Handy: Warum muss man heutzutage überall erreichbar sein?

vom 13.01.2012, 16:19 Uhr

Ich habe eben ja diesen Thread hier aufgemacht Ohne Handy in den Urlaub? . Dort schrieb eine Userin, dass sie immer erreichbar sein will, weil heutzutage so viel passieren kann, wo man sofort handeln muss. Kann heute mehr passieren als früher, wo es noch keine Handys gab? Da konnte man doch auch im Urlaub in den Hotels erreicht werden oder wenn was gewesen ist, wurde es gesagt, wenn man sich mal zu hause meldet.

Auch sonst finde ich es sonderbar, dass man eben heutzutage meint, dass es wichtiger ist als früher erreichbar zu sein. Was ist heute anders als früher? Ist es einfach, weil man sich an das Handyzeitalter gewöhnt hat? Ist es, weil man vorsichtiger geworden ist? Warum ist es heutzutage so wichtig erreichbar zu sein?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe das Handy eigentlich hauptsächlich gehabt, weil es eben modern war, ein Handy zu haben und weil viele meiner Freundinnen ein Handy hatten. Heute fühle ich mich durch mein Handy einfach sicherer. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, kann ich jeder Zeit Hilfe rufen, wenn es einen Unfall gab oder ich eben den ADAC brauche, weil ich eine Panne hatte. Auch rufe ich so mal schnell zu Hause an und frage, ob ich noch dieses oder jenes mitbringen soll. Für mich hat das Handy eigentlich nur eine praktische Seite. Ich dagegen, werde nur selten mal auf dem Handy angerufen. Mein Partner ruft mich eigentlich als einziger hin und wieder auf dem Handy an. Um mir dann zu sagen, dass er nun Feierabend gemacht hat oder das er länger arbeitet oder ähnliches.

Mein Vater hat gar kein Handy und sagt, dass er es nicht braucht, weil es früher auch ohne ging und er nicht überall erreichbar sein möchte. Ich muss auch sagen, dass ich das Handy durchaus mal zu Hause lasse, wenn ich eben meine, dass ich es nicht brauche oder eben dort wo ich dann gerade bin, nicht angerufen werden möchte. Oder ich mache es dann einfach aus. Beim Arzt oder in anderen bestimmten Situationen finde ich es einfach nur störend und peinlich, wenn das Handy klingelt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es kann nicht mehr passieren als früher. Nur heute hast Du das Glück nicht zur nächsten Telefonzelle zu rennen, wohl noch ohne Kleingeld in der Tasche, um dann klar zu kommen. Und heute hat man einfach viel mehr Möglichkeiten in andere Länder zu reisen, sodass ich das sinnvoll halte.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



ich habe die Zeit "damals" ohne Handy nicht so wirklich mitbekommen, weil ich als der große Handyboom kam, gerade ein paar Jahr dem Grundschulalter entwachsen war. Irgendwie ist man deswegen in seiner Teenie-Zeit damit groß geworden, dass das Handy dazugehört zum Leben. Man war immer für die Eltern erreichbar, falls sie wissen wollten, ob und wann man zum Abendessen zu Hause sein würde. Und auch gerade bei wichtigen Notfällen oder schnellen Entscheidungen, die getroffen werden müssen, ist es praktisch, dass man nicht zu lange warten muss, bis jemand bestimmtes wieder wenigstens ein Festnetztelefon zur Verfügung hat. Freilich waren damals Gespräche mit dem Handy recht teuer, sodass man immer um ein kurzes und aussagekräftiges Gespräch bemüht war.

Im Laufe der Jahre gab es immer mehr Mobilfunkanbieter, welche immer in gegenseitiger Konkurrenz darum bemüht waren, dass sie ihren Kunden durch allerhand Flats und anderen Optionen und Konditionen, möglichst günstigen und praktischen Umgang mit den Geräten gewährleisten konnten. So haben heute im Anschluss an diese Entwicklungen die meisten die Möglichkeit ihre engsten Freunde oder Familie dadurch, dass diese z.B. denselben Anbieter haben, kostenlos oder zumindest kostengünstig erreichen können. Damit werden auch längere Gespräche bezahlbar und man scheut sich umso weniger auch einmal ein längeres Austauschgespräch über manche belanglose Dinge zu führen.

