Wie die schwere Zeit der Partnertrennung überbrücken?

vom 12.01.2012, 21:54 Uhr

Ich habe auch schon einige Trennungen hinter mir. Bei der einen Trennung war es schwerer als bei der anderen, aber es war an sich immer eine schwere Zeit, die ich mitgemacht habe in der Zeit der Trennung und danach. Auch wenn es manchmal schnell vorüber ging, weil man sich irgendwie damit abfinden musste und konnte, war es auch oft sehr schwer und man hatte lange dran zu knabbern.

Wie überbrückt ihr die schwere Zeit der Trennung und danach? Geht ihr nach dem Motto, dass sich Liebeskummer nicht lohnt oder dass an der nächsten Ecke schon ein anderer steht, wie es damals meine Oma immer so schön gesagt hat? Oder habt ihr lange dran zu knabbern, wenn ich euch trennt oder wenn ihr verlassen wurdet? Was tut ihr um euch abzulenken oder um die schwere Zeit einfach zu überbrücken?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Eine pauschale Antwort dafür wird es wohl nie geben, weil es immer davon abhängig ist, wie die gesamte Partnerschaft war, Dauer, Intensivität, usw. Ebenfalls was der Verlust bzw. die Trennung einem selber ausmacht. Das und noch viel mehr sind Faktoren, die auf einem einwirken und dazu beitragen, wie die Zeit danach wahrgenommen wird und wie es sich alles entwickelt.

Mir persönlich ist aufgefallen, dass es oft hilft wenn man zunächst in der Anfangsphase sich die Freiheit nimmt, um sich ein wenig zurück zu ziehen und sich mit den Geschehnissen und den Kummer auseinander zu setzen, den möglichen Frust und Kummer rausläust und versucht sich an die neue Situation zu gewöhnen.

Nicht unwichtig ist dabei aber, diesen Prozess des "allein-damit-fertig-werdens" nicht allzu lange hinaus zu provozieren. Schließlich sind es die wahren Freunde, an die man sich dann nach einer gewissen Zeit wendet und seinen Kummer ihnen anvertraut, in der Hoffnung auf Verständnis und Aufbauung zu treffen. In solchen Situationen kristallisieren sich die wahren Freunde besonders heraus und falsche/oberflächliche Freunde lassen dich
sehr schnell im Stich mit deinem Schmerz und Kummer. Behaupten gar man langweile sie oder lerne immer noch nicht aus dem Leben...

Wenn das schlimmste einigermaßen verarbeitet ist, dann kann man sich nach und nach wieder in die Welt unter Leute trauen und mit seinen Freunden die ein oder andere Unternehmung mitmachen - das ganze vielleicht langsam angehen. Aber mit der Zeit bemerkt man einen Heilungsprozess und man bekommt wieder Freude am Leben und spürt wieder neue Energie und Lebenslust.

Das Leben beginnt wieder einen Sinn zu haben. Mir persönlich half es, als ich gemerkt hatte, dass ich wieder frei und unbefangen, von Herzen lachen und mich freuen konnte - alle Sorgen der Vergangenheit angehörig. Das hat ein befreiendes Gefühl.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich leide nach Trennungen schon sehr heftig. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich am Partner schon extrem hänge. Ich gehe nämlich nur Beziehungen ein, wenn ich es wirklich ernst meine. Und dann hängt man auch mit ganzer Seele an seinem Partner. Dass meine letzte Beziehung über sieben Jahre hielt, obwohl ich sie im Alter von sechzehn Jahren begonnen hatte, sagt genug aus, denke ich. Natürlich war der Verlust demnach ziemlich schlimm.

