Guter Sex = Gute Ehe?
Neulich kam spät abends im Fernsehen mal wieder eine Reportage über internationale und nationale Ehen. Laut einer Studie soll es am Sexleben liegen, wie es um eine Ehe steht. Wenn ein Pärchen viel und ausgiebig miteinander schläft, ist die Chance angeblich wesentlich geringer, dass ein Partner den anderen betrügt. Könnt Ihr dieser These zustimmen?
Ich nicht! Meine Frau und ich schlafen auch nur einmal die Woche miteinander. Manchmal auch nur alle zwei Wochen und trotzdem führen wir ein harmonisches und romantisches Eheleben seit 4 Jahren. Insbesondere wir uns sehr früh für eine Heirat entschieden haben, da meine Frau ungeplant schwanger wurde.
Meine Frau und ich sind mit unserem Sexleben befriedigt. Des Weiteren denke ich (und meine Frau auch), dass wir auch ohne Sex glücklich wären, denn wo wäre dann die Liebe? Wenn man jemanden heiratet, sollte man dies aus Liebe und nicht wegen Sex tun. Dies ist meine These. Wie denkt Ihr darüber?
Ich denke, dass Sex sicherlich eine Rolle in der Ehe spielt, aber doch nicht alles bedeutet und ausmacht. Natürlich muss es im Bett bei einem Paar stimmen, dass beide auf die Dauer glücklich sind, aber wie oft und wann, entscheidet ja immer noch das Paar. Daher denke ich nicht, dass nur Ehen gut laufen, in denen das Paar viel Sex hat. Die Hauptsache ist doch, dass beide mit dem Sexualleben zufrieden sind und wenn sie dann auch nur einmal in 4 Wochen miteinander schlafen oder eben zwei mal die Woche. Das bleibt doch schließlich jedem Paar selbst überlassen.
Wenn sich beide einig sind, kann es sicherlich auch ganz ohne Sex funktionieren. Aber wenn der eine möchte und der andere nicht, sieht das wieder anders aus. Durch Sex fühlt man sich dem Partner ja auch nur noch mehr verbunden und irgendwie näher. Ich denke, dass dies durchaus eine Partnerschaft oder Ehe stärkt. Jedoch ist das sicherlich keine Garantie dafür, dass keiner der Partner fremdgeht. Wenn dieser nämlich Abwechselung sucht und vielleicht andere Praktiken möchte, könnte das dennoch ein Grund für einen Seitensprung sein.
Ich denke Sex ist nicht alles im Leben. Klar gehört es zu einer Beziehung dazu aber eben auch noch viele andere Sachen. Nur weil man sich im Bett gut versteht, heißt das noch lange nicht, dass auch sonst alles in Ordnung ist. Man kann noch so viel Spaß miteinander haben, wenn es außerhalb des Bettes nicht klappt und man sich nichts zu sagen hat wird es zwangsläufig nicht klappen. Jedoch bin ich auch der Meinung, dass eine Ehe nicht funktionieren kann, wenn es im Bett nicht funktioniert und einem Partner in diesem Bereich etwas fehlt. Das kann dann nämlich dazu führen, dass er sich das Fehlende woanders sucht.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Sex nicht alles ist und auch nicht unbedingt an erster Stelle stehen sollte. Eine Partnerschaft oder Ehe kann auch wunderbar mit wenig Sex funktionieren, es ist nur wichtig dass beide Partner eine ähnliche Einstellung zu dem Thema haben. Möchte ein Partner mehr Sex als der andere kann das natürlich irgendwann mal dazu führen, dass dieser sich das, was ihm fehlt dann woanders sucht. Aber ich persönlich stimme dieser These nicht unbedingt zu.
Allerdings kenne ich auch einige Paare, bei denen es schon ein Problem ist, wenn man mal eine Woche nicht miteinander schlafen kann und es dadurch schon kriselt. Ich kann sowas nicht verstehen und frage mich dann immer, ob das Paar nichts anderes hat, als den Sex um sich zu verstehen.