Man wurde mittlerweile mit diesen Möglichkeiten so verwöhnt - und der Mensch ist ein Gewohnheitstier - dass man sich so leicht von diesen "gewonnenen Freiheiten und Möglichkeiten" nur ungern wieder trennen möchte. Man weiß, dass das kleinste "Wehwehchen" sofort mit der besten Freundin geteilt werden kann - vollkommen unabhängig davon, ob eine von beiden oder gar beide unterwegs oder zu Hause ist. Auch wenn man unterwegs eine Panne hat oder sich verfahren hat, dann ist es oft hilfreich, dass man sein Handy parat hat und gezielt sich die Hilfe rufen kann.

Was mir persönlich auch wichtig ist, dass wenn ich die Handynummer einer Freundin wähle auch davon ausgehen kann, dass sie sich meldet und ich nicht erst alle andere Familienmitglieder am Festnetztelefon erwische, um dann festzustellen, dass sie gar nicht zu Hause erreichbar ist. Andersrum finde ich es auch besser, dass diejenigen die mich persönlich sprechen möchten, direkt meine Nummer wählen und nicht eine "allgemein" gültige Nummer für ein Kollektiv von Menschen.

Abschließend möchte ich sagen, dass ich schon sehr oft Begebenheiten erlebt hatte, wo ich dankbar war, dass ich mein Handy dabei hatte.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich hatte vor Kurzem auch die Angewohnheit mein Handy immer mit mir zu führen, wenn ich irgendwie unterwegs war. Mittlerweile sehe ich es aber nicht mehr so eng mit der ständigen Erreichbarkeit, so dass es auch schon vorkommt, dass ich mein Handy zu Hause liegen lasse. An sich nehme ich das Handy nur mit, wenn ich arbeiten gehe oder wenn ich einen mehrstündigen Shoppingmarathon veranstalte.

Ich finde ein Handy einerseits wichtig, weil man in Gefahrensituationen oder wenn man in der Stadt unterwegs bist, schnell jemanden erreichen kann, der einen abholt oder hilft. Aber andererseits finde ich den ganzen Hype um die Handys übertrieben. Ich bin jedoch genau in der Übergangszeit zwischen Telefonzelle und Handy aufgewachsen und habe mein erstes Handy recht spät erhalten.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich habe auch mein Handy immer dabei, weil ich heutzutage immer erreichbar sein muss. Im Urlaub vielleicht nicht unbedingt, aber ansonsten definitiv, allein schon aus beruflichen Gründen.

Ansonsten ist mir mein Handy aber auch wichtig, damit ich jederzeit andere erreichen kann, nicht nur, um selbst immer erreichbar zu sein. Denn meiner Meinung nach kann auch mehr passieren als früher, also Unfälle oder so. Mit dem Handy kann ich im Notfall immer sofort Hilfe holen. Außerdem will ich auch im Urlaub sofort wissen, wenn zu Hause etwas passiert ist. Natürlich könnte man auch im Hotel anrufen, wenn man denn in Hotels unterwegs ist. Ich würde auf mein Handy definitiv nicht verzichten.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wer sagt denn, dass man heute denn wirklich unbedingt immer erreichbar sein muss? Ich kann solche Aussagen nicht nachvollziehen und frage mich auch, was denn wirklich so wichtig sein kann, dass man immer und überall erreichbar sein muss? Für mich wäre das wohl nur der Fall, wenn ich ohne meine Kinder längere Zeit unterwegs wäre und der Person, die die Kinder betreut, für nicht wirklich kompetent halten würde. Allerdings würde ich einer solchen Person meine Kinder wohl auch nicht anvertrauen.

Dienstlich würde man mich sicher auch gern häufiger kontaktieren, wenn ich im Urlaub wäre oder gar krank. Meines Erachtens gibt es auch keinen Beruf, in dem immer das der Fall sein muss. Auch wer öfter mal in Bereitschaft sein muss, der muss trotzdem nicht immer und überall erreichbar sein - zumindest in der Zeit, in der man nicht in Bereitschaft ist, dann kann man auch auf Erreichbarkeit verzichten.

