Menschen, die anderen nichts gönnen können?!

vom 12.01.2012, 15:41 Uhr

Kennt ihr Menschen, die einem alles missgönnen? Menschen, die bei allem und jedem neidisch sind, wenn sie sehen, was der andere gerade hat oder bekommt? Wie geht ihr mit solchen Menschen um? Würdet ihr mit solchen Menschen den Kontakt abbrechen?

Ich kannte mal ein junges Mädchen in meiner Jugend, die so gewesen ist. Egal, was man hatte, sie hat es deutlich gezeigt, dass sie einem dieses missgönnte. Auch wie wir älter wurden ist es so gewesen. Sie kam eigentlich auch aus gutem Haus und musste auch auf nichts großes verzichten. Dennoch missgönnte sie einem, wenn man auch mal etwas hatte, was "besonders" war und kurz darauf hat sie es dann auch gehabt. Durch meinen Umzug habe ich sie aus den Augen verloren, aber ich vermisse sie auch nicht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kenne eine Person, die ungefähr auf die von dir genannten Eigenschaften zutrifft. Unglücklicher Weise handelt es sich hierbei um meine Tante. Bei meiner Tante ist es so, dass sie vor allem immer demonstrieren wollte, dass ihre Tochter besser ist als alle anderen Kinder in der Familie. Und da somit nur noch ich und mein Cousin, also der Sohn eben dieser Tante, in Frage kamen, mussten wir oder zumindest ich auch immer unter meiner Tante leiden. Egal was ich bekommen habe, meine Tante hat meiner Cousine immer ein teureres Modell und noch etwas zusätzliches gekauft und dann bevorzugt in meiner Anwesenheit damit geprahlt, was ihre Tochter doch für schöne tolle Sachen hat.

Nur leider war es so, dass ich in allen Sportarten, welche wir gemeinsam ausgeführt haben, und auch in der Schule so gut wie immer besser war als ihre Tochter, und das zum Teil wirklich signifikant. das hat natürlich nicht in die Vorstellung meiner Tante gepasst und da meine Cousine ihr immer alles Neue aus der Schule brühwarm erzählt hat war es auch so, dass meine Tante immer von meiner neuerlichen Frechheit, eine neue Jacke zu tragen oder besser gewesen zu sein als meiner Cousine (in irgendeiner Klassenarbeit) wusste und mich dann mit ihrer eigenen Überheblichkeit oder mit kompletten Ignorieren gestraft hat. Denn ich war schließlich die Jüngste in unserer Familie, also um so schlimmer, dass ich in der gleichen Klasse war wie meine über ein Jahr ältere Cousine und trotzdem bessere Noten mit nach hause brachte, ohne dafür viel tun zu müssen.

Am Anfang war ich immer sehr traurig darüber, dass meine Tante zeitweise einfach nicht mehr mit mir gesprochen hat. Aber seit einiger Zeit ist es mir einfach total egal, ob sie mir mein Leben so wie es ist nun gönnt oder nicht. und sie gönnt es mir nicht. Ich bin mittlerweile erwachsen und versuche auch, mich möglichst so zu benehmen. Und wenn sie dies nicht auch so handhaben will, dann eben nicht.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich hatte auf der Grundschule eine Freundin, die musste alles haben, was ich hatte und wenn wir beide etwas hatten, waren meine Sachen grundsätzlich in ihren Augen schöner. Ich weiß noch, dass meine Mutter meinen Schminkkopf versteckt hatte, den ich zu Weihnachten bekam, als das Mädchen zu spielen kam. Meine Mutter hatte keinen Bock auf das Theater.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



So ein Fall ist klar und deutlich meine kleine Schwester, wobei ich diese nicht gleich abschütteln kann. Zum Glück wohnt sie jetzt am anderen Ende von Deutschland und wir bekommen uns weniger in die Haare. Sie war damals ganz schlimm drauf gewesen und missgönnte mir auch alles. Sie wollte immer das selbe bzw. immer das bessere von uns beiden egal um was es ging.

In der Schule hatte ich auch mal eine Freundin in dem Sinne, da konnte man schon Wetten abschließen das sie zum nächsten Tag mit der selben Frisur oder dem selben Oberteil in die Schule kam. Es war total nervig und dumme Sprüche wie das Teil sieht doch an mir besser aus kamen dann ständig und man versuchte mich schlecht zu machen, obwohl man es selbst an sich kopierte. Manche Leute braucht man nicht als Freunde.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Es ist schade, dass man immer wieder mit solchen Leuten konfrontiert werden muss. Leider geht es wohl nie ganz ohne sie. Aber wenn man nicht von ihnen umgeben wäre, so wüsste man vielleicht seine eigenen Werte weniger zu schätzen und wäre nicht für solche Situationen gewappnet.