Sex gehört natürlich zu einer Beziehung dazu, doch es ist nicht der Mittelpunkt einer Beziehung. Sex ist eine schöne Angelegenheit, wo jedes Paar selbst herausfinden sollte wie oft es ist. Wie definiert man eigentlich guten Sex. Jeder hat doch eine andere Empfindung und andere Vorstellungen. Man kann guten Sex nicht verallgemeinern. Für manche meiner Bekannten ist guter Sex, langandauernder Sex und andere wiederum sind mit kürzerem Sex zufrieden, egal ob es 15 Minuten oder eine Stunde dauert.
Jedes Paar findet doch selbst in einer Beziehung heraus, was es mag und wie sie es machen. Sex ist eine schöne Nebensache und gehört genauso wie das Küssen zu einer Beziehung dazu. Deswegen ist die These guter Sex ist gleich eine gute Ehe für mich nichtig.
Also ich bin der Meinung, dass Sex ganz klar dazu gehört und wenn man mit seinem Sex nicht zufrieden ist auch die Beziehung leidet! Wenn Beide damit klar kommen, dass man wenig hat dann mag das ja OK sein aber wenn einer der Beiden da anders denkt wird es schon schwierig.
Oben meintest du doch in deinem Text, dass Paare die viel Sex miteinander haben dann seltener fremd gehen und ihrem Partner dadurch treuer sind. Das kann ich mir sehr gut vorstellen, denn wenn mein Partner mich sexuell nicht auslasten würde und ich Lust auf mehr hätte dann würde ich mir vielleicht auch mal Gedanken machen ob ich es mir nicht woanders holen soll. Wir haben das Problem ja zum Glück nicht und daher muss ich auch nicht darüber nachdenken:D
Für wen Sex aber alles ist der sollte auch nochmal darüber nachdenken ob die Beziehung so super läuft. Immerhin gibt es noch jede Menge andere Faktoren die stimmen sollten.
Falleo hat geschrieben:Wenn man jemanden heiratet, sollte man dies aus Liebe und nicht wegen Sex tun. Dies ist meine These. Wie denkt Ihr darüber?
Dass man jemanden nicht wegen Sex heiratet, ist wohl klar, also werde ich auf diese Fragestellung nicht weiter eingehen. Dennoch heiraten viele Paare nicht, weil sie sich lieben, denn auch das geht hervorragend ohne Trauschein und kommt auch nicht erst durch die Eheschließung in Gang, nicht wahr?
Generell finde ich Sex in einer Beziehung allerdings in der Tat wichtig, und ich muss sagen, dass ich ihn sogar lange Zeit wirklich unterschätzt habe, wie ich mittlerweile meine. Wie lange und wie häufig das Liebesspiel ausgelebt wird, ist sicherlich eine individuelle Frage, aber ich denke doch, dass man sich schneller und weiter voneinander entfernt oder wenigstens die Gefahr größer ist, dass das passiert, wenn man eher selten in einer Beziehung Sex hat. Einmal pro Woche mag da noch eine Grenze sein, die vielleicht in Ordnung geht, mir wäre das allerdings zu wenig, jedenfalls momentan.
Sex ist allerdings für mich auch in erster Linie ein Ausdruck von Gefühl für den anderen und gleichzeitig ein Nehmen des Gefühls des anderen, also praktisch nichts weiter als ein körperlich ausgedrücktes Gefühl. Natürlich kann man dem Partner auch durch andere Berührungen, die man aus dem Alltag einer glücklichen und liebevollen Beziehung kennt, zeigen, was man für ihn empfindet und dass man ihm gern nahe ist, aber der Sex stellt für mich gleichzeitig die größte Nähe zu einem Menschen dar, die ich haben kann, die außerdem mit einem wirklich großen Vertrauen verbunden ist, denn immerhin gebe ich mich diesem Menschen bestenfalls hin – und er sich mir. Das alles hat allerdings aber wiederum eine wichtige Aussage, finde ich, und wenn ich in einer Beziehung auch diese körperlichen Aspekte erfüllt sehe, dann ist sie für mich schlussendlich glücklich.
