Ständige Umzüge: Eine Zumutung für Kinder?!
Ich bin noch nicht umgezogen, aber ich kenne das von einigen Freunden, die sehr oft umgezogen sind. Das ist wirklich sehr schlimm, denn man verliert ja immer seine Freunde und gerade wenn man weiter weg ist und jünger ist, kann man sich dann nicht zwischendurch einfach mal so sehen und so muss man quasi immer wieder von vorne anfangen. Das mag vielleicht für sehr kontaktfreudige Kinder kein Problem, aber für solche, die sich nicht so leicht einfügen können, kann das schon sehr belastend sein, wenn man dann so einsam ist.
Außerdem ist das auch sehr schlecht für die schulischen Leistungen. Gerade wenn man mitten im Jahr umzieht, kommt man oft in der Schule nicht hinterher und dann gehen auch die Leistungen in den Keller. Denn man macht dann unterschiedliche Dinge und das kann einem dann schon ziemlich im Weg stehen und ist auf keinen Fall empfehlenswert.
Ich denke, dass es Kindern auf jeden Fall schadet, wenn sie häufig ihr gewohntes Umfeld wechseln müssen und quasi entwurzelt werden. Kinder bauen sich ja auch schon soziale Kontakte auf und diese gehen ja meistens bei einem Umzug komplett verloren. Selbst wenn Kinder viel schneller als Erwachsene neue Freundschaften schließen, so ist das doch nicht gut und hinterlässt ein Verlustgefühl. Man merkt schon bei kleinen Babys, dass sie durcheinander kommen, wenn ihr Bettchen nicht mehr am selben Ort steht. Diese Verwirrung ist sicher bei einem Kindergarten bzw. Schulkind nicht mehr da aber die Trennung von den besten Freunden ist nicht einfach und kann schon Schäden hinterlassen.
Extremer ist es jetzt natürlich noch, wenn die Eltern beruflich vielleicht sogar in ein anderes Land umziehen, in dem eine andere Sprache gesprochen wird. Hier muss sich da sind dann gleich an sehr viele Neuerungen gewöhnen. Neue Freunde müssen her, eine neue Sprache muss erlernt werden und häufig haben andere Länder ja auch andere Kulturen, an die es sich anpassen muss. Ich stehe ja derzeit auch vor der Wahl, ob ich für 2 Jahre beruflich ins Ausland gehen soll. Ich und meine Frau haben allerdings direkt beschlossen, dass ich, wenn ich das Angebot annehme, alleine gehe und die Kinder nicht entwurzelt werden. Sie sollen in ihrem gewohnten Umfeld bleiben und dort in aller Ruhe groß werden können. Ich wäre dann allerdings 45 Wochen im Jahr von der Familie getrennt und man könnte sich nur während des Urlaubs bzw. der Ferien sehen.
Ich finde es auch nicht vorteilhaft, wenn Kinder öfters umziehen müssen. Ich selber habe es zum Glück nicht durchmachen müssen und ich war von Anfang an immer am gleichen Wohnort, bis ich dann eben ausgezogen bin. Ich denke schon, dass es wichtig ist, dass Kinder einen langjährigen fixen und festen Wohnsitz haben. So kann es dann eben auch zu einem Heimatgefühl kommen. Zu dem kommt es denke ich nicht, wenn man ständig umziehen muss.
In meinem Wohnort wohnt eine Familie, die auch so oft umzieht. Sie haben zwei Kinder. Ich kenne die Kinder nur am Rande und sie dürften das recht gut hinbekommen, aber ich sehe da eben auch nur den äußeren Schein, wie es ihnen wirklich dabei geht, weiß ich nicht. Irgendwie kann ich es mir nicht vorstellen, dass die ganzen Umzüge spurlos an ihnen vorbei gehen, noch dazu wechseln sie auch sehr häufig das Land und nicht nur die Region.
Grund für die ganzen Umzüge ist auch der Beruf des Vaters, der beruflich eben immer weiter zieht und die Mutter macht mit den Kindern eben mit. Sie selber ist Französin, er ist Portugiese. Wo und wie sie sich kennen gelernt haben weiß ich nicht, aber die Kinder sind soweit ich weiß in Frankreich geboren. Inzwischen sind sie 4 und 7 Jahre alt und in diesen Jahren haben sie bereits in Frankreich, in Polen, in Deutschland, in Ungarn und nun in Österreich gewohnt. Sehr heftig. So haben die Kinder ja nicht einmal einen wirklichen Bezug zu einem Land.
Diese Familie wird sicher bald wieder weiter ziehen, so wird sich der Kontakt wohl auch verlieren, vor allem weil der Kontakt ja jetzt schon sehr spärlich ist und ich die Familie eben nur flüchtig kenne. Interessieren würde es mich aber schon, wie sich das mit den Kindern weiter entwickelt und wie sie das alles meistern werden, vor allem, weil ein Kind nun ja bereits auch schon im Schulalter ist und da ist es für die Kinder natürlich noch schwerer.
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