. Gutes Gefühl entsteht ausschließlich in einem selbst. Egal wie gut oder schlecht man den anderen gefällt. Und für Außenstehende gibt es nur bei extrem Formen das Recht und auch die Pflicht, der betroffenen Person zu sagen, dass sie zu dick oder zu dünn ist. Trotzdem - unaufgeforderter Kommentar zum eigenen Aussehen kann auch extreme Reaktionen hervorrufen. Vom Beglücktsein bis zum Selbsthass.

Wichtig ist, dass man in der Beziehung glücklich ist, dick werden die meisten im Alter so oder so. von daher ist es nicht so schlimm, Hauptsache man gefällt seinem Partner und sich selbst; dann ist die Welt in Ordnung.