Jedenfalls ist mir in einer meiner vergangenen Beziehungen aufgefallen, dass mein Gefühl für eine Person noch so groß sein kann – sie wird unglücklich werden, wenn ich dieses Gefühl nicht irgendwie auch körperlich zum Ausdruck bringen kann, wobei mir dafür solche Zeichen wie Umarmungen oder kurze Streicheleinheiten nicht immer ausreichen. Eine glückliche Beziehung ist für mich vielmehr ein Zusammenspiel aus emotional empfundener und verbal sowie körperlich ausgedrückter größter Zuneigung, die ich Liebe nennen will. Und wenn einer dieser Bestandteile fehlt oder stark eingeschränkt ist, wie etwa der körperliche, dann ist diese Beziehung für mich einfach nicht vollständig glücklich. Sie kann harmonisch sein, klar, aber es fehlt ihr meiner Erfahrung nach etwas. Und dabei geht es mir gar nicht um reine Befriedung, sondern um den körperlichen Ausdruck eines großen Gefühls, das Genießen des anderen, geliebten Menschen, das sich wiederum aus dem Geben und dem Nehmen ergibt und die uneingeschränkte Nähe, die man zu ihm zulassen will und kann.
Insofern meine ich, dass es jedenfalls in meinem Fall tatsächlich so ist, dass guter Sex auf eine gute Beziehung hindeutet, und wenn diese Beziehung eine Ehe ist, dann deutet der gute Sex eben auch auf eine gute Ehe hin, ja. Eine Beziehung, in der es keinen guten oder zu selten Sex gibt, ist nach meiner bitteren Erfahrung tatsächlich eine, die irgendwann enden wird – wobei ich hier übrigens grundsätzlich davon ausgehe, dass keiner der an der Beziehung Beteiligten durch irgendeine gesundheitliche Gegebenheit nicht in der Lage ist, Sex zu haben. Bei meiner Einschätzung der Sache gehe ich davon aus, dass beide dazu in der Lage sind. Wenn ich also davon spreche, dass es zu wenig oder tatsächlich kaum Sex in der Beziehung gibt, dann meine ich damit, dass das Bedürfnis danach von einer oder beiden Seiten nicht besteht, dem anderen entsprechend nah zu kommen.
Die Fremdgehwahrscheinlichkeit ist wohl kaum an der Häufigkeit und Dauer des Sex auszumachen. Ich habe gerne Sex und natürlich auch gern häufiger, betrogen wurde ich dennoch schon mehr als einmal in Beziehungen. Zum Glücklich sein gehört nämlich mehr, als bloße Quantität, da ist die emotionale Ebene und auch die sexuelle "Qualität" wohl wesentlich entscheidender.
Paare heiraten sicherlich aus vielen Gründen, aus Liebe, aus finanziellen Vorteilen oder weil sie "ungeplant" schwanger geworden sind. Letzteres wäre für mich übrigens absolut gar kein Grund für eine Ehe, denn auch ohne Trauschein kann ich glücklich sein und meine Kinder großziehen.
Ich sehe das wie moin!, eine Beziehung, egal wie harmonisch sie noch zu seien scheint, braucht auch körperlich ausgedrückte Liebe. Eine Beziehung ohne Sex würde für mich absolut nicht funktionieren. Sich küssen, streicheln, Sex haben, sich fallen lassen, dass sich für mich eindeutige Merkmale für eine glückliche Beziehung. Natürlich kann es ausreichend sein, einmal die Woche miteinander zu schlafen, an sich reicht mir das allerdings auch nicht. Mein Partner ist Soldat und deshalb nur an den Wochenenden zu Hause, deshalb bleiben uns nur die Wochenenden, aber die kann man ja auch für mehr als einmal nutzen.