Ich finde es auch wichtig, in der ersten Zeit nach der Trennung enorm zu trauern, zu weinen, zu schreien, was man eben benötigt. Wer seine Emotionen unterdrückt, wird höchstens krank davon, denke ich. Es ist ja immer so, wenn Leute ihre Emotionen verdrängen oder klein reden, dass sie ja unterbewusst doch weiter dadurch belastet werden, und dieser Widerspruch sie noch schlimmer belastet, als wenn sie einfach alle Gefühle raus lassen würden. Von daher sollte man sich ruhig seine Zeit für Wut, Trauer, Enttäuschung, oder was man eben sonst noch so alles nach einer Trennung fühlt, lassen. Jedenfalls, sofern man das Gefühl hat, das zu brauchen. Da ist ja auch jeder Mensch anders. Nur, Verdrängung bringt eben auch nichts.

Verarbeiten muss man es schon irgendwie, und das wird wohl zumeist eine längere Zeit dauern. Man muss es bloß zulassen, ganz generell. So lange man nicht sein Leben lang in diesem Zustand verharrt, was dann schon keine gewöhnliche Trauer mehr wäre, sondern eine richtige, krankhafte Depression, die man dann auch psychologisch behandeln sollte, ist das alles in Ordnung und völlig natürlich.

Wenn es mir zu viel mit der Trauer wurde, habe ich mich durch verschiedene Dinge, die mir Spaß machen, abgelenkt. Das kann je nach Person alles Mögliche sein, ein Kurzurlaub, ein spannendes Buch, ein Spaziergang, vielleicht auch der Beitritt zu einem Sportverein, oder, was auch sehr beim Ausdruck von Emotionen hilft, was hier also zusätzlich förderlich in der Situation wäre, man könnte die Zeit auch schreibend oder malend verbringen. Auch das habe ich oft getan. Und es tat mir definitiv gut.

Aber seine Zeit braucht das bei mir schon immer. Ich käme mir auch bescheuert vor, wenn ich nach einer vieljährigen Beziehung kurz nach der Trennung schon wieder einen neuen Partner gehabt hätte. Das ist meiner Meinung nach ja auch vom Gefühl her irgendwie respektlos gegenüber dem letzten Partner. Aber das sieht natürlich auch wieder jeder anders. Nur für mich persönlich ist das so, und demnach halte ich mich auch daran. Anderen Leuten dazu etwas vorschreiben, das würde ich allerdings nicht tun, weil sowas jeder für sich selbst wissen muss. Jeder sollte einfach das tun, was ihm in der Situation selbst am Besten tut, so lange es keinem anderen Menschen schadet.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Bis her bin ich zum Glück bei all meinen Trennungen recht gut ohne Liebeskummer weggekommen. Nur einmal war es nicht ganz einfach. Ich persönlich versuch dann einfach weiter zu machen und drüber zu stehen. Ich finde es macht es mir nur schwerer, wenn ich mich da so hin nein fallen lasse, und dem Kerl nur hinter her weine. Natürlich ist es nicht leicht, aber es fällt mir einfach leichter voran zu kommen, wenn ich mich ablenke. Natürlich tut es für den Moment weh, aber dies geht auch vorbei, man muss nur an sich glauben, und weiter machen. Und spätestens wenn man sich wieder verliebt, denkt man doch, oh mein Gott wie habe ich mich da nur angestellt. Aber natürlich ist dies sehr individuell, also jeder muss quasi selber wissen, was für einen selbst am besten ist. Trennungen gehören leider zum Leben, und machen einem zu dem der man ist.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe bisher zwei gescheiterte Beziehungen hinter mir und hatte eigentlich nur bei der ersten so richtig daran zu knabbern. Hier wurde ich nämlich verlassen und bei der zweiten Beziehung habe ich mich selbst getrennt, weil es einfach nicht mehr ging. Da hatte ich schon eher Zeit, mich langsam darauf vorzubereiten und ich konnte diese Trennung dann auch viel besser verarbeiten als die erste. Bei meiner ersten Beziehung habe ich mit meinem Partner zusammen gewohnt. Es war meine erste große Liebe und obwohl wir nur 8 Monate zusammen waren, ging es mir nach der Trennung wahnsinnig schlecht, weil sie für mich eben so überraschend kam. Die erste Zeit habe ich mich auch nur daheim verkrochen und wollte nichts mit Freundinnen unternehmen. Die wollten mich zwar nur ablenken, aber ich wollte einfach nur alleine sein. Ich habe dann meinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Ich finde das auch viel besser, als alle Emotionen zu unterdrücken.