Auch was den Urlaub anbelangt kann ich nicht folgen. Denn immerhin ist man doch vor dem Urlaub alles regeln, so dass man dann nicht darauf angewiesen ist, dass man im Urlaub ständig erreichbar sein muss. Sicherlich nehme ich auch immer ein Handy mit in den Urlaub, einfach um selbst Anrufe tätigen zu können. Denn ich habe doch ein- oder zweimal pro Woche das Bedürfnis mich bei den Haus- und Tiersittern zu melden. Und ich gestehe an dieser Stelle, dass ich Anrufe häufiger gesehen habe, aber bisher noch nie zurück gerufen habe, da ich der Meinung war, dass alles warten könnte, was sich letzten Endes auch bewahrheitet hat.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Der größte Unterschied zu früher besteht für mich darin, dass es kaum noch Telefonzellen gibt. Wenn ich früher nach der Schule mal durch die Innenstadt gelaufen bin, kam ich bestimmt alle 10 Minuten an einer Telefonzelle vorbei. Ich hatte damals auch eine Telefonkarte und hätte halt wenn ich später nach Hause gekommen wäre, einfach schnell anrufen können. Heute gibt es mit Glück noch an den Hauptbahnhöfen und Flughäfen funktionierende Telefonzellen. In der Innenstadt gibt es kaum noch welche und wenn man doch mal eine findet sind diese auch noch oft kaputt.

Natürlich ging es früher auch ohne Handy. Man hat sich verabredet und halt schon genau Ort und Zeit ausgemacht. Heute schreibt man lieber mal schnell eine SMS, anstatt so etwas zu klären, wenn man sich sowieso gerade sieht. Aber wenn man dann wirklich mal kurzfristig absagen muss, ist ein Handy schon praktisch. Man kann die Person anrufen und absagen, und lässt diese nicht ewig warten. Das selbe gilt bei einer Zugverspätung. Letztens als ich im Auto saß im Stau und über eine Stunde zu spät kam, fand ich es schon richtig doof, dass ich hier das Handy nicht benutzen darf, denn sonst wäre das wieder eine gute Einsatzmöglichkeit gewesen.

Generell fühle ich mich mit einem Handy schon sicherer. Sollte das Auto mal stehen bleiben, kann man den ADAC rufen. Im Falle eines Unfalls kann man direkt einen Krankenwagen oder die Polizei verständigen.

Ich kenne das noch von Früher, wo die Ärzte bei Bereitschaft einen Pieper tragen mussten. Dann bekamen sie verschiedene Codes zugeschickt. Einer davon stand für die Bitte eines Rückrufs. Dann musste der entsprechende Arzt sich erst mal darum kümmern ein Telefon zu finden. Nun mit dem Handy kann er direkt angerufen werden und es kann direkt geklärt werden, was los ist.

Als ich in der Mittelstufe war, ich glaube es war so 95, 96, da wurden die Pieper plötzlich auch für Privatpersonen verkauft. Quix oder so nannten sich die. Da gab es sogar eine Variante von der Bravo. Die hatten dann auch ganz viele in unserer Klasse. Man bekam dann kostenlos Nachrichten geschickt, die aber in der Buchstabenanzahl ähnlich begrenzt waren wie die SMS Nachrichten. Es war auch ziemlich teuer bei dem Service anzurufen, um jemandem über Quix eine Nachricht zu schicken. Zu dieser Zeit ging es aber los, dass auch die Privatpersonen ständig erreichbar sein wollten. Die Handys für Privatpersonen gingen ja erst am 97, 98 los, und der richtige Boom kam dann um 2000 rum.

Aber um noch mal zu heute zurück zu kommen. Hätte ich Kinder, würde ich diese auch mit Handys ausstatten. Es würde mir schon ein Gefühl der Sicherheit geben, wenn ich diese jederzeit erreichen könnte und wenn sie im Gegenzug auch mich erreichen können, egal ob ich gerade zuhause bin oder eben einkaufen oder sonst wo.

