Was, wenn man ein Probeexemplar negativ bewertet?
Angenommen, jemand möchte für ein Online-Portal, ein privates Test-Blog, oder für eine Zeitschrift, Zeitung, oder was auch immer für ein öffentliches Medium, einen Produkttest über ein spezielles Produkt durchführen und die Ergebnisse dann eben in diesem öffentlichen Medium veröffentlichen. Egal, ob nun online auf der Website eines Magazins, oder auch in gedruckter Form als Zeitschrift.
Und zu diesem Zweck fragt der Tester privat eine Firma an, von der er ein Testprodukt haben möchte. Er schafft es, das Produkt für den Test zu erbitten, wobei die Firma als Bedingung für die Schenkung des Testproduktes stellt, den Test danach sehen zu wollen, also beispielsweise den Link zum fertigen Online-Artikel erhalten zu wollen. Dem willigt die Person, die den Test durchführen möchte, ein. Die gesamte Vereinbarung verlief in einem losen, wenig formellen, E-Mail-Kontakt, allerdings natürlich unter Nennung der realen Namen aller Beteiligten, nicht etwa anonym. Der Tester musste aber keinerlei Verträge unterschreiben, es gab quasi nur so eine lockere E-Mail-Unterhaltung.
Nun hat der Tester das Testprodukt erhalten und damit gearbeitet. Er hat es ausgiebig getestet und kann am Ende leider nur sagen, dass er das Produkt nicht für besonders gelungen hält. Es hat einige Makel, die natürlich im Produkttest dann auch genannt werden sollen. Ein seriöser Test sollte ja immer unbeeinflusst und unabhängig sein. Es sollte auch möglich sein, negative Kritikpunkte zu nennen, denn es ist ja ein Produkttest, und nicht einfach nur eine alles schön redende Produktwerbung.
Aber kann dennoch die Firma, von der das Testprodukt verschenkt wurde, sich beschweren, wenn ein negatives Testergebnis über das Testprodukt veröffentlicht wird? Kann die Firma das Testprodukt zurückfordern, was vielleicht schwierig ist, falls das Testprodukt aufgrund von Verarbeitungsmängeln zu Bruch gegangen ist? Oder kann die Firma möglicherweise eine finanzielle Entschädigung dafür verlangen? Gibt es derartige Gefahren, wenn man sich auf so eine Vereinbarung einlässt, um ein Probeexemplar zu erhalten? Wohlgemerkt, zur Vereinbarung gehörte nie, positiv berichten zu müssen! Aber kann die Firma einem irgendwie "an den Kragen", falls man ihrer Meinung nach in der Testveröffentlichung zu negativ über das Produkt urteilt? Oder vielleicht zu kurz, zu oberflächlich, oder was auch immer die Firma zu bemängeln haben könnte?
Oder, anders, aber irgendwie auch präziser, formuliert: Wenn eine Firma als Bedingung für die Zusendung eines Testartikels nur nennt, dass man einen Test darüber veröffentlichen müsse, kann sie sich danach beschweren, weil ihr der Test irgendwie nicht gefällt, und dann in der Praxis irgendwelche Forderungen stellen?
Ich denke mal gegen konstruktive Kritik und gegen ein klar begründetes Negativurteil kann die Firma nichts einwenden. Schließlich sollte auch ihnen bewusst sein, dass ein Produkttest nicht unbedingt positiv ausfallen muss. Außerdem kann dieser Test ja auch nur eine Anregung zum Besser machen sein,
Also ich teste mich durch einige Produkte und ich muss gestehen, dass meine Kritik nicht immer positiv ausfällt. Dies versuche ich aber möglichst ehrlich zu verfassen und nicht zu beschönigen. Bei einem Blog wird meistens eine subjektive Meinung vermittelt und auch wenn eine Meinung mal negativ ausfällt, es muss nicht immer alles gefallen. Ich habe es auch schon erlebt, dass eine Firma mir etwas zum Testen zugesendet hat und ich ihnen alles was ich als negativ empfinde bitte auflisten soll und in eine separate Mail packen sollte. Das wurde dann als Verbesserungsvorschlag angenommen und wenige Wochen später bekam ich das neue Produkt und einige Vorschläge wurden angenommen und ich sollte das Gleiche noch einmal machen.
Ich denke mal, wenn du ehrliche, konstruktive Kritik anbringst und diese in deiner Bewertung sachlich äußerst und nicht lügst oder übertreibst, kann dir da niemand was anhaben. Immerhin hilft es einem Unternehmen doch viel mehr weiter, wenn jemand die negativen Punkte an ihrem Produkt zur Sprache bringt, als wenn alle es nur loben. Denn nur wenn sie die Fehler kennen, können sie sie auch beheben.
Ich schreibe auch oft negative Testberichte, denn warum sollte ich ein Produkt loben, wenn es mir einfach nicht gefallen hat? Nur mit ehrlichen Bewertungen haben Bewertungsportale sowohl für die Unternehmen als auch für die Käufer überhaupt einen Sinn
Ich glaube wenn Du sachlich dabei bleibst und schilderst, welche Mängel Du beim Testen festgestellt hast oder das die Benutzerfreundlichkeit nicht die allerbeste war, ist das vollkommen in Ordnung, es geht ja auch um Deine ehrliche Meinung, ich kann mir auch gut vorstellen, dass man froh darüber ist, zu erfahren, was es noch zu verbessern gibt.
Warum sollte sich die Firma beschweren? Immerhin bekommen sie damit ja auch Anhaltspunkte was am Produkt verbessert werden kann. Ich selbst schreibe ja hauptsächlich Kritiken zu Büchern, welche dann auf zwei Webseiten zu lesen sind. Da habe ich auch ein Buch als langatmig beschrieben, was ja auch so war. Wirklich interessant wurde es eben erst nach der ersten Hälfte.
Nur warum sollte ich das dem Leser verschweigen? Der Verlag weiß, das man in Zukunft mehr darauf achten muss, das eben ein Buch interessanter ist. Vielleicht schaut man in Zukunft bei dieser Autorin etwas genauer hin, wenn sie das nächste Manuskript einreicht. Vielleicht ist es dem Verlag aber auch egal, ich weiß es nicht.
Mir ist aber auch klar, da ich mein eigenes Partnerprogramm von Amazon bei der einen Seite eintragen kann, das bei dieser Kritik wohl kaum jemand das Buch kaufen wird. Aber ich will ja Leser erreichen, welche immer wieder bei mir vorbei schauen, die mir glauben, das ich ehrliche Aussagen zu einem Buch treffe und sich somit meine Kritik als Kaufberatung ansehen.
Es bringt mir nichts etwas schön zu reden, da es auch andere Verlage abschreckt, wenn alle Kritiken nur positiv sind. Denn die bisher veröffentlichten Texte sind ja quasi meine Visitenkarte bei den Verlagen. Und dieser können nur über ehrliche Meinungen erkennen, woran es liegt, wenn ein Buch nicht so viel gekauft wird, wie erwartet.
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