Es wird wohl immer jemand geben, der sich für was besseres hält, wobei in Frage gestellt werden müsste, woher sie sich dieses Recht nehmen dürfen. Das oft gerade Leute die aus besseren Verhältnissen stammen meinen, sie müssen jemand anders beneiden oder gar mit Hass strafen, wenn dieser - aus "normalen" oder gar spärlichen Verhältnissen stammend - sich auch mal etwas gönnen oder leisten möchte. Das es in sich einen Widerspruch darstellt, weil der "Neider" unterm Strich weit mehr besitzt, als der "Beneidete" wird zu meist nicht toleriert oder gar honoriert.

Ich denke mal, dass es außer Diskussion steht, dass man nur unfreiwillig mit solchen Leuten beständig im Kontakt bleiben möchte, sofern man nicht dazu gezwungen ist oder wird. Und auch ist nachvollziehbar, dass man einen wenn auch nicht ganz bewusstem Kontaktabbruch keine Träne nachweinen muss und solche Menschen in seinem Umfeld auch nicht vermissen muss. Man hat sicher - und auch bedauerlicher Weise - noch viel zu oft im zukünftigen Leben den ein oder andern Menschen, der einem über den Weg läuft, auf welchen man liebend gern hätte verzichten möchten - also wozu solche auch noch in Übermaße und sinnloser Weise sammeln und festhalten?!

Das Wort "Loslassen" bekommt hier eine ganz andere Bedeutung! :)

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kenne das (leider) auch und ich finde das ganz und gar nicht gut, wenn manche Menschen anderen Leuten nichts gönnen. Das ist einfach unverständlich und ich finde es auch nicht nett den anderen Menschen gegenüber. Wenn einem wirklich etwas an der anderen Person liegt, dann sollte man auch in der Lage sein, sich für diese Person zu freuen und der Person dann auch was gönnen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich kenne auch so einen Menschen, allerdings ist dieser bereits erwachsen und hat trotzdem nichts dazu gelernt. Wir hatten uns ein neues Auto gekauft, dabei handelte sich aber um einen Gebrauchtwagen. Schon hatten sie auch einen. So war es eigentlich mit vielen, was wir hatten, was sie dann plötzlich auch haben mussten. Wir hatten eigentlich so keinen Kontakt zu diesen Leuten, wobei es wohl vor allem von der Frau ausging. Man merkte bei ihr schon durch Gespräche, dass sie sehr missgünstig und neidisch ist. Ich hatte eigentlich nie wirklich Kontakt zu diesen Leuten und heute auch nicht mehr. Aber da lege ich auch keinen Wert drauf.

Ich finde, dass man sich auch mal für andere Menschen freuen sollte. Gerade, für gute Freunde oder Familie freue ich mich, wenn sie etwas tolles bekommen haben oder eben erleben dürfen. Ich finde das macht eine Freundschaft auch aus.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kenne das.. nein halt stopp. ich bin so ein Mensch. Ich bin auch auf vieles neidisch - wer nicht? Wenn man was nicht besitzt , dann will der Mensch es haben und manchmal spielt ein gewisser Faktor "Neid" mit. Ich finde diesen Neid garnicht so schlimm, dies ist in Uns Menschen einfach drin und man muss einfach lernen damit um zugehen.
Aber falls natürlich das Maß voll ist , dann würde ich auch Folgen daraus schließen .

» Vanettadiekatz » Beiträge: 151 » Talkpoints: 45,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es gibt durchaus Menschen, denen ich auch mal etwas nicht gönne und denen ich etwas missgönne. Keine besonders schöne Eigenschaft, ja, aber andererseits gab es da auch Gründe, weshalb ich dann so gehässig bin und eben anfange, so zu denken. Allerdings muss ich sagen, dass diese Gedanken immer nur kurz andauern und ich sie dann schnellstmöglich versuche, wieder abzustreifen und daran nicht mehr zu denken.

Ich finde es aber nicht schlimm, wenn man beispielsweise etwas nachkauft, was eine Klassenkameradin, eine Nachbarin oder wie auch immer vorher hatte beziehungsweise später dann eben auch lauft oder so. Warum wird so etwas als "missgönnerisch" angesehen? Vielleicht hat man nur den gleichen Geschmack oder so. Als missgönnen würde ich so etwas nicht bezeichnen, das wäre etwas wesentlich gehässigeres als eben das gleiche Produkt wie eine andere Person zu besitzen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Zunächst mal besteht ja ein gewisser Unterschied dazwischen, etwas, das man bei jemand anderem sieht einfach auch haben zu wollen oder es demjenigen zu missgönnen. Das eine schließt das andere nicht zwingend mit ein. Ich denke man kann jemanden durchaus um etwas beneiden und es sich selbst wünschen, muss es dem anderen aber deswegen nicht unbedingt madig machen. Und genauso gut kann man einfach nicht wollen, dass der andere eine Sache hat, weil man findet, er oder sie hat es nicht verdient. Man will das dann vielleicht selbst gar nicht haben oder erreichen, man will nur nicht, dass der andere es hat.