Die ersten 4 Wochen waren so richtig schlimm, aber danach habe ich mich wieder zusammengerissen und mich abgelenkt. Ich habe mich dann auch im Fitnessstudio angemeldet und musste einfach unter Leute, damit ich nicht völlig in meiner Trauer gefangen bleibe. Es hat dann wirklich fast 4 Monate gedauert, bis es mir wieder einigermaßen gut ging, aber danach ging es stetig bergauf. Ich habe mir aber bewusst diese Zeit gelassen, um die Trennung zu verkraften. Es war eben meine erste und ich hing auch ziemlich an meinem Partner, aber es bringt eben auch nichts, ewig hinterher zu trauern. Für mich wäre es auch nicht, direkt nach einer gescheiterten Beziehung wieder eine neue einzugehen. Ich finde das nicht gut, wenn man etwas neues beginnt, bevor man das Alte verarbeitet hat. Meine letzte Beziehung hielt über 5 Jahre und da habe ich mich dann getrennt, weil ich es nicht mehr wirklich ausgehalten habe. Ich hatte die Person zwar immer noch gern, aber da ist einfach viel zu viel passiert und ich habe nur noch gelitten.

Wenn einem die Beziehung nicht gut tut, dann sollte man sich eben auch überlegen, ob es etwas bringt. Obwohl ich mit dieser Person viel länger zusammen war als mit der ersten, hatte ich deutlich weniger daran zu knabbern. Ob es nun daran liegt, dass ich mich getrennt habe und nicht verlassen wurde oder daran, dass die erste Trennung so überraschend kam und eben die erste Trennung war, kann ich auch nicht so direkt sagen. Trotzdem hat es natürlich weh getan, wenn man so lange zusammen war und mir tat dann trotz allem mein Ex-Partner leid, weil der echt eine schwere Zeit durchmachen musste, aber ich musste dann auch mal an mich denken. Ich habe mich einige Wochen nach der Trennung auch einfach nur befreit gefühlt und hatte wieder viel mehr Spaß am Leben. Ich habe mich dann auch nicht mehr verkrochen, sondern bin viel ausgegangen. Das hat mir richtig gut getan und ich hatte das Gefühl, dass ich endlich wieder anfange zu leben. Es kommt meiner Meinung nach immer darauf an, wie die Beziehung gelaufen ist. Ich denke auch, dass ein Verlassener meist länger mit dem Trennungsschmerz zu kämpfen hat als derjenige, der die Beziehung beendet.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich hatte erst zwei wirkliche Beziehung und in der einen davon befinde ich mich seit 8 Jahren. :D Bei der ersten Trennung, war ich fix und fertig und habe lange gelitten. Vor allem weil es so ein hin und her war und wir dann doch nochmal kurz zusammen gekommen sind. Was sich dann aber als Fehler herausstellte und es im Endeffekt nur schlimmer gemacht hat. Anfangs war ich erst am Boden zerstört und habe viel geweint. Aber dann irgendwann habe ich gedacht, dass er der Kerl gar nicht wert ist, wenn er mich nicht will und plötzlich eine andere besser findet. Dann war ich einfach nur wütend und irgendwann war er mir dann gleichgültig. Heute sind wir befreundet und ich verstehe nicht mehr, wieso ich damals so unter der Trennung gelitten habe, weil es nie gut gegangen wäre.

Ich habe damals dann viel für die Schule gemacht, um mich abzulenken. Außerdem hatte ich Freundinnen mit denen ich regelmäßig viel unternommen habe. Das hat mir doch über die Zeit hinweggeholfen. Ich habe auch alle Sachen und Erinnerungen von meinem Ex weggepackt oder weggeschmissen. Ich wollte nichts mehr herum stehen haben, was mich an die Zeit mit ihm erinnert. So ist es dann irgendwann von Tag zu Tag leichter geworden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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