Überbleibsel von Operationen aufbewahren?
Ich habe letztens jemanden besucht, der eine Operation hatte, in der ihm die Nierensteine entfernt wurden. Der Bekannte hat die Nierensteine dann in einer kleinen Schachtel zum Mitnehmen vom Arzt bekommen. Hattet ihr vielleicht schon einmal eine solche oder vergleichbare Operation in der ihr dann die Überbleibsel mit genommen habt? Wieso macht man so etwas? Ich finde das irgendwie merkwürdig, wenn man so etwas bei sich zu hause lagert oder wie seht ihr das?
Ich habe meine Weisheitszähne damals auch behalten wollen, da sie aber zertrümmert werden mussten während der Operation, um sie entfernen zu können, konnte ich sie nicht mit nach hause nehmen. Ich finde es eigentlich ganz selbstverständlich, dass man die Dinge, die aus dem eigenen Körper kommen behalten möchte.
Ich kenne jemanden, dessen Kuh ein kleines Stückchen Draht verschluckt hatte und dieses musste operativ entfernt werden. Der Besitzer hat diesen Draht dann auch behalten und allen gezeigt und war ganz fasziniert, dass er etwas aus dem Körper seiner Kuh in seiner Hand hatte. Ich an seiner Stelle hätte den Draht auch behalten. Mein Nachbar hatte auch schon einen Eingriff, wegen Blasensteinen glaube ich, und bewahrt diese Steine in einem alten Honigglas auf. Ich finde das eigentlich ganz normal.
Ich denke, dass es immer darauf ankommt, um was es sich eben handelt, was bei einer Operation entfernt wurde. Einen Blinddarm wird man sicherlich nicht mit nach Hause nehmen dürfen. Bei meinen Weisheitszähnen habe ich gar nicht daran gedacht, zu fragen, ob ich sie anschließend behalten kann. Allerdings habe ich auch schon gesehen, dass jemand einen dicken Backenzahn behalten hat, weil es eine richtige Tortour war, diesen zu ziehen, weil es so ein großer Zahn war.
Mein Partner hatte durch einen Motorradunfall einen langen Nagel im Bein. Nach einigen Jahren wurde ihm dieser und die Nägel wieder aus dem Bein entfernt. Er durfte den riesen Nagel und die Schrauben dann auch behalten. Nach dem langen Krankenhausaufenthalt und den Schmerzen, die er aushalten musste, war das sicherlich dann ein kleines Andenken. Außer der Narbe die er noch hat. Meine Mama hat damals auch längere Zeit ihre Gallensteinen aufgehoben, die ihr entfernt wurden. Aber irgendwann hat sie die dann auch entsorgt. Ich hatte bisher immer nur Operationen, bei denen ich eben hätte nichts behalten können. Nur eben die Weisheitszähne und da habe ich gar nicht darüber nachgedacht. Aber ich habe einen recht großen Blasenstein von meinem Meerschweinchen behalten. Als das Schweinchen dann aber gestorben ist, habe ich den Stein auch irgendwann entsorgt.
Während der ersten drei oder vier Operationen in meinem Leben wurden Knochenbrüche, die mir im Schädelbereich zugefügt wurden, anschließend verschraubt und diese Schrauben wurden jeweils nach einem halben Jahr unter erneuter Vollnarkose wieder entfernt. Mein Vater hat damals all diese Schrauben und Osteosyntheseplatten, wie man diese Dinger genau nennt, in einem Plastikbeutel überreicht bekommen, der mittlerweile auch ganz gut gefüllt ist. Warum genau mein Vater diese Schrauben und Platten aufgehoben hat, kann ich nicht einmal sagen, aber mich selbst hat das als Kind immer schwer fasziniert, dass das alles mal in meinem Kopf gewesen sein soll.
Meine nächste Operation sieht unter anderem ebenfalls wieder die Entfernung einiger zugänglicher Metalle vor, wobei ich mittlerweile das, was mein Vater bereits angesammelt hat, wiederum locker überbieten können sollte, denn ich habe wirklich eine Menge Metall im Kopf, wovon aber leider nicht alles aus Titan ist. Da man sich unter den Chirurgen heutzutage wohl darauf verständigt hat, das Metalle bei entsprechender Gelegenheit immer entfernt werden sollten, soll diese Metallentfernung also ein Programmpunkt meiner nächsten Operation werden, und ich werde diese Osteosyntheseplatten, Schrauben und Drähte, mit denen meine Knochen verbunden wurden, sicherlich auch wiederum mitnehmen wollen.
So sonderlich merkwürdig finde ich als Betroffene es nicht wirklich, solche Dinge nach einer Operation mitzunehmen, allerdings meine ich damit nun keine solchen Andenken wie Nierensteine – die würde ich sicherlich nicht haben wollen. Aber Materialien, die eine ganze Weile lang in meinem Körper verblieben und auch auf jedem Röntgenbild zu sehen sind, sind für mich als Patienten dann doch irgendwann interessant und ich möchte sie auch tatsächlich gerne sehen, wenn sie dann entfernt und gereinigt wurden, natürlich. Das alles ist Teil meiner persönlichen Geschichte und es beeindruckt mich immer wieder, was für teilweise wirklich kleine Metallteilchen welche Knochenmassen aushalten können, die sie zusammenhalten, damit ein absichtlicher Bruch sich nicht negativ auswirken, sondern gut verheilen kann. Insofern verbinde ich verschiedene Gefühle mit diesen Schrauben, die sich nun noch in meinem Kopf befinden und ich hoffe, ich vergesse nicht, zu erwähnen, dass ich diese Schrauben gerne übergeben bekommen möchte, wenn ich meine nächste Operation dann antrete.
Bei mir käme es wohl sehr auf den Gegenstand selbst an. Zähne beispielsweise empfinde ich als irgendwie unangenehm oder fast "gruselig", wenn sie einzeln irgendwo herumliegen, also aus dem Kieferbereich herausgetrennt sind. Demnach würde ich einen gezogenen Weisheitszahn irgendwie auch nicht behalten wollen, selbst, wenn er über 25 Jahre in meinem Mund verbracht hätte. Ich habe meine Weisheitszähne übrigens noch alle und werde sie vermutlich auch noch sehr lange behalten, da sie alle eine gute Lage haben, in der sie problemlos herauswachsen können, ohne andere Zähne dabei zu gefährden. Aber falls sie eben doch irgendwann einmal entfernt werden müssen, würde ich derzeit dazu tendieren, sie eher nicht behalten zu wollen.
Anders sähe es aber beispielsweise bei Gallen- oder Nierensteinen aus. Aber das ist vermutlich meine Faszination für Mineralien, die sich da auswirkt. Denn Nierensteine gleichen, sollte man sie halbieren, im Innern erstaunlich den mineralischen Drusen, die man so in Vulkangestein finden kann. Also, optisch natürlich nur, die Entstehungsbedingungen sind logischerweise völlig andere. Aber ich finde das irgendwie schon sehr faszinierend. Wenn ich also einmal solche Steine hätte und sie entfernt werden müssten, dann würde ich sie danach sehr gerne behalten. Und ich würde sie durchsägen lassen, definitiv. Und irgendwie wäre ich wohl auch auf eine merkwürdige Weise stolz auf sie, so blöd das klingt. Denn wer hat schon Kristall-Geoden, die aus dem eigenen Körper stammen?
Mir wurde vor ein paar Monaten die Gallenblase entfernt - bin erst 18 - und ich habe auch meine Gallensteine mit nach Hause genommen. Sie wurden mir in einem Glasbehälterchen mit gegeben. Ich habe 4 Jahre mit den Steinen gekämpft und es wurde so schlimm das alles raus musste. Ich wollte aber unbedingt die Steine behalten. Warum weiß ich nicht mehr so genau, aber ich hatte auch ein Ultraschallbild davon und ich glaube ich wollte sie unter anderem zum herzeigen haben.
Da viele Leute ja nicht glauben, dass man mit 18 schon eine solche OP hatte und nur die Narben waren mir zu langweilig. Es können nicht viele Leute in meinem Alter so etwas kurioses Vorzeigen. Ich finde es auch nicht ekelig oder so, immerhin habe ich die Steine 4 Jahre mit mir herum getragen. Vielleicht haben Freunde aber auch eine andere Sicht, sie können das vielleicht nicht so nachvollziehen. Es war auch meine erste OP und die Steine sind irgendwie eine Erinnerung für mich wie ein Foto von den Narben gleich nach der OP.
Ich habe damals meine Weisheitszähne mit nach Hause genommen und aufbewahrt, allerdings habe ich diese nach einigen Jahren weggeschissen, weil sie dann doch nur herum lagen. Auch habe ich meine Gallensteine mitbekommen, nachdem mir die Gallenblase entfernt wurden. Diese sahen wirklich schön aus, aber genau wie bei den Zähnen flogen diese immer nur von einer Ecke in die andere, sodass ich die auch irgendwann dann einfach in den Müll geschmissen habe.
Mag sein dass es eine nette Erinnerung ist, aber sonst haben solche Andenken doch nichts besonderes und man kramt diese ja auch nicht jedes Mal hervor, wenn man Besuch hat. Und auch eine Gallenblasen Op - lieber pinklilian - ist nichts besonderes und auch in deinem Alter nicht unbedingt spektakulär. Dennoch ärgere ich mich manchmal darüber, dass ich meine Gallensteine entsorgt habe. Aber nunja; sie flogen sonst eh nur blöde rum und ich brauche diese nicht zum "herumzeigen".
Ich finde das ehrlich gesagt etwas ekelhaft. Ich habe als Kind auch meine Zähne aufgehoben, aber sie dann irgendwann weggeschmissen. Man könnte soviel als Erinnerung aufheben, oder um es irgendwann doch einmal zu brauchen, aber was davon hat tatsächlich einen Nutzen? Das Wenigste! Wozu braucht man einen Nierenstein? Um sich an einen schmerzhaften Krankenhausaufenthalt zu erinnern? Ich denke man kann sich auch ohne materielle Dinge an etwas erinnern.
Von meinen Operationen konnte ich nichts aufbewahren, weil es weder Steine noch Knochen waren, die mir entfernt wurden. Aber ein Verwandter von mir hat auch seine Gallensteine in einem Röhrchen mit nach Hause bekommen und hat sie jetzt rumstehen. Ab und zu werden sie mal angesehen.
Ich wurde mal am Oberschenkel operiert und durfte nachdem dann etwa ein Jahr später das Metall entfernt wurde, die Platte und die fünf Schrauben behalten, man hat sie mir, nachdem alles gründlich sterilisiert wurde ein einem beschrifteten Tütchen mitgegeben und ich habe es immer noch, manchmal werde ich von Freunden oder Bekannten gefragt, die sich auch dieser Operation unterziehen müssen, ob sie das Metall mal sehen können, und so kann ich es ihnen dann auch gerne zeigen. gefragt hat mich der Arzt damals aber jetzt nicht, als ich wach wurde lag es dann einfach auf dem Nachtschränkchen.
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