Es gibt auch Phasen, da habe ich weniger als einmal die Woche Sex, dass ist aber eher die Ausnahme, und dann meist zeit- oder stressbedingt und da wir Kinder wollen, ist es auch nicht sonderlich hilfreich nur einmal die Woche miteinander zu schlafen.
Ich habe in einigen Beziehungen leider feststellen müssen, dass alleine schon die Tatsache, dass man unterschiedliche Stellungen bevorzugt oder lieber seltener Sex hat dazu führt, dass man sich absolut auseinander lebt, denn für viele Menschen und auch für mich ist Sex etwas, dass ich gerne und intensiv mit meinem Partner ausleben möchte und wenn die Vorstellungen total auseinander gehen, dann ist das leider nicht möglich.
moin! hat geschrieben:Insofern meine ich, dass es jedenfalls in meinem Fall tatsächlich so ist, dass guter Sex auf eine gute Beziehung hindeutet, und wenn diese Beziehung eine Ehe ist, dann deutet der gute Sex eben auch auf eine gute Ehe hin, ja. Eine Beziehung, in der es keinen guten oder zu selten Sex gibt, ist nach meiner bitteren Erfahrung tatsächlich eine, die irgendwann enden wird – wobei ich hier übrigens grundsätzlich davon ausgehe, dass keiner der an der Beziehung Beteiligten durch irgendeine gesundheitliche Gegebenheit nicht in der Lage ist, Sex zu haben. Bei meiner Einschätzung der Sache gehe ich davon aus, dass beide dazu in der Lage sind. Wenn ich also davon spreche, dass es zu wenig oder tatsächlich kaum Sex in der Beziehung gibt, dann meine ich damit, dass das Bedürfnis danach von einer oder beiden Seiten nicht besteht, dem anderen entsprechend nah zu kommen.
Dem kann ich einfach nur zustimmen.
Guter Sex ist erst einmal die halbe Miete, aber was ist schon guter Sex und vor allem, auch jeder hat mal schwächere Tage. Ich denke Sex wird oft überbewertet, gerade in den Anfangszeiten einer Beziehung. Er kann aber durchaus hilfreich sein um von bestehenden Beziehungsproblemen abzulenken oder sie erst gar nicht aufkommen zu lassen. Wobei es eigentlich nahezu unmöglich ist zwei Leute zu finden die genau dieselbe Definition für guten Sex haben, irgendeiner meint immer dass es da Defizite gibt.
Ich denke einfach in einer gefestigten Beziehung ist es fast egal ob der Sex gut oder schlecht ist, Hauptsache es gibt überhaupt welchen. Sollte sich gleich am Anfang herausstellen dass der neue Partner in dieser Hinsicht nicht passt und auch niemals passen wird dann ist es sicherlich auch einfacher so eine Beziehung gleich wieder ohne Gewissensbisse zu beenden.
Falleo hat geschrieben:Wenn man jemanden heiratet, sollte man dies aus Liebe und nicht wegen Sex tun. Dies ist meine These. Wie denkt Ihr darüber?
Diese These kann ich nur unterstützen. Wie sagte schon mein Vater immer:" Wer kauft schon eine Kuh, wenn er ein Glas Milch trinken will?" Es soll ja sogar Ehen geben die ohne Sex auskommen. Dann gibt es Ehen, die aus steuerlichen Gründen geschlossen werden, oder weil Nachwuchs unterwegs ist.
Da es aber keine Formel für eine gute und glückliche Ehe gibt, kann man die Theorie mit dem Sex wohl zu den Akten legen. Dazu gehören zwei Menschen und viele Kleinigkeiten. Ich selbst bin nun seit 1999 verheiratet und kann euch nicht erklären, warum es so gut gelaufen ist und auch noch läuft. Meine Frau behauptet immer (scherzhaft) es läuft so gut weil ich viel arbeite und wenig zu Hause bin.
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