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde es nicht wichtig, jederzeit erreichbar zu sein, sondern ich lege mehr Wert darauf, jederzeit meinerseits erreichen zu können. Mein Handy ist für mich ein nützliches Werkzeug, um mir meinen Alltag allgemein zu erleichtern und mich flexibel zu halten, auch in Sachen Freizeitgestaltung. Nicht selten habe ich auf Städtereisen erlebt, wie praktisch ein solches Smartphone sein kann, weil ich mich damit nicht lange mit der Frage herumplagen muss, wie ich am schnellsten von A nach B komme, ob es sich zeitlich noch lohnt, vor dem geplanten und reservierten Kinofilm eine Ausstellung zu besuchen oder wahlweise eben, zu überprüfen, ob ich meinen Anschlusszug noch erreichen werde. Ein Handy ist heutzutage, jedenfalls, wenn man ein entsprechendes Gerät besitzt, das über die jeweiligen Funktionen verfügt, nichts anderes mehr als ein kleiner Computer und so ist es heutzutage auch tatsächlich kein Problem mehr, auf einer Zugfahrt zu prüfen, ob irgendeine Zahlung auf meinem Konto einging oder ein Gebot bei einer eBay-Auktion abzugeben.

Das sind die Gründe dafür, dass ich ein Handy habe, mal ganz abgesehen davon, dass ich damit auch telefonieren kann, wenn ich telefonieren muss oder möchte, was aber äußerst selten vorkommt. Neben der oben erwähnten Nützlichkeit auf Reisen als Ersatz für ein Netbook, das ich nicht in meine Jackentasche stecken könnte, ist mein Handy für mich wohl in erster Linie ein Mittel der Kommunikation mit Freunden, wenn mir nach dieser Kommunikation ist. Ich muss allerdings auf keine Kommunikationsversuche meines Umfeldes reagieren, wenn es gerade nicht passend ist oder ich das auch einfach mal nicht möchte – und genauso gestehe ich jedem anderen auch das Recht zu, es zu handhaben wie ich. Nur, weil ich die Möglichkeit zu etwas habe, bedeutet das nicht gleichzeitig, dass ich davon immer und jederzeit Gebrauch mache oder machen will, oder?

Was sich im Vergleich zu früher geändert hat, sind wohl vor allem die technischen Möglichkeiten und auch ein gewisses Statusdenken, da bin ich mir ziemlich sicher, dass das ebenfalls noch eine Rolle spielt. Dass es technisch solche Fortschritte gegeben hat, ist für uns in vielerlei Hinsicht nützlich, allerdings bedeutet das wiederum noch nicht, dass jeder auf Anhieb die Vorteile eines Smartphones erkennt oder sich überhaupt ein Handy anschaffen will. Wer das nicht möchte, der muss das ja auch nicht tun. Eine wirkliche Verpflichtung habe ich dahingehend jedenfalls noch nicht erkennen können.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich bin nicht immer erreichbar. Meine Eltern regt das sehr oft auf, da sie mich manchmal nicht erreichen können, wenn irgendetwas passiert ist oder sie mich was fragen wollen.

Ich finde es schwachsinnig zu behaupten, man muss immer erreichbar sein. Es geht auch gut ohne Handy. Ich schau hin und wieder mal auf mein Handy und schau, ob mir jemand geschrieben hat. Da kann es dann aber gut sein, dass dann schon mehrere Stunden seit dieser SMS vergangen sind. Ein Handy ist gut, wenn man z.B. weiß, dass man sich mit Leuten trifft und mit denen dann in Kontakt zu bleiben, wo man sich trifft oder wenn halt etwas passiert ist. Aber immer erreichbar sein? Wenn etwas wirklich schlimmes passiert ist, dann gibt es meist noch andere Möglichkeiten einen zu erreichen und wenn man weiß, dass etwas passieren könnte, dann schaut man ja automatisch auf sein Handy.

» Jayna » Beiträge: 108 » Talkpoints: 9,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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