Kaninchen verliert Haare am Auge

Heute, als ich mein altes (6 Jahre alt) Kaninchen fütterte, fiel mir auf, dass sein Auge etwas eigenartig aussah. Anfangs dachte ich, dass dies am Licht im Raum liegen möge, doch als ich ihn aus dem Käfig lockte und in den Arm nahm um ihn genauer anzusehen fiel es mir erstmals so richtig auf.

Normalerweise hat mein geschecktes Kaninchen einen rötlich/grauen Kopf, auch am Auge rum, doch jetzt fehlen ihm um beide Augen herum seine Haare! Ich habe wirklich Angst, dass dies gefährlich sein könnte für ihn. Meine Mutter meine, dass ein Tierarztbesuch für so ein kleines Tier sich nicht rentieren würde aber ich liebe meinen Kleinen!

Ich hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt, dass es womöglich daran liegen könnte, dass es aktuell im Fellwechsel mal wieder ist, aber trotzdem bin ich beunruhigt! Woran könnte der Haarverlust liegen? Wäre es sinnvoll, das Auge mal mit Kamillentee zu reinigen?

Wenn ich höre, dass sich ein Tierarztbesuch für ein kleines Tier nicht rentiert, könnte ich an die Decke springen. Man hat verdammt nochmal eine Verantwortung für ein Tier übernommen, als man es angeschafft hat. Sorry, dass ich so böse reagiere. Aber woran will man festmachen, was sich noch lohnt. Soll das Tier sich rumquälen und es wird immer schlimmer? Wenn man früh genug zum Tierarzt geht, dann kostet es auch in der Regel nicht so viel.

So, gehe bitte schnellstmöglich mit dem Tier zum Tierarzt. Denn dann kann ihm noch schnell geholfen werden. Wenn es Milben sein sollten, dann kann schnell was gemacht werden. Wenn ihm erst die Haare am ganzen Körper ausgefallen sind und er offene Stellen hat, dann wird es teurer werden.

Bitte reinige nichts mit Kamillentee. Kamillentee enthält Schwebeteilchen, die das Auge noch mehr reizen könnten und durch Kamille könnte das Tier auch eine Allergie haben. Also bitte experimentiere nicht mit irgendwas herum und gehe zu einem Tierarzt. Auch wenn deine Mutter sagt, dass es sich nicht lohnt. Frage sie mal, ob es sich auch nicht lohnt, wenn das Tier völlig nackt mit offenen, wunden Stellen im Käfig liegt. Wartet sie dann, dass es stirbt, weil es sich immer noch nicht lohnt? Sorry, aber dann sollte man das Tier besser abgeben.

Das Tier muss dringend zum Tierarzt. Es kann sich dabei um eine beidseitige Bindehautentzündung (im besten Fall) handeln. Dabei müsste jedoch auch ein weißlicher Ausfluss zu sehen sein. Der Haarverlust kann jedoch auch viele weitere Ursachen haben. Da dein Tier wohl noch nie einen Tierarzt gesehen hat, ist nicht davon auszugehen, dass es geimpft ist. Wenn du auch Gras und Ähnliches von draußen fütterst kann es sich bei dem Haarverlust auch um einen Befall von Myxomatose handeln. Oft ist der Haarverlust um das Auge das erste Anzeichen, der tödlichen und sehr schmerzhaften Erkrankung.

Erkläre deiner Mutter, dass auch ein Kaninchen Gefühle und somit auch Schmerzen hat und der tierarztbesuch ist unabdingbar. Und ganz egal welches Tier man sich anschafft man ist dafür verantwortlich und somit auch für den Tierarztbesuch im Falle einer Krankheit.

Kann es auch daran gelegen haben, dass mein liebes Kaninchen im Fellwechsel war? Ein weißer oder anders-farbiger Ausfluss war nie an seinem Auge vorhanden. Des Weiteren hat sich die Situation auch wieder normalisiert. Glücklich scheint er nach wie vor zu sein. Um sein Auge sind bereits auch schon wieder alle Haare nachgewachsen.

Auch wenn es manchmal hilfreich sein kann gesundheitliche Fragen in einem Forum zu stellen, so rate ich dennoch davon ab und weise immer wieder auf den Tierarzt hin, der nicht nur eine Vermutung anstellen würde, sondern eine Diagnose stellen kann. Handelt es sich daher um gravierende Mängel und Schäden, so wie es scheinbar bei Deinem Kaninchen der Fall ist, so solltest Du es gut einpacken und den Zierarzt aufsuchen, der Dir mit größter Sicherheit professionell weiterhelfen wird. Zudem sollte man besonders wenn es um das Auge geht keine Experimente anstellen und sich nicht auf Hausmittelchen, wie Kamillentee verlassen, eine verschriebene Augensalbe könnte meiner Meinung nach mehr ausrichten, als eine Reinigung mit Kamillentee, aber auch das weiß der Arzt wohl besser als ich.

Daher: „Wenn Dir etwas an dem Tier liegt, so gehe umgehend zum Tierarzt, vertraue nicht auf Hausmittelchen und setze dem Leid des Tieres endlich ein Ende, indem es richtig behandelt werden kann“!