Diese Form der Missgunst beobachte ich oft bei meinem Neffen. Der wird bald vier und sobald sein jüngerer Bruder etwas in die Hand nimmt, rastet der Große aus. Alles gehört prinzipiell ihm und wird mit Zähnen und Klauen verteidigt. Übrigens auch Spielsachen, die für Babys sind und ihm weder gehören, noch Spaß machen würden. Er will nur einfach nicht, dass sein Bruder die hat. Im Grunde besteht kein eigenes Interesse daran, denn sobald er es dem Kleinen abgeknöpft hat, landet das Teil in der Ecke und wird nicht weiter beachtet. Versucht der Bruder dann aber sich sein Spielzeug wieder zu holen oder wählt ein anderes, ist der nächste Wutausbruch vorprogrammiert.

Nun ist dieser Junge eben erst im Kindergartenalter, so dass ganz gute Chancen bestehen, dass ich das - bei entsprechender Erziehung - vielleicht noch verwächst. Und natürlich ist eine gewisse Eifersucht unter Geschwistern nicht ungewöhnlich. Aber das Ausmaß der Habsucht und die Erbitterung, mit der er dem Kleinen alles wegreisst, hat mich schon etwas erschrocken. Denn ich kenne durchaus auch andere Geschwisterpärchen aus meinem
Bekanntenkreis und habe ja nun auch schon im Kindergarten oder der Grundschule gearbeitet, von eigenen Kindheitserfahrungen mal ganz abgesehen. Und so krass ist mir das bisher noch nicht begegnet.

Leider muss ich sagen, dass ich auch eine erwachsene Person kenne, die ähnliche Verhaltensmuster an den Tag legt. Bei ihr äußert sich das nicht mehr in Wutanfällen und Geschrei, aber wann immer eine ihrer Freundinnen etwas hat oder etwas schönes erlebt, verdirbt ihr das praktisch den Tag. Gute Ergebnisse beim Examen werden klein geredet, neue Klamotten madig gemacht, der neue Freund tausend schlechter Eigenschaften verdächtigt. Nachvollziehbar ist das für mich eigentlich nicht, denn das Mädel kam aus recht wohlhabenden Verhältnissen und wurde entsprechend auch ganz gut verwöhnt, was Taschengeld, Hobbies und Klamotten anging. Sie war auch eine der ersten mit eigenem Auto.

Inzwischen hat sie einen guten Schulabschluss und einen Job, der ihr angeblich Spaß macht, bei sie meines Erachtens auch ganz gut verdient und sich daher weiterhin einiges leisten kann. Für größere Wünsche bekommt sie von ihren Eltern immer noch ab und an einen Zuschuss. Eigentlich hat sie also alles und bräuchte wahrlich nicht neidisch auf irgendjemanden zu sein. Das ändert aber nichts daran, dass sie, wann immer jemand anderem etwas positives passiert, aufgebracht ist. Kauft die Mutter einer Freundin dieser ein Shirt, wird sofort betont, wie verwöhnt und unselbstständig die Beschenkte sei und, dass sie das Teil kaum verdiene. Ich habe mir als Studentin viele Jahre ein laues Leben gegönnt, während sie als Azubine ja hart arbeiten musste. Mein Abschluss ist mir natürlich auch einfach zugefallen, ohne dass ich einen Finger dafür gerührt hätte und steht mir darum auch eigentlich nicht zu, darauf stolz sein, darf ich jedenfalls nie und nimmer. Und alsdie Beziehung einer Dritten zerbrach, äußerte besagtes Mädchen doch tatsächlich, das würde ja auch Zeit, immerhin habe diese Person einen so netten Freund gar nicht verdient. Der bekäme es besser solo zu sein. Bis dahin hatte sie den jungen Mann allerdings permanent schlecht gemacht und ihre Antipathie für ihn bekundet.

Warum sie es nicht erträgt, wenn andere glücklich sind, weiß ich nicht. Mir scheint, dass sie insgeheim den ein oder anderen ausgewachsenen Minderwertigkeitskomplex hat und den zu bekämpfen versucht, indem sie anderen alles schlecht macht. Und ein gewisses Maß Eigensucht gehört ja auch dazu, wenn man alles für sich will, was man sieht. Der Umgang mit dieser Person ist für alle einfach sehr anstrengend. Irgendwann gab es mal eine Aussprache, in der ihr deutlich gesagt wurde, wie ich Verhalten beim Rest ankommt. Sie selbst fand sich gar nicht so schlimm und nimmt sich seitdem stark zurück. Man merkt ihr zwar noch an, wenn sie jemandem etwas nicht gönnt, aber sie bekundet das nicht mehr dauernd lautstark. Trotzdem habe ich nicht viel Kontakt zu ihr, weil es sie einfach unsympatisch macht und ich nicht einsehe, dass ich zu jemanden nett sein soll, der immer nur darüber nachdenkt, warum es unfair ist, wenn ich vielleicht Glück hatte, auch wenn sie es nicht sagt. Solche Leute brauche ich nicht um mich herum und darum sehe ich sie eigentlich nur, wenn wir beide anderswo eingeladen sind.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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