Habt ihr euch schon mal wie ein Außenseiter gefühlt?
Ich habe mich in der Schule einige Jahre in einer ganz speziellen Klasse sehr als Außenseiter gefühlt und mich dann auch wie ein solcher benommen, indem ich versucht habe, demonstrativ zu zeigen, dass es für mich in Ordnung geht, dass die anderen scheinbar nichts mit mir zu tun haben wollen und ich ohnehin lieber für mich und somit alleine bin, was allerdings gar nicht stimmte. Ich habe mir damals im Klassenzimmer extra einen solchen kleineren Einzeltisch besorgt, an dem also nur ich sitzen konnte – und mittlerweile bin ich der festen Überzeugung, dass ich mich auch durch solche Aktionen immer wieder selbst zum Außenseiter gemacht habe und vermutlich sehr seltsam und eigenwillig auf meine Mitschüler gewirkt haben muss. Trotzdem haben sie mir, das sehe ich heute so, doch immer wieder Chancen gegeben, bei ihnen mitzumischen. Aber ich habe das entweder falsch verstanden oder eben gar nicht erst wahrgenommen.
Damals habe ich auch wirklich jede gereichte Hand als Falle verstanden, ich weiß heute auch nicht mehr wirklich, weshalb ich mir ständig veräppelt vorgekommen bin, denn ich kann kein wirkliches Anzeichen mehr dafür finden, dass es wirklich so war. Es gab sogar, im Gegenteil, auch Mitschüler, mit denen ich mich richtig gut verstanden und die ich auch in meiner Freizeit mal getroffen habe. Nur in der Schule erschienen sie mir alle als Feinde, warum auch immer. Jedenfalls kann ich mich an kein einziges Ereignis erinnern, das mir als ganz unmissverständliches Zeichen dafür dienen würde, dass ich wirklich ein Außenseiter war. Im Gegenteil fallen mir allerdings heute wirklich viele Gegebenheiten ein, die deutlich gemacht haben, dass ich eben kein Außenseiter war, sondern scheinbar nur ganz gut damit klargekommen bin, mich selbst zu distanzieren und das dann – falsch – als Außenseitertum zu verstehen, in das ich von anderen gepresst worden bin.
Ich fühle mich als Außenseiter, wenn ich bspw. mit anderen zusammen eine neue Gruppe bilde, im Sinne von Lern-/Projektgruppe und ich merke, dass die anderen recht schnell untereinander Kontakt finden. Auf der einen Seite merke ich, dass ich doch gerne würde, auf der anderen Seite fehlt mir aber da manchmal die Motivation und ich bin es letztlich selber Schuld. Aber vermutlich kommt es auch auf die Art des Zusammenkommens an. Das Beispiel hier bezog sich geraden auf Projektgruppenbildung an der Uni. Das ging nicht unbedingt von einen selber aus. Es handelte sich um eine eher vorgegebene Sache.
Wenn man sich die Mitmenschen selber "aussuchen" kann, kommt es nicht zu diesem unzulänglichen Gefühl "nicht Teil der Gruppe zu sein". Auf der anderen Seite ist es aber auch eine subjektiv, psychologische Sache. Entweder man ist ein offener Mensch und kann und will mit Jedem so gut wie möglich, oder nicht.
Ich denke so gut wie jeder hat sich schon einmal als Außenseiter gefühlt bzw. war eine Zeit lang einer. Bei mir zum Beispiel war es während der ganzen Schulzeit so, dass ich mich als Außenseiter gefühlt habe. Seit der ersten Klasse hatte ich das Vergnügen in einer leistungsstarken Klasse zu sein und merkte dort schnell, dass ich mit den anderen nicht besonders viel gemeinsam hatte.
In der Grundschule ist dies noch nicht so besonders aufgefallen, jedoch wurde es dann um so schlimmer als ich Sekundarschule und Gymnasium besuchte, also zur Zeit der Pubertät. Während alle anderen zwanghaft als geschlossene Gemeinschaft auftreten wollten, frei nach dem Motto wir sind eine Clique und jeder ist für jeden da, ging ich immer mehr meinen eigenen Weg.
Meine Freunde und Vertrauten hatte ich außerhalb meiner Klasse und war in meiner Klasse sowohl bei Mitschülern als auch bei Lehrern als Außenseiter angesehen. Doch nach und nach kam ich damit besser klar und fühlte mich sogar eigentlich wohl als Außenseiter, denn zu mir gesellten sich auch andere die dieses Schicksal teilten.
Als ich nach der Schulzeit in einer andere Stadt gezogen bin, war ich auch dort wieder der Außenseiter, jedoch ging dies hier besonders schnell vorbei, weil ich meiner Art treu geblieben bin. Es gibt immer Menschen die mit der Art eines anderen nicht klar kommen.
Meiner Meinung nach braucht man nicht eine riesige Gruppe von Menschen in die man irgendwie integriert ist, das einzige was man braucht sind ein paar echte Freunde. Manchmal sind Außenseiter auch nicht unbedingt die wahren Außenseiter, das Mitschwimmen in einer Gruppe kann einen manchmal noch mehr zum Außenseiter machen als einem lieb ist.
Zu diesem Thema kann ich nur sagen, dass leider jedem so etwas passieren kann. Das liegt wohl unter anderem daran, dass die Menschen heutzutage meiner Meinung nach einfach unmöglich sind, denn der Ausschluss und das Mobbing anderer funktioniert ohne jede Logik, einfach nach Willkür.
Das Gefühl ein Außenseiter zu sein kennen glaube ich viele Leute, ich selbst war mein halbes Leben davon betroffen. Ich weiß ebenso wie viele andere Opfer bis heute nicht wirklich warum. In einer Klasse war es weil meine Familie arm ist, in einer anderen wurde mir von anderen Mädchen vorgeworfen, dass sich Jungs mehr für mich interessierten als für sie, es war ständig was anderes. Aber dennoch wiederholte es sich, immer wieder gab es einen anderen Grund mich auszugrenzen.
In besagter Klasse in der mir mein auf Männer anziehendes Aussehen vorgeworfen wurde, wurden dann direkt Gerüchte verbreitet. Egal was ich tat, man tat alles um mich auszugrenzen. Sprüche wie "Du kannst eh nur Stripperin werden " etc. waren normal, auch Gerüchte ich hätte was mit etlichen Männern gehabt. Mir wurde sogar meine verminderte Sporttauglichkeit vorgeworfen, weil ich wegen meiner schweren Herzkrankheit nicht so konnte wie ich wollte. Irgendwann wirkte es , und auch die Jungs nahmen etwas Abstand von mir, um weiter der Gruppe anzugehören. Das war das, was ich auf dem Gymnasium bis zum Ende der zehnten Klasse ertragen musste. Danach verließ die Hauptakteurin die Schule, und prompt hatte ich auf dem selben Gymnasium ab der elften Klasse wieder jede Menge Leute, die jetzt doch was mit mir zu tun haben wollten.
Dass ich mich trotzdem nur mit einem kleinen Teil der Mitschüler abgegeben habe, ist glaube ich für jeden nachvollziehbar. In dem Fall war es der Störfaktor, der wegfiel, ansonsten habe ich nämlich in anderen Gruppen beinahe nur positive Erfahrungen gesammelt. Bei einer Bekannten hatte auch ein Schulwechsel große Wirkung gezeigt.Ich kann nur jedem ausgegrenzten Menschen wünschen, dass auch er irgendwann neue Freunde findet, um das Erlebte hinter sich lassen zu können.
Ich habe mich während meiner gesamten Schulzeit als Außenseiter gefühlt, weil ich viel zu früh in die Schule gekommen bin und immer die bei Weitem Jüngste war. Dazu kam, dass ich noch spät in die Pubertät gekommen bin. Ich lief noch mit Zöpfen herum, als die anderen sich schon für Jungen und Partys interessierten. Erst im Studium bin ich aufgeblüht und war bei vielen beliebt und fühlte mich zum ersten Mal integriert. Meine Schulkameraden waren zwar nicht unfreundlich zu mir, aber sie hatten einfach andere Interessen als ich.
Als Jugendliche habe ich mich an meiner Schule und generell auch im Bekanntenkreis als Außenseiter gefühlt. Es war nun kein Gefühl, was mich großartig gestört hätte, ich habe mich nicht gemobbt oder allein gefühlt, ich war eher traurig darüber, dass ich keinen gefunden habe, der dieses Problem gelöst und das Gefühl beseitigt hätte. Ich merkte es eigentlich immer, wenn ich in der Schule war oder mich mit Freunden traf. Man kann sagen, dass es mehr oder weniger daran lag, dass ich niemals Lust auf den Mainstream hatte, ich habe moderne Musik total langweilig gefunden, von Radio hatte ich nach kurzer Zeit Kopfschmerzen, auf DSDS Vorstellungen wollte ich definitiv nicht gehen und ich habe als Jugendliche auch keine Teenie-Musiker oder Schauspieler angeschwärmt. So hatte ich eben nicht die gleichen Hobbys und Vorlieben wie die anderen, dadurch stach ich etwas hervor und konnte manchmal eben nicht an diesen Anlässen teilhaben, an Twilight Abenden nicht, weil ich darauf keine Lust hatte, an Konzerten nicht und so weiter. Auf Shopping hatte ich auch keine Lust.
Das Problem hat sich dann aber mit der Zeit von alleine gelöst, weil sich Freunde herauskristallisiert hatten, denen das nichts ausmachte, die darauf jetzt auch nicht so standen, es tolerierten oder gar ähnliche Interessen hatte. Über die unterschiedlichsten Orchester lernte ich viele Leute kennen, denen es teilweise ähnlich ging wie mir und als ich meinen Freund kennengelernt hatte, war das Problem ganz verschwunden, weil ich mit ihm auch viele aus seinem Freundeskreis übernahm und mich darin absolut wohl fühlte. Ab hier hatte ich dann seither eigentlich kaum mehr, dass Gefühl ein Außenseiter zu sein.
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