Wie würdet ihr einen Spießer charakterisieren?

Eigenheim, Familie und einen guten Beruf. So wurden und werden oft Spießer definiert. Leute, die eben ein gut bürgerliches Leben führen und nicht von einer Stelle weichen. Leute, die nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten und es schlimm finden, wenn andere Leute sich nicht so verhalten wie sie selber. Spießer eben.

Wie definiert ihr Spießer? Seid ihr vielleicht selber diese sogenannten Spießer? Was denkt ihr über Spießer und wie verhalten sich eurer Meinung nach Spießer? Wie würdet ihr einen Spießer charakterisieren?

Mich selbst würde ich nicht als Spießer bezeichnen. Ein Spießer ist meiner Meinung nach ein eingebildeter und egoistischer Mensch. Er hat auch etwas von perfektionismus und ist kleinkariert. Diese Menschen sind aufdringliche Menschen, die unbedingt wollen, dass alle Ihre Meinung teilen.

Mich selbst würde ich nicht als Spießer bezeichnen. Ein Spießer ist meiner Meinung nach ein eingebildeter und egoistischer Mensch. Er hat auch etwas von perfektionismus und ist kleinkariert. Diese Menschen sind aufdringliche Menschen, die unbedingt wollen, dass alle Ihre Meinung teilen.

Was hat denn ein eingebildeter und egoistischer Mensch mit Spießertum zu tun? Perfektionismus oder Kleinkariertheit verstehe ich ja schon auch als Charakter eines Spießers. Aber dass ein sogenannter Spießer keine andere Meinung gelten lässt oder dass er will, dass alle seine Meinung teilen, wäre mir erst mal neu. Aber vielleicht kannst du es ja näher erklären.

Wie schon gesagt dieses Schaubild entspricht meiner Meinung nach einem Spießer. Ich würde es so erklären, dass jeder Perfektionist von seiner Meinung überzeugt ist, da nur deren Meinungen perfekt sind. Da Spießer auch Perfektionisten sind würde ich diese nun auch so einschätzen.

Ich denke, dass eins Spießer jemand ist, der absolut keinen Spaß und keinen Witz versteht, auch wenn er noch so harmlos ist. Oder es ist jemand, der sich immer viel zu gut anzieht und alles in seinem Leben viel zu ernst nimmt.

Der Begriff Spießer beziehungsweise Spießigkeit an sich ist schon ziemlich negativ besetzt. In weiten Teilen sehe ich das ebenso, allerdings gibt es auch Bereiche, in denen ich vielleicht auch ein bisschen spießig bin und dies auch gut finde - nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen. So halte ich zum Beispiel viel von Pünktlichkeit, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Ich finde solche Dinge selbstverständlich, aber es gibt auch Leute, die so etwas schon als spießig empfinden. Dazu kommt noch, dass ich es wichtig finde, dass man einen Überblick über sein Leben und auch seine Finanzen hat. Ich halte zum Beispiel nichts von Krediten, schon gar nicht, wenn es dabei um Elektroartikel und ähnliches geht. Ich bin so altmodisch und spare mir die Sachen zusammen, die ich haben möchte, vom einfachen DVD-Player über höherwertige Digitalkameras bis hin zum Auto. Bei mir gibt es kein Leben auf Pump. Wenn etwas finanziell nicht drin ist, muss ich eben warten. In Zeiten, wo mir ein paar Bekannte schon sagten, dass doch heutzutage jeder einen Kredit und auch Schulden hat, scheint das ziemlich spießig zu sein. Außerdem bin ich relativ perfektionistisch veranlagt, bevor ich etwas nicht so gut wie möglich mache, mache ich es lieber gar nicht. Diesen Punkt sehe ich schon selbst als spießig und auch ein bisschen überflüssig an. So sortiere ich sämtliche Kleidung nach Farbe, falte alle Shirts in der gleichen Breite und finde es sehr wichtig, dass alles zusammen passt. Auch Bücher sortiere ich akkurat. Allerdings kann und will ich gegen solche Auswüchse meiner Spießigkeit gar nichts tun. Vielleicht ist das alles auch gar nicht so spießig.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch die anderen Spießer, bei denen mir die Spießigkeit so richtig auffällt und über die ich manchmal nur lachen kann. So gibt es hier im Haus zum Beispiel jemanden, den ich als Inbegriff eines negativen Spießers bezeichnen würde. Einmal waren die Mülltonnen in der falschen Reihenfolge sortiert. Dies ist aber nicht schlimm, da die Tonnen mit den Namen der Bewohner des Hauses beschriftet sind. Da die Tonnen alle gleich aussehen, finde ich es dann auch nicht so schlimm, wenn sie anders sortiert sind. Der Nachbar hingegen musste sie umsortieren. Wichtig ist auch, dass die Hecke vor seinem Vorgarten stets richtig geschnitten ist. Im Grunde genommen macht das hier jeder. Die ganzen Buchsbäumchen, die hier in den Vorgärten stehen, müssen ebenfalls stets kugelig rund geschnitten sein, ohne dass an der Seite ein Ästchen hervorschaut. Auch das Unkraut neben dem Gehweg, selbst wenn es noch so wenig ist, muss herausgezupft werden. Das finde ich schon ein bisschen spießig, wobei ich selbst das auch machen würde, wenn es mich betreffen würde. Ein durchschnittlicher Spießer nach Klischee hat meistens ein Haus, meistens ein eher langweiliges Einfamilienhaus mit weißem Rauputz in wenig anspruchsvoller Bauweise in irgendeinem Neubaugebiet außerhalb der Stadt. Buchsbaumhecken sind ein Muss und diese werden so schön gestutzt wie das hier auch der Fall ist. Samstags wäscht der Spießer das Auto, während die Frau das Mittagessen zubereitet. Einmal im Jahr geht es in den Urlaub - nach Mallorca oder an die Ostsee. Dort wird eine Sandburg um den Strandkorb gebaut, damit niemand das Hoheitsgebiet des Spießers betritt.

Letztendlich sind das vor allem Äußerlichkeiten, die ich mit Spießigkeit in Zusammenhang gebracht habe. Einige davon sind schon ein bisschen spießig, über andere könnte man sich streiten. Allerdings fehlt dabei noch etwas ganz entscheidendes. Spießer sind meiner Meinung nach vor allem oberflächlich, engstirnig und vorurteilsbeladen. Ein Spießer macht sich keine Gedanken um echte Probleme, sondern schafft sich seine kleinen Dramen selbst, die dann daraus bestehen, Rosenbüsche richtig zu beschneiden oder über die Nachbarn zu tratschen. Natürlich gibt es auch reichlich intelligente Spießer, aber die wenigsten nutzen ihren Kopf wirklich, sondern mutieren zu regelrechten kleinkarierten Fachidioten. Hinzu kommt, dass Spießer ihren Lebensentwurf auch auf alle anderen Menschen übertragen wollen und sich nicht vorstellen können, dass jemand anders leben möchte als sie.