Duales Studium was ist es, was bringt es?

vom 10.01.2012, 22:58 Uhr

Meine Cousine hat an Weihnachten erzählt, dass sie ein duales Studium machen will und dies wohl im Sommer beginnt. Aber ich habe nicht nachgefragt, was das ist, weil sie mich sowieso immer für ein bisschen dümmer hält, weil ich "nur" in der Realschule bin und sie das Abi im letzten Jahr mit 1,5 abgelegt hat. Deswegen frage ich hier einfach mal nach, was ein duales Studium ist.

Meine Cousine will Jura studieren, wenn ich das so richtig mitbekommen habe. Was macht dieses duale Studium aus und warum macht man sowas?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Soweit ich weiß, bedeutet ein duales Studium nichts anderes als das der Studierende nebenbei einen Job hat. Dieser Beruf ist eben praxisbezogen auf das Studium. Somit möchte man erreichen, dass Studenten nach dem Studium auch schon etwas an Praxiswissen haben.

Übrigens ist mir aufgefallen, dass dieses Thema auch schon einmal im Jahr 2006 in dem Beitrag Was ist ein duales Studium? besprochen wurde. Dort wird dieses Thema auch vom User JotJot etwas genauer erklärt.

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» User92 » Beiträge: 936 » Talkpoints: 2,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ein duales Studium ist nichts anderes als dass man einen regulären Job hat, bei dem man nebenbei auch ein wenig studiert. Dies nebenbei kann bedeuten, dass man eine Woche eben Praxiserfahrungen im Job hat und in der anderen Woche wieder die Schulbank drückt. Dir Firma übernimmt dann auch alle Unkosten, was das Studium betrifft.

Es ist auf jeden Fall angenehmer, als wenn man einen 8-Stunden-Job hat und abends noch die Schulbank drücken muss. Dann bleibt nämlich von der Freizeit nichts mehr übrig.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



So gesehen also nichts weiter, als Ausbildung und Studium gleichzeitig. Die Vorteile sind selbstverständlich, dass du nebenbei schon mal Geld verdienst, was ''normale'' Stunden so an sich natürlich kaum können, abgesehen von kleineren Nebenjobs. Nachteile sind allerdings auch, dass ein duales Studium meistens beim Bachelor aufhört, heißt also, es gibt keinen Master und man kann nicht promovieren. Das spricht meiner Meinung nach schon sehr dagegen, zumindest wäre es keine Option für mich.

Einen dualen Studiengang in Jura gibt es übrigens nicht und ich bezweifele auch stark, dass es diesen jemals geben wird, schließlich ist das Ziel eines Jurastudiums das Staatsexamen. Vielleicht macht sie etwas in Richtung Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Was ein duales Studium ist, wurde dir ja nun hier schon erklärt. Allerdings muss man wirklich bedenken, dass es auch bei nicht so anspruchsvollen Studiengängen sehr anstrengend mit einem dualen Studium werden kann, weil man kaum Zeit zum lernen oder sonstiges hat. Eine Freundin von mir hat das gemacht und sie musste im Jahr 4 Wochen krank machen, um eben zu lernen, da sie in dieser Zeit nicht arbeiten konnte, sonst hätte sie nichts auf die Reihe bekommen, da man dort einfach nicht gerade viel Freizeit hat. Dafür hat man dann eben Geld und kommt schneller voran, was dann natürlich ein positiver Effekt ist. Für dich wäre das wohl gut, dann hat sie keine Zeit mehr dir auf den Keks zu gehen :D.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei einem dualen Studium geht man nicht einem ganz normalen Job nach. Normalerweise müssen bestimmte Themengebiete in der Praxis abgearbeitet werden, es ist also nicht "Alltagsgeschäft" sondern es findet aktive Ausbildung auch in den Praxisphasen statt. Man ist aber eben fest in einem Unternehmen angestellt und erhält auch ein festes Gehalt, wenn man gerade in der Hochschule sitzt. Die Höhe des Gehaltes bewegt sich im Bereich der Ausbildungsvergütung bei einer normalen Ausbildung, manchmal ist es etwas höher.

Da für das Unternehmen ein dualer Student sehr teuer ist, wird er diese Ausbildung nur anbieten, wenn er Interesse an der Übernahme hat. Von daher sind die Jobaussichten meist sehr gut. Durch die längere Betriebszugehörigkeit ist das Einstiegsgehalt oft auch höher als bei einem "normalen" Absolventen.

Inzwischen schließen die meisten Programme mit dem Bachelor ab. Da die meisten dualen Studiengänge an normalen Fachhochschulen oder an der dualen Hochschule (die sich aus den Berufsakademien in Baden-Württemberg gegründet hat) absolviert werden und daher normale akkreditierte Studiengänge sind, ist ein Anschluss eines Masterstudiums und damit die Berechtigung zur Promotion möglich. Es ist also keine Sackgasse, bei der man beim Bachelor stehenbleibt.

Allerdings glaube ich nicht, dass der klassische Jurastudiengang als duales Studium angeboten wird. Es könnte sich jedoch um ein Studium des Wirtschaftsrechts oder etwas ähnliches handeln. Das wird auch an Fachhochschulen angeboten und kann daher prinzipiell in ein duales Studium integriert werden.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ein duales Studium ist einfach ein normales Studium wo man aber auch noch in einem Betrieb arbeiten muss. Ich bin mir da auch nicht ganz sicher aber ich glaube das funktioniert so, dass man ein paar Monate in der Universität studiert und nach den paar Monaten geht man dann wieder in einen Betrieb arbeiten, wo man halt angestellt ist. Dann arbeitet man wieder eine Zeit lang und danach geht man wieder an die Universität.

Man sieht ja öfters auch mal im Fernsehen die Werbung von McDonalds wo man ja auch ein Duales Studium beginnen kann. Dann studiert man eine Zeit lang BWL oder was auch immer und dann geht man wieder zu McDonalds arbeiten. Ich glaube auch zu wissen, dass die Betriebe einem die Studiengebühren bezahlen. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher.

» Verdion1337 » Beiträge: 763 » Talkpoints: 7,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich werde ab nächstes Jahr auch dual studieren und bin sehr glücklich über meine Entscheidung. Ich kann natürlich noch nicht sagen, wie es sein wird und ob es letztendlich wirklich so gut ist, wie ich es mir vorstelle, aber das Konzept an sich ist wirklich super.

Das gute ist, dass man während der Zeit, in der man an der Uni ist, bezahlt wird. Zumindest ist das bei der dualen Hochschule in Baden-Württemberg so üblich. Und es ist auch nicht so, dass man schlecht verdient, ganz im Gegenteil. Es reicht allemal, um sich eine eigene Wohnung zu nehmen und gut über die Runden zu kommen. Man muss keinerlei Nebenjobs annehmen, wie es beim normalen Studium üblich ist und man bekommt gleich noch Praxiserfahrung im Betrieb dazu. Da das Studium durch das Wegfallen der Studiengebühren und der allgemeinen Entwicklung immer mehr an Wert verliert, kann die Praxiserfahrung von großem Vorteil sein, wenn man sich dann später für eine neue Stelle bewirbt.

Ich finde es sehr beeindruckend, dass Unternehmen so viel Geld in die Ausbildung beziehungsweise das Studium stecken. Denn jemanden zu bezahlen, obwohl er nicht im Betrieb ist und arbeitet, ist schon etwas, worüber man sich vorher viele Gedanken darüber machen muss, ob es sich auch lohnt. Das bestätigt mir, dass das duale Studium sehr viel zu bieten hat und ich bin mir sicher, dass es der richtige Weg für mich ist.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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