Wehmut bei Autoverkauf/ Verschrottung?

vom 10.01.2012, 15:33 Uhr

Ich habe mir mein erstes Auto mit 18 Jahren gekauft. Es war gleich ein neues Fahrzeug. Dieses habe ich sehr gemocht und hatte es auch ganze elf Jahre. Dann wurden die Reparaturkosten aber immer höher und vor allem auch immer häufiger, so dass ich mich entschlossen habe, dieses Auto in Zahlung bei unserem Autohaus zu geben und mir ein neues anzuschaffen.

Damals hatte ich schon ein komisches Gefühl, als ich mein geliebtes Auto nach so vielen Jahren einfachbei dem Autohaus stehen lassen habe. Es war schon irgendwie traurig und schmerzhaft es einfach so zurück zu lassen. Geweint oder etwas dergleichen habe ich natürlich nicht, aber traurig war ich schon eine ganze Weile.

Trotzdem habe ich mich aber natürlich auf das neue Auto gefreut, so dass ich irgendwann das alte Auto vergessen habe und mich am neuen erfreut habe, zumal es gleich einmal mehr konnte und komfortabler war als mein altes Auto. Zudem wusste ich auch, dass an diesem Auto zunächst einmal nicht so überraschende Dinge passieren, wie bei meinem alten Auto, wenn plötzlich wieder etwas mitten auf der Straße kaputt ging.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich hatte bisher noch kein eigenes Auto und daher halten sich meine Gefühle diesbezüglich wahrscheinlich schon in Grenzen. Aber ich kann mich noch gut erinnern, als wir damals unseren silbernen Passat verkauft haben. Ich war damals noch ein Kind, aber ich bin eben nie in einem anderen Auto gefahren, als in diesem silbernen Passat und daher hing ich schon sehr daran. Auch wenn ich wusste, dass er überhaupt nicht mehr dem heutigen Standard entspricht. Das Auto hatte keine Klimaanlage und man musste die Fenster immer mit einer Kurbel hinunter drehen.

So etwas ist bei den heutigen Autos ja undenkbar. Nichtsdestotrotz hing ich sehr an dem Auto, was wohl auch unter anderem daran lag, dass es sogar einen eigenen Namen hatte: Lizzy. Wieso das Auto so getauft wurde, weiß ich nicht, aber ich würde einem Auto nie wieder einen Namen geben, weil man dadurch automatisch eine emotionale Bindung aufbaut und letztendlich ist es eben doch ein Gegenstand und kein Lebewesen.

Das Auto würde aber zum Glück nicht verschrottet, sondern soweit ich mich erinnere nach Polen gebracht und dort weiterverkauft. Als wir es abgegeben haben, hatte meine Mutter Tränen in den Augen, das weiß ich noch genau. Wie es bei mir war, weiß ich dagegen nicht mehr. Ich weiß aber noch, dass ich mich tagelang gewehrt habe, mit dem neuen Auto zu fahren, weil ich „Lizzy“ vermisst habe und es behalten wollte. Ich glaube, es hat bis zu zwei Wochen gedauert, bis ich dann endlich mal in das neue Auto eingestiegen bin.

Seit ich den Führerschein habe, fahre ich eigentlich hauptsächlich mit diesem neuen Auto und inwieweit ich daran hänge, kann ich jetzt gar nicht sagen. Das bemerke ich wahrscheinlich erst, wenn das Auto dann endgültig wieder weggebracht wird. Aber das dauert zum Glück noch ein wenig.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich hänge total an meinen Autos und kann mir nicht vorstellen, diese wegzugeben. Ein Bekannter von mir hat mal gesagt, dass man ein Auto länger hat als jede Beziehung und da hat er (zumindest bezogen auf mein leben) auch recht. Beziehungen kommen und gehen, aber einen Wagen hat man mehrere Jahre. Mein erstes Auto hat auch schon eine Beziehung überlebt. Zudem sind Autos irgendwie pflegeleichter als Männer; müssen zwar ab und an in die Werkstatt, meckern oder motzen aber nicht. ;)

Dass ich die Wagen abgebe, wird vermutlich nicht passieren. Mein Zweitwagen hat zwar ab und an ein paar Macken, aber dann lasse ich die eben reparieren und dann ist es gut. Ich werde die nie abgeben, so lange man die noch irgendwie instandsetzen